Beiträge von Lehaidin im Thema „Der Frühling in den Bergen“

    Sehr schön @jon, dass wir uns da doch weitesgehend einig sind... ^^

    Das mit dem Komma habe ich selbstverständlich nochmal nachgelesen und du hast natürlich absolut Recht, gut, dass es dir aufgefallen ist. ;)
    Kitsch und Klischee hin oder her, etwas traditionelles und schon so oft verwendetes ist vielleicht gar nicht so schlecht im Zusammenhang mit den Bergen. Sie bestehen schon ewig und ein wenig Kitsch tut auch den Alpen immer wieder gut.
    Und ja, die rhythmisch bessere Variante ist mir jetzt auch deutlich geworden... Ein Lyriker werde ich wohl nicht mehr :D

    LG Lehaidin

    Ahhhhh, da ist man mal anderthalb Wochen weg und schon sowas... 8|:D

    An Alle erstmal... Danke für eure Kommentare (Ja, auch dein Kommentar @jon ;) ).
    Vorweg möchte ich mal kurz betonen, dass ich mit jeglicher Kritik eigentlich sehr gut umgehen kann. Und wie @jon bereits erwähnt hat: In diesem Gedicht sind vor allem Fehler versteckt, die hier sehr gespaltene Meinungen hervorrufen. Ich glaube, ich habe dieses Gedicht aus der reinen Tatsache heraus geschrieben, dass es draußen warm und sonnig war... Und dementsprechend war ich auch relativ schnell damit fertig (c.a. 15 Minuten "Ich wollte das gute Wetter dann ja auch genießen ^^ ").
    Nun möchte ich mich dann aber noch zu deinen angesprochenen Fehlern im Detail äußern:
    1.

    Von den bergig, steilen Hängen ------------------------------kein Komma nach bergig

    Das hier ist laut den derzeitigen Bestimmungen im Duden ein GRENZFALL!! Zur Erläuterung: Oft werden hier keine Kommata gesetzt, wenn bereits feste Verbindungen vorhergegangen sind... Zum Beispiel: "bayrisches Bier" oder "französischer Rotwein". Begriffe, die ohne Frage zusammengehören. Wird hier ein Adjektiv hinzugefügt, dann darf kein Kommata gesetzt werden. In meinem Fall bewege ich mich hier auf dünnem Eis... Man kann beide Adjektive durch ein "und" trennen und beide Kombinationen (also bergige Hänge / steile Hänge) sind keine feststehenden Verbindungen.
    In diesem Falle ist dieses Komma, wie bei vielen anderen Dingen in der deutschen Sprache ein "KANN, MUSS ABER NICHT". Trotzdem verstehe ich, wieso dir dieses Komma in sAuge gesprungen ist, es ist nun mal unüblich.

    2.

    Sie deckt schnell frei den lieben Klee-----------------------"frei decken"? "aufdecken" kenne ich. // Wieso "lieber"? Und: Klee an Berghängen?

    Das mit "freidecken" verstehe ich... Aber mal ehrlich, weiß hier irgendjemand nicht, was damit gemeint ist? Deine Kritik hier ist richtig und auch völlig verständlich, aber glaubst du mit "aufdecken" klingt es besser? Letztenendes "befreit" die Sonne die Hänge ja vom Schnee... Hier habe ich also versucht zwei Wörter ein wenig zu fusionieren. Und wenn man ehrlich ist, hat das von der Bedeutung her super geklappt.
    Bei den letzten Beiden Punkten widerspreche ich dir aber sofort!!
    A: Es gibt Klee auf Berghängen!! Fahr in die Alpen und schau nach... Nebenbei gibt es sogar eine eigene Kleeart, die nur in den Alpen beheimatet ist. (Ironischer Weise heißt er "BERGKLEE" und wächst auf bis zu 2226 Metern)
    B: Zum Wort "lieben"... Was genau sollte daran nicht gehen? Ich weiß nicht, wie viele Gedichte du schon so gelesen hast, aber diese Verbindung ist nicht gerade etwas Neues.

    3.

    Gämse hüpfen bald schon wieder----------------------------Gämsen

    Jaaauuu, hast Recht, wird verbessert ^^

    4.

