Beiträge von Asni im Thema „Beschreibung der Prota“

    Und wenn sie eine Brünne trägt? Soweit ich weiß, gilt diese Bezeichnung für weibliche Oberkörperpanzer.

    Ne, das ist allgemein für Panzerungen des Mittelalters, wenn ich den Wikipedia-Eintrag richtig verstehe. Ich hab nur gegoogelt, weil ich mich an ganz viele Deutsche und Germanische Heldensagen erinnern kann, die ich als Kind gelesen hab, in denen quasi jeder Recke (auch ein sehr schönes Wort ^^ ) eine Brünne trägt.

    Nichts für Ungut, aber sich bei der Beschreibung einer Frau auf Brüste und die Länge ihrer Haare zu stürzen, ist so oberflächlich und spricht in meinen Augen nicht gerade für den Autoren, wenn er an seiner weiblichen Figur nichts anderes zu erwähnen weiß.

    Da stimm ich dir absolut zu, aber gerade die Oberflächlichkeiten sind halt am einfachsten zu beschreiben. :pardon:
    Das ist natürlich keine Entschuldigung, sondern nur eine Erklärung, warum es naheliegend ist, das zu machen. :hmm:

    Wenn man das umgehen möchte, müsste man sich überlegen, "durch welche Brille" eine Frau die Welt wahrnimmt und durch welche ein Mann. Dazu kommt natürlich noch, dass es ja noch weitere Wahrnehmungsbrillen geben sollte (!), die nicht nur vom biologischen Geschlecht bzw. der sozialen Rolle abhängen sollten, sondern tatsächlich etwas mit der Persönlichkeit des Charakters zu tun haben ^^

    EDIT / NACHTRAG:

    Ich habe ja nicht gemeint, dass eine Frau daran denkt, sondern dass sie sich dieser bewusst ist und man es als Beschreibung verwenden kann. Muss man aber nicht. Es war nur ein Beispiel, das mir spontan in den Sinn kam.

    Ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Ich hab vor nem Jahr oder so mal einen Artikel dazu gelesen, wie Männer und Frauen ihren jeweils eigenen Körper wahrnehmen. Tendenziell scheint es so zu sein, dass bei Frauen die eigene Selbstwahrnehmung stärker an ihrem Körper hängt und dieser die mehr definiert. Für Männer ist tendenziell wohl der Körper eher ein Werkzeug, das funktionieren muss. Das klingt jetzt plakativ und auch überzogen und stumpf. Wie gesagt, es geht um tendenzielle Aussagen, keine Absolutismen. Und vermutlich ist das auch nicht biologisch stabil, sondern hängt eher an sozialen Gegebenheiten, aber da lehne ich mich vielleicht auch etwas weit aus dem Fenster :hmm:

    Grundsätzlich halte ich es für extrem schwierig, die jeweils andere Sicht authentisch darzustellen. Ich als Mann kann vermutlich nicht überzeugend eine typische, klischeefreie weibliche Ich-Erzählerin schreiben. Gerade weil ich auf die oberflächlichen, offensichtlichen Unterschiede zuerst eingehen würde, was für jede Frau, für die es völlig normal ist, Brüste zu haben, dann befremdlich wirken würde, wenn die Erzählerin sich ständig Gedanken darüber macht oder so.