Beiträge von Myrtana222 im Thema „Dienstleistungsverlage als Alternative. Ja oder Nein?“

    @jon wir scheinen dort aneinander vorbeizureden.
    Wenn ich von Dienstleisterverlag rede, rede ich von Dienstleistern, die absichtlich suggerieren, Verlage zu sein und einer Verlagstätigkeit nachzugehen.
    Ich habe nie behauptet, nicht einmal, dass es keine seriösen Dienstleister gibt. Dass nicht jeder Dienstleister, der sich Verlag nennt, reine Abzocke ist, mag sein. Dennoch wird auch von denen suggeriert, man gehe einer Verlagstätigkeit nach - und das stimmt letzten Endes nicht. Ob das aus Marketinggründen geschieht oder nicht, es ist einfach nicht okay.
    Ich finde nicht, dass man meiner Argumentation Inkonsistenz vorwerfen kann. Was stimmt, ist, dass ich und niemand anders seriöse Dienstleister erwähnt haben - deren Existenz uns durchaus bewusst ist. Wir hatten uns gestern Abend in kleiner Runde noch genau darüber in unserem Discord-Server unterhalten. Im Zusammenhang mit Dienstleistungsverlägen (wenn dir der Begriff "Dienstleister, der suggeriert, Verlagstätigkeiten nachzugehen" lieber ist) trat das in den Hintergrund.
    Also, nochmal: Ja, es gibt Dienstleister, die seriös sind, und das mag auch ein Großteil der Dienstleister sein. Aber die Bezeichnung als Verlag (ob legal und üblich und nur zu Marketingzwecken) ist irreführend und nutzt das Unwissend der Leute aus. Mag sein, dass davon viele gute Leistungen erbringen, aber so eine Bagatelle ist das nicht.

    Deine offen zur Schau gestellte Geringschätzung fürs Selfpublishing (um mal nicht zu sagen „für Selfpublisher“) ist hochgradig ärgerlich. (Deshalb habe ich mich auch hier eingeklinkt.)

    Wie bereits gesagt - taugt das Buch etwas? Dann ist es wert, auf dem Büchermarkt zu landen. Ist es das nicht, dann nicht.

    Das eben passiert in deinen Posts hier nicht - es ist deutlich zu „hören“, dass du jeden „Dienstleistungsverlag“, der Geld nimmt, für böse hältst und Selfpublishing für was Anrüchiges.

    Ja, jeder Dienstleistungsverlag, der sich als Verlag bezeichnet und nicht als Dienstleister und Geld von dir verlangt, ist unseriös UND anrüchig. Ich halte nicht das Selfpublishing für anrüchig, noch für sinnlos. Dazu habe ich mich glaube ich ausreichend erklärt.

    Heißt SP automatisch, es findet kein Lektorat statt? Nein - egal, wie oft du das hier suggerierst.

    Habe ich in diesem Thread nicht sogar bei selbstpublizierten Büchern geraten, sich einen Lektor zu suchen? Ich habe das Gefühl, dass du hauptsächlich versuchst, mir den sachlichen Bezug zu dem Thema abzuerkennen.

    Doch, du selbst hast geschrieben:

    ***Jeder Verlag, der für irgendetwas Geld von dir verlangt, ist voll und ganz und absolut unseriös! ***

    Ja, und genau so ist es gemeint. Jeder VERLAG, der Geld von dir verlangt, ist voll und ganz unseriös. Wo ist das Problem? Ein Dienstleister ist kein Verlag, und natürlich werden dort Vermittlungsgebüren gezahlt. Aber dann ist es kein Verlag.

    Dann kannst du das eben nicht. So wie man sich kein Auto kaufen kann, wann man es sich nicht leisten kann (was genug Leute jedoch nicht davon abhält, es trotzdem zu tun). Das ist Kapitalismus.

    Das ist eine furchtbare Aussage, die aus dem Problem eine Lapalie machen soll. Soll jetzt der Künstler, der das meiste Geld in sein Buch steckt, die größten Chancen auf dem Markt haben? Das ist keine gute Entwicklung, da kannst du sagen, was du willst.

    0: Dienstleister zu nutzen, macht einen noch nicht zum "Nicht-Selfpuplisher".

