Beiträge von Oriane im Thema „Das Ritual (Arbeitstitel)“

    Was vielleicht weiter dem Leser auch helfen würde wäre eine Weltkarte

    Oh, eine Weltkarte gibt es. Ich habe wahrscheinlich auch in den letzten 10 Jahren mehr Weltenbau zu der Geschichte betrieben, als ich tatsächlich daran geschrieben habe.^^ Aber ich bin eher ein Freund davon, so eine Karte ans Ende der Geschichte zu setzen, weil Weltkarten für meinen Geschmack oft zu viel preisgeben bzw. auf andere Orte neugierig machen, die dann gar nicht behandelt werden in der Geschichte, deswegen hatte ich sie hier noch nicht dazugepackt.

    Hi, also ich hab Deine ganze bisherige Geschichte gelesen und bis jetzt war sie ziemlich fesselnd

    Danke! :blush:

    etwas mit "Gewalt" und alleine aus Pflichtbewusstsein zu schreiben wird da kaum weiterhelfen, schließlich soll man daran ja Spaß haben

    Das ist es halt. Bestimmt ist die Idee umsetzbar und vielleicht sogar nicht schlecht. Da ist irgendeine Blockade zwischen mir und dieser Geschichte, wo ich noch rausfinden muss, wie ich die dauerhaft überwinden kann. So ungefähr im Jahresrythmus bekomme ich neue Motivation, aber die hält nur ca ein halbes Jahr^^

    Ist das Problem vielleicht eher dass die Idee zu gut ist und Dir die Ausfuehrung deswegen nicht gefallen will weil sie der Idee nicht gerecht wird?

    :D Kann auch sein, keine Ahnung. Das Resultat bleibt jedenfalls erstmal das gleiche.

    Aber es war halt sowas, was mich gleich gepackt hat, weil irgendwie alles gestimmt hat, gleich in den ersten Absätzen!

    :blush: Dankeschön! Und nur, weil ich diese Story erstmal abbreche, heißt das ja nicht, dass ich mit dem Schreiben aufhöre. Der Urlaub hat mich zu einer anderen Idee inspiriert, angesiedelt in der gleichen Welt. Vielleicht hilft es, wenn ich das erstmal schreibe, um einfach etwas von dieser Geschichte hier wegzukommen. Ein paar Kurzgeschichten habe ich auch noch im Kopf, also was zu lesen wird es von mir bestimmt wieder geben.

    Hey alle zusammen,

    wie im Abwesenheitsthread schon angedeutet existieren hier große Motivationsprobleme für diese Geschichte. Ich weiß wirklich nicht, woran es liegt, aber dieses blöde Ding wehrt sich mit all seiner Kraft, geschrieben zu werden. Das geht schon seit Jahren so. Immer wieder breche ich es ab, weil mir zu viel daran nicht gefällt.
    Jetzt fürchte ich, die Geschichte hat gewonnen. Ich meine, wenn es einfach immer in verschiedenen Variationen wieder nicht klappen will, sagt mir das doch, dass schon die Grundidee nicht die Beste ist. Normalerweise habe ich keine solchen Probleme, eine Geschichte auch fertig zu schreiben.
    Jedenfalls werde ich das hier erstmal auf unbestimmte Zeit pausieren bzw. abbrechen. Es liegen zwar noch ca 50 Seiten auf meiner Festplatte herum, nur müsste ich die noch überarbeiten und ein paar Logiklöcher stopfen und dafür fehlt mir, wie gesagt, die Motivation. Ich weiß nicht, wie viel Sinn es hätte, die noch zu posten.

    Wer weiß, ein kleiner Hoffnungsschimmer besteht immer, vielleicht schaffe ich es irgendwann doch. Aber online stellen werde ich die Geschichte jedenfalls erst, wenn ich die Rohfassung tatsächlich aufs Papier gebracht habe, andernfalls passiert wahrscheinlich wieder was ähnliches wie jetzt.

