Beiträge von Mad Bull im Thema „Selbst Kritiken schreiben“

    Hallo Fantasy-Geschichten-Forum, :)

    in diesem Posting geht es um die Herangehensweise.
    Ich mache mir bei längeren Texten Notizen und teile es kleinere Stücke auf.
    Besonders bei den anstrengenden versuche ich nicht alles an einem Abend zu schaffen.
    Also ruhig mal auch etwas vertagen. ;)
    Bei meinen alten Kritikforum haben wir so im Schnitt 10000 Zeichen bearbeitet.
    Bei abgeschlossenen Kurzgeschichten waren es auch mal 20000.
    Unseren Anfängern empfehle ich bei wirklich schlechten Texten erstmal mit ca. 3000 zu beginnen.

    Des weiteren lese ich die Kritiken der anderen erst, wenn ich mit meiner eigenen fertig bin.
    Selbst wenn auf Fehler doppelt oder mehrfach hingewiesen wird.
    Da greift die wichstigste Regel ganz in eigener Sache zu sprechen.

    Auch empfiehlt es sich Dinge zu kritisieren, die einem gerade zu anspringen.
    Wer es genauer mag, kann auch eine Zweitkritik verfassen;
    wo auch zwischen den Zeilen gelesen wird.

    Vale 8)

    Cory, Formorian,

    da rennt ihr bei mir offene Türen ein.
    Schreib- wie Kritikstile sind verschieden und kommen mal gut oder weniger gut an.
    Deswegen bestehe ich darauf, dass ein Kritiker stets in eigener Sache spricht, sonst kann ich ihn nicht ernst nehmen, sorry. :(
    Er hat nicht das Recht, dem anderen zu sagen wie es in der Schreibe zu laufen hat.
    Klar, manch einer sieht das etwas verbissener an, und auch ich fragte mich auch mal, ob ein typischer Japaner noch Spass hat.
    Letztes war meine damalige Regiesseurin in Land der aufgehende Sonne, und sie konnte es bestätigen, dass sie in dem was sie tun sehr konsequent sind. Auch Höflichkeit und Hilfsbereitschaft sind dort im öffentlichen Leben keine fremden Begriffe. Vieles in Japan ist in Ordnung und ihr Fleiss ist vorbildlich. Und ja, ich könnte mich dort wohlfühlen.

    Und ja Corin, jeder sollte den Mut zum eigenen Stil haben. Ich finde es toll wie du auf deine eigene Art Farbe bekennst.
    Ja, die Wälder wären still, wenn nur die begabtesten Vögel singen würden. Das hast du schön geschrieben. :)

    Grüsse

    Wir leben in einer Zeit, in der Maschinen immer mehr voranschreiten, werter Formorian.
    Da wir ihre Väter sind, ist auch ein Teil von uns von rationell-machineller Art.
    Ich bin mit den Schreiberei soweit vertraut, dass ich weiß, dass ein paar von uns ernste Ambitionen besitzen,
    Ambitonen ihr Können immer mehr voran zu treiben. In so vielen Literaturforen habe ich sie sehen können.
    Warum soll das hier anders sein?
    Mit der Zeit lernt man sich sowieso immer mehr kennen.
    Es geht darum endlich zu lernen, dass bestimmte Übel zum Leben einfach dazu gehören.
    In dem man es anspricht und diskutiert, werden die Übel immer vertrauter und es könnne damit immer leichter hantiert werden.
    Wollen wir hier nur Spassgesellschaft haben, ist das auch okay, Formorian.
    Aber die Entwicklung wird dadurch verlangsamt. Ich jedenfalls ziehe es vor ab und zu mal vor einen versauten Tag zu haben.
    Das ist immer noch besser, als ein versautes Leben.
    In aller Bescheidenheit, ich besitze bereits praktische Erfahrung auf diesem Gebiet.
    Ich kann mit dem schärfsten Kritiker einen Kaffee trinken. Und warum?
    Ich habe Aufklärung, wie auch aus Verrissen Gewinn gezogen wird.
    Am Anfang wollte ich solchen Typen gleich auf die Fresse geben, bis ich lernte, welche Vorteile solch ein Ärger bringt.
    Nicht zu vergesseen:
    Zeit ist Geld. Ganz gleich, wie schlimm die Kritik sein wird, es nimmt sich einer Zeit, mit dem Rsiko sich trotzdem unbeliebt zu machen.
    Ich halte jedenfalls nichts von oberflächlichen Spassgesellschaften. Gerade heute hat sich wieder ein Leser bei mir beklagt nicht gutes finden zu können. Ich bin hier um zu arbeiten und bin bereit zu zahlen für das, wonach anspruchsvolle Leser verlangen.
    Sehen wir es doch mal so: Es werden immer mal Stimmen von Zeit zu Zeit lauter, das ein gutes Buch einer Schatzsuche gleich komme ...
    Vielleicht könnten wir eines Tages sagen: "Schau mal beim Fantasy-Geschichten-Forum vorbei."

