Beiträge von Tariq im Thema „Unterschiedliche Erzählperspektiven“

    Hallo @kalkwiese

    vielen Dank für die fix Antwort.
    In dem Beispiel in deinem Link find ich mich wieder. Ähnlich war der Text, auf den sich das Feedback in meinem Spoiler bezog. Nur dass die Erähnung von Marie der (bei mir angerügte) Perspektivenwechsel war. Wobei Marie hier im Beispiel noch viel aktiver ist als bei mir im Text der nur einmal in Gedanken erwähnte "Bib". Sie bekommt gleich mehrere Sätze.
    Das ist die von mir bevorzugte Perspektive.

    Im Kapitel mit der Besprechung war das anders. Hier agieren mehrere Protas, genau wie du es beschrieben hast. Würde ich das weglassen, wäre das Ganze ziemlich langweilig, etwa so wie ein geschriebenes Protokoll. Ich kann aber auch nicht bei jedem Prota-Wechsel eine Leerzeile (Absatz) einfügen, das zerreißt den Text total.
    Wenn sie miteinander reden, einander ins Wort fallen gar und dann auch eigene Gedanken und so entwickeln, sollte ich das also besser aus der Sicht eines Einzigen schreiben?

    Hallo zusammen,

    ich hab ein großes Problem, und ich hoffe, ihr könnt mir da vielleicht helfen.
    In meiner Geschichte verwende ich meist die von @BraveLion als Variante 1 bezeichnete Version. Ein Erzähler berichtet, und der Prota hat zwischendurch ab und zu seine Gedanken, die aber nicht als wörtliche Rede (also in Anführungszeichen) erscheinen.
    Meine Frage ist nun: Wenn ich in einer Textsequenz EINEM meiner Protas (also z.B. "Bob") etwas mehr Aufmerksamkeit widme - macht das die Textsequenz dann automatisch zu "Bob's" Kapitel? Ist da jegliche Erwähnung eines anderen Protas gleich ein Perspektivenwechsel, der störend wirkt und den Leser herausreißt? Gerade in meiner Geschichte sind mehrere Personen gleichberechtigt, ich habe also eigentlich keinen richtigen Haupt-Prota. Und da passiert es häufiger, dass sie sich begegnen und Worte wechseln, oder dass einer sich an eine Begegebenheit mit einem anderen erinnert.

    Spoiler anzeigen


    Die beiden Feedbacks, auf die ich mich beziehe, sind folgende:
    "Ist das Orange markierte wirklich nötig? Ich frage das nicht nur, weil es mir eigentlich nicht so wichtig erscheint zu wissen, warum sie jetzt fragt, warum er früher abgehauen ist. Außerdem ist das wieder so ein Moment (glaube im letzten Post von mir hatte ich das erwähnt) in dem du kurzzeitig in einen anderen Charakter abdriftest. Eigentlich ist das ja ein "Bob-Kapitel". Ich empfinde das immer als etwas störend, so kurzzeitig aus einer Perspektive herausgerissen zu werden."

    Bob und Bab haben sich unterhalten. Dieses "kurzzeitige Abdriften" war die einmalige Erwähnung von Bib in den Gedanken von Bab (orange markiert im Feedback). Ich hatte beim Schreiben eigentlich nicht den Eindruck, dass dieser eine Satz den Leser herausreißen könnte.

    Und das Zweite:

    "Also mein Größtes Problem mit diesem Kapitel war eigentlich die ständigen Perspektivenwechsel. Das solltest du dir vielleicht noch mal anschauen. Es macht ja nichts, wenn du beschreibst, was jede Person sieht/fühlt, aber du solltest vielleicht solche persönlichen Einschübe wie z.B. "Da war er sich sicher" vermeiden. Ich für meinen Teil, fühle mich dann sofort in diesen Prota hineinversetzt und wenn dann in der nächsten Zeile schon wieder gewechselt wird, ist das total verwirrend. ..."

    Das Kapitel, auf das sich dieses Feedback bezieht, beinhaltet eine Besprechung. Alle möglichen Leute reden. Da sind doch Perspektivenwechsel normal. Oder nicht? Ist es für den Leser besser und einfacher, wenn ich die Besprechung aus der Sicht einer einzigen Person beschreibe?

    Wie seht ihr das? Müssen Kapitel sich auf bestimmte Protas fixieren lassen? Stören zusätzlich Erwähnte (auch nur in Gedanken) den Lesefluss und stellen einen Perspektivwechsel dar, der verwirrt? Müssen zusätzlich Erwähnte dann in eine Passiv-Position gesetzt werden, damit sie nicht "agieren"?

    Weiß nicht, ob ich mich klar ausdrücken kann... :S

    Fragt einfach, wenn ihr nix verstanden habt. Dann versuch ich's nochmal. :lol: