Die Frage ist nur: ist es zu viel Glück?
Wenn ich deine Antworten hier im Moment lese, bekomme ich die Befürchtung, dass ich die Grenzen des Vorstellbaren zu weit strapaziere 🤔
Am besten kann ich da mit etwas drauf antworten, das mir kalkwiese kürzlich sagte (und bitte korrigiere mich da, wenn ich es nicht mehr ganz sinngemäß zusammen bekomme): Es ist okay, je näher das Glück/der Zufall am Anfang der Geschichte geschieht, desto eher kann man sich das als Leser vorstellen. Wenn jetzt der Protagonist aber gegen Ende der Geschichte die Probleme immer wieder durch harte Glücksfälle löst, oder die Lösung durch solche stark begünstigt wird, dann stellt sich halt irgendwann eine gewisse Erwartungshaltung ein. Sprich, es wird dann zum Deus-Ex-Machina. Was uns Menschen an Geschichten ja fasziniert, ist, weil wir wissen wollen, wie der Protagonist den Konflikt aus eigener Kraft löst, weil uns das Hoffnung gibt, dass auch wir unsere Probeme auf die Reihe bekommen.
Inwiefern das Maja jetzt generell betrifft: Ja, Maja hat teilweise echt unverschämtes Glück. Auf der anderen Seite hat sie aber auch immer wieder Pech - oder besser gesagt, sie bekommt die Wirkungen ihrer unüberlegten Aktionen zu spüren, wird aber nicht wirklich klüger daraus, weil sie sich dann irgendwie mit ihrem Sturkopf durchbeißt und damit auch durchkommt.
Jetzt auf die aktuelle Situation bezogen: Die Entscheidung, in die Piratenstadt zu gehen, wurde als "sehr gefährlich" verkauft. Maja wird auch prompt bestohlen und kurz darauf verarscht und bedroht. Aus diesen Konflikt kommt sie dank ihrer Kamiraenstärke heraus - etwas Glück, dass der Säbel sie nicht getroffen hat, kein Glück, dass sie ihre Gegnerin mit ihren Fähigkeiten überaschen und entkommen konnte.
Bei der Überfahrt gerät sie an Kurun, da hat sie beobachtet und ihn versucht einzuschätzen - kein Glück. Sein Schiff fährt nicht nach Andraya - Pech. Aber ein anderer Kapitän tut es, einer der wenigen, die da hinfahren - möglich. Dass einer gerade da ist - auch möglich. Dass dieser Kapitän wohl der einzige nicht so üble ist, bei dem sie auch lebend ankommt - viel Glück.
Die Hauptlösung beruht hier also auf Glück, doch tendenziell würde ich das durchgehen lassen.
Ich schaue dich aber schief an, wenn Maja ein zweites Mal durch Fürst Dreizehns Schloss spaziert, als wäre da gerade Tag der offenen Tür
Hilft dir das weiter?