    Grüsse :)

    ...
    Ich finde aber, man sollte auf sein gegenüber achten - wenn man es kennt. Wenn man weiß der Autor verkraftet sowas - okay. Andersfalls auf keinen Fall.
    Zudem bin ich immer noch ein Freund davon höflich und respektvoll zu bleiben und ein Verriss ist genau dieses nicht. Du kriegst als Autor in einem ellenlangen Text vorgehalten, dass sowieso alles Scheiße ist, was die geschrieben hast (Auch wenn Inhalt im Verriss drin ist). Bei einem Verriss wird sich oft einfach im Ton vergriffen, weswegen ich die einfach unter aller Sau finde.


    Hallo Miri,

    bitte nicht böse sein, doch leider kann ich das nicht so stehen lassen.
    Es ist mir klar, dass man Verrisse für eine reiißerische Show missbrauchen kann.
    Bei mir gibt es ein Verriss, wenn das Werk von mir auf Note fünf steht und ich genau begründe warum schlecht gearbeitet worden ist.
    Beleidigungen werden es keine geben. Einen Beweis für schlechte Arbeit sehr wohl.
    Wenn also einer Müll am laufenden Meter produziert, sollte es auch entsprechende Antworten geben.
    Solange man beim Text bleibt und nicht anfängt über Dinge zu diskutieren, die mit dem Werk nichts zu tun haben.
    Ich kann einen derartigen geben und hinterher mit dem selbem Autor einen Kaffee trinken gehen.
    Niederlagen könnnen sportlich weggesteckt werden. Warum soll nicht auch unter uns Autoren so laufen können?

    Grüsse

    Wer bin ich? Wer gibt mir das Recht, darüber zu befinden, ob ein Text gut oder schlecht ist?

    ...


    Guter Einwurf von Neuling Cory Thain,

    jeder hat das Recht. Wir haben Meinungsfreiheit.
    Anmaßend wäre es, wenn man sich selbst zu einem Propheten aufschwingt, um der Welt zu verkünden,
    wie es von nun an laufen soll. Das wird zwar immer mal versucht, aufgrund einer narzisstischen Verblendung,
    doch schaffen kann man es nie.
    Ein Kritiker sagt, was mit dem Text los ist, und zwar ganz aus eigener Sicht. Kein Kritiker soll den Anspruch haben, dass alles von ihm übernommen werden soll. Die Narzissten sehen das anders, die wollen keine Kritik, sondern vergöttert werden und dulden keine neben sich.
    Es geht um Ergänzung, weil wir die Dinge unterschiedlich wahrnehmen.
    Ich muss kein Koch sein, um zu sagen wie es schmeckt.
    Phantastik bietet uns einen gigantischen Spielraum, ich kann mir nicht vorstellen, dass von Cory Thain etwas unpassend wäre.
    In einem Krimiforum hätten Drachen Flugverbot.
    Auch in der Kritik gibt es verschiedene Stile die, wie die Kunstwerke, nicht immer ankommen.
    Wer auf Kritik null Bock hat, gibt es gleich in seiner Präsentation bekannt, ansonsten geht´s rund.
    Kritik nehmt man an oder lässt es bleiben. So einfach ist das.

    Gruß Mad Bull 8)

    Hallo Ippon, hallo Geweihter, hallo Formorian, hallo Miri, :)

    eure Postings sind von mir genau gelesen worden. Ich will, wie ihr, Spass haben und gut unterhalten werden.
    Die Bedenken von Verrissen und harten Kritiken sind verständlich.
    Wie sehr einem Kritik zu schaffen macht, liegt oft an der eigenen Einstellung.
    Ich habe vor kurzem eine sensible Person getroffen, die schon einiges an Kränkungen erlebt hatte und sich nichts vormacht,
    dass sie auch in Zukunft noch einiges abkriegen wird. Sie hat gelernt, mit Schmerz besser umzugehen.
    Sie kann sich an manches erinnern, als ob es gestern erst passiert wäre, und doch ist sie gut drauf und lacht viel.
    :)
    Ich sehe das so: Was ist schon ein versauter Tag, im Vergleich zu einem versauten Leben?
    Es hat seinen Grund, warum ich hier und anderswo für mehr Fehlerkultur und -toleranz werbe.
    Einen Verriss gibt es vorallem dann, wenn der Text völlig verunglückt ist.
    Aber wann ist das schon der Fall? Ich würde sagen eher selten.
    Viele Schreiber bereiten sich ja vor. Das Risiko dürfte eben eher gering sein.
    Während bei Horrorgeschichten das Risiko wiederum höher sein kann, weil da oft schluss mit lustig ist.
    Es ist sehr wohl möglich jugendfrei zu erzählen, und doch können die Inhalte echt problematisch sein.
    Wenn es kein Problem ist, sowas zu lesen, macht der Autor irgendwas falsch. :evil:
    Darum gibt es auch entsprechendes Feedback. Es sollte dem Leser immer möglich sein eigene Empfindungen mitzuteilen,
    solange man sich dabei benimmt.

    Ich verstehe zwar die Bedenken dieser Community, dennoch werde ich als souveräner Kritiker von meiner Einstellung nicht abweichen.

    Hier sind einige Erfahrungswerte, wie Verrissen und harten Kritiken die Schärfe genommen wird:
    -Sie sind das, was man von ihnen denkt. Einstellung ist alles. 8)
    -wer sich zur Schwäche bekennt, gewinnt Stärke.
    -Man kann ehrlich sein und den anderen respektieren. Jeder hat ein Recht auf die Wahrheit.
    -Ein Verriss gehört dazu, weil es eine Tatsache ist und nicht weil man sie toll findet.
    -In dem man sie ständig einkalkuliert, werden sie einem auch nicht fertig machen. 8)
    -bei Schmerz hilft Medidation und Selbstliebe. :love:
    -giftige, persönliche Texte am frühen Morgen lesen. :!:
    -sich selbst und dem Kritiker verzeihen. :angel:
    -aufhören immer gut sein zu wollen, die Muse ist launisch, jeder vergeigt mal so richtig und das wir auch nie anders sein. :joker:
    -man kann nicht genug Fehler machen. :thumbup:


    Hier sind noch zwei praktische Beispiele:

    Meine Freundin Wolfsrufer hatte mal in einem Textkritikforum so richtig vergeigt.
    Prompt geschah das, was viele Anfänger so fürchten: Jede Menge harte Kritik. :cursing::evil::!::diablo::mimimi::banned::thumbdown:
    EIn paar von uns tat das hinterher auch leid. ;( Aber wir waren uns im klaren, welchen Nutzen wir daraus ziehen konnten.
    Kritik ist Ärger der sich lohnt. Und es fiel uns wirklich nicht immer leicht das zu tun. Deswegen wird sich meine Aktivität da auch in Grenzen halten. Ein Verriss geben strengt an.
    Später war ein weiterer Text zum Abschuss frei gegeben.
    Obwohl sie eine Freundin von mir ist, und selbst eine strenge Moderatorin, lies ich mich nicht davon abhalten, selbst ihr einen Verriss zu geben. :chainsaw::skull::topicclosed::grumble::diablo:
    Schonungslos ehrlich teilte ich ihr mit, dass ihr Text eine Zumutung war. Zeile um Zeile musste ich mich vorwärts kämpfen, was ein Grund mit ist, warum ich heute anders darüber denke. Und nein, es machte mir keinen Spass. :hmm::(:cookie: Sie hatte es höflich, professionell zur Kenntnis genommen und sich bei mir bedankt. Hätte sie aber protestiert, wäre es ein Beweis gewesen, dass sie ihre eigene Medizin nicht verträgt.
    Von dieser Sorte Kritiker gibt auch einige. Darum werden sie in solchen Foren besser vor Flames und Shitstorms geschützt.
    Man kommt da nicht so einfach rein. :banned:
    Es verging dort einiges an Zeit, sie kam wieder und präsentierte einen Text wie ich ihn noch nie gelesen hatte.
    Da zeigte sie, wie schön Fantasy sein kann. Ich war geflashd. :angel::sun::hi1::highfive:
    Ich kam aus dem Schwärmen kaum noch raus und sie würdigte meine Unbestechlichkeit.
    Echt, ihr hätte das auch lesen sollen, dann hättet sehen können, wie sehr sich solch ein Ärger lohnen kann.
    Jeder, der nicht aufgibt wird am Tag X seine Sternstunden haben. Ich war so voller Freude, und selten so glücklich. :)

    Ein Freund von mir hatte in einem Jahr zwei sehr schwere Schicksalsschläge.
    Ich bitte um Verständnis, dass ich da nicht näher darauf eingehen möchte.
    Er ist ein richtiger Kämpfer und ein Stehaufmänchen, dass Inspiration für eine Heldengeschichte bringt. :neo:
    Doch in dem einen Jahr konnte man seine Leistungen gar nicht ernst nehmen.
    Gerecht ist, dass jeder eine Sechs kriegt, der überhaupt nichts leistet. Hart, aber fair.
    Kühn sagte er zu seinem Lehrer: "Ich gehe mit ihnen eine Wette ein. Um eine Flasche Kognac.
    Wenn ich das nächste Mal wieder eine Sechs kriege, haben Sie die Wette genommen.
    Ansonsten gewinne ich."
    Der Lehrer hielt dagegen: "Du wirst wieder eine Sechs kriegen."
    Mein Kumpel lies sich nicht beirren und bestand auf die Wette.
    Er bekam wieder eine Sechs und schenkte dem Lehrer den Kognac. :thumbup:


    Back to Topic.
    Ganz werden Verrisse nie verschwinden,
    aber mit der Zeit werden auch Zartbesaitete lernen,
    dass die Verrisse sie nicht umbringen können. 8)
    Sensibilität ist eine Stärke.

    Euer Mad Bull :)

    Hallo wertes Fantasy-Geschichten-Forum,

    es ist mir schon mal klar, dass es ebenso wenig eine perfekte Kritik, wie es ein perfektes Kunstwerk gibt.
    Ich spreche immer in eigener Sache und wie ich gerade gelaunt bin.
    Was mir heut vielleicht gefällt, kann in der nächsten Zeit vielleicht eher weniger, oder auch gar nicht der Bringer sein.
    Bei der Kritik gilt für mich das Hier und Jetzt. Wer das Werk erschaffen hat, ist mir völlig egal.
    Wer es wissen will, hat ein Recht auf die Wahrheit, und die dieser kriegt auch gesagt, ohne Ausnahmen.
    Das ist nicht verhandelbar, sonst ist Kritik absolut in Frage gestellt.

    Selbst Feinde und Leute die ich gar nicht leiden kann, kriegen eine Bestätigung von guter, schlechter oder gewöhnlicher Arbeit.
    Auch der Aufwand ist mir gleich. Es spielt für mich keine Rolle wie viel Mühe da drin steckt, es zählt für mich nur das Ergebnis.
    Ich mache auch vor einem Verriss nicht halt, da bin ich skrupellos.
    Er wird vor allem dann gemacht, wenn das geschaffene Werk so müllig ist, dass ich einfach nicht anders kann, als einen Verriss zu geben.
    Ich kann mal nett, gelangweilt, erstaunt, gemein, verwirrt, erfreut in Sachen Kritiken sein, da mach ich mir auch nichs vor.
    Gut möglich, dass der Erschaffer keinen Bock auf Kritik hat, ist dies der Fall, muss der das nur ausdrücklich mitteilen, und dann geht das von meiner Seite auch in Ordnung. Wenn kein klares Nein zu Kritik aussendet wird, werde ich Gas geben.
    Keiner muss mir Rede und Antwort stehen. Es ist eure Sache, was ihr draus macht.
    Der Rest wird passieren.

    Bis die Tage Fantasy-Geschichten-Forum.
    Mad Bull