    Vielen Dank an alle, die hier mitgelesen und kommentiert haben :)

    Antworten


    Erstmal danke euch allen! :)
    Bitte wundert euch nicht, wenn Kritik nicht sofort umgesetzt wird. Ich habe mich jetzt dazu entschieden, die Story erstmal so wie sie ist zu posten und alles an Kritik zu sammeln, weil wenn ich versuche, jetzt im Prozess am Anfang der Geschichte etwas zu ändern, dann habe ich jedes Mal das Gefühl, sofort die ganze Geschichte durchgehen zu müssen und alles anzugleichen. Das kostet eeetwas zu viel Zeit und deswegen gibts jetzt ne kleine Änderung im Plan. Ich werde das Ding dann komplett überarbeiten, wenn es fertig ist. (bis auf kleinere Formulierungsdinger oder Fehler, die kann man ja ausbessern ohne eine Lawine auszulösen^^ )

    Ich konnte Am Ende des Prologs nur mitfiebern, weil ich Flora schon kannte, ich glaub aber jemand der Flora nicht kennt, den spricht der Prolog nicht so an... wie ist denn die Meinung der anderen?

    Fuer sich alleine genommen wirkt er aber... wie soll ich sagen... ein bisschen bemueht. Eine Verschwoerung, Raunen von einem Gegner, ein Maedchen als Ziel - das ist eine politische Intrige im Gefuege dieser Magieschule, die eine Fraktion moechte mit der anderen abrechnen - aber auch nicht mehr. Man weiss jetzt nicht so viel ueber die Magieschulen dass man da wirklich mitfiebern koennte, und es wirkt alles sehr zivil (niemand wird bestialisch getoetet, kein Daemon wird beschworen,....) - es passiert nichts eigentlich Schlimmes, aber es ist so geschrieben als ob (das ist das bemuehte). Das funktioniert im Wesentlichen weil wir als Leser Flora jetzt schon kennen und wissen dass sie grade mit einem Zentauren redet.

    Ich habe mir schon sowas gedacht :D war wahrscheinlich nicht so schlau, den Prolog erst später zu schreiben. Ich werde ihn jetzt aber erstmal so lassen und Korrekturen hinten anstellen. Ich verstehe, was ihr meint, aber im Moment wüsste ich nicht, wie ich ihn am besten umschreiben sollte.

    Ich hoffe das kam jetzt nicht zu böse an

    Keine Sorge, immer raus mit Kritik :)

    Wenn du da noch mal in dich gehst, was hier ihre Motivation ist, so dass wir hier schön mit Flora mitgehen können, wäre das wahrscheinlich gut

    Jap, das werde ich machen. Schätze, das ist so kompliziert, weil ich weiß, wo sie herkommt und wo sie hin soll, aber den Wechsel zu beschreiben ist schwierig.

    ch finde den Teil echt gut.
    Für mich kam das zwar nicht sonderlich überraschend, aber immerhin scheint die Handlung nun ins Rollen zu kommen.

    Danke ^^
    Nee, überraschend ist das nicht besonders, das stimmt, aber sowas überraschend zu gestalten ist glaub ich echt schwer. Und auch nicht unbedingt nötig. Es gibt noch genug Überraschungen :D

    Sind die Zauber dort drin beschrieben, oder gibt es eine Schritt für Schritt Anleitung? Nachdem, dass ja alles verboten wurde, offenbar, was irgendwie schädlich sein könnte, wäre es ja ungünstig, wenn jeder Noob da irgendwelche Tötungszauber vorgekaut bekommt

    Nee, ich hatte mir das mehr so als eine Art Lexikon vorgestellt. Nach dem Motto: den Zauber gibt es und das macht er und deshalb ist er verboten. Anleitungen sind da nicht drin, das wäre ja noch schöner :D


