Beiträge von Tom Stark im Thema „Für ein besseres Miteinander“

    Die Sache mit dem Lesen am Bildschirm kann ich nachvollziehen, keine Frage.
    Auch dass die Stories ZU lang sind und man sie eigentlich zu blöd findet, um sie ganz durchzuackern kann ich nachvollziehen.

    Worüber ich mich wundere ist, dass tatsächlich Leute abgeschreckt werden, indem man ihnen zu viel Feedback gibt?!
    Sicher, mangelnde Rechtschreibung und Kommasetzung (bin ja selbst so ein Fall) ist manchmal peinlich, wenn es einem in allen Einzelheiten vor Augen geführt wird, ABER wenn man seine Machwerke präsentiert, muss man lernen mit so etwas umzugehen.
    Wenn jemand meinen (bzw. irgendjemandes) Text bearbeitet, dann bin ich doch froh, dass sich dieser jemand die Zeit genommen hat. Lieber so etwas, als wenn er einfach querliest und mir ein "hasse feine macht" (sinngemäß) hinterlässt.

    Persönlich ist mir ein inhaltliches Feedback wichtiger, aber was ich will und was ich brauche sind auch zwei Paar Stiefel und so ist es wohl bei jedem. Wenn ich also mal wieder schlucken muss, weil ich zu viele formale Fehler verbrochen habe, dann macht mich das aber auch stärker. Ganz nebenbei muss ich noch mehr schlucken, wenn man mir aufzeigt, dass mein Text inhaltlich einige große Löcher aufweist. Natürlich ärgere auch ich mich im ersten Moment über den "dummen Kommentar" und darüber, dass der Kritiker offensichtlich "gar nichts verstanden hat", hin und wieder sind das auch ein paar Momente über den ersten hinaus ^^ . Am Ende jedoch nützt mir eine fremde Meinung aber immer. Ob ich ihr nun beipflichte oder nicht ist dabei sogar zweitrangig: Ich musste über mögliche Schwachpunkte bei mir selbst reflektieren, was ich offensichtlich zuvor nicht getan hatte.
    Man schreibt nicht mit Leidenschaft, ohne von sich selbst überzeugt zu sein, aber man darf auf keinen Fall dünnhäutig sein (gegenüber Kritik), wenn man seine Texte einer Öffentlichkeit zugänglich macht. Je früher das ein Autor lernt umso besser.

    Vielleicht ist es wirklich eine Idee, mit Erstlingstexten nicht zu hart ins Gericht zu gehen, aber ich weiß noch gut, was meine Chefredakteurin zu mir gesagt hat, als ich meinen ersten Artikel gegen Geld (ich war 16 oder 17, es gab wenn ich es noch recht weiß ganze 2 Pfennige pro Wort) an die örtliche Tageszeitung "verkauft" habe:
    "Für einen Erstling nicht übel ..."
    Ich fand ihn damals eigentlich viel besser als nicht übel, aber das Schlimmste war, dass ich keine Ahnung hatte, was ich hätte besser machen können. Die erwähnte Redakteurin kam dann erst einmal ins Straucheln, als ich das ganz genau wissen wollte (dass ein Neuling so dreist ist, persönlich aufzutauchen, war damals nicht gerade normal), aber siehe da, sie zeigte mir durchaus einige verbesserungswürdige Stellen auf und von dem Beispiel, wie sie es selbst gemacht hätte, habe ich sehr profitiert.

    Lange Rede kurzer Sinn: Haltet euch nur nicht zurück, wenn ihr glaubt ein Neuling (oder auch ein alter Hase!) könnte von eurem Wissen profitieren. Dabei nach einem gesunden Maß zu suchen ist gewiss kein Fehler, aber das hier ist ein Freizeit-Forum und niemand kann erwarten, dass man pädagogische Kniffe anwendet, nur um ihm seinen Lernprozess so sanft wie möglich zu machen.
    Falls man glaubt, man setzt jemand zu großer Peinlichkeit aus, kann man ihm sein Feedback ja auch in einer privaten Nachricht zukommen lassen.

    (Uff, wieder so ein langer Text geworden, wollte doch nur 2-3 klare Sätze schreiben ... etwas woran ich echt arbeiten sollte!)

    Gegen das Lesen auch "großer" Geschichten habe ich gar nichts, mache das sogar gerne zwischendurch. Was natürlich sehr angenehm wäre, wenn man da einen durchgängigen Text hätte. Vielleicht sollten man anbieten, für den der mag natürlich nur, eine vollendete Geschichte per pdf-File irgendwo zu hinterlegen.
    Das könnte man zum Bsp. dann auf ein Tablet runter laden und auch mal unterwegs lesen. Ob ich da nun mein Kindle mit einem (oft genug langweiligen) Roman anhabe oder einen PDF-Reader ist ja an sich egal.
    Gut, einen direkten Kommentar gibt es dann nicht, aber wenn etwas hängen bliebt, gut oder schlecht, wird man es wohl noch wissen, wenn man das nächste Mal das Forum aufmacht, besonders wenn es eine sehr lange Geschichte war. Dann kann man es immer noch dem Autor mitteilen.