Beiträge von Schreibfeder im Thema „Moralität? Nix wissen! oder: Ich gut, du böse. Basta!“

    @Ralath: Die Fragen und Möglichkeiten die ich aufgezählt habe, sind aber diejenigen, die man stellen muss. Ansonsten sieht man das ganze zu einseitig.

    Ich verstehe natürlich deine Ansichten. Obwohl ich dir auch teilweise vehement widersprechen muss. Deine These, dass mit der Zeit auch "böse Taten" weniger schlimm werden, kann ich nicht zustimmen. Eine Tötung wird zum Beispiel niemals als gute Tat interpretiert, auch wenn der schlimmste Alptraum damit vernichtet wird. Maximal ist es dann ein notwendiges Übel.

    Und was die Idee für einen Plot angeht: So ähnlich geht es schon bei Games of Thrones, Schwert und Rose, Dracyr ... wobei hier die Rolle des General dann der Sohn des Königs übernimmt, der sich nicht gegen seinen Vater stellen kann (warum auch immer) und der Vater dann von Dämonen beherrscht wird (warum auch immer).
    Sorry, das funktioniert dann doch nicht so gut. ^^

    @Ralath : Du hast jetzt nachvollziehbare Bösewichte erschaffen, aber "böse" bleiben sie dennoch.

    Jetzt nur folgene Frage: Wenn massenhaft Soldaten desertieren, was macht der Magier dann? Massenhaft den Deserteuren hinterher rennen und jeden einzelnen verbrennen? Klingt nicht schlecht, denn damit können die anderen Soldaten nicht mehr das Land verwüsten, weil ihnen ihr Kommandant fehlt. Zudem werden weitere Soldaten desertieren, weil nun ihre Führung fehlt.

    Oder was tut der Magier, wenn alle seine Soldaten gleichzeitig desertieren oder ihn gar versuchen gemeinsam umzubringen? Die Soldaten wären bei zweiteres sogar automatisch "gut". Denn auch wenn dabei alle Soldaten ausgelöscht werden, haben sie es immerhin mit ihrem Opfer die Vernichtung des Landes gestoppt, denn der Magier wird kaum in der Lage sein, dies alleine zu bewerkstelligen.

    Außerdem: Was macht der König, wenn der Magier Rückgrad beweist und den König bekämpft, weil dieser dessen Familie gefangenhält? Immerhin hat der Magier das Kommando über dessen Armee. Der König wäre damit automatisch in der Verliererposition, denn sollte der König seine Geiseln umbringen, hätte er noch immer einen rachedurstigen Magier gegen sich, der jetzt dann nur noch mehr nach königlichen Blut lechzt.

    Das der König von einem anderen Wesen beherrscht ist, was sich nur wehren will, macht besagtes Wesen auch nicht automatisch "gut". Es bleibt ein bösartiges Wesen, denn es hätte andere Möglichkeiten gegeben, als ein möglichst grausames Vernichten von Menschen.

    Wie gesagt: Jetzt ist deine Geschichte zwar nachvollziehbar, da deine Bösewichte nicht eindimensional sind, aber sie bleiben "böse". Natürlich ziehe ich eine solche Geschichte lächerlichen HdR-Abklatsch vor, aber es kommt auch darauf an, wie es umgesetzt wird. Gibt es Mordversuche gegen den General? Versucht der Magier den König zu hintergehen? Inwieweit sind auch die Motivation der einzelnen Soldaten nachvollziehbar? Einfach nur sich sagen zu hören, dass man Befehle folgt, klappt nur bedingt. Und ein übermächtiger Magier ist auch nicht unbedingt logisch, denn warum gibt es keine anderen so mächtigen Magier? Irgendwie muss er seine Macht ja so bekommen haben. Und warum greifen die anderen Magier nicht ein? Was passiert, wenn gar ein kompletter Magierzirkel den Morden ein Ende bereiten möchte?

    Prinzipiell halte ich Geschichten und Bücher, die einen eindeutigen Bösewicht haben, für schwach. Aber wer mag schon flache Charaktere? Die allermeisten Bösen sind doch schlichtweg eindimensional.

    Zumeist hat man doch abtrünnige Elfen, oder von Dämonen beherrschte Könige.

    Aber wofür überhaupt solche Antagonisten? Das wirkliche Leben kommt auch ohne aus. Man kann spielend lebendige Fantasy schreiben, auch ohne einen Ork, Dämon oder Dunkelelb.
    Nur als Beispiel Raels Geschichte. Das ist dort reine Politik. Und definitiv schlimm genug.
    Und gleichzeitig ist diese Geschichte absolut glaubhaft aufgebaut und äußerst düster.