Beiträge von Korus im Thema „Wildnis“

    Noah öffnete die Tür und betrat den etwas kleineren Raum der dahinterlag. Es war eine weitere Vorratskammer voller Wein, doch es herrschte große Unordnung. Die meisten Regale waren umgefallen oder ganz zerschlagen worden. Die Weinflaschen lagen über den Boden verstreut, viele waren zerbrochen und hatten ihren Inhalt über den Boden vergossen.“Ein unordentlicher Weinkeller.“ meinte Cifer gelassen.“Ist es das was du.....Au, Verdammt!“ Der Gestaltwandler war über etwas gestolpert und war in ein paar Scherben gelandet.“Alles in Ordnung?“ fragte Noah , doch Cifer hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet und zupfte die Scherben aus seiner Kleidung, wobei er leise vor sich hinfluchte, bis er erkannte worüber er da eigentlich gefallen war. “Der Wirt.“ meinte Lynn und kniete sich neben den übel zugerichteten Toten.“Oder besser gesagt, was noch von ihm übrig ist. War es das was du uns zeigen wolltest?“ Doch Noah schüttelte den Kopf und bedeutete ihnen leise zu sein. Hinter einer weiteren, jedoch solider wirkenden verriegelten Tür drangen leise Scharr und Kratzgeräusche hervor.“Erst dachte ich es seien bloß Ratten.“ meinte Er schulterzuckend.“Aber dann habe ich den Wirt gefunden.Übrigens ist das keine gute Idee.“ fügte er an Serin gewandt hinzu der sich der Tür genähert hatte. Fast im selben Moment erstarben die Geräusche. Kurz darauf warf sich etwas Großes von der anderen Seite krachend gegen die Tür die jedoch hielt. Das Wesen stieß ein wütendes Heulen aus das bald zu einem frustrierten Winseln abklang.“Hast du rein gesehen?" fragte Jerim und deutete auf ein kleines vergittertes Fenster in der Tür."Nein." Noah schüttelte den Kopf."Ich wollte euch sofort Bescheid sagen. Ich dachte es könnte ausbrechen." "Es scheint nicht gerade in guter Verfassung zu sein." meinte Serin, der neugierig durch das Fenster lugte. Auch Noah trat heran und spähte hinein. Das Wesen hatte die Gestalt und die Größe eins Panthers, doch sein schwarzer Leib war mit vielen, kleinen, Schuppen bedeckt, Es war mager und sein Körper trotz der Schuppen mit unzähligen Schnittwunden und Prellungen bedeckt. Inzwischen hatte es aufgehört zu Winseln und kratzte nur noch hilflos an der Tür."Gut, ich denke nicht, dass es eine Gefahr darstellt." meinte Serin und trat von dem Fenster zurück. Noah blickte noch immer zu dem Wesen hinein, das kurz aufsah und ihn mit seinem Blick fixierte."Wartet." sagte er zu den Anderen die sich schon zum gehen gewandt hatten."Wir können es nicht einfach hier lassen." Cifer sah ihn verdutzt an."Was? Natürlich können wir. Überlassen wir das Problem dem Nächsten der hier vorbeikommt." "Wir können es doch nicht einfach so zum Sterben zurücklassen. Es hat Angst, ist verzweifelt und verletzt." Noah war leicht aufgebracht."Ach ja? Es wird so oder so sterben.Sollen wir etwas Mitleid mit dem armen kleinen Ich-reiß-dich-in-tausend-Stücke-wenn-ich-dich-in-die-Pfoten-bekomme haben?" fragte Cifer genauso aufgebracht. Er deutete auf die Reste des Wirtes."Hatte es vielleicht Mitleid mit ihm?""Genug!" Mischte sich Jerim ein. Cifer verstummte und Noah, der gerade zu einem Gegenargument ansetzten wollte warf ihm einen dankbaren Blick zu."Wir sollten hochgehen und uns ausruhen." sagte Jerim etwas ruhiger."Aber.." setzte Noah an doch Jerim unterbrach ihn."Wir besprechen das morgen nochmal." Damit trat er zurück zum Eingang und auch die Anderen verschwanden nach oben. Nur Noah wartete noch."Kommst du?" fragte Jerim."Ja gleich, geht schon mal vor." antwortete er. Jerim zuckte mit den Schultern und verschwand ebenfalls nach oben. Noah wartete bis er sicher war, das niemand mehr da war, dann wandte es sich zur Tür um atmete tief ein und schob den Riegel zur Seite. Als er die Tür öffnete, lag das Monster in einer Ecke. Gleich neben der Tür lag ein sauber abgenagtes Skelett, daneben ein stumpfes, rostiges Schwert. Anscheinend hatte sich jemand mit dem Monster hier einsperren lassen um es zu bekämpfen. Ein schwar Schritte weiter lag das Wesen selbst und krümmte sich vor Schmerzen, in der Dunkelheit kaum zu erkennen. Aus der Nähe betrachtet sah es noch viel übler zugerichtet aus. Es blickte nicht einmal auf als Noah sein Silberschwert zog.