    Über Stock und Stein der Berge------------------------------Okay, Frühling ist immer auch ein bisschen Klischee, aber "über Stock und Stein"
    ---------------------------------------------------------------------ist mir zu viel davon

    Diesen Kritikpunkt verstehe ich leider nicht so ganz... Du kritisierst hier einen Alltäglichen Begriff. Einen Begriff, der nun mal leider zu den Bergen passt? ?(:huh: Also in den Bergen gibt es nun mal Wälder, Stöcke und eine Menge Steine (Manche davon sind sogar knapp 5000 Meter Hoch / Mont Blanc mit 4810 Metern).
    Also das müsstest du mir nochmal erklären, wieso ein so passender Begriff, hier für dich so unpassend ist. Klischee hin oder her, es ist nun mal ziemlich treffend.

    5.

    Über einem Gartenzwerge-------------------------------------Die Verbiegung des Wortes wirkt unbeholfen.

    Jaaa, ich weiß, was du meinst. Ich habe sehr lange an dieser Szene gesessen... Zwar ist "Gartenzwerge" durchaus möglich, aber richtig rund klingt das nicht... :/

    6.

    Reisend auf dem sonnigen Glück-------------------------------rhtytmisch wäre "sonn'gen" besser. // Man kann auf Glück nicht reisen, das Bild
    -----------------------------------------------------------------------funktioniert nicht.

    Sooo, "sonn`gen" ist eine sehr gute Idee, da hätte ich wirklich drauf kommen müssen =O
    Zu deinem Zweiten Punkt muss ich sagen: Doch, kann man. Ist nebenbei in der Lyrik und in der Literatur ein weitverbreitetes Phänomen. Ein Beispiel: Du kennst doch sicher Regenbögen... Naja, im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurde der Regenbogen als etwas mystisches und magisches Angesehen, an dessen Ende ein Schatz liegen soll. Die Reise zum Ende des Regenbogens wurde damals häufig als die "Reise auf dem Glück" bezeichnet. Außerdem wird diese Kombination oft in Romanen verwendet. "Glück" generell erhält in vielen Werken eine völlig flexible Bedeutung, die schnell auch auf eine Reise projeziert werden kann ( Sequenzen in Büchern, in denen Charaktere auf etwas fliegen. Oft mit dem Glücksgefühl in Verbindung stehend und damit oft auch als "Reise auf Glück" bezeichnet). Hier wird also ein wenig Metaphorik verwendet um meine "Reise auf dem Glück" etwas zu untermalen ;)
    Nebenbei ist auch dieser Begriff nichts, was man nicht verstehen könnte. Eigentlich bleibt auch dieser Begriff relativ klar und erkennbar, d.h. jeder weiß, was damit gemeint ist.

    7.


    Und bald schon sieht man ihn nicht mehr----------------------rhythmisch besser: bald schon sieht man ihn nicht mehr

    Ja, ich denke hier ist es jetzt ein wenig Ansichtssache... Habe die Stelle gerade nochmal laut vorgelesen und es macht nur begrenzt einen Unterschied... Von der reinen Silbenanzahl stimmt meine Version auch (Alle Zeilen haben 8 Silben). Also ja, ich denke hier muss man das für sich selbst entscheiden.

    Danke @jon für deine sehr gute und oft auch verständliche Kritik. Ich hoffe, ich konnte dir ein paar deiner Fragen beantworten und dir meinen Standpunkt zu deinen Kritikpunkten offenbaren. Sehr lieb und ich habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut ^^

    Nun dann an alle Anderen :D :
    @BlueRosesInMyHeart, Danke für deine sehr Aufmunternden Worte und, man könnte fast sagen, deinen verteidigenden Kommentar :love:^^ Ich bin sehr geschmeichelt und stimme selbstverständlich sowohl dir, als auch @Cory Thain mit lauter Stimme zu.
    Gedichte sollten immer aus den Gefühlen und Perspektiven des Autors heraus entstehen, sich von seinen Impressionen und Gedanken verfeinern lassen und durch seine Individualität und dadurch auch seine Besonderheit prägen lassen. Ohne ein wenig "Eigenheiten" oder "ungewohnte Begrifflichkeiten" reiht sich das Gedicht doch nur wieder in eine lange, lange, lange, lange...., lange Liste von anderen Gedichten ein. Zwar muss ich gestehen, dass mir beim Schreiben keiner meiner Begriffe "falsch" vorkam (bis auf "Gartenzwerge", das Wort hat mich verrückt gemacht :D ) und ich auch nicht absichtlich sehr individuelle Formulierungen gewählt habe, aber jetzt, da ich die Kontroverse hier sehe, gefallen mir meine Begrifflichkeiten beinahe schon besser als zuvor.
    Fragt nicht, ich habe keine Ahnung, warum :D^^
    Danke Blue und Cory für euren Kommentar und es freut mich, dass euch das Gedicht gefallen hat :love:

