Wäre es wohl möglich, deinen Titel in etwas aussagekräftigeres abzuändern? "Prolog" oder "Meine Geschichte" kann hier jeder seine Story betiteln Schreib sowas wie XYZ - Prolog, irgendetwas mit einem Namen
ZitatDer Morgen brach an.
Du benutzt gleich eine sehr bildhafte Sprache, von der sich dieses eher plumpe "Morgen bricht an" unschön abhebt. Ich würde einen etwas malerischeren Ausdruck verwenden, wie "Die Sonne ging auf" oder "Blasses Sonnenlicht färbte den Himmel orange" oder so
ZitatVon der zerstörten Stadt waren nicht mehr als dunkle Umrisse zu sehen, aus denen Rauchfahnen in die blau-schwarze Nacht aufstiegen. In das lichte Sternenmeer blickte ein Mann, der die kühle Stille einsog.
"licht" wirkt fehl am Platze. In diesem Fall bedeutet es "spärlich", mit viel Zwischenraum, was das Bild irgendwie stört. Zudem ist das Wort an sich irgendwie zu ... weiss nicht, poetisch? Als würdest du ein Kinderlied singen, "lichtes Sternenmeer jupiheida". Das Wort vermittelt Leichtigkeit, Weite, Freiheit, vielleicht gar Freude, und ich bezweifle, dass du das grade erreichen willst.
ZitatDas Gesicht strahlte eine Ruhe aus, die nach allem griff, was ihn umgab.
... die alles ergriff, das sie umgab?
ZitatKein Windhauch strich durch die Wipfel der Wälder, in denen die Vögel und Tiere regungslos verharrten. Nur die leuchtenden Augen verrieten, sie starrten zum Hügel.
verreiten was?
Zitat»Der Targos ist erloschen«, sagte der Mann.
Die Frau, die an seiner Seite stand, betrachtete die Stelle am Himmel und nickte. »Dafür hat das Bild des Drachen eine Kralle mehr.«
Die Frau kommt aus dem Nichts. Zu zeichnest im vorherigen Abschnitt ein Bild, das ich im Kopf habe, und mit dem nächsten Satz strafst du diese Bild lügen, weil du ein Detail ausgelassen hast, was den Lesefluss sofort stört. Umgeh das, indem du schreibst, dass sie soeben in die Szene hineintritt- oder erwähne sie oben kurz.
Zitat»Nennen wir ihn Xeria?«
»Du schmeichelst mir, Bruder,[Punkt, kein Komma] lassen wir die Menschen Namen finden.« Sie lächelte.
»Sei du nur ihre Hoffnung, Schwester.« Sie strich über seine Wange, küsste seine Stirn. Beide fassten sich an den Händen. Ein leises Knistern, zart wie ein scheues Flüstern, ließ die Luft erzittern, wurde lauter. Blätterfingen anbegannen zu rascheln und ein Wolf heulte. Wie Wasser aus einem Krug floß die Lebenskraft aus ihren Körpern. Die Haut wurde fleckig, bis sie trocken und dünn wie verwelktes Laub, die Knochen umschloss. Die goldenen Haare verloren ihren Glanz. Büschel weißer Strähnen fielen herab. »Hätte es nur gereicht«, hauchte er, der mit gekrümmten Rücken auf sie herab starrte. Ihre Brust hob und senkte sich nur schwach. Tränen rannen von seinem faltigen Gesicht. Mit letzter Kraft drehte er den Kopf und nickte.Drei Feuersäulen hüllten den Hügel in gleißendes Licht. Der Geruch von verbranntem Fleisch würzte die Luft. Glitzernde Funken wirbelten in die Nacht, sie verglühten nicht, sondern wuchsen zu Kristallen, die schneller als Gedanken fliegen können, kreuz und quer davonschossen. Die hellen Bahnen, die sie hinter sich herzogen, erhellte immer mehr den Himmel. In der Nacht erwachte der blaue Tag.
Die Drachen schlossen ihre Mäuler und senkten ihre Köpfe. Als hätte ihr Feuer die Kristalle befehligt, stürzten sie zurück. In der Nähe barsten Bäume. Blätter und blauer Staub fegten die Asche vom Hügel fort. Der geschmolzene Sand glomm noch schwach. Durch das Glühen bohrte sich ein grüner Stängel, an dem sich ein weißes Blatt ausrollte. Aus einem wurden viele. Immer mehr Äste und Zweige trieben aus dem borkigen Stamm. Die weißen Blätter leuchteten wie die Sterne. Als der Baum aufhörte zu wachsen, überragte er die Drachen, die zu dem Mann blickten, der am Fuße des Hügels kniete. Das grelle Licht der Blätter durchdrang ihn,erfasstefüllte seine Seele mit Dankbarkeit und Tränen fielen zu Boden.
Hier wechselst du plötzlich den "Akteur". Ursprünglich geht es ums Licht, es erfüllt ihn mit Dankbarkeit ladida und dann wechselst du sprunghaft zu den Tränen. "Liess Tränen zu Boden fallen" wäre imho passender
ZitatAlles anzeigenEr stand auf, griff das violette Kristallschwert, das neben ihm im Boden steckte. Mit einem Gedanken befehligte er sie. Die Drachen sprangen ab und flogen in der Dämmerung davon. Aus den Wäldern kamen Frauen, die ihre Kinder auf dem Arm trugen. Alte Männer humpelten auf ihn zu. Mit furchtsamen Augen traten sie neben ihn, der aus dem Licht getreten war. Ein Greis fiel zu Boden, fing an zu zucken, so dass sich die Frauen um ihn sorgten. Nach einer Weile stammelte er: »Der Baum heißt Sefira.« Er rang nach Worten. »Wir...,wir sollen eine neue Stadt errichten und dem König folgen.«
Zögernd fragte eine Frau, »was ist ein König?«
Er sprach zu ihnen: »Ich bin Aneas, euer König, der euch schützt.«
Die Frau, die ihn gefragt hatte, senkte ihren Kopf. »Jetzt kennen wir deinen Namen, habe auch ich einen Namen?«
Er ging zu ihr. »Ich nenne dich Hildegard.« Dann ging er zu jedem Einzelnen und gab ihnen Namen.
Ein Kind, das er Thorsten getauft hatte, fragte: »Was war gestern?«
Aneas sprach: »Morgen erst, wird es ein Gestern geben.« Die Sonne war aufgegangen.
Alles in allem mag ich den Prolog angemessen geheimnsivoll, und ich beginne bereits, Mutmassungen anzustellen (auch wenn ich bei Thorsten echt grinsen musste ich hätte den Namen wohl anders gewählt). Sprachlich kann man imho noch hie und da etwas schrauben und perfektionieren, und du meintest, du hättest den Fokus darauf. Wortwahl, Satzaufbau, Bilder, wirken manchmal etwas unbedacht, wenn du mir die Ausdrucksweise erlaubst. Naja ich habe kommentiert, was mir direkt aufgefallen ist, ich hoffe, du kannst was damit anfangen