    "Wir sollten ein Lager aufschlagen." schlug Cifer vor. Keiner von ihnen hatte in dieser Nacht viel geschlafen und sie alle hatten kleinere Wunden von den vielen Kämpfen."Nein!" widersprach Neretvan."Nicht hier. Wir sollten erst einen sicheren Ort finden." "Er hat Recht." stimmte Lynn zu."Hier ist es noch zu gefährlich." Sie warteten noch einen Moment, bis sie sich genug erhohlt hatten und zogen dann los.
    Cifer wusste nicht wie spät es schließlich geworden war, doch es musste einige Stunden vor Sonnenaufgang sein als sie schließlich aus dem Wald heraus kamen. "Seht mal dort." meinte Jerim und hob erschöpft den Arm um auf eine Mauer zu deuten. Dahinter lag anscheinend eine Schenke."Wurde ja auch Zeit." murmelte Cifer und unterdrückte ein Gähnen."Für ein Bett und etwas warmes zu Essen würde ich jetzt morden." "Das wirst du dann wohl auch tun müssen." erwiderte Noah. "Ich glaube nicht, dass unser Geld noch für Beides..." er unterbrach sich."Irgendetwas stimmt nicht." "Was..?" setzte Lynn an, doch die Frage beantwortete sich beim näherkommen selbst."Sind Tavernen nicht normalerweise belebt und hell?" Cifer zuckte hoffnungsvoll mit den Schultern."Vielleicht haben sie ja Sperrstunde." Doch der Hof wirkte unbelebt und auch die Ställe schienen leer zu sein. Sie zogen ihrer Waffen und betraten die Schenke.
    Auch drinnen war alles ruhig. Zentimeter dicke Staubschichten bedeckten die Theke sowie die Tische und Stühle und in den Ecken wimmelte es von Spinnenweben. "Es scheint verlassen zu sein." meinte Noah."Aber ich gehe in die Vorratskammer und sehe nach ob sie vielleicht etwas zu Essen da gelassen haben." Lynn trat zu Jerim um seine Wunden zu untersuchen doch er winkte ab."Nur ein paar Kratzer, sieh lieber noch mal nach Serin." Sie blickte ihn besorgt an und wollte etwas sagen, doch Jerim unterbrach sie."Wirklich, es geht schon." Sie nickte."Wenn du dir sicher bist." Dann ließ er sich auf einem der Stühle nieder. Cifer wischte etwas Staub von einem der Stühle und setzt sich zu Jerim.
    "Auf die Bedienung kannst du hier lange warten." meinte er."Schon komisch" sagt er und nickt in die Richtung der Tür, durch die Noah soeben verschwunden war."Was meinst du?" fragt Jerim müde."Immer wenn wir angegriffen werden, scheint er gerade nicht da zu sein." Jerim seufzte."Hör mal, ich bin erschöpft und würde jetzt gerne nur noch etwas essen und dann ins Bett fallen, worauf willst du hinaus?" Sein Gegenüber hatte inzwischen angefangen, mit dem Finger Muster in den Staub auf dem Tisch zu zeichnen."Na ja, wie kommt es, dass uns diese Dinger immer so schnell finden? Ich glaube, das sie entweder jemand ruft oder dass sie jemandem folgen." "Und ich glaube das deine Fantasie mit dir durchgeht, ich traue jedem meiner Gefährten." antwortete Jerim."Das ist nicht der passende Zeitpunkt für irgendwelche Verschwörungstheorien, du solltest dich besser hinle..." Ihr Gespräch wurde abrupt unterbrochen, als die Tür aufflog und Noah hereingestolpert kam. Er wirte nicht mehr müde sondern aufgeregt und erschrocken."Ich denke ,ich habe im Keller etwas gefunden, das ihr euch ansehen müsst!".

