Beiträge von Rainbow im Thema „Klischees-gut oder schlecht?“

    Is ja krass...da tritt man ein Thema los, guckt ein paar Stündchen nicht nach und dann kommen direkt so viele richtig gute Rückmeldungen.
    Nur nochmal zur Info: Ich habe das vielleicht ein wenig provokativ formuliert.
    Ich will nicht permanent auf irgendwelchen Klischees rumreiten ... ich möchte mich nur nicht rechtfertigen müssen, weil mein Prota vielleicht zufällig gut aussieht. Versteht das irgendjemand?

    Außerdem war das ja nur ein klassisches Beispiel...das ihr natürlich alle der Reihe nach aufgegriffen habt :) Ich wollte keine Diskussion darüber lostreten, wie man jetzt "gutes Aussehen" definiert oder ob der Typ dann nichts anderes zu bieten hat... Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass das eine nicht zwangsläufig etwas mit dem anderen zu tun haben muss. (ansonsten wäre das jetzt wohl irgendwie diskriminierend und wir hätten die nächste Duskussion am Hals :) )

    Klischees sind ja nur Klischees weil sie so gut funktionieren! Wichtig ist nur WIE sie geschrieben sind.
    Und es ist schön wenn man mit ein paar bricht. Aber es ist auch schön, ein paar zu behalten.

    So sehe ich das auch. Ich benutze sie gerne, was bei mir einfach passiert, ohne darüber nachzudenken. Seit ich hier im Forum aktiv mitlese versuche ich allerdings schon darüber zu reflektieren...


    Perfekte Helden lassen meiner Meinung nach schnell Langeweile entstehen.

    Ja, wenn sie wirklich einfach nur perfekt sind schon... so war das aber von mir nicht gemeint... mein Beispiel bezog sich nur auf das "Aussehen"...das heißt ja nicht zwangsläufig, dass man perfekt sein muss. Vielleicht hat der Held dafür andere Probleme, die ihn irgendwie wieder liebenswert und "normal" machen. Hier zu einer ausgewogenen Mischung zu kommen ist wohl das Geheimnis.

    Eine weitere schicke Eigenschaft an Klischees ist, dass man damit wunderbar humoristisch arbeiten kann

    Ja, genau. Ich finde es sehr geil, wenn diese Klischees zum Teil so überspitzt dargestellt werden, dass man darüber schmunzeln muss und auch darf. Vielleicht nimmt sich der Prota ja zum Beispiel selber auf die Schippe oder kommentiert einen klischeehaften Umstand auf lustige Weise. Ich kenne deine genannten Werke noch nicht, werde sie mir aber bei Gelegenheit gerne mal anschauen.

    Aber was wäre wenn sich der Prota gar nicht als Auserwählter herausstellt, sondern kläglich scheitert und jemand anders den Job macht.

    Es ist lustig, dass du das anführst, denn so ähnlich hatte ich mir das bei meiner "Prophezeiungsgeschichte" auch gedacht. Es ist nur so, dass viele schon vorher abwinken und sagen: Äh...Prophezeiung...nein Danke! Als ich damals anfing, meine Geschichte zu schreiben, war mir irgendwie nicht klar, dass ich mir ausgerechnet eines der klischeehaftesten Themen rausgepickt hatte. NAJA!


    Eine Schlacht fände bei mir immer bei gutem Wetter ab, in einem Gewitter saugen sich Waffen und Rüstungen voll, der Boden wird schlammig, man sieht nichts. Was nicht heißt, dass ich es verurteile, wenn jemand die Stimmung eines solchen Unwetters nutzen will.

    Das schreibst du jetzt aus Autor-Sicht, der die Umstände für die Schlacht geschickt planen kann :) Nein Quatsch! Ich verstehe dich schon! Ich plane ja auch das Unwetter....allerdings, um die Stimmung zu nutzen...allerdings war auch das nur ein blödes Beispiel, das ich aufgegriffen habe, weil es bei Rael so schön klang...

    So weiß jeder (der sich damit beschäftigt) wie eine Elfe, ein Zwerg und ein Engel aussehen und wie sie sich vielleicht auch verhalten.

    Ja. Wer meine Geschichte kennt, der weiß, es geht um Engel. Wie du schon sagst, besteht wahrscheinlich ein Konsens darüber, wie man sich bestimmte Wesen vorstellt...naja, zumindest war es für mich klar, dass ich sie mir als "schöne Wesen" vorgestellt habe...

    Ich liebe soetwas, ich nehme ein Klischee, trampel drauf herum und mache etwas Neues daraus...

    Kann man machen...bin schon gespannt, wie du das umsetzt :)

    Also, danke für eure Rückmeldungen...Ich denke, die Diskussion ist noch nicht zu Ende und es werden sich sicher noch andere beteiligen.

    Viele Grüße,
    Rainbow (der Klischeefreak)

    Dieses Thema beschäftigt mich schon länger und diesmal habe ich mir tatsächlich ein paar Tage Zeit genommen, bevor ich mich zu einem "Hals-Über-Kopf-Posting" habe hinreißen lassen, wie das sonst so meine Art ist.
    Es gibt ein Schlagwort, das sehr häufig hier im Forum auftaucht, doch ist es meistens negativ behaftet.
    Scheinbar ist es etwas, vor dem man sich als Autor hüten muss: Das KLISCHEE!
    Eigentlich hätte mein Beitrag auch die Überschrift „Der Hype ums Anders sein“ tragen können, doch diesen Thread hat Jenna bereits eröffnet und die Thematik ist eine etwas andere.
    Trotzdem glaube ich, herausgehört zu haben, dass es genau darum geht:
    Anders zu schreiben, als es die vielen Autoren vor einem getan haben, neue innovative Geschichten mit neuen Welten und neuen Rassen zu erfinden, …. was zweifelsohne großartig ist und ich ziehe meinen Hut vor jedem, der das kann und umsetzt!
    Ich frage mich aber, was ist mit allen anderen Geschichten? Die sich auf Altbewährtes berufen? Die einen Wiedererkennungswert haben? (Beispiel: Die gute alte Prophezeiung) In denen sich der Autor Klischees bedient? Sind sie zwangsläufig schlecht?
    Wie handhabt ihr das? Habt ihr einen Hang dazu, klischeehaft zu schreiben? Und wenn ja, lasst ihr es zu oder versucht ihr auf Teufel komm raus das zu unterbinden? Was sind überhaupt Klischees und was versteht ihr genau darunter?
    Rael hat in ihrem Thread „Wie schreibe ich eine Geschichte“ ein schönes Klischee angeführt: Die Schlacht bei Donner und Blitz. Man frag sich: warum nicht bei schönstem Sonnenschein?
    Oder: Warum muss der Held auch noch gut aussehen? Er könnte doch ebenso gut dickbäuchig sein und in seiner Freizeit gerne stricken. Schließlich leben wir in Zeiten der Emanzipation…da sollte man auch dem männlichen Protagonisten ein paar weibliche Attribute zugestehen, oder etwa nicht? :sarcasm:

    Ahhhhh! Ich will das nicht! Meine Schlacht soll bei Gewitter stattfinden dürfen und mein Held soll verdammt nochmal das Recht haben, gut auszusehen. Und ich möchte an der richtigen Stelle leise aufseufzen dürfen, wenn mich etwas berührt. Klischee oder Kitsch hin oder her!

    Mist! Ich glaube, ich habe mich in Rage geschrieben … ein sehr emotionales Thema für mich :)

    Also, wie seht ihr das?