    Kapitel 3.2

    „Deshalb bin ich hier“, antwortete Krenite ruhig. „Es ist deine Entscheidung.“
    Ihr ganzes Leben lang hatte Flora sich gegen Emilians Abneigung gegen Magie gewehrt. Wie oft hatte sie sich vorgestellt, ihm ein Schnippchen zu schlagen und sich trotzdem mit Magie zu befassen. Aber nun, da die Möglichkeit real vor ihr lag, war sie sich auf einmal nicht mehr sicher, was sie wollte.
    „Kann...kann ich darüber nachdenken?“, stotterte sie.
    Krenite nickte wohlwollend. „Morgen Abend werde ich die Rückreise antreten. Bis dahin kannst du dich entscheiden.“
    Sie stand auf und hüllte sich fest in ihren langen, dunklen Mantel, zog die Kapuze über den Kopf und wirkte auf einmal fahl und unheimlich. Flora nickte nur. Zu mehr war sie gerade nicht imstande.
    Niemand begleitete Meisterin Krenite hinaus. Sie würde den Weg gut allein finden und außerdem herrschte zwischen Flora und ihrem Vater ein düsteres Schweigen, das er schließlich nach langen Minuten der Stille brach.
    „Ich bitte dich, geh nicht mit ihr“, sagte er leise, ohne sie anzusehen.
    „Jetzt auf einmal bittest du? Warum schimpfst du nicht wieder und sperrst mich in meinem Zimmer ein?“ Es klang bitterer als beabsichtigt, als hätte jemand ein Ventil geöffnet, durch das Floras Wut sich einen Weg nach draußen bahnte.
    „Weil ich einen Fehler gemacht habe!“, erwiderte er nun bestimmter. „Ich dachte, ich könnte dich beschützen, wenn ich dich nur weit genug von der Magie fernhalte, aber offensichtlich bist du ein größerer Sturkopf, als ich dachte. Wenn ich dich jetzt einsperre, werde ich es dein Leben lang tun müssen und das könnte ich nicht.“
    „Wovor genau willst du mich eigentlich beschützen? Die Magie ist keine böse Macht, sie ist nützlich und alltäglich und das weißt du. Warum hast du solche Angst vor ihr?“
    Emilian schwieg, also fuhr Flora fort. „Ich weiß nicht, wieso, aber jemand hat mir die Chance gegeben, das zu lernen, wovon ich immer geträumt habe. Wie könnte ich sie nicht annehmen?“
    „Ich kenne die Magie. Sie bringt in jedem Wesen das schlechteste hervor und ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn du so enden würdest, wie deine Mutter.“
    „Ja, sie hat uns für einen Magier verlassen, aber deswegen ist sie noch lange kein schlechter Mensch!“, widersprach Flora. „Wer weiß, welche Gründe sie hatte. Du kannst nicht alle Magier verallgemeinern.“
    „Wie viele kennst du?“, schnappte Emilian.
    „Mit Meisterin Krenite drei. Und nur einer davon scheint kein guter Mann zu sein.“ Koroms Enkel, wie er den Zwergenjungen davon überzeugte, er sei magisch begabt, tauchte vor ihrem inneren Auge auf. „Zumindest betrügt er seine Kunden, aber die anderen beiden scheinen gute Leute zu sein!“
    „Von wem sprichst du?“ Irritiert schüttelte Emilian den Kopf.
    Verlegen sah Flora zu Boden. „Auf dem Markt sind zwei Zentauren, die magische Tricks vorführen. Der Ältere hat mir die letzten Tage ein paar Grundlagen beigebracht. Er war selbst einmal Lehrer auf Akraves.“
    Resigniert hörte Emilian sich die ganze Geschichte an. Er sah aus, als seien seine schlimmsten Albträume wahr geworden, obwohl Flora sich immer noch nicht vorstellen konnte, wieso er solche Angst hatte.
    „Wirst du mir die Entscheidung lassen?“, fragte sie schließlich vorsichtig.
    „Habe ich eine andere Wahl?“, seufzte er. „Du bist nicht mehr zehn Jahre alt, du bist fast erwachsen. Ich kann dich jetzt nur noch bitten, hier zu bleiben.“
    Flora nickte. „Ich denke darüber nach.“