    Der Begriff Dienstleister scheint mir langsam immer so benutzt zu werden, wie es gerade reinpasst. Ich habe ausnahmslos von Dienstleistungsverlagen gesprochen wie beispielsweise Novum, und die gehören für mich nicht mehr zum Selfpublishing.

    Abschließend, nochmal: Ich halte Selfpublishing nicht für die Wurzel alles Bösen. Allerdings sehe ich es noch immer sehr kritisch und halte es für die Ursache einiger schlechter Entwicklungen, und das sage ich hier ganz offen. Ich bin auch dazu bereit, das weiter auszudiskutieren, allerdings wie schon ganz zu beginn gesagt in einem eigenen Thread.
    Du bist höchstwahrscheinlich Selfpublisher und hast bestimmt einiges zu sagen, deswegen wäre es nicht schlecht, wenn wir hierfür einen eigenen Thread aufmachen - in dem es durchaus auch etwas heißer zugehen kann. Aber hier geht es nach wie vor um den Novum-"Verlag" und ähnliche Haie auf dem Buchmarkt. Das Selfpublishing hätte hier eigentlich nur nebensächlich angesprochen werden sollen. Wie sieht es aus? Eine neue Diskussion zum Thema Selfpublishing?

    5. Nein, Selfpublishing ist nicht per se kritisch. Es ist nur nicht für jeden das passende (man ist dann Unternehmer!).

    Wenn dein Buch wirklich gut ist und einfach nicht den Zeitgeist trifft/für keinen Verlag einen Marktwert hat: Ja. Ist diese Bedingung für einen Großteil der Bücher, die selbst publiziert werden zutreffend? Nein.
    Alles ist "per se kritisch" zu sehen, eine kritische Betrachtung bedeutet nicht, dass man eine grundsätzlich negative Sicht auf etwas hat, sondern positive und negative Sachverhalte abwiegt.

    PS: NEIN, wenn man ein E-Book herausgebracht hat, hat man nicht "die Rechte" daran verloren - es kommt immer, immer immer immer darauf an, welche Verträge man zu diesem Zweck abschließt! Also AGB und Co., sorgsam lesen!

    Deshalb: Unter Umständen. Ja, es gibt Angebote, an denen dem Publisher nicht das exklusive Publikationsrecht eingeräumt wird (bessere Formulierung als "die Rechte"? :rolleyes: ). Ich habe aber auch Probleme mit der Vorstellung, dass ein Verlag ein Buch verlegen will, das vorher auf Amazon unlektoriert verramscht wurde.

    3. Das heißt nicht, dass alle diese Firmen unseriös wären. Oder/Und dass dort nur Leute säßen, die mit Literatur eigentlich nichts am Hut haben. Inzwischen gibt es sogar echte Verlage, die eine solche Dienstleister-Schiene parallel anbieten.

    Die nennen sich auch nicht Dienstleistungsverläge. Dass es seriöse Dienstleister gibt, stand gar nie zur Debatte. Da es insbesondere um den Novum-Verlag geht, der garantiert nicht zu den seriösen gehört, ist eine Warnung mehr als angebracht.
    Letzteres finde ich ist eher eine besorgniserregende Entwicklung und zudem künstlerfeindlich. Wenn das die Tendenz ist, die der Büchermarkt nimmt - was mache ich, wenn ich mir keinen Dienstleister leisten kann?

    Wenn ich selbst einen Lektor ausfindig mache, wird der ja auch versuchen mir seine Dienstleistungen zu verkaufen. Und ob das dann wirklich günstiger ist? Ich bin selbst selbständig und würde sicher einen geringeren Stundensatz nehmen, wenn ich fest angestellt wäre. So nehme ich einen höheren Stundensatz, damit ich auch Rücklagen für auftragsschwache Zeiten bilden kann. Denke, das würden freischaffende Künstler wahrscheinlich auch so machen?