    Cifer hoffte in diesem Moment wirklich, dass der Mythos, das solche Kreaturen Angst riechen konnten, falsch war.
    Sonst wäre er wohl geliefert gewesen. Am liebsten wäre der Gestaltenwandler in diesem Moment einfach weg gerannt und hätte die Anderen ihrem Schicksal überlassen.
    Doch rennen hätte nichts genutzt. Egal wohin er laufen würde, das Monster wäre sicher schon dort. Wenn sie warteten würden sie vielleicht getötet werden, aber wenn er jetzt los liefe würde er ganz bestimmt als erster von den langen Krallen zerfetzt werden. Wenigstens konnte im fahlen Mondlicht niemand erkennen wie blass er war.
    Was Cifer noch mehr beunruhigte war, dass sich das Wesen irgendwo hinter ihm auf der anderen Seite des Kreises befand.
    Und dem Ausruf einer seiner Kameraden nach zu urteilen musste es wohl ziemlich abscheulich sein. Das Wesen ließ ein Geräusch ertönen, das schwach an ein knurrendes Lachen erinnerte und ihnen die Haare zu Berge stehen ließ. Dann verschwand es plötzlich. Jeder von ihnen war für einen Moment angespannt.
    "Wo ist es?" fragte jemand verwirrt, doch niemand rührte sich von seiner Position. Sie wussten, genau das war es, worauf das Monster wartete.

    Noah spähte aufmerksam ins Dickicht, konnte jedoch nichts erkennen. Irgendetwas war da draußen, das fühlte er, genau wie seine Gefährten. Und dieses Wesen wollte anscheinend, das sie es wussten. Er hatte von Geisterwesen und niederen Dämonen gehört, die sich von der Angst ihrer Opfer ernährten, doch das hier, war etwas ganz anderes, etwas viel schlimmeres. In einem Gebüsch knackte es und Noah wirbelte herum.Angespannt näherte er sich mit gezogenem Schwert dem Gebüsch, doch es waren bloß zwei Vögel, die aufgeschreckt davonflatterten. Erleichtert atmete er aus und wollte gerade zu der Gruppe zurückgehen, als ein tiefes Knurren aus einem anderen Gebüsch drang. Bevor auch nur einer von ihnen etwas sagen oder tun konnte, sprang das Wesen aus dem Schatten und warf sich auf Jerim, der gerade noch ausweichen konnte und sein Schwert zog. Doch das Monster schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen und griff erneut an.