    Obwohl sie beteuert hatte, schlafen gehen zu wollen, tat sie in dieser Nacht kein Auge zu. Immer wieder kreisten ihre Gedanken um die seltsame Besucherin, Emilian und nicht zuletzt Korom, der sie unterschwellig vor Akraves gewarnt hatte. Das Gespräch mit ihrem Vater hatte sie ihm gegenüber versöhnlich gestimmt und sie dachte ernsthaft darüber nach, ihm seinen Wunsch zu erfüllen und zu bleiben, doch sie wusste, sie würde weder als Tuchhändlerin noch hier in der Werkstatt jemals glücklich werden. Hilflos drehte sie die kleine Kugel zwischen den Fingern hin und her und wartete darauf, dass ihr jemand die Antwort vorsagte. Aber niemand kam.
    Irgendwann schlug sie wahllos das Buch auf, welches Korom ihr geliehen hatte. Als erstes stach ihr eine Karte von Kilados ins Auge, auf der die Hauptsitze des Magierordens verzeichnet waren. Ganz im Süden, neben einer kleinen Insel stand in geschwungenen Buchstaben das Wort Akraves. Die ganze Insel war nach der Magierschule benannt worden, oder, was wahrscheinlicher war, die Schule nach der Insel. Der Punkt war, die Insel lag weit von Banria entfernt. Noch nie war Flora weit außerhalb ihrer Heimatstadt gewesen und nun sollte sie sich zusammen mit einer dubiosen Magierin auf eine mehrtägige Reise machen um eine magische Ausbildung anzufangen?
    Angst kroch in ihr hoch. Den Rest der Nacht verbrachte sie damit, das Kapitel über Akraves zu lesen. Es musste ein stattlicher Bau sein, den die Magier auf ihrer Insel geschaffen hatten und es schien nicht nur eine Schule zu sein, sondern eine Art Zufluchts- und Forschungsstätte. Wer Mitglied des Ordens war, durfte jederzeit herkommen und bleiben solange er wollte. Es gab Labore, einen Garten und eine ausufernde Bibliothek.
    Als Flora in den Morgenstunden über dem Buch einschlief, war sie sich im Innern bereits sicher, dass sie diesen Ort unbedingt mit eigenen Augen sehen musste.

    Emilian hatte sie schlafen lassen. Die hohe Morgensonne schien zum Dachfenster herein und machte es ihr schwer, die Augen zu öffnen. Sie kam sich vor, wie in einem Traum, während sie sich anzog und vorsichtig die Treppe hinunterstieg. Emilian und Lysander mussten bereits in der Werkstatt sein und Flora fühlte sich auf einmal schuldig, die beiden mit der Arbeit allein zu lassen. Also betrat sie leise die Werkstatt, wo ihr sofort die Geräusche von Blasebalg und Drehbank entgegenschlugen. Ihr Vater sah kurz auf, widmete sich dann aber wieder seinem aktuellen Projekt, während Lysander aufhörte, die Drehbank anzukurbeln und zu ihr herübersah.
    „Du willst also gehen?“, stellte er fest. Es klang nicht vorwurfsvoll, nur ein wenig traurig.
    „Ich weiß noch nicht“, gestand Flora. „Ich habe mich noch nicht entschieden.“ Unsicher, was sie noch sagen sollte, sah sie zu Boden.
    „Es war doch immer dein Traum, Werkmeisterin zu werden. Es gibt auch in Banria gute Schulen, dann müsstest du nicht fort.“
    Er hatte recht. Vielleicht wäre Emilian zu einem Kompromiss bereit und würde sie hier auf die Schule gehen lassen. Doch Korom hatte ihr begreiflich gemacht, was alles möglich war. Sie würde sich immer fragen, ob sie nicht ebenfalls in der Lage dazu wäre.
    „Was Meisterin Krenite mir bietet, ist eine einmalige Chance. Entweder ganz, oder gar nicht.“
    Lysanders betretenes Gesicht machte sie traurig. „Kann ich hier irgendwie helfen?“, fragte sie dann.
    „Du hast eine wichtige Entscheidung zu treffen“, antwortete Emilian ohne sie anzusehen. „Nimm dir die nötige Zeit, darüber nachzudenken.“
    Dass sie es leid war zu grübeln und lieber etwas Sinnvolles tun würde, kam Flora nicht über die Lippen und ihr Vater hätte es wahrscheinlich falsch aufgefasst, also machte sie kehrt. Einen gab es, den sie noch um Rat fragen wollte. Immerhin war Korom der beste Ansprechpartner, den sie sich in dieser Sache vorstellen konnte. Solange Emilian sich vehement dagegen gewehrt hatte, dachte Flora genau zu wissen, was sie wollte. Doch jetzt hatte sie die offizielle Erlaubnis eine Entscheidung zu treffen und das führte ihr vor Augen, dass sie im Grunde nicht wirklich wusste, was das Beste für sie war.
    Den ganzen Weg hinunter zum See schien ihr die warme Sonne ins Gesicht. Wie würde sie die Aussicht vom Berg über die ganze Stadt vermissen!

