Beiträge von Tom Stark im Thema „Geschlechterbezeichnungen bei Nicht-Menschen“

    Ich weiß zwar nicht, ob sich der Begriff aus "fata" ableitet, aber "fata" ist Plural. Die Grundform heißt "fatum", womit das Geschlecht des Wortes neutrum ist.

    Nunja, in der Sache hast Du natürlich recht, aber dieses "Fata" bezieht sich eher auf die Schicksalsgöttinnen auch Parzen genannt, aber ich gebe zu, ich musste das auch nochmal nachlesen - wie gesagt so ganz hatte ich das nicht mehr parat. Und die Parzen waren auf alle Fälle ganz sicher weiblich. Was das Grammatikalische betrifft, lag ich aber daneben, keine Frage. Ist aber auch schon über ein Vierteljahrhundert her, seit ich meine letzte Lateinstunde absitzen mu ... ich meine natürlich genießen durfte. Hatte jedenfalls nicht absichtlich vor postfaktisch zu argumentieren ^^

    Tja, und dass Shakespeare damals (aber nicht er allein) wie auch viele Autoren heutzutage munter Feen, Trolle, Faune und Kobolde mit Elfen in einen Topf werfen ... könnte mir vorstellen, dass so ein stolzer Elb aus Lothlotrien mit Schnellfeuerbogen das sicher mit dem einen oder anderen Pfeil Richtung Autorenschaft zu würdigen wüsste.
    Übersetzungen sind dann oft noch zusätzliche eine Steigerung der Verwirrung. Und richtig spannend wird es dann, wenn die Übersetzung in andere Kulturkreise vorgenommen werden muss.

    Übrigens gibt's (oder gab's zumindest früher) im amerikanischen Sprachgebrauch den Ausdruck "fairy" als abwertendes Synonym für "schwul" und damit waren eher die homosexuellen Männer gemeint. Könnte man auch als Hinweis verstehen, dass "Fee" durchaus auch hauptsächlich männliche Exemplare bezeichnet - wobei man natürlich argumentieren kann, dass ihnen gerade durch den spöttischen Gebrauch die Männlichkeit abgesprochen werden sollte ...
    Ah, mir raucht der Kopf!

    Aber ich glaube, ich geh jetzt lieber meinen Katzer und meine Katerin füttern, bevor die ihr Menschenmännchen noch zum Sau-erich machen ...

    Man muss unterscheiden, ob man eine echte Rassenbezeichnung oder "nur" eine Bezeichnung für eine Gruppierung bzw. deren Mitglieder vor sich hat.

    Zwerge haben selbstverständlich Zwerginnen an ihrer Seite, wobei Zwergenfrau , vielleicht heute nicht mehr ganz politisch korrekt, durchaus traditionell auch geht.
    Je nachdem wie eine Rasse/Gruppierung oder deren Kultur sich selbst versteht, werden eben die Männer oder die Frauen zum Synonym für die ganze Rasse.
    Amazonen zum Beispiel sind per Definition ausschließlich weiblich. Es besteht eigentlich kein Bedarf für eine männliche Variante, weil es eben keine Männer in dieser Gruppe gibt. Und falls sich eben doch ein Transgender mit ihnen identifiziert, dann muss er ( ...äh ...sie?!) sich eben auch als DIE Amazone bezeichnen lassen.
    Wenn die Mitglieder in einem reinen Männerclub sich die Eber von Dunkelwalden nennen, würde die einzige Frau, die aus welchen Gründen auch immer zugelassen wird, sich wohl auch nicht lächerlich machen und sich die "Bache von Dunkelwalden" nennen. Wobei die Eberin dann auch ein besonderer Ehrentitel wäre, den es übrigens tatsächlich gibt.
    Im Mittelalter und gerade im süddeutschen Raum ist es nicht ungewöhnlich einem Männertitel ein "in" anzufügen, wenn eine Frau eine Stelle ausfüllt, die traditionsgemäß sonst nur von Männern besetzt ist.

    Feen gibt es sowohl männliche als auch weibliche. Dass wir automatisch an weibliche Feen denken, hat wohl viel mit Kinderbüchern oder Disney-Filmen zu tun.
    ... wobei ich mich dunkel erinnere, dass der Begriff aus dem Lateinischen Wort Fata - Schicksal hervorgeht, und Fata ist nun mal weiblich, wie Schiffe im Englischen auch mit "she" und "her" verknüpft werden. Womöglich ist im germanischen Volksgut auch die Bedeutung von Wassergeistern und Baumgeistern damit verknüpft (Nereiden und Dryaden? - müsste das nochmal googelen ...), die auch immer weiblich sind.
    Im (Alt)Keltischen, wo sich meine Geschichten ja oft bewegen, spricht man von den Síodhach oder Side, die unter dem "Feenhügel" leben, wobei der Begriff Hügel heutzutage auch eine beinahe völlig irreführende Bedeutung hat.
    Ich würde immer von "Die Fee" reden solange ich kein Geschlecht angeben will/muss, so wie ich von "Der Mensch" spreche und danach in (Feen-)Mann und (Feen-)Frau differenziere.
    Wenn ich im Kinderstil schreibe, benutze ich natürlich auch oft Fee(chen) als weibliches Attribut und der Mann wird zum Feerich. Das ist aber ein Stilmittel zur Verniedlichung und würde ich in einer Geschichte für das etwas reifere Publikum ungern verwenden.

    Ich frage mich oft, wenn ich genau vor dem Problem stehe, wie nenne ich "Männlein" und "Weiblein", wie wohl uns die Affen bezeichnen werden, wenn sie eines Tages auch Romane schreiben oder wenigstens Geschichten über uns erzählen.
    Mensch und Menschin, Menschenmännlein und Menschenweiblein ...?
    Und ... würde ich gerne so genannt werden?

    Mein Rat allgemein daher: Suche dir Bezeichnungen, mit denen du leben könntest, wenn man dich selbst so nennen würde.
    Beispiel:
    Klar, man kann so einen tonnenschweren Kampfkoloss auch als Elefantenmännchen bezeichnen, aber ich finde der Begriff Elefantenbulle klingt diesem mächtigen Tier weitaus angemessener.
    (Ob ich mich aber gerne als Elefantenkuh bezeichnen lassen würde ... ... ...?!)