Beiträge von Tom Stark im Thema „Konstruktive Kritik - Wie macht man sie?“

    Vielleicht sollte man zum Thema noch anfügen:
    Konstruktive Kritik - Wie wird man damit fertig?

    Ganz ehrlich, am einfachsten wäre es für alle Anwesenden immer noch, wenn man zu seiner Geschichte schreibt, welche Art von Feedback gewünscht ist.

    Amen.
    Aber das würde womöglich zu einem sehr kuriosen Wunschkonzert ausarten im Sinne von Wasch mich, aber mach mich bloß nicht nass!

    Zum Letzten gilt es die Zeit arbeiten zu lassen.
    Sie heilt nicht nur alle Wunden, sonder trägt auch bei, das eigene Können immer mehr zu perfektionieren.
    Wir werden es nur aus zwei Gründen nicht schaffen.
    Entweder noch nicht angefangen oder zu früh aufgehört

    ... und nochmal Amen.
    (Unangenehme) Kritik wird tatsächlich (meistens) sanfter je länger man sie auf sich einwirken lässt.
    Je mehr Prügel man in Form von negativer Kritik einsteckt, umso gelassener reagiert man.
    Natürlich neigt man dazu, sein neustes Baby mit Klauen und Zähnen zu verteidigen, gerade als leidenschaftlicher Hobby-Schreiber. Wenn man aber, womöglich täglich, viel der Kritik anderer preis gibt, wird man immer wieder seine eigenen Fehler wieder erkennen. Denn so leicht ist das nicht, sich zu ändern oder verbessern. Kritik, die man halbwegs erwartet, tut nicht halb so weh!

    Zudem erkennt man gerade bei einer halbwegs geschlossenen Kritiker-Gemeinschaft auch mit der Zeit, wessen Meinung man wie zu nehmen hat. Der eine nörgelt eben immer, der andere findet generell das Meiste von dir gut. Vielleicht sollte ich beide nicht ganz so ernst nehmen?
    Wieder ein anderer hat (deiner Ansicht nach) schon mal gar keine Ahnung und noch einer (dieser Blödmann!) sollte womöglich erst mal selbst seine Texte auf Vordermann bri... oh halt! Wieso greife ich den jetzt persönlich an ?!
    Cool down Tom! Wieso hast du plötzlich die Hörner gesenkt und bist im Angriffsmodus? Ist doch nur EINE Meinung, warum trifft die dich so? Kannst du den Kritiker wirklich nicht leiden, oder ist, gerade im Gegenteil, dir seine Meinung unerwartet wertvoll?

    Um den Klassiker zu zitieren: (Gutes) Schreiben ist 10% Inspiration und 90% Transpiration.
    Was habe ich schon geschwitzt in Erwartung der Meinung eines Probe-Lesers ... und wie oft war ich geschockt über die bescheidene Reaktion?
    Und wie oft hatten die dann auch noch Recht! (Also so nach einer Weile, nachdem der Schock nachgelassen hat, dass mein Geniestreich wohl doch keiner war - was habe ich mir nur mal wieder eingebildet!?)

    Aus eigener Erfahrung (und von Phis Aussage kürzlich inspiriert ^^) empfindet man seinen neuesten Text oft als genial in der Idee und wenigstens ganz gelungen in der Ausführung, was sich (jedenfalls bei mir) leider fast immer als grandiose Selbstüberschätzung herausstellt.
    Allerdings, und hier verweise ich wieder auf Mad Bull, je länger ich einen Text arbeiten lasse, was genau bedeutet, ihn eben nicht runter zuschreiben und gleich irgendwo zu veröffentlichen, desto mehr reift er auch. Sobald die Begeisterung für die neue Superidee etwas verflogen ist, merke ich sogar selbst Dinge, die anderen sofort aufgefallen wären.
    Nehme ich mir diese Zeit nicht, ist die Chance, dass andere, die ich um ihre Meinung bitte, mir eben jene Fehler aufzeigen, natürlich groß. Was für eine Überraschung!

    Kritik einzustecken ist eine unterschätzte Kunst, und ja, auch die völlig ungerechtfertigte Kritik dieses inkompetenten Idioten, der meinen Text besser nie gelesen hätte und der mir ja ohnehin nur eine rein würgen will, weil er entweder neidisch ist, oder überhaupt ein fieser Hund oder was auch immer ich ihm auf die Schnelle in meiner Empörung unterstelle ...

    Da muss ich meinen Haupt-Lektor von hier aus mal grüßen, immerhin habe ich ihn auf die Seite aufmerksam gemacht:
    Genau, du Arsch ^^ der mir ständig meine neusten Kapitel verreißt, mich auf jede noch so kleinste Ungereimtheit in meinem Handlungsstrang aufmerksam machst, meine Zeichensetzung schon gar nicht erwähnt, weil er aufgegeben hat mich da noch hinzubekommen, und der überhaupt stundenlang meine unschuldigen Texte seziert, wie Quincy ein Mordopfer.
    Dir ist klar, dass ich dich hasse?!
    Und Dir ist natürlich klar, dass ich Dich liebe.
    Am Ende taugen die Stories nur deswegen soviel, weil Du meine Empörung aushälst , wenn ich Dich und Deine ewige Nörgelei mal wieder zum Teufel wünsche und weil du komischerweise immer auf Ideen kommst, auf die ich eigentlich selbst hätte kommen müssen.
    Weil Du die Geduld hast und vor allem den Dickkopf, solange gegen meine Ungeduld und Sturheit durchzuhalten, bis ich aufgebe und einsehe, dass ich manchmal (eigentlich aber nur ganz ganz selten ...) vielleicht doch nicht so genial bin, wie ich es gerne hätte.

    Pah, Kritiker!
    Wer will sie schon? Wer braucht sie schon?!
    Keiner! Ok, jeder!

    p.s.:
    Stephen Kings Texte sollen besser sein als meine? Also echt jetzt ... nie im Leben! ^^