Beiträge von bigbadwolf im Thema „Die Poetry-Challenge“

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    Oh Mann, Leute! :D Bitte verurteilt mich nicht dafür. Das ist mir so, ähm, aus den Fingern gerutscht...


    Sadistisches, kleines Rotkäppchen

    Seht, wie Füchse sich verkriechen,
    wenn sie ihr Parfum nur riechen!
    Keiner traut sich da zu bleiben,
    drum muss ich sie euch beschreiben:
    Rotes Käppchen, infantil,
    Haar zum Knoten, red’t nicht viel.
    Einen Dolch ihr Strumpfband hütet,
    Wehe, wenn sie damit wütet!
    Ein roter Mantel hält sie warm.
    Des Weit’ren trägt sie über‘m Arm
    ein prall gefülltes Körbelein
    mit gutem, deutschem Börde-Wein.
    Dazu der lieben Mutter Kuchen,
    eingeschlagen in ein Tuch, denn
    unschön ist der Weg zu Omas
    Heim, dank des Spezialaromas:
    Eigentlich ist‘s mehr ‘ne Festung,
    Schlot an Schlot zur Luftverpestung.
    Passt so gar nicht in den Wald,
    aber Oma lässt das kalt.
    Sie verkauft des Waldes Gaben,
    um sich am Gewinn zu laben
    und eines Tages – das wird fein –
    soll Rotkäppchen die Erbin sein.
    Oma ist noch kerngesund,
    was wohl letztlich auch der Grund
    ist für das Gift in Käppchens Tasche –
    und natürlich in der Flasche.
    Endlich da! Sie dreht am Knauf,
    betritt den Flur und geht hinauf
    ins Schlafgemach der Bartagame,
    der dummen Au‘, der »alten Dame«.
    Oma schien ihr ungewöhnlich,
    zu behaart und unansehnlich,
    denn die Oma unterdessen
    wurde von ‘nem Wolf gefressen.
    „Du hast aber große Zähne!“,
    staunt sie, lehnt sich in die Szene,
    löst geschwind den Dolch vom Band
    und fixiert des Wolfes Hand
    damit am Pfosten dieses Bettes –
    und darauf folgte auch nichts Nettes.

    :sack:

    So, ähm... *hust*... dann nominiere ich jetzt mal, zur Feier der Rückkehr Herrn @Windweber mit dem Thema "Das Hochzeitsfoto".

    Ach ja, übrigens: Au' bzw. Aue ist die weibliche Form von Schaf. Hab ich auch erst heute gelernt.

    Vergessen

    Gewusstes Wissen bleibt erhalten
    in der grauen Zellen Falten.
    Entfleuchtes Wissen unterdessen
    kennt ein Jeder als „Vergessen“.
    Gestern habe ich vergusst,
    was ich immer schon gewusst.
    Vielleicht hab ich es auch vergossen
    wie Eid und Schwur und große Possen
    bei hohen Bossen.
    Oder habe ich vergesst,
    was nachts mich kaum noch schlafen lässt?
    Kann man etwas auch verfissen?
    Die Musiker, die werden‘s wissen.
    Ich glaube gar, dass ich vergaß,
    ich kann nicht reimen ohne Spaß.
    Genau, das war’s! Jetzt weiß ich’s wieder:
    »Kein Spaß, kein Reim.« Und keine Lieder.
    Nie wollt‘ ich mich erinnern dessen,
    doch hab vergessen zu vergessen.


    Ich nominiere @Unor mit dem Thema "Kurzgeschichte".

    Der Stern, dem wir folgen (?)

    Vom Himmel hoch, da komm' ich her
    und ja, es stimmt: Ich kann nicht mehr!
    Vom Firmament hinabgestiegen
    könnt' ich jetzt die Krise kriegen.

    Hört der Engel helle Lieder!
    Hört sie jetzt und immer wieder!
    Lasst sie dutzendfach erschallen,
    während Flocken niederfallen.

    Maria durch ein Dornwald ging
    und nimmermals am Smartphone hing!
    Seid ehrbar heut' zu Freund und Feind,
    gebt Liebe, Trost und Offenheit!

    Macht hoch die Tür, die Tor macht weit,
    ihr Toren! Seht mich an, ihr Leut'!
    Erinnert euch, was damals war
    bei Caspar, Melchior, Balthasar.