Beiträge von Kirisha im Thema „Die träumende Stadt“

    Die Überschrift hat mich neugierig gemacht und die Geschichte klingt interessant. Obwohl ich noch nicht verstanden habe, welchen Sinn die Überschrift wohl in dem Zusammenhang haben kann. Aber vielleicht kommt das ja noch.
    Insgesamt erzeugst du klare Bilder, die man sich gut vorstellen kann und erzeugst sofort Spannung, so dass ich an deiner Geschichte drangeblieben bin.

    Du tendierst zu langen und manchmal etwas komplizierten Sätzen. Das macht es simpler gestrickten Lesern (wie mir) gelegentlich etwas schwer, z.B. bin ich schon am ersten Satz hängen geblieben und musste ihn zweimal lesen:


    Es musste der von den rauen und frühen Winterwinden durchzogene Morgen des 14. Novembers 1994 gewesen sein

    Okay, aber es klingt natürlich elegant.

    Meine nächste Stolperstelle:

    seines Zeichens ein wahrhaftiger Pionier im Bereich des Strafrechts


    Ein Pionier ist jemand, der etwas als erster entdeckt oder an den Anfängen mitgearbeitet hat. Kein Anwalt aus dem Jahr 1994 kann eIn Pionier des Strafrechts sein, weil es das schon ... keine Ahnung ... 100-200 Jahre gibt, oder?
    Sonst klingt die Formulierung ja hübsch, aber klingt für mich falsch.

    Die Passage über sein Aufwachen und seine Morgenroutine finde ich sehr spannend, über den altmodischen Boiler musste ich echt schmunzeln. Das macht Lust, weiterzulesen.

    "fast schon provokant" - Was bitte bedeutet "fast provokant"? Vorschlag: Lass die EInschränkung weg und schreib einfach "provokant".


    Schmerzlich erinnerte er sich einsam, er war unverheiratet und lebte alleine, am Frühstückstisch daran zurück, als er seinen Kaffee schlürfte, schwarz und mit drei Würfeln, wie bereits seit 20 Jahren üblich.

    Also dieser Satz ist, wenn ich das mal so sagen darf, eine Katastrophe.
    Schmerzlich erinnerte er sich einsam... ? (Erinnert man sich sonst gemeinschaftlich?)
    Okay, ich lese weiter. Das "einsam" bezieht sich nicht auf seine Erinnerung, sondern auf den Relativsatz danach. Dass er nicht verheiratet ist. Ich meine: das ist hier etwas verwirrend und ich würde die Info an anderer Stelle bringen.
    Er erinnert sich am Frühstückstisch zurück... hm, jetzt kommt eine neue Info, aber immer noch keine Erinnerung.
    Und dann schlürft er seinen Kaffee und an was hat er sich nun erinnert?
    Das macht er schon seit 20 Jahren und ich armes Würstchen hängt mich schon vollständig an der nicht vorhandenen Erinnerung auf.


    Auch konnte sich damals niemand erklären, wie drei Menschen zur selben Zeit verschwinden konnten und niemand es auch nur bemerkte. Erst, als ein armer, kleiner Kerl aus den unteren Klassen eine rote Flüssigkeit unter der Tür herauslaufen sah, wurde etwas bemerkt.


    Hier hast du zweimal das Wort "bemerkt".


    die er noch aus seinen eigenen Schulzeiten kannte - in denen er selbst ziemlich viel Dreck am Stecken hatte - um ein Gutachten zu erstellen.


    zwei Relativsätze hintereinander klingt immer unelegant (,die er kannte..., in denen er ... hatte). Der Zusammenhang ist mir hier auch unklar. "Dreck am Stecken" in der Schulzeit, sind damit Pausenprügeleien oder Schülerstreiche gemeint, denn so klingt diese Formulierung? Aber wenn die Frau Kager bemüht werden musste, handelt es sich wohl doch um Gröberes. Weil er Drogen auf dem Schulhof verkauft hat oder noch Schlimmeres? Musste er also als Schüler vor Gericht? Demnäch wäre er vorbestraft gewesen und hätte nicht Anwalt werden können... oder?


    schwarzes Fenn

    Was ist das? Hab das Wort noch nie gehört.


    Der Schlusssatz ist sehr rätselhaft. Ich gehe davon aus, dass der Anwalt Emilias Geheimnis am eigenen Leib erfahren wird. Der zweite Teil dürfte daher etwas gruselig werden. Bin gespannt, was du dir da ausgedacht hast!

    LG
    Kirisha