    @kalkwiese Da kann ich dir eigentlich nur zustimmen. Das Handwerk der Lyrik ist etwas wunderbares und obwohl ich ein Freund der künstlerischen Freiheit und er Individualität eines jeden Künstlers bin, es gibt nun Mal einige Regeln. Und obwohl hier viel Kritik gefallen ist, behaupte ich ganz grob... "Ich habe mich eigentlich an sehr viele Regeln gehalten". Zwar gestehe ich, es war keine Glanztat, aber keiner von uns ist ein Goethe... Mir hat das Schreiben Spaß gemacht und ich habe das Gedicht hochgeladen weil es mir gefallen hat.
    Eine Mischung aus beiden Bereichen, ja, das wäre dann wohl auch für mich ein sehr gutes, bis nahezu perfektes Gedicht ^^

    @LadyK Auch dir ein herzliches Dankeschön für deine doch sehr schlichtenden Worte, denen ich mich sicherlich auch ein wenig anschließe. "jon" bezieht sich sehr auf das technische, die förmlichen Feinheiten. Und das darf er natürlich auch. Manches davon befindet sich oft auf einem schmalen Grad zwischen der künstlerischen Individualität und der Technik der Lyrik, aber egal wie schroff er es getan hat (fand es nebenbei eigentlich gar nicht so schlimm :D ) , er hat nun Mal mit vielen Punkten Recht.
    Nebenbei freut es mich, dass dir meine Version eines "Frühlings in den Bergen" gefällt ^^ Macht mich richtig happy :thumbup:

    Und dann noch ein letztes Mal zu @jon: :saint:
    Also, damit hast du völlig Recht!!! Wie du sicher schon bemerkt hast, hatte ich nichts gegen deine Kritik und auch die Form, in der du sie mir überliefert hast. Kritik und das Vergleichen mit anderen Werken ist ganz normal und ich stimme dir da vollkommen zu. Alles, was ich Lese, vergleiche ich mit anderen Dingen und reihe es ein, in ein System, in welchem ich sagen kann, ob mir das, was ich gerade gelesen habe gefällt oder nicht... Da spielt selbstverständlich alles mit rein (Technik, Handlung, aber auch die individuelle Note). Zu guter Letzt habe ich dann "bessere" und "schlechtere" Gedichte und Texte, mit denen ich das vergleiche, was ich gerade vor mir habe.
    Auch die Äußerung dieser Ergebnisse geht für mich völlig klar. Besonders bei den Technischen Auffälligkeiten bin ich dir überaus dankbar. Und andere Meinungen zu Formulierungen und dem Werk generell sind etwas Positives. Nur so kann ich mich verbessern und immer weiter vorankommen.
    Wie du in meiner obigen Antwort bereits gehört hast, habe ich jedoch einige Dinge sehr deutlich in den "Individuellen Bereich" schieben können... Ich hoffe du kannst auch einige der Punkte nachvollziehen, falls nicht würde ich mich sehr gerne auch mal im Privaten Konversationsbereich mit dir zusammensetzen ;)^^
    Und ich wiederhole mich erneut. Danke für deine Kritik und irgendwie auch für deine Leidenschaft, die anscheinend hier in der lyrischen Analyse von Gedichten wohnt. ;)

    So, jetzt kann ich nicht mehr und gehe schlafen, so einen großen Kommentar habe ich noch nie geschrieben... Macht einen ja tierisch fertig :D

    LG Lehaidin

    Der Frühling in den Bergen

    Die Sonne leckt den schweren Schnee
    Von den bergig, steilen Hängen
    Sie deckt schnell frei den lieben Klee
    Holt ihn aus den kalten Fängen

    Wasser plätschert Wege suchend
    Hinunter in das ferne Tal
    Frühling seinen Namen rufend
    Kommt wieder auf ein neues Mal

    Gämse hüpfen bald schon wieder
    Über Stock und Stein der Berge
    Lila leuchtet bald der Flieder
    Über einem Gartenzwerge

    Neben Sonne und viel Wärme
    Ist auch das Leben bald zurück
    Da sind schon die Vogelschwärme
    Reisend auf dem sonnigen Glück

    So kommt der Frühling in das Land
    Und treibt den Winter vor sich her
    Er löst seine eisige Hand
    Und bald schon sieht man ihn nicht mehr