    Nach einer Weile hatte er es aufgegeben, auf und ab zu gehen und sich einfach an Ort und Stelle niedersinken lassen. Ungeduld würde ihnen den Assasinen auch nicht schneller wieder bringen. Wahrscheinlich, so hoffte Noah, hatte er sich einfach nur verlaufen in der Dunkelheit. Er hoffte bloß, das Neretvan da draußen nicht irgendwelchen Dämonen in die Arme gestolpert war. Noah nahm sein Schwert und betrachtete es genauer um sich auf anderer Gedanken zu bringen. Er hatte noch keine Gelegenheit dazu bekommen, es auch einzusetzen doch trotz seiner Abneigung gegen das Silber musste er zugeben, das es gut in der Hand lag. Er wollte es gerade wieder zur Seite legen, als es im Gebüsch raschelte. Er schaute auf und erkannte, dass auch die Anderen es bemerkt hatten. Jerim hatte kurz innegehalten und die Hand an seinen Schwertgriff gelegt, Lynn hatte ihren Bogen gespannt, Serin wirkte alarmiert und auch schon wieder halbwegs einsatzbereit und sogar Cifer hatte den Kopf gehoben und seine Dolche gezogen. Inzwischen war auch Noah auf den Beinen und spähte in die Dunkelheit, konnte jedoch nichts ausmachen, als ein leuchtendes rotes Augenpaar

    Noah fröstelte es leicht. Sie hatten sich entschieden, dass es sicherer war, das Feuer nicht wieder zu entzünden, doch mit der Dunkelheit kam auch die Kälte. Er stand etwas abseits und hielt Wache während sich Lynn um Serin kümmerte. Jerim saß an einer Stelle nahe ihres ehemaligen Lagerfeuers und untersuchte den Seelenstein näher. Noah richtete seinen Blick wieder auf den Wald. Natürlich hatte er gewusst, dass sie wieder in Kämpfe verwickelt werden würden. Er hatte nur nicht schon so früh damit gerechnet. Auch der Gedanke, dass Neretvan alleine losgezogen war behagte ihm nicht besonders. Er hätte wenigstens Jerim oder ihn mitnehmen sollen.

    Codes Schädel fühlte sich an, als würde er bersten. Dieser Typ hatte ihn heftig erwischt. Langsam öffnete er die Augen und konnte verschwommen den Sternenhimmel über sich wahrnehmen.“Auch schon wach?“ Beim Klang von Jerims Stimme richtete sich der Gestaltenwandler hastig auf, auch wenn die dunklen Punkte in seinem Blickfeld und das Rauschen in seinen Ohren ihm verriet, dass es eine schlechte Idee gewesen war. Die Erinnerung an das Geschehene kehrte nur langsam zu ihm zurück.“Du..du.“ Jerim wandte sich zu ihm um.“Ja?“ “Du hast den Stein.“ beendete Cifer seinen Satz. Und du bist nicht tot fügte er in Gedanken hinzu.“Wie bin ich hierher gekommen?“ Jerim seufzte, anscheinend hatte er die Geschichte heute schon mehrmals erzählt.“Du wolltest mir dem Stein zeigen, dann wurdest du niedergeschlagen und ich wurde von Monstern attackiert. Danach habe ich dich hergebracht.“ “Du hast mich also gerettet?“ Cifer spürte eine Spur schlechten Gewissens in sich aufkeimen.“Naja ich konnte dich schlecht diesen Monstern überlassen.“ Er wandte sich wieder dem Stein zu.“Jerim?“ “Ja?“ Cifer legte sich wieder hin um sich noch etwas auszuruhen.“Danke.“

    Als Noah auf im Lager ankam, war es verlassen. Es deutete nichts auf einen Kampf hin, aber das Feuerholz lag verstreut herum und das Feuer selbst war erloschen. wenigstens die Pferde waren noch immer da. Allerdings hätten sie auch nicht wegrennen können, da sie an einem Baum angebunden waren. Noah wollte sich gerade hinhocken um das Feuer neu zu entzünden, als ein heller Schein wie eine Druckwelle im Wald ausbreitete. Das Licht kam zwar nicht bei ihm an doch die Druckwelle reichte immerhin um Noah der sich gerade aufrichten wollte noch einmal um zu werfen. Er hatte Jerim oft genug seine Magie einsetzten sehen um zu wissen, was geschehen sein musste.“Na toll.“ stöhnte er und hastete in die Richtung. Schon auf halben Weg begegnete Noah dem Lichtelfen der den bewusstlose Cifer trug und in der anderen Hand hatte er den Stein.“Was ist passiert? Wo sind alle?“ doch Jerim schüttelte den Kopf.“Nicht jetzt. Wir müssen hier weg. Wir holen die Anderen und brechen sofort auf, hier ist es zu gefährlich.“ Erst dann schien der Elf den skeptischen Blick seines Gegenübers zu bemerken.“Was... was ist.“ “Das Lager ist leer ich habe weder Neretvan, noch Lynn oder Serin auf dem Weg hierher getroffen.“ Mist.“ fluchte Jerim.“Wir müssen sie schnellstens finden. Vielleicht wurden sie auch angegriffen.“

