Beiträge von Asni im Thema „Musik heilt alle Wunden“

    Hallo @bigbadwolf,

    ich fange mal mit ein paar sprachlichen Anmerkungen an:

    Sprachliche Anmerkungen

    am Rand der kleinen Gasse sitzen,

    Für mich würde enge Gasse vertrauter klingen. Auch schmal oder meinetwegen kurz / lang fände ich passender. Jetzt, da ich darüber nachdenke, welche Worte zu Gasse passen, finde ich auch, dass "Rand" nicht so gut passt. Ich stelle mir vor, dass der Bettler am Ende (bzw. Anfang oder Eingang?) einer Gasse sitzt, an eine angrenzende Hauswand geleht und den Kopf in den Nacken gelegt hat (sonst würden die blinden Augen nicht so richtig in den Himmel starren können). Vielleicht magst du darüber nochmal nachdenken.

    „Ich bitte euch darum, doch ich fürchte, ich kann euch nichts zum Tausch bieten.“

    Wird hier "euch" nicht groß geschrieben? Es ist doch als höfliche / altertümliche Anrede gemeint, oder? Für die heutige Zeit passender wäre dann ja "Sie" (bin mir bei Urban Fantasy nicht sicher, ob das nicht fast immer in der heutigen Zeit spielt... was natürlich nicht so sein muss!)

    Sie bewundern es, doch sie kennen es nicht,

    "kennen" würde ich hier ersetzen. Wenn man etwas nicht kennt, dann kann man es irgendwie ja auch nicht bewundern.

    Eine leise Melodie schmiegte sich an sein Gehör, als er weiter zum Markt ging.

    Hier musst du das "sein" durch "das Gehör des Jungen" ersetzen, sonst bezieht es sich auf das Gehört des jungen Mannes.

    Insgesamt gefällt mir die Geschichte ganz gut. Vor allem die Art und Weise, wie Magie gewirkt wird, finde ich spannend.
    Ich hätte noch ein paar Vorschläge oder Wünsche ^^
    Den jungen Mann könntest du noch etwas mehr beschreiben: Wie sieht er aus? Wie ein Bettler / Obdachloser? Hat er lange verwilderte Haare oder sind ihm bereits alle Haare ausgefallen? Woran erkennt der Junge, dass die Augen blind sind?
    Auch der Junge bleibt irgendwie eine leere Worthülse. Wieso läuft er eigentlich durch die Gasse? Und wieso hat er keine Schuhe an?

    Den Schluss könntest du tatsächlich noch mit etwas mehr Fleisch anfüllen. So ist er doch recht kurz.

    EDIT:

    Titelvorschlag


    Bzgl. Titelvorschlag: Ich finde "Die Musik des Blinden" eigentlich nicht schlecht, aber "Die Musik der Sehenden" fände ich noch viel besser! Meine Idee dabei wäre, den folgenden Gegensatz auszubauen: ein Blinder macht und lehrt Musik, die Sehenden (normalen, gehetzten Menschen) hören sie zwar, aber können nichts damit anfangen. Der Junge nimmt sich die Zeit, die Musik zu lernen, bleibt aber dennoch bis zum Schluss in gewisser Weise blind, denn um das wirklich Wichtige zu sehen, bedarf es mehr als Augen, nämlich eine Erkenntnis über die eigene Bestimmung (oder so etwas wie Nächstenliebe). Das würde zu deiner Pointe passen.


    Grüße,
    Asni