Hi Asni
Ein kleines kurzes Geschichtchen. Niedlich. Perfekt, um ein kleines Kommi da zu lassen.
Du hast eine angenehme Art zu erzählen, das gefällt mir. Es wirkt sehr ruhig, obwohl gerade am Anfang der Protagonist ja doch recht aufgebracht wirkt. bzw in den Gedanken swicht und nicht so recht weiß, was er nun machen soll. Dieser Unterschied gefällt mir irgendwie ziemlich gut. Auch dein Schreibstil ist angenehm und flüssig. Man kann allem leicht folgen und wird irgendwie mitgezogen. Über die eine oder andere Formulierung musste ich sogar schmunzeln - gerade am Anfang des dritten Teils.
Handlungstechnisch ist noch nicht so viel passiert. Man wird in eine Szene geworfen und erfährt, dass Argon offenbar heiraten sollte/schon verheiratet ist (?) und die Frau offenbar nicht die Freundlichkeit in Person ist. Um sich vor ihr zu retten (?) stürzt er sich eine Klippe hinab und wird von Saira gefunden. Die selbst scheinbar auch einiges mitgemacht hat in der Vergangenheit. Und diese wirft ihn jetzt in einen Zweikampf, ohne, dass es Argon will. Beste Voraussetzungen also. Ob diese Situation allerdings besser ist, als das zuvor, wird sich wohl nicht zeigen.
Auch, wenn noch nicht viel passiert ist, wird klar, dass den Charakteren bereits eine Vergangenheit anlastet, was sie bereits jetzt griffig macht. Es geht direkt interessant los und es schwirren mir bereits jetzt einige Fragen durch den Kopf, die ich mir beim Lesen stelle, und auf deren Beantwortung/Nichtbeantwortung ich im Laufe der Story gespannt bin. Wie kam Argon in diese Situation? Wer zum Henker ist Elivia? Wie funktioniert die Welt? Erdleute? Was hat Saira durchgemacht? Warum schickt sie Argon in einen Zweikampf? Und was ist das bitte für ein aggro Onkel? O.o
Bisher kann ich das alles noch nicht so recht einschätzen, weder die Handlung noch die Charaktere. Ich bin gespannt, in welche Richtung das gehen wird.
Drei Kleinigkeiten:
Das war die dümmste Idee, die Argon je hatte. Und wie ausnahmslos jeder wusste, war sein Leben eine einzige Reihe unüberlegter Einfälle. Doch dieser war mit Abstand der Dämlichste.
Kopfschüttelnd stapfte er weiter durch die Bäume. Der Lärm an den Lagerfeuern hinter ihm ließ etwas nach und er erreichte den Rand der Klippe. Vorbeiziehende Wolken bedeckten den ganzen Himmel. Nur ab und zu spitzten der Mond oder ein Stern dazwischen hervor. Er ging vorsichtiger. Es wäre das Dümmste, was ihm jetzt passieren konnte, wenn er angetrunken beim Austreten die Klippe hinabstürzte und damit aus dem Leben trat. Argon schnürte seine Hose auf.
Eventuell kann man über die Formulierung nochmal nachdenken. Ich nehme an, der erste Teil bezieht sich auf die Hochzeit. Der zweite auf den Fall von der Klippe. Was ist jetzt das dümmste, dass ihm passieren kann? Dass er heiratet, oder dass er von der Klippe fällt. Gewichtet er das gleich? Aber letztendlich stürzt er lieber, statt zurückzugehen, weshalb wohl eher das Erste dümmer für ihn ist. Wenn ich es richtig verstanden habe, könnte das sinnbildlich eher die Kirsche auf dem Sahne-Eis-Becher sein.
Man wird zu sehr darauf hingewiesen, dass der Gute offenbar nicht selten blöde Entscheidungen trifft
War das Träumen nicht immer schöner als das Aufwachen? Vielleicht wäre Argon schon tot, wenn er am Morgen aufwachte.
Ich weiß, was du sagen willst. (frei nach dem Motto, wenn du stirbst, erschieße ich dich) aber irgendwie stört mich da etwas, an dem Wort "aufwachen". Es ist der Klang, denke ich. Wenn die Wortwiederholung hier ein Stilmittel sein soll, dann kommt es bei mir weniger so an, und stört mich eher.
Das zweite eher mit erwachen? Und eventuell Bezug auf den ersten Satz nehmen, damit man direkt die Verbindung, Frage - Antwort hat?
"[...] Und er würde vielleicht am nächsten Morgen tot/mit einem Messer im Rücken/der Brust erwachen."
Ich habe bei so etwas echt auch keine Ahnung. Irgendwas an der Formulierung hat mich stolpern lassen. Vielleicht findest du eine andere Möglichkeit
Argon schüttelte ab und schnürte seine Hose wieder zu. Hinter ihm stimmten sie an den Feuern lautstark das erste Hochzeitslied an. Es war höchste Zeit, dass er zurück ging. Die schönste und vielleicht tödlichste Frau der Welt wartete aufihn. Er drehte sich zum flackernden Schein der Lagerfeuer um und ging langsam wieder auf die Bäume zu.
Es war wirklich die dümmste Idee in Argons Leben gewesen. Siegestrunkene Männer und viel Bier war nie eine schlaue Kombination, auch wenn die Mehrzahl der Männer das anders sah. Natürlich war eine Frau wie Elivia begehrenswert, geradezu ein Traum. Aber welcher Mensch konnte wirklich wollen, dass ein Traum, der so schön war, wahr würde? War das Träumen nicht immer schöner als das Aufwachen? Vielleicht wäre Argon schon tot, wenn er am Morgen aufwachte. Das war das letzte, was er wollte, dessen war er sich sicher.
Ohne weiter darüber nachzudenken, drehte er sich wieder um und sprintete los. Wie weit war es noch gleich bis zur Klippe? Ah, hier kommt sie…
Den Absatz finde ich irgendwie verworren. Für mich passt der Satz nicht so ganz rein, der steht da ohne weitere Erklärung und hat mich unbefriedigt zurückgelassen. Ich habe sogar geschaut, ob und was ich verpasst habe. Siegestrunken? Die haben was gewonnen? Eine Schlacht? Einen Wettkampf? Frauen? Und was hat das mit Elivia zu tun? Der Hochzeit? Irgendwie fehlt mir dazu die Verknüpfung.
Bis auf diese drei Krümel habe ich aber bisher echt nichts an deinem Geschriebenen auszusetzen. Du weißt auf jeden Fall, wie man Spannung aufgreift und den Leser neugierig macht.
Ich wäre auf jeden Fall begeistert, wenn du hier weiterschreiben würdest. Der letzte Post liegt ja nun doch schon ein Weilchen zurück.
LG, Kyelia
*Geschichte abonniert*