    Für eine Dienstleistung zahlen und über den Tisch gezogen werden sind doch immer noch zwei Sachen, denke ich. Wenn du wirklich ernst meinst, was du gesagt hast, hast du dir Raels Blog ganz sicher nicht durchgelesen, denn die Vertragsbedingungen sind blanker Hohn und die Leistungen unterirdisch. Ich würde auch keinen Selbständigen bezahlen, wenn er mir keine dementsprechenden Leistungen erbringt.
    Momentan arbeite ich im kleinsten Rahmen als freischaffender Künstler (Musik) und habe dort auch ein geregeltes Gehalt mit einem festen Stundensatz und ziehe es auch dort vor, meinem Lohn entsprechende Leistungen zu erbringen und die Leute nicht gnadenlos über den Tisch zu ziehen.

    Wichtig finde ich, dass da mit offenen Karten gespielt wird, so dass jeder Autor selbst die Möglichkeit hat, herauszufinden, was für ihn geeignet ist.


    Wie bereits gesagt: Nein, Dienstleistungsverlage sind KEINE Option, außer, du hast unheimlich viel Geld, das du in den Wind blasen kannst. Wer dort seine Bücher "verlegen" lässt, unterstützt eine absolut künstlerfeindliche Industrie, und das kann man in meinen Augen kein bisschen rechtfertigen. Dort werden Menschen ausgenutzt, über den Tisch gezogen für die blanke Hoffnung, dass sie ihren Traum von einer Schriftstellerkarriere erfüllt bekommen. Was soll daran gut sein?

    Einen Teil vom Dienstleistungsverlag vermitteln lassen und einen anderen Teil, sofern möglich, in die eigenen Hände zu nehmen?

    Das wäre durchaus möglich - aber was hat der Dienstleistungsverlag davon? Ich gehe mal ganz pauschal davon aus, dass hinter diesem Verlagen keine Menschen sind, die in irgendeiner Form Leidenschaft für Literatur haben. Solange der Verlag nicht ein gehöriges Sümmchen an dir verdient, wird er kein Interesse daran haben.
    Ich glaube, wir können jetzt das Thema auf zwei Fragen runterkochen:

    1. Habe ich irgendwelche qualitativen Vorteile, wenn ich einen Dienstleistungsverlag in Anspruch nehme, im Vergleich zum Self puplishing.

    2. Wenn ja, sind die Kosten, die mir entstehen, in Relation zu diesem Qualitätsunterschied?

    Und von meiner Seite aus kann ich diese beiden Fragen verneinen (auch wenn ich nie ein Skript an einen Dienstleistungsverlag versendet habe). Und zwar ist DER Vorteil, einen Verlag hinter sich zu haben, dass er das nötige Kapital hat, in eine professionelle Produktion deines Buchs zu investieren. Das bedeutet, sie zahlen für das Cover, für das Lektorat, für das Marketing.
    Ein Dienstleistungsverlag verdient nicht am Buch, sondern an dir. Er wird nie mehr Geld in die Produktion stecken, als er von dir dafür abschröpfen kann - eher deutlich weniger. So ist er auch nicht darauf angewiesen, dass sich dein Buch verkauft - die Produktionskosten sind ja mit Gewinn durch dich schon abgedeckt.
    Der zweite große Vorteil eines Verlages ist, dass er Connections hat. Dein Verleger kennt Leute in der Industrie und kennt sich auf dem Markt aus. Vielleicht trifft das auch auf die Leute vom Novum-Verlag zu, aber wenn, dann ist ihnen das auch scheiß egal. Wer so gut wie alles verlegt, was ihm zugeschickt wird, kümmert sich wahrscheinlich auch sonst nicht arg um Qualität.

    Warum also sollte man das Geld, das man an den Dienstleistungsverlag geben soll, nicht einfach direkt investieren? Sucht euch nen freischaffenden Lektor, der euer Buch lektorieren will, und bezahlt den. Über den Dienstleistungsverlag kommt es wohl kaum an einen besseren Lektor. Sucht euch einen Künstler, der euch gefällt, und lasst ihn ein Cover machen. Und bezahlt den direkt dafür. Sucht euch ne qualitativ gute Druckerei und druckt vom restlichen Geld eure Bücher. Das Ergebnis wird garantiert besser sein, als von diesen Nasen vom Novum-Verlag.


    Die Entscheidung liegt wohl beim Autor selbst, ob er diese in Anspruch nehmen möchte oder eben nicht.