    Okay, jetzt bin ich zugegebenermaßen verwirrt :rofl: Eine sagt, sie würde mehr Emotion erwarten, der andere findets so wie es ist ganz passend. Bleibt die Frage, was mich selber an der Szene stört, denn Fakt ist, sie gefällt mir nicht so gut. Muss ich wohl nochmal in mich gehen.

    Fragen über Fragen zu denen sie keine Antworten hat aber welche möchte und die magische Lady kann sie ihr liefern.

    Danke für die Vorschläge :) Zumindest zu den ganzen Fragen, die ihr im Kopf schwirren kann ich sagen, dass ich darauf in den nächsten Teilen zu sprechen komme, denn klar hat Flora erkannt, dass sie endlich ein paar Antworten von Krenite bekommen könnte, aber erstmal stehen andere Probleme im Vordergrund.

    Ehrlich gesagt frage ich mich eher warum Krenite gerade jetzt auftaucht - ist die mit Korom in Kontakt, oder ist das alles ein ziemlich schraeger Zufall dass sich jetzt alle fuer ihre Begabung interessieren?

    Tjahaa, wer weiß :D

    Es ist da übliche blablabal er hat ein grosses Geheimnis, das er seinen Kindern verheimlichen will aber da sie ja nun gross sind, wird es langsam schwierig. Der Teil finde ich absolut ok aber dann als Flora auftaucht fängt es mich an zu stören. Allgemein auch ihre Gedanken, die sie sich macht während sie lauscht ... iwie fehlt da was.

    Ich weiß was du meinst. Das stört mich auch an der Szene, aber irgendwie habe ich mir ein Konstrukt an Fakten gebaut, die ich für die Story brauche und kriege sie nicht auseinanderklamüsert, sodas diese spezielle Szene nicht unglaubwürdig wird. Das ergibt in meinem Kopf alles Sinn und wird sich fügen und so weiter, aber aus Floras Sicht ist es halt einfach kacke zu beschreiben, weil sie keine Ahnung von allem hat.
    Hast du vielleicht eine Idee? Also egal, was alles hinter dem Geheimnis steckt, wie kriege ich Flora realistisch dazu, zu rebellieren und mit der Situation klarzukommen?

    Und keine Sorge, brauchst dich nicht schämen. Ohne Kritik wirds nie besser werden ;)

    Spoiler anzeigen

    Erklärt zwar immer noch nicht so recht, warum Flora in der Schule noch nie etwas davon gehört hat. Aber okay

    Danke dir für deine Kommentare :)
    Was du hier ansprichst ist irgendwie ein wunder Punkt. Ich wollte es so, damit der Leser alles mit Flora zusammen von Null auf entdecken kann, aber ich sehe auch ein, dass das evtl nicht realistisch ist. Mal sehen, im nächsten Teil kommt noch ein bisschen was dazu, vielleicht kannst du dann nochmal sagen, ob du es immer noch unlogisch findest.

