Beiträge von Myrtana222 im Thema „Romanreihen oder doch lieber Einzelromane?“

    Ich habe mehr Reihen als Einzelromane gelesen, und trotzdem bin ich eher auf der Seite der Einzelromane.
    Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass fast jeder Trilogien schreibt? Es MÜSSEN immer drei Bücher sein, wenn die Reihe nicht sowieso einen riesigen Umfang hat wie das Lied von Eis und Feuer oder die Scheibenweltbücher. Nie schreibt jemand mal zwei Bücher, es sind so gut wie immer drei, und ich hab oft das Gefühl, dass einer Trilogie ein Teil weniger gut getan hätte. Das erste Buch ist meist tadellos, das Zweite ist ab der Hälfte dünn, da der Autor ja gerne eine Trilogie hätte, aber eben nicht den Stoff dafür hat. Das dritte Buch ist dann meist das schlechteste, mit einer dünnen, gestreckten Story und einem Haufen Flickenwerk. Statt einer "kurzen" Geschichte mit einer schnellen Entwicklung hat man dann eben drei Wälzer.
    Natürlich gibt es da auch Ausnahmen, gerade Trilogien wie der Herr der Ringe, welcher eigentlich als einzelnes Buch konzipiert und genau deshalb auch nicht an diesem "Trilogie-Leiden" erkrankt ist. Ein gutes Gegenbeispiel für einen gelungenen Einteiler ist Imagica von Clive Barker; es ist ein dickes Buch, es hätte auch in zwei Bänden erscheinen können, aber es ist als ein Buch verkauft worden und von vorne bis hinten ein gewaltiges Spektakel, unüblich, schonungslos und mit genau dem richtigen Tempo. Das erreicht für mich fast keine Reihe, und deshalb möchte ich selber auch gerne einzelne Bücher schreiben als Reihen.