Ich kann definitiv Joe Abercrombies Heldenklingen (The Heroes) als Referenzlektüre empfehlen. (Extrem kreativer deutscher Titel von Heyne mal wieder ...)
Das ganze Buch handelt eigentlich von einer einzigen großen Schlacht, die sich über mehrere Tage und Scharmützel erstreckt. Dabei wird die Handlung aus diversen Blickwinkeln erzählt. Da ist alles dabei. Vom Typen, der sich im Schrank versteckt und vor Angst einscheißt, Dem General, der frustriert und tatenlos von seiner Anhöhe nur zuschauen kann, denn wenn die Befehle einmal gegeben sind beleibt ihm nur noch wenig zu tun, vom stahlharten Elitekämpfer, der sich quasi im Alleingang durch die Gegner schnetzelt, vom übernervösen Rekruten, der seinem Nebenmann aus versehen einen Armbrustbolzen in den Hals schießt, vom Kampferprobten und Kriegsmüden Veteranen, der es leid ist seine eigenen Männer immer wieder begraben zu müssen, oder auch von einem faulen Korporal, der im Unterholz hockt und auf Angriffsbefehle wartet, die nicht kommen und noch viele mehr.
Dabei wird der Krieg schonungslos, brutal und realistisch beschrieben. Man könnte Heldenklingen auch als "Anti-Kriegsbuch" bezeichnen, nach dem Motto: "Ein Held ist jemand, der so viele auf dem Gewissen hat, dass das Wort Mörder einem nicht mehr gerecht wird."
Für diejenigen, die einem Hörbuch nicht abgeneigt sind: Heldenklingen, Audible
Gesprochen von David Nathan, deutsche stimme von Johnny Depp u.a.
Auf auf jeden Fall eine 1A performance vom Sprecher, der das ganze perfekt rüber bringt.
Was ich auch noch jedem empfehlen kann, der plant eine Schlachtenszene zu schreiben, spielt mal ein paar runden Total War - egal welcher Ableger. In den Echtzeit Schlachten kommandiert man eine Armee, die sich aus diversen Regimentern zusammen setzt und lernt ein bisschen was über Taktik. (Kavallerie-Flankenangriffe und solche Späße)
Hätten die Drehbuchautoren von Game of Thrones, (David Benioff and Daniel Weiss, D&D, oder vom Fandom nach der letzten Staffel auch liebevoll Dumm&Dümmer, genannt), ein bisschen Ahnung von Taktik und Kriegsführung, dann hätten sie nicht 90% der Dothraki, während der Schlacht um Winterfell, in einem Frontalangriff auf die Weißen Wanderer verheizt.