    @all: Falls es untergegangen ist, ich habe endlich einen Prolog! (mit im ersten Post versteckt) Ich würde mich freuen, wenn ihr mal drüberlest und euren Senf dazugebt ^^

    Der nächste Teil ist einer, der mir schon seit Anfang der Geschichte Kopfschmerzen bereitet, weil ich keinen Schimmer habe, wie er von außen wirkt. Bin sehr gespannt, was ihr sagt :sack:


    Kapitel 3.1

    In den nächsten Tagen schlich sich Flora wann immer sie konnte aus dem Haus, um Korom auf dem Marktplatz zu besuchen. Emilian sperrte sie zwar nicht mehr in ihrem Zimmer ein, allerdings hatte er ihr Hausarrest auferlegt. Zu ihrem Glück war gerade in der Werkstatt viel zu tun und außerdem hatte ihr Vater mehrere Gespräche mit Kunden in der Stadt, sodass sich ihr einige Gelegenheiten boten, das Haus zu verlassen. Meistens tat sie das durch die Vordertür, doch wenn ihr Vater im Laden arbeitete, musste sie wohl oder übel die Strickleiter nehmen. Anfangs hatte sie gedacht, jeden Moment erwischt zu werden, aber Emilian betrat in diesen Tagen selten den Hinterhof.
    Die Unterrichtsstunden mit Korom gestalteten sich sehr abwechslungsreich. Mal arbeiteten sie mit der kleinen Kugel, die sie schnell immer besser beherrschte, mal musste Flora sich nur in Konzentration üben. Der Zentaur wollte ihr auf lange Sicht ein paar Meditationsmethoden ans Herz legen, denn damit, sich nicht ablenken zu lassen, tat sie sich schwer.
    Die restliche Zeit verbrachten die beiden mit Tee und Geschichtsstunden. Es überraschte Flora, wie viel kiladianische Geschichte an ihr vorbei gegangen war, da sie sich nie mit Magie befasst hatte. Lange Zeit gab es nur Magier wie die des Ordens. Man beeinflusste die Natur und die Menschen, lehrte Kampftechniken und wandte sie an. Ein Dorf, das einen Magier zu seinen Bewohnern zählte, galt als sichere Zufluchtsstätte. Erst vor etwa zweihundert Jahren begannen die Bürger von Kilados mit mechanischen Systemen zu experimentieren und so zog die Magie in die Häuser der einfachen Leute ein, die sie zwar nicht beherrschten, die jedoch für sie nutzbar gemacht werden konnte.

    In den Abendstunden saß sie nicht wie sonst mit einer Kerze und Bastelmaterial in ihrem Zimmer, sondern mit Koroms Leihgabe und je mehr Kapitel sie aus der magischen Geschichte gelesen hatte, desto besser verstand sie, dass Koroms Sicht auf den Orden nicht uneingeschränkt positiv war. Das Buch befasste sich gründlich mit der Zeit, bevor Akraves vor zehn Jahren umstrukturiert war und was Flora las, gefiel ihr teilweise überhaupt nicht. Die Schüler wurden hauptsächlich ausgebildet, um den Orden vor eventuellen Bedrohungen zu schützen. Auf mehreren Seiten wurden Zauber beschrieben, die, richtig angewandt, großen Schaden anrichten konnten. Die Spanne erstreckte sich über spezielle Schutzschilde, die die magische Kraft des Gegners anzapften und ihn langsam auslaugten, bis hin zu Flüchen, die ihn aktiv töteten.
    Flora war sich sicher, dass die vorhandene Liste nicht vollständig war und dass es hundert mal mehr grausame Möglichkeiten geben musste, einer anderen Person das Leben zu nehmen.
    Der Autor des Buches beschrieb, dass der kiladianische Orden sich vor allem gegen die stetige Bedrohung der Magier des Nachbarlandes wehren wollte, die ihre Schüler seit jeher ebenso zu Kämpfern ausbildeten. Der Unterschied war, dass Kilados erst damit begonnen hatte, als der Krieg das Land bedrohte. Vorher war man einen friedlicheren Weg gegangen, ohne Ivanestaks Magier als Bedrohung zu sehen, doch seitdem ihnen im Krieg viele Kiladianer zum Opfer gefallen waren, hielt sich hartnäckig die Angst, nicht vorbereitet zu sein, falls es wieder zu Kampfhandlungen kommen sollte. Dieser Zustand hielt über siebzig Jahre an, bis dem Orden von der kiladianischen Regierung das Handwerk gelegt wurde, um zu betonen, wer im Land das Sagen hatte. Kein Ordensmitglied hätte mehr Magie anwenden dürfen und wäre hart bestraft worden, hätte der Hohe Rat nicht eingewilligt, seine Methoden von Grund auf zu ändern.
    Daraufhin wurden alle Ratsmitglieder ersetzt und viele der damals gängigen Zauber auf eine schwarze Liste gesetzt. Es kostete die Magier viel Aufwand, aber schlussendlich durfte der Orden bestehen bleiben und sogar wieder neue Schüler ausbilden. Nach diesem Skandal versuchten die kiladianischen Magier, sich nicht mehr so offensichtlich zu zeigen. Viele fühlten sich machtlos und lebten in Angst, dass Ivanestak die neue Schwäche ausnutzen würde, doch nichts dergleichen geschah. Und so versuchte die Mehrheit, ihre kämpferische Vergangenheit hinter sich zu lassen.