    “Netter Auftritt.“ kommentierte Cifer, der soeben wieder zu der Gruppe gestoßen war, trocken. Er hatte sich entschlossen, die Gruppe doch noch zu begleiten, wenigstens eine Weile.Wenn solche Dämonen jetzt schon frei herum liefen ohne beschworen worden zu sein musste die Grenze zu ihrer Welt wirklich bröckelig sein. Es war wohl keine gute Idee längere Reisen allein zu machen, besonders wenn man, wie er mit einem bitteren Beigeschmack dachte ,nicht einmal fähig war es mit ein paar Soldaten aufzunehmen. “Tja, und wie geht's von hier weiter?“ fragte Noah, als sie die Tore Dunedins erreicht hatten.“Wir treffen jemanden.“ antwortete Thoran ohne weitere Erklärung.

    -->Dunedin

    Noah konzentrierte sich voll auf den Kampf. Allerdings mehr auf den mit den menschlichen Soldaten, da ihn die Nachtschleicher zu meiden schienen. Er blickte sich auch nach seinen Mitstreitern um und ob er irgendwo helfen konnte. Doch bis auf Thoran und seinem Lehrmeister die einige Meter entfernt Seite an Seite kämpften, konnte er niemanden entdecken der ihm bekannt vorkam. Der Mann parierte einen weiteren Schlag eines Gegners wurde allerdings von einem anderen am Arm erwischt. Er hatte nie wirklich an großen Schlachten teilgenommen und tat sich etwas schwer damit ständig einen anderen Gegner vor oder auch neben sich zu haben.Deshalb hatte er inzwischen schon einige Schläge abbekommen. Cifer hockte bleich und zitternd hinter einem Baumstumpf, die Hände auf die Ohren gepresst. Normalerweise versuchte er, solche Situationen zu meiden und jetzt war er mittendrin. Von den Kämpfern um ihn herum schenkte ihm keiner Beachtung.Komm schon steh auf du feiger Bastard! meinte eine höhnische Stimme in seinem Kopf, doch er sein Körper fühlte sich taub an. Plötzlich wurde es totenstill. Cifer nahm langsam die zitternden Hände herunter um ganz sicher zu gehen. Nichts war zu hören, die Verbündeten waren still, die Feinde verschwunden, dennoch lag noch immer eine gewisse Spannung in der Luft. Langsam, den Brechreiz unterdrückend stand er auf und ging, oder eher taumelte, ein paar Schritte nach vorn. Doch schon nach einigen Metern stolperte er fast über die Leiche des Wirtes, der sich offenbar ebenfalls am Kampf beteiligt hatte. Er blieb kurz wie angewurzelt stehen ,konnte seinen Mageninhalt nicht länger zurück halten und übergab sich.Verstört kehrte er zu den restlichen Soldaten zurück, die zitternden Hände an seinen Körper gepresst, damit es nicht so stark auffiel. Er hoffte, dass er nur halb so scheiße aussah, wie er sich fühlte. Als er die Anderen erreichte, die schon an ganzes Stück weiter vorgedrungen waren, erkannte er, dass sie noch immer angespannt waren, erst da fiel sein Blick auf das Wesen, das auf sie zukam.

