Beiträge von Myrtana222 im Thema „Lichtträger von Tikkun Prolog“

    Prinzipiell hast du alles richtig gemacht. Wirklich, man liest öfter mal Prologe, die einen mit Details und Hintergrundwissen über eine Welt erschlagen, für die man noch gar kein Interesse entwickelt hat. Hier aber zeigst du erst, erzählst und beschreibst, und das sollte einen Prolog ausmachen.
    Trotzdem sollte vielleicht doch etwas mehr einfließen, das zum Verständnis beitragen würde. Es geht um eine zerstörte Stadt, ein Sternzeichen verändert sich, eine Frau altert in Sekundenschnelle und aus dem Wald treten Menschen, die scheinbar keine Ahnung haben, was und wer sie sind uns was sie hier überhaupt machen. Das ist interessant, aber der Grund fehlt; natürlich ist es das Unwissen, was gerade das Interessante hier ausmacht, aber es fehlt doch noch ein Grundlevel an Information, ein Hinweis, der das Wichtigste natürlich nicht offenbart. Es wirkt postapokalyptisch, gleichzeitig aber auch als Geburtskeim einer neuen Welt, nur brauchen wir auch ein bisschen ein Verständnis, warum es überhaupt dazu kam. Eine Prise mehr davon, und es gäbe nichts zu meckern.

    Blätter fingen an zu rascheln und ein Wolf heulte.

    Meiner Meinung nach ein wenig kitschig, aber es gibt sicher auch Leser, die genau so etwas möchten.

    Der Geruch von verbranntem Fleisch würzte die Luft.

    Vielleicht wäre verpestet besser. Würzen ist in dem Zusammenhang zwar kreativ eingesetzt, aber das Wort passt nicht ganz. Es transportiert nicht den Ekel und die Verstörung, die hinter dem Verbrennen von etwas ehemals Lebendigem steht.

    erfasste seine Seele mit Dankbarkeit und Tränen fielen zu Boden.

    Auch wieder etwas kitschig, das "und Tränen fielen zu Boden" liest sich etwas unrythmisch und abgehackt.