Hallo Lehaidin,
hast'es rumsen hören, als mir der Stein vom Herzen fiel, weil du meinen Kommentar so verstanden hast, wie ich ihn meinte?
Ja klar ist "freidecken" verstehbar. Das Gedicht operiert aber ansonsten nicht mit Wortschöpfungen, deshalb der Hinweis.
Bergklee? Wieder was gelernt.
Ich kenne die Formulierung mit "lieb", sie findet sich aber meist in eher kitschigen Gedichten (*), fiel mir hier also als nicht zum Stil passen auf. Auch "über Stock und Stein" ist so sehr üblich, dass es fast schon ein Klischee ist; stört mich aber weniger als das "lieb".
Das alles (zusammen mit der schon erwähnten Reise auf dem Glück) sind Elemente, die völlig im Ermessen des Autors liegen; und wenn sie (nach Nachdenken darüber) so bleiben sollen, dann ist das völlig okay für mich.
Bei dem Komma muss ich dich allerdings korrigieren: Es steht frei bei "bergigen(,) steilen Hängen", weil sich dann beide Adjektive grammatisch letzlich auf "Hänge" beziehen. Bei "bergig steilen Hängen" bezieht sich "bergig" jedoch den Regeln der deutschen Sprache folgend auf "steil".
Nochmal zu
"Und bald schon sieht man ihn nicht mehr----------------------rhythmisch besser: bald schon sieht man ihn nicht mehr"
Die Metrik wird nicht nur von der Silbenzahl bestimmt, auch die Betonung spielt eine Rolle. Bei deiner Version liegt die erste Hauptbetonung auf der zweiten Silbe der Zeile, bei meiner auf der ersten – so wie allen anderen letzten Zeilen der Strophen. Ein bewusster Bruch dieses "letzte Zeile vorn betont" hat ohne Frage auch seinen Reiz, ich würde ihn dann aber noch markanter machen.
* Kitsch ist übrigens - zumindest meiner Meinung nach, viele sehen es anders - nicht per se schlecht, auch wenn das Wort negativ belegt ist. Im Unterhaltungsbereich oder bei bestimmten Empfindungen hat ein gewisses Maß an Kitsch durchaus seine Berechtigung. Aber das ist ein anderes Thema …
Gruß von
jon