    Cifer befand sich noch in der Taverne als das Feuer ausbrach. Ein brennender Balken war heruntergefallen und versperrte die Tür. Er wandte sich um und erblickte einen anderen Ausweg. Das Fenster. In der Gestalt eines Rabens segelte er wenn auch leicht taumelnd zu der Menschengruppe. Dort nahm er seine menschliche Gestalt an, zog seine Dolche um sich gegen mögliche Angreifer zu verteidigen und schritt auf Geralt zu.“Würde jemand die Freundlichkeit besitzen mir in einfachen Sätzen zu erklären, was zum Henker gerade passiert ist?“ Noah blickte alarmiert in den Wald. Das konnten keine Nachtschleicher gewesen sein. Aber die Sache mit den Vampiren beunruhigte ihn. Geralt hatte irgendwann am Anfang dieser Reise mal etwas von einem Vampierfürst erwähnt, damals hatte Noah sich nicht besonders große Sorgen gemacht. Aber er selbst hatte auch schon Erfahrungen mit Vampiren gemacht und diese waren seinesgleichen nicht gerade wohlgesinnt. Vielleicht waren ja die Soldaten die das Feuer eröffnet hatten.War die Legion tatsächlich schon so weit vorgerückt.

    Noah starrte gedankenverloren aus dem Fenster und kritzelte auf einem Stück Papier herum. Schlafen konnte er sowieso nicht, da er, wie fast immer, wieder Alpträume hatte. Vor Menschen konnte man sich verstecken, vor Monstern auch, doch wie stand es mit Träumen. Er blickte kurz auf das Papier, zerknüllte es dann und warf es weg. Dann blickte er wieder hinaus. Der Mond war bloß ein dünner, blasser Strich am Himmel. Plötzlich nahm auch Noah das Jaulen wahr, sprang auf und stieß sich beim Verlassen des Zimmers den Kopf am Türrahmen. Der junge Mann hielt inne, vielleicht hatte er sich ja bloß geirrt. In dem Moment flog die Tür von Jerims Zimmer auf und er hastete an ihm vorbei. Noah schnappte sich noch das Schwert aus seinem Zimmer und folgte ihm.

    Noah überlegte noch.Um die Sache in Dunedin konnte er sich wenn sie sich beeilten später noch kümmern, doch wenn er zu spät kam würde er Aleks Spur erneut verlieren.“Gut ich mach mit.“antwortete er nach dem er eine Weile geschwiegen hatte.“Ich nicht.“murmelte Cifer, der schon halb dösend mit verschränkten Armen auf dem Stuhl saß.“Ich bin nicht sehr erpicht darauf, irgendwelche gefährlichen Maschinen zu zerstören, die Magie aus der Erde saugen. Ich trenne mich wohl morgen von euch.“ Außerdem hatte er vor, wegen dem wachsenden Mahl an seinem Arm einen Heiler in der Nähe aufzusuchen. Er hatte niemandem gesagt doch inzwischen hatte es sich schon fast bis zur Schulter ausgebreitet.

    Sie hatten wohl endlich die Taverne erreicht.“Warum müssen Gasthäuser eigentlich immer in irgendwelche grusligen Wälder oder stinkenden Sümpfen stehen.“ beschwerte sich Cifer der als letzte ganz hinten gegangen war. Die Gruppe umging die Mauer bis sie den Eingang fanden und auf den recht kleinen Hof traten. In den Ställen die direkt an die Mauer gebaut waren befand sich bloß ein Pferd und auch das Wirtshaus war fast leer, als sie es betraten.Der Wirt selbst stand an der Theke und in einer Ecke saß ein Reisender der ziemlich normal schien, bis auf die Tatsache, das sich eine lange Narbe über sein Gesicht zog. Überrascht bemerkte Noah, das er diesen kannte. Während Geralt ihnen ein paar Betten besorgte, und die Anderen sich etwas entfernt an einem Tisch niederließen, ging Noah zu dem Fremden hinüber, der erst zu ihm aufsah als er direkt neben ihm stand. “Mensch Noah, lange nicht gesehen, was machst du denn hier?“ Dieser setzte sich neben ihn auf einen der Stühle.“Das könnte ich dich auch fragen, ich bin auf dem Weg nach Dunedin.“ sein Gegenüber lachte.“Ach sag bloß du hast auch von Alek gehört.“ Noah runzelte die Stirn und schüttelte Kopf. Der Andere senkte die Stimme.“Naja er scheint da irgendwas zu planen, hat mir sogar ne Einladung geschickt. Hab unterwegs allerdings noch viel zu erledigen. Ich hoffe ich schaffs in die Stadt bevor sie sie dicht machen.“ Noah verabschiedete sich und ging in Gedanken versunken zurück zu den Anderen.Alek plante also irgendwas, das klang nicht gut.

