Beiträge von Miri im Thema „Glaubhafte und nachvollziehbare Charaktere“

    Das ist mir irgendwie noch nie passiert, dass "ein Charakter seinen eigenen Kopf entwickelt".

    Mir auch nicht, bei Raels Charakteren kann ich mir das allerdings sehr gut vorstellen.
    Aber Raels Geschichte ist auch eine, in die dieses Phänomen sehr gut reinpasst. Allein schon, weil die Chars mit ihren ganzen Intrigen IMMER ihre Ziele verfolgen, warum also nicht auch den Autor mobben?
    Letztendlich spricht es dafür, dass der Autor sich zu 100% in die Chars reinversetzen kann, auch wenn diese nicht seinem Wesen entsprechen.
    Dafür hat Rael auch meinen vollsten Respekt :thumbsup:
    BTW an dieser Stelle: Wie lange schreibst du eigentlich schon @Rael ?

    "Ach ne, es ist doof, jetzt diese Mission zu erfüllen, lass uns lieber in die Kneipe gehen," dann kommt man zu keinem Ende.

    :rofl: Auch das könnte ich mir bei ihren Chars vorstellen XD
    Aber ich glaube es geht mehr darum, dass du jetzt ein Problem hast, dass du auf beispielsweise 3 Wegen lösen kannst und der Char sich dann von alleine für einen davon entscheidet - auch wenn es nicht der ist, den du eigentlich vorgesehen hast. Wenn das ist seinen Kummer wegzusaufen ... warum nicht XD Aber verstehst du was ich meine?
    Die Mission muss gelöst werden, aber in diesem Rahmen hat der Char ja trotzdem unzählige Möglichkeiten :D
    Und ich glaube, dass sich die Geschichte so auch von alleine antreiben kann.

    Letztendlich hat Rael damit ausgedrückt, was auch ich mit "der Autor lebt im Charakter" meinte :)
    Wenn man merkt, dass sich der Autor mit seinem Char identifizieren kann :thumbup:

    Aber hier gehts um glaubhaft nachvollziehbare Charaktere und nicht um die Entwicklungsschritte und Lerneffekte beim Schreiben

    Da hast du recht. Tut mir leid, wenn mein Kommentar blöd rüber kam. ich wollte niemanden angreifen.
    Was ich eigentlich damit sagen wollte ist, dass diese Diskussion doch dazu da ist zu lernen, wie man es "richtig" macht :)
    Aber natürlich geht es ihm Kern um glaubhafte Chars ... Sorry nochmal :sack:

    @Rael @Formorian Ich sehe euren Punkt und Stimme auch zu. Aber ist es nicht das, woran man wächst? Mir kann keiner erzählen, dass er noch nie (und schon gar nicht am Anfang) einen unfehlbaren Char geschrieben hat. Habe ich anfangs auch. Kann ich offen zugeben. Aber ich habe gelernt, dass der Char dadurch sehr oberflächlich wirkt. Dann beginnt man auch seine Schwächen mitaufzunehmen und formt den Char.

    Das gilt jetzt besonders Formorian: Ich habe das Gefühl, dass du die Art sich selbst als Vorbild zu nehmen sehr verurteilst, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann. Wenn man es richtig macht, können durchaus tolle Chars entstehen.

    Weiterhin kommt es drauf an, welche Zielgruppe man treffen will. Als ich so 14 rum war, habe ich mich nach den starken unfehlbaren mutigen strahlenden Helden gesehnt. Und ich mag die Bücher immer noch, auch wenn ich heute darüber schmunzel.
    Erst mit der Zeit wandelte sich mein Geschmack dahin, etwas "ernsthaftes" zu lesen. Mir etwas zu suchen, was mehr der Realität entspricht.
    Hängt halt auch mit der Entwicklung zusammen.

    Deswegen will ich nicht mal sagen, dass eine Mary Sue schlecht oder unauthentisch ist ...
    Es spielt auch eine Rolle was der Leser erwartet.

    So und falls ihr es noch nicht gemerkt habt: Ich hab ein Problem damit, wenn Dinge verurteilt werden, wenn sie schlecht gemacht werden, wenn diese Anflüge von "nur mein Weg ist der richtige" kommen xD
    Ich finde es okay Meinungsaustausch zu betreiben. Ich respektiere eure Meinung und kann durchaus nachvollziehen was ihr meint. Bloß es gibt mehrer Blickwinkel und nur weil ich das anders sehe muss ich nicht "überzeugt" werden.
    Schaut mit beiden Meinungen ist einem "Anfänger" doch schon echt geholfen.
    1. Mich selbst als Vorbild nehmen ist leichter, als einen Char zu entwickeln.
    2. Ich muss aber auch darauf achten meine Schwächen mitzunehmen und keinen Char zaubern, der total imba ist.
    Und darum geht es hier doch, oder? Um lernen und weiterkommen, seinen eigenen Weg finden.

    Vielleicht bin ich auch gerade auch einfach nur empfindlich.
    Aber gerade solche Formulierungen

    (Formorian schrieb)

    "Das ist sehr schön für Dich, wenn es Dir beim Schreiben hilft, nur leider werden nicht alle Leser Deinen subjektiven Geschmack teilen."

    Wirken ziemlich herablassend. (Auch wenn du es wahrscheinlich nicht so gemeint hast)

    //Moralapostel off//

    anstatt literarische Klone Deiner selbst anzufertigen, weil diese Dir persönlich realistischer vorkommen.

    Stimme ich so nicht zu.
    Wenn du dich selbst in einer Geschichte klonst, dann hat dein Char oft sehr viel Tiefe.
    Man selbst kennt sich doch am besten.
    Und plötzlich hat der Char kleine Ticks und Macken, reagiert manchmal überzogen und unangebracht, kann aber auch ehrliches Mitgefühl empfinden.
    mit den chars ist es doch letztendlich wie mit einem selbst: Mich mag auch nicht jeder, obwohl ich mich selbst natürlich super finde.
    Wichtig ist, dass du dich selbst mit deinem Char indentifizieren kannst, ihn nachfühlen kannst. Dann wird er authentisch. Ob er nun ein bodenloses Arschloch ist oder ist wie ich, ist in der Hinsicht doch Latte.
    ich würde besonders Anfängern empfehlen Chars zu entwickeln, die einem selbst ähneln, das macht es vieler Hinsicht leichter und du hast gleiche eine Tiefe dabei, die du bei einem komplett neuen Char nicht hättest (wenn du noch nicht so geübt bist).

    Und was sollen denn "objektive Maßstäbe" sein.
    Wenn die Mehrheit sagt, dass ein Char um glaubwürdig zu sein, aber so und so sein muss, DANN hast du den Effekt, dass die Chars einfach Klone sind. Charatere, die der Masse gefallen sollen. Und sorry, aber dabei denke ich sofort an Shades of Grey. Einheitsbrei, der möglichst die breite Masse treffen soll.

    Für mich ist ein Chars authentisch, wenn ich merke, dass der Autor in ihnen LEBT.

    ich habe festgestellt dass es mir einfacher fällt, glaubwürdige Charaktere zu bauen, wenn ich sie mag.

    So ein Char kann durchaus Tiefe haben.
    Niemand mag das Gleiche und schon hast du einen einzigartigen Char und genau DAS macht ihn authentisch.

    ich finde an dieser Stelle ist es schwer nüchtern und mit Statistiken zu argumentieren.
    Schließlich lebt ein glaubhafter Char von Gefühlen.