    Es dämmerte bereits, als Flora einige Tage später den Weg nach Hause einschlug. Sie hatte sich wieder einmal innerlich auf die größte Standpauke ihres Lebens gefasst gemacht, doch dazu sollte es erneut nicht kommen. Als sie in den Hinterhof kletterte, sah sie sofort, dass jemand die Strickleiter zu ihrem Zimmer eingeholt hatte. Nun musste sie wohl oder übel vorne herein. Mit eingezogenem Kopf betrat sie den dunklen Laden, schlich durch den Durchgang zum Wohnbereich und hoffte inständig, sich unbemerkt nach oben flüchten zu können. Zu ihrer Überraschung hielt sie niemand auf. Das Haus lag im Dunkeln, bis auf einen Spalt zwischen Küchentür und Dielen. Sie wollte schon aufatmen und die zweite Treppe zu ihrem Zimmer hinauf nehmen, als sie die aufgeregte Stimme ihres Vaters aus der Küche vernahm.
    „Meine Tochter wird nirgendwo hingehen. Sie hat eine Tuchhändlerausbildung in Aussicht und bleibt hier in Banria.“ Er klang nicht nur verärgert, sondern auch eine Spur ängstlich. Flora konnte nicht anders, sie forderte ihr Glück heraus, schlich näher zur Tür und legte vorsichtig ein Ohr ans raue Holz.
    „Sei doch vernünftig, Emilian. Flora ist begabt, es liegt ihr im Blut. Irgendwann wird sie das erkennen. Du kannst sie nicht ewig festhalten.“ Die andere Stimme gehörte einer Frau. Sie war schwer zu verstehen, so dünn klangen die Worte, als hätte man der Frau vor Jahren den Hals halb zugebunden.
    „Vielleicht nicht“, knurrte Emilian. „Aber ich kann sie immerhin vor Euch und eurem Hokuspokus beschützen.“
    „Beschützen? Das klingt, als hieltest du uns für einen Haufen gefährlicher Irrer.“
    „Dann ist das wohl so. Und nun verlasst mein Haus. Flora ist nicht hier.“
    „Verzeih mir, wenn ich dir nicht glaube.“
    „Dann tut es nicht, geht einfach. Meine Tochter wird niemals mit Euch gehen.“ Vor Floras innerem Auge tauchte das Bild ihres Vaters auf, wie er sich zurücklehnte und gebieterisch die Arme verschränkte, so wie es seine Art war, Autorität zu zeigen. Sie hasste diese Geste.
    „Hast du sie je gefragt?“
    Die Frau wurde ihr immer sympathischer. Um was es auch ging, sie stellte jedenfalls die richtigen Fragen. Es dauerte eine Weile, bis Emilian antwortete. Wieder formte sich das Bild in Floras Kopf, wie er nervös auf der Unterlippe kaute und sich dabei sein dunkler Vollbart mitbewegte.
    „Ich gebe Flora Freiheit in all ihren Entscheidungen, abgesehen von einer«, betonte er leise.
    „Ich verstehe dich nicht. Du hast sogar eine Magierin geheiratet und zwei Kinder mit ihr bekommen! Dir musste doch klar sein, dass sie die Begabung vielleicht erben werden! Und auch, wenn Kzyne dich verlassen hat, ewig kannst du der Magie nicht entfliehen.“
    Flora horchte auf. Offenbar kannte die Frau ihre Mutter und was sie da behauptete, dass Lysander und sie magisch begabt sein könnten, ergab natürlich Sinn. Wieso hatte sie das nie für möglich gehalten?
