Beiträge von Xarrot im Thema „Moralität? Nix wissen! oder: Ich gut, du böse. Basta!“

    @Iridiosflames vielen danke für dein Lob :blush: , allerdings muss ich selber zugeben, dass ich den Anfang meiner Geschichte für etwas verkackt halte ... das kommt davon wenn man die Story nicht sonderlich weit voraus plant und einfach mal drauflos schreibt ... :whistling: Aber ich arbeite daran.
    Wenn ihr dagegen etwas wirklich gelungenes aus der Sicht der "Bösen" lesen wollt, würde ich euch "die Goblins" von Jim C. Hines empfehlen! Der beschreibt das wirklich gut und auch mit einer Menge Humor, sodass der Leser mal wirklich das Gefühl hat, er habe hier tatsächlich die Geschichte aus der Sicht eines Nebencharakters erzählt bekommen.

    Ich finde das gut/ böse Schema in der Edda auch relativ eindeutig, auch wenn die Götter immerhin recht menschlich dargestellt werden. In der Kalevala, bzw in der finnischen Volksdichtung ist das dagegen schon ein wenig anders gestaltet, wie ich finde.
    Väinemöinen ist zwar eigentlich das gesamte Epos über der Held, dennoch macht er des öfteren Dinge, die eigentlich eher unheldenhaft sind. Wobei die Tatsache, dass er ein alter Mann ist, bei dem sich Aino, die Schwester Joukahainens lieber ertränkt, als ihn zu heiraten ebenfalls eine gewisse Innovation darstellt. Immerhin gibt es nicht besonders viele Geschichten, in denen ein Greis die Hauptperson ist und nicht nur eine Nebenrolle einnimmt. Zudem endet das gesamte Epos sogar mit der Vertreibung Väinemöinens, da er befiehlt das Kind der Marjatta (der heiligen Maria, also Jesus) zu töten, damit nicht durchkommt und daraufhin das Land Kalevala verlässt.
    Auch Joukahainen ist, auch wenn er doch schon etwas mehr dem klassischen Bösewicht entspricht, immer noch recht verständlich: Er verlor das Gesangsduell gegen Väinemöinen und verspricht ihm, um seine Leben zu retten (der Alte hatte ihn in einen Sumpf gezaubert/ gesungen) wie bereits gesagt seine Schwester. Als diese sich dann selbst ertränken wollte (aber von einer Göttin in einen Fisch verwandelt wurde), ist es doch schon ein wenig nachvollziehbar, dass Joukahainen wütend wird und Väinemöinen töten will. Er hat schließlich eine Schwester verloren.
    Götter nehmen dabei im Epos eher eine Nebenrolle ein. In der richtigen finnischen Volkslore (das was in der Kalevala steht, ist bereits stark durch das Christentum geprägt) dürften sie wohl etwas mehr im Vordergrund gestanden haben. Zudem waren auch Hexen eher etwas, dass beides sein konnte: Gut oder böse oder beides.