Beiträge von Rael im Thema „(Mit-)Gefühl für den/die eigene/n Prota/s“

    Seltsamerweise trifft mich das Leid (egal ob körperlich oder seelisch) bei einer Protagonistin nicht mal annähernd so. Würde mich mal interessieren, woran das nun wieder liegt. Und ob das anderen auch so geht...

    Ne, das bist du nicht allein. Ich bin da mittlerweile auch richtig abgestumpft^^ Manchmal grinse ich sogar etwas sadistisch :)

    Möglicherweise liegt es ja daran, dass ich von vorneherein weiß, wie meine Protas ticken.
    Ich kenne ihre inneren Standpunkte, ihre Stärken und Schwächen, weiß wie sie in bestimmten Situationen reagieren werden und behalte somit alle Fäden in der Hand.

    Naja... Ich finde man kann einen Charakter im voraus noch so gut planen und durchdenken, er wird trotzdem ausbrechen. Das liegt daran, dass wir ihn beim Schreiben auch erst besser kennenlernen dann. Wir gehen ja nicht vorher alle möglichen Szenen oder Szenarien durch und stecken die fest.
    Man unterschätzt halt manchmal auch, wie sehr andere Chars oder Szenen den Prota beeinflussen können.

    Wenn ich Anfangs Charakterentwicklung Y plane (in diesem Beispiel ein geplantes Pairing zwischen 2 Chars) und mir beide dann nach 25 Kapiteln den Mittelfinger zeigen und das gar nicht wollen XD Tja, dann hat der Autor Spaß, denn er darf die Geschichte umplanen. Weil mit Zwang bringt das alles nichts. Hier ist beim Schreiben deutlich geworden, dass beide mit dem Erlebten komplett anders umgehen und sich nicht näher zueinander entwickeln, sondern eher weiter voneinander weg. Das hatte ich so nicht geplant^^ Eigentlich sollte sie an der Gegensätzlichkeit wachsen. Nö.. Aber er muss ja unbedingt weiter Arschloch bleiben und hat plötzlich ganz tolle Ideen, wie er noch mehr scheisse bauen kann. (Kurz gesagt ich habe hier erst sein Potential wirklich erkannt).

    Ich habe das immer so gesagt. Wenn ein Char mir den Mittelfinger zeigt ist er "fertig" und ich kenne endlich alle Facetten. Und das passiert im Schreibprozess.