Beiträge von Asni im Thema „Wörtervielfalt“

    Habt ihr Tipps für mich?

    Aber klar doch! Viel lesen und zwar keine Fantasy, sondern auch mal "Klassiker" der Literaturgeschichte. Selbst wenn die Story nicht so gefällt, der Stil, der sprachliche Ausdruck und die verwendeten Wörter können helfen, deinen passiven und aktiven Wortschatz zu erweitern. Das bisher sprachgewaltigste Buch, das ich je gelesen habe, ist von Jürgen Lodemann und heißt "Siegfried und Kriemhild // Die Nibelungen". Ja, manchen werden schon die Ohren bluten, weil ich das gefühlt in jedem zehnten Post oder so erwähne, aber es ist einfach ultrakrass, auch wenn es vermutlich etwas dauert, bis man sich daran gewöhnt hat.

    Ansonsten kann man in Synonymwörterbuchern bzw. open thesaurus bzw. Duden einfach mal nach den langweiligen Wörtern suchen, die man immer verwendet und mal gucken, was es sonst noch so gibt.

    Wichtig ist vermutlich auch, nicht nur passiv zu wissen, was ein Wort bedeutet, sondern auch mal aktiv ein oder zwei Sätze damit zu bilden, denn meistens gehört ja mehr dazu, wie etwa die grammatikalischen Konstruktionen, die das Wort fordert bzw. darin eingebunden ist.
    Blödes Beispiel, das mir aber ständig auffällt: eigentlich müsste es heißen "Wegen des schlechten Wetters gingen wir nicht raus" aber oft liest man "Wegen dem schlechten Wetter..."

    Erstens: Lesen schult. Am besten schult das Lesen von Texten mit großem Wortumfang.

    Das stimmt. Wahrscheinlich hilft, Bücher zu lesen, die mit möglichst großer Wahrscheinlichkeit einen anderen Wortschatz verwenden als man eh schon hat, wenn man denn seinen Wortschatz erweitern möchte. Wer also immer nur Wolfgang Hohlbein liest, wird im 20 Werk kaum noch neue Worte oder Satzkonstruktionen finden. Ein Buch von Thomas Mann könnte in dieser Hinsicht mehr bringen.
    Eine kleine persönliche Empfehlung, aber mindestens am Anfang (nur sehr) schwer lesbar: Siegfried und Kriemhild / Die Nibelungen von Jürgen Lodemann. Jedenfalls schreibt der Typ in einem Stil und mit einem Wortschatz, den man so sonst nicht findet. Also zumindest ich habe noch nichts vergleichbares gefunden.

    Ansonsten finde ich gut, dass du, @jon, den Blick auch auf die psychologische Seite von Wortwiederholungen richtest. Synonym-Listen finde ich nur in Einzelfällen gut bzw. nutze ich sie nur in Einzelfällen und meistens nicht, um Wiederholungen zu vermeiden, sondern um eine schöner klingende Alternative zu finden.