    Du wirst schon für das Grundpaket einen ordentlich dicken, fetten Batzen Geld zahlen müssen. Wow, schön, du kannst noch mehr Kohle reinstecken und sie leisten ein bisschen mehr dafür.
    Was soll das denn auch? Ein Verlag HAT Werbung für SEIN Produkt zu machen, sonst verdient er doch nichts daran; dass man Werbung dazukaufen kann hin oder her. Was schreit denn deutlicher, dass man nicht mit dem Buch, sondern mit dir Geld verdienen möchte, als solche Praktiken?
    Redet euch diese Dienstleistungsverlage nicht schön. Die sind keine Option, und ihr werdet für alle höllisch unseriös aussehen, die was von ihrem Fach verstehen, wenn ihr über diese Verlage etwas veröffentlicht. Ich verweise da auch nochmal an Raels Blog.

    @prinzessin: Nein, das sind wie gesagt keine Verlage, sondern Betrüger. Du kannst alles, was die für dich leisten, günstiger und mit vertretbarem Selbstaufwand selbst organisieren und leisten. Wenn du seeehr viel Geld hast und keinen Wert auf irgendeine Form von echter Betreuung legst, dann sind die die absolut richtige Anlaufstelle für dich. In jedem anderen Fall nicht. Über den Tisch gezogen wirst du anderswo billiger.

    Tatsächlich ist das Modell schon legal.

    Legal heißt nicht seriös. Was Druckkostenzuschussverlage machen, ist legale Abzocke und hat mit Verlagsarbeit nichts zu tun. Der Eindruck wird aber bewusst vermittelt.

    Nach meinen Recherchen der letzten Wochen zu diesem Thema wäre es in meinen Augen wirklich profitabler, wenn man es zunächst mit E-Books als Selfpublisher versucht

    Ich sehe persönlich Selfpuplishing kritisch - ich halte es nicht allgemein für sinnlos, aber im häufigsten Fall. Wäre aber eher Thema für einen anderen Thread, falls da gesprächsbedarf bestehen sollte.

    Wenn man damit erste Erfolge hat dürfte sich eine Verlagsanfrage eher lohnen.

    Wenn du dein E-Book veröffentlicht hast, hast du unter Umständen keine Rechte mehr daran und kannst es nicht einfach so mal einem Verlag anbieten. Geht doch mit euren Manuskripten zuerst zu einem Verlag, seid nicht zu ehrgeizig und gebt vor allem mal den mittleren und kleinen Verlagen eine Chance. Von heute auf morgen landet niemand in der Profiliga, und erst recht nicht in einem großen Verlag.
    Finanzielle Überlegungen zum E-Book halte ich erst mal für bedenklich. Gut, du bekommst 70% ... wenn du mal eins verkaufst. Und dann musst du erst mal davon ausgehen, dass da überhaupt lohnenswerte Beträge rauschauen. Das ist realitätsfern bei einem unbekannten Autor.

    Ich habe den novum Verlag gefunden, der eben ein Dienstleistungsverlag für Neuautoren ist.

    Vergess diesen Verlag. Frag nur mal bei @Rael an, die mit dem Wissen darum, was das für ein Hai ist, einen Vertrag angefragt hat.i
    Der Novumverlag, genau wie andere Dienstleistungsverlage, verdient sein Geld nicht mit Büchern. Er verdient sein Geld mit den Träumen von Menschen. Er verdient sein Geld mit dir und anderen Autoren, die gerne ihr Buch verlegen würden, aber keinen Verlag gefunden haben, der es ihm abnehmen will.
    Jeder Verlag, der für irgendetwas Geld von dir verlangt, ist voll und ganz und absolut unseriös! Du zahlst einen Haufen Kohle dafür, dass dein Buch gedruckt wird, aber um eine richtige Vermarktung kümmern sich diese Verlage nicht. Warum auch, sie haben ja schon mit dir alleine ordentlich verdient.
    Ein seriöser Verlag verdient MIT deinem Buch und nicht an dir. Seine einzige Einnahmequelle liegt im Verkauf deines Buchs und im Verkauf der Nebenrechte. Dafür zwacken sie sich den allergrößten Teil der Einnahmen ab, investieren aber in Cover, Lektorat und Werbung.
    Also: Finger wem vom Novumverlag!