    “Komm zurück, es sind zu viele.“ rief Noah Jerim nach, der wild auf die Angreifer einhieb. Auch die Anderen hatten inzwischen ihre Waffen gezogen, zögerten jedoch noch immer.“Jerim, es bringt nichts.“ schaltete sich auch Lynn ein.“Sie können nicht sterben.““Also ich wäre definitiv fürs abhauen.“meinte Cifer.Schließlich zog sich Jerim doch zurück und die Gruppe flüchtete. Die Kreaturen folgten ihnen jedoch nur ein Stück, bevor sie überaschenderweise umkehrten. “Auf der Karte war eine Taverne ungefähr drei Stunden von hier eingezeichnet.“murmelte Noah mit einem prüfenden Blick in die Richtung in der ihre Verfolger verschwunden waren. Er kannte die Karte inzwischen auswendig.“Gut, gehen wir dort hin.“ antwortete Lynn, die ebenfalls in die Richtung sah, dann riss sie ihren Blick los und ging zu Jerim.“Ist alles in Ordnung?“

    Cifer spürte, das ihn alle ansahen.Fest erwiderte er Jerims Blick und begann langsam zu erzählen.“Gut, ich sags euch, lass mich nur kurz überlegen wo ich anfangen soll.“ Er machte eine kurze Pause.“Vor einigen Tagen in Saigo, traf ich auf einen jungen Gaukler, eine Art Katzenmensch namens Alam. Ich kenne nicht die ganze Geschichte, aber er hatte eine Kiste bei sich, die einem kürzlich verstorbenem Mitglied seiner Gauklertruppe gehörte. Ein Dieb war auch bei doch der verschwand später. Zumindest im Haus dieses Diebes angekommen öffneten wir die Truhe und fanden, neben einem Haufen Edelsteine, auch zwei der Kristalle und keiner wusste wirklich, was damit anzufangen war.“ Cifer überlegte kurz.“Allerdings wurde Alam von irgendwas verfolgt und als dann schließlich auch der gute Thoran hier dort auftauchte bin ich abgehauen.““Aber nicht ohne einen der Steine oder?“ hakte Jerim nach. Cifer schüttelte den Kopf.“Geduld, die Stelle kommt schon noch. Inzwischen war die Stadt von Soldaten abgeriegelt, da der Tod besagten Gauklers nicht ganz geklärt war. Später habe ich Alam und schließlich auch Thoran wiedergetroffen und da Beide inzwischen gesucht wurden, haben wir uns auf den Weg durch die Kanalisation gemacht dort wurden wir von einem Vampir und irgendwem anderes angegriffen, deshalb nahm ich einem der Steine an mich und flüchtete.“ Thoran sah ihn überrascht an.“Wenn du angeblich da warst, warum habe ich dich später nicht erkannt?“ “Und woher kennst du die Bedeutung der Steine?“ hängte Noah an.“Wenn ihr so freundlich wärt, mich nicht dauernd zu unterbrechen.“ erwiderte Cifer.“Könnte ich es euch auch erzählen. Die Geschichte kenne ich, da ich euch in der Taverne belauscht habe. Und das Thoran mich nicht erkannt hat, liegt daran dass ich ein Gestaltenwandler bin.“ schloss er die Erzählung.

