Beiträge von Xarrot im Thema „Worldbuilding“

    Ja klar mit einem einhändig geführten Streitkolben dürften das Schlagen von Dellen etwas schwer gefallen sein. Ich bezog mich da schon auf Waffen mit etwas mehr Wumms (Äxte, Morgensterne oder ein Krähenschnabel) und weh tut es dann allemal. Egal ob mit oder ohne Delle.
    Bei den Langschwertern dachte ich tatsächlich sie seien schwerer, 1,5 kg klingen für mich jetzt nicht nach viel, allerdings denke ich mal, war bei denen der Schwerpunkt auch an anderer Stelle und im Gedränge hat einem so ein riesen Teil auch nicht mehr viel genützt (klang das jetzt zweideutig?).
    Bei den asiatischen Reitervölkern hab ich solche stumpfen Waffen mal gesehen, aber ich weiß um ehrlich zu sein nicht mehr ganz genau ob die Quelle so seriös war :hmm: Laut der wurden recht lange Keulen benutzt, die allerdings dank dem Tempo des Pferdes gar nicht mehr großartig geschwungen werden mussten. Aber ich beuge mich an dieser Stelle einfach mal deinem Wissen :hail: . Von sowas hab ich nämlich jetzt nicht ganz so viel Ahnung.

    @Alcarinque Ui sehr interessanter Beitrag muss ich sagen :thumbsup:
    Früher war es ja tatsächlich so, dass die eher "unschönen" Waffen wie Äxte, Streitkolben weitaus nützlicher Waren. Mit denen musste man nämlich nicht zwingend durch die Panzerung hindurch, es reichte auch schon das ganze Gebilde so sehr zu verdellen, dass derjenige sich darin kaum mehr bewegen konnte.

    In meinen Geschichten vermeide ich es sowieso den einzelnen Kämpfern zu übertriebene Rüstungen zu geben. Selbst einem König würde ich keine volle Plattenrüstung verpassen, sondern eher ein Kettenhemd, mit Helm und Wappenrock darüber. Als Waffe tendiere ich auch eher zu Einhandschwertern, die sich vermutlich auch besser für Zweikämpfe mit leicht gerüsteten Gegnern eignen, als ein schweres Langschwert. Zumal man auch noch einen Schild dabei tragen kann.
    Bei Reitervölkern stehen in meiner Welt zudem stumpfe Waffen besonders hoch im Kurs, da diese beim Reiten geschwungen schwere Wunden hervorrufen können, ohne das man Angst haben muss, dass einem die Waffe im Feind stecken bleibt.
    Insgesamt empfinde ich es als ein wenig übertrieben, wenn in Fantasyromanen ganze Heere aus voll gepanzerten Soldaten aufmarschieren. Weniger weil es unrealistisch wirkt (ich meine es ist Fantasy), sondern vielmehr weil es den Spaß an der Sache nimmt. Pfeile richten nichts aus und Schwerthiebe prallen einfach ab. Was soll man als Autor da auch noch groß beschreiben? Von daher gebe ich eigentlich nur elitäreren Truppen Rüstung, die wirklich zum Großteil aus Metall besteht. Der Rest darf sich mit Leder oder Stoffrüstungen zufrieden geben, oder im Falle des Pöbels, mit normaler Arbeitskleidung aus Leinen und wünsche ihnen viel Spaß wenn es anfängt spitze Dinge zu regnen :evil:

    Also ich LIEBE Worldbuilding und beschränke mich dabei ganz auf eine einzige Welt, die ich dafür aber umso komplexer gestalten und mit verschiedensten Geschichten füllen möchte. Wie manche Leute an mehreren Welten gleichzeitig arbeiten können, geht mir um ehrlich zu sein nicht rein, da mir schlichtweg immer etwas einfällt, was noch hineinpassen würde. Man kommt schlichtweg zu keinem Ende. Allerdings arbeite ich keine Liste ab und stelle auch selbst keine Tabellen von Flora und Fauna etc. auf. Vielmehr erfinde ich einfach eine, die in meine Welt hinein passt, wenn die Geschichte denn eine erfordert.
    Wobei ich mir dann wiederum viel mehr Mühe gebe, sind die Völker, sowie Sagen und Legenden. Anders gesagt denke ich mir quasi Geschichten um die ursprüngliche Geschichte herum aus und manchmal überschneiden sie sich eben, sodass der Eindruck einer möglichst durchdachten und lückenlosen Welt entsteht. Dabei waren Landkarten für mich schon immer eine gute Basis, denn während man so das Gebirge zeichnet, hat man jede Menge Zeit, um über den Namen und dessen Hintergründe nachzudenken.
    Allerdings würde ich euch möglichst davon abraten einen Namen nur wegen seines coolen Klangs zu wählen, denn das kann für andere wiederum einfach nur seltsam klingen und zumindest bei mir war es nach einer Weile so, dass ich ihn selbst etwas dämlich fand. Außerdem kann man die Bedeutung der Namen von Städten etc. problemlos in die Geschichte mit einfließen lassen, wodurch sie nochmals an Tiefe gewinnt und wenn du es gut darstellst und erzählst, wird es den meisten Lesern auch Spaß machen, mehr darüber zu erfahren. Bestes Beispiel: Tolkien.
    Natürlich muss man dafür jetzt nicht unbedingt eine eigene Sprache erfinden wie der Meister selbst (auch wenn es eigtl recht einfach ist, zumal man sich auch selbst an einer Art Lautverschiebung einer tatsächlichen Sprache versuchen kann), aber man nehme eine Sprache, die einem vom Klang her gefällt, suche die Bedeutung der benötigten Wörter und mixt sie von mir aus noch ein wenig zusammen: Schon ist ein Name mit Tiefgang geschaffen. Zugegeben, manche Namen kommen einfach so, haben keinen Sinn und klingen auch nach 10 Jahren noch gut. Aber leider kommen die auch wann sie wollen und wenn man dringend einen braucht, ist dann guter Rat teuer.
    Allgemein, je mehr und länger du dir Gedanken um deine Welt machst, desto besser, schlüssiger sowie interessanter wird sie auch werden und gleichzeitig auch komplexer. Manchmal wirst du dabei zwar auf unumgängliche Logiklücken stoßen, aber wozu ist es fanatsy, wenn man sich keine Erklärung selbst ausdenken kann? Solltest du aber mal merken, dass dich etwas stört und wirklich gar nicht mehr hineinpasst, tue dir selbst den Gefallen und besser es aus, egal wie lang es dauert (ich nutze solche Gelegenheiten gliechzeitig auch immer zum Korrektur lesen). Sonst wirst du jedes Mal darüber stolpern und es klebt dir wie ein fetter Grasfleck auf weißen Hosen im Auge.