Ich glaube man darf allgemein bei Mittelalter so gut wie nix verallgemeinern. Es kam immer auf das Gebiet an, in denen die Leute gelebt haben, in welchem Land und wie der Wohlstand da zur Zeit aussah. Das konnte sich wohl auch wieder recht fix ändern durch Krieg und Seuchen. Wobei letztere eindeutig mehr in der Stadt als auf dem Land gewütet haben, weil einfach viel mehr Dreck und Menschen auf einem Fleck da waren.
Grade beim Frankenreich hat man ja ein ziemliches drunter und drüber mit dem Zwist zwischen den Erben und solche Sachen wie die Form der Erde rücken da wohl auch mehr in den Hintergrund, könnte ich mir vorstellen.
Zum anderen gibt es hier ein paar gute Anmerkungen zum Bücherverlust: https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCch…Sp%C3%A4tantike Da wird auch die Völkerwanderung als ein Punkt genannt, bei der einiges zu Bruch ging durch kriegerische Aktivitäten. Auch solche Sachen wie Christianisierung, die am einen Ort mal etwas radikaler war, an anderer Stelle dann wieder weniger (gehört jetzt nicht zur Antike aber auf Island verlief die zB eigtl ziemlich friedlich) hat für einige Verluste gesorgt. Gerade weil germanische Stämme oder die Hunnen selbst nicht so viel aufgeschrieben haben, waren Bücher bei denen wohl auch nicht ganz so hoch im Kurs.
Aber wie schon gesagt, darf man da auf keinen Fall auf eine Zeitspanne bezogen verallgemeinern. Das Wo ist da mindestens genauso wichtig, sonst gibt es ein riesen Durcheinander. Wo in Konstantinopel solche Schriften noch eine ganze Weile länger überdauert haben dürften, sind in Rom vermutlich schon etwas mehr verloren gegangen (durch den ganzen Trubel mit der Absetzung des letzten römischen Kaisers durch den Germanenfürst Odoaker), während in Nordeuropa solche Bücher vermutlich ohnehin etwas weniger verbreitet waren.
Das Bild von dem verhärmten, verdreckten, sonnenverbrannten, halb verhungerten Bauern, der immerzu schuften musste und ständig ausgebeutet wurde und jung und verbittert starb,- dieses Bild ist schlichtweg falsch!
Naja, kam wohl drauf an ob es gerade Krieg gab oder wie der Winter aussah, bzw wie freundlich der Lehnsherr war etc ... Man sollte bei der Betrachtung des Mittelalters nie vergessen, dass die Menschen damals im Prinzip genau so waren wie wir heute: Individuell und verschieden. Dementsprechend dürften auch solche Sachen wie Lebensqualitäten sich auch innerhalb der gesellschaftlichen Klassen unterschieden haben.