    Cifer hatte bemerkt das Jerim bewusst hinter ihm ging. Er drehte den Kopf unmerklich etwas seitlich) um ihn besser im Auge behalten zu können. “Und? Was verdient man eigentlich so als Assasine?“ wandte er sich an Neretvan, der vor ihm ging.“Ich denke schon eine Weile über einen Berufsumstieg nach.“ Der Mann brummte bloß etwas unverständliches. Cifer ärgerte ihn weiter.“Ist es die Leben die man nimmt wert?“ Von einem Mann mit gebundenen Händen drohte ihm sicher keine Gefahr. Viel mehr interessierte ihn Jerims Reaktion. Dieser beobachtete ihn weiterhin wobei er versuchte ihn nicht direkt anzustarren.

    "Hey." meinte Noah überrascht und deutete auf einen Punkt auf der Karte."Das Dorf liegt ganz in der Nähe." Er suchte kurz auf der Kartenmarkierung nach Vorkommnissen."Dort wurde einer der Kristalle über Jahre hinweg versteckt." Er blickte fragend in die Runde."Sollten wir uns das ansehen?" Geralt überlegte kurz." Es liegt sowieso auf dem Weg, ich denke mal es kann nicht schaden." Noah faltete die Karten zusammen und packte sie ein. Cifer ging es entzwischen schon wieder besser, weshalb es aufgestanden war und zu den Anderen gegangen war. Jetzt beobachtete er etwas misstrauisch den Assasinen.

    Als Noah die Beiden Hexer sah begann er zu grinsen. Sie hatten Beide überlebt. Verwundet zwar , aber lebten
    . Der junge Mann blickte sich nach seinen Reisegefährten um. Lynn und Jerim freuten sich mindestens genauso wie er. Cifer saß, noch immer geschockt von all dem was gerade geschehen war an einen Felsbrocken gelehnt da und versuchte, sich nicht zu übergeben. Ihr Retter ,den er noch nicht weiter beachtet hatte stand etwas entfernt und beobachtete die Situation.“Ihr konntet aber auch kein größeres Reitier als einen Drachen finden.“ meinte Jerim grinsend während er und Noah Geralt beim absteigen halfen. Lynn machte sich sofort daran, seine Wunden zu untersuchen.“Wie seit ihr entkommen?“

    Die Gruppe hatte sich wieder auf den Weg gemacht. Nachdem sie sich weit vom Höhlenausgang entfernt hatten schlugen sie ihr Lager auf. Doch niemand konnte wirklich schlafen. Noah machte setzte sich zu Lynn und Jerim ans Feuer.“War es falsch, dass ich den Weg durchs Gebirge vorgeschlagen habe?“ Jerim schüttelte den Kopf.“Nein, die Beiden sind...waren in ihrem Beruf einiges Gewöhnt. Jeder wusste von der Gefahr der Reise und niemand konnte mit ..... Sowas rechnen.“Lynn starrte nur müde ins Feuer.“Aber wie soll es weitergehen? Wir haben keine Anhaltspunkte wo wir nach den Steinen suchen sollen und wie wir den Mann finden den sie in Dunedin treffen wollten.““Ihr vielleicht nicht.“ertönte eine Stimme hinter ihnen. Cifer der etwas Abseits an einen Baum gelehnt gedöst hatte war lautlos aufgestanden und hatte ihrem Gespräch gelauscht.“Ich bin Thoran schon früher einmal begegnet, und auch einem Anderen Mann der zwei dieser Steine besaß.“ Er zog den Stein den er bei sich trug aus seiner Manteltasche.“Ich habe ...ähm... die Gelegenheit genutzt mir einen dieser Kristalle anzueignen.“

    Noah blickte sich nach Lynn um die noch immer vollkommen geschockt da stand.“Kannst du ihm helfen?“ fragte er hoffnungsvoll. Lynn schüttelte den Kopf.“Ich... ich weiß es nicht. Die Wunden sind sehr tief und ich habe nicht sehr viele Heilkräuter dabei.“ Cifer sah sich nervös in der Höhle um.“Was zum Henker hat ihn angegriffen?“