    „Erzählt mir nicht, was ich kann und was nicht!“, brauste Emilian auf. „Es ist mein Leben! Ich habe Lysander und Flora größtenteils allein großgezogen, sie sind mir das Wichtigste. Und wenn ich sie vor etwas beschützen will, von dem ich glaube, dass es jeden zerstört, der damit in Berührung kommt, so ist es mein gutes Recht!“
    Mit voller Wucht riss Flora die Tür auf und erst mit dem darauffolgenden Knall, als diese gegen die Wand krachte, realisierte sie, was sie getan hatte. Sie blickte in zwei erschrocken aufgerissene Augenpaare und die Frau war vor Schreck von ihrem Stuhl aufgesprungen. Es kam Flora wie eine halbe Ewigkeit vor, in der niemand ein Wort herausbrachte, dann ließ die Besucherin sich ganz vorsichtig wieder nieder. Sie trug ein langes, dunkles Gewand, das ihre zerbrechliche Figur nicht zu verbergen vermochte. Ihr Gesicht, blass und feingliedrig war von langen, glänzenden, schwarzen Haaren umgeben. Hätte sie die Lider geschlossen gehalten, hätte sie furchtbar krank ausgesehen, aber ihre großen grünen Augen strahlten Kraft und Gesundheit aus.
    „F… Flora“, stotterte Emilian.
    „Was geht hier vor?“, fragte sie, weit weniger entschlossen als geplant.
    Emilian schluckte. „Das ist Meisterin Krenite.“ Er deutete auf sein Gegenüber. „Sie…“
    „Ich bin hier, um dich nach Akraves zu begleiten. Sofern du es willst, natürlich.“
    Floras Kopf schlug Purzelbäume und ihre Stimme stockte. „Ihr müsst Euch irren«, presste sie ohne nachzudenken zwischen den Zähnen hervor.
    „Wirklich?“, schmunzelte Krenite, während Emilians Blick entsetzt von der Meisterin zu seiner Tochter flog.
    „Du weißt von Akraves?“
    Das brachte Flora wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. „Ja, Vater, ich weiß davon, trotz deiner Mühen, alles magische von mir fernzuhalten. Hast du denn wirklich geglaubt, der Tag würde nicht kommen, an dem ich mir selbst eine Meinung bilden möchte?“
    „Nein, ich habe geglaubt, dass du dem Urteilsvermögen deines Vaters traust, so wie Lysander es tut.“
    „Siehst du nicht, wie ähnlich sie ihrer Mutter ist?“, mischte Krenite sich erneut ein. „Wann hat Kzyne jemals jemandem mehr vertraut als sich selbst?“
    „Ihr glaubt wohl, Ihr kennt sie besser als ich“, zischte Emilian. „Sie war meine Frau. Mir hat sie vertraut und ich hätte alles für sie gegeben. Aber das versteht Ihr nicht, Ihr wart schon immer unfähig das Wohl anderer über Euer eigenes zu stellen.“
    Seine Worte schienen die Meisterin hart zu treffen, aber das registrierte Flora im Moment nur am Rande. „Wenn ihr einen Augenblick die Vergangenheit vergessen könntet und mir von Anfang an erzählt, worum es hier geht und warum Ihr, Meisterin Krenite hier seid, wäre mir sehr geholfen!“
    „Also gut“, brummte Emilian leise, aber dennoch verärgert. „Sie ist hier, um dir eine Ausbildung auf Akraves anzubieten. Dadurch, dass deine Mutter eine Magierin war, besitzt du anscheinend die nötigen Voraussetzungen“, knurrte er bitter.
    „Warum hast du dann immer wieder gesagt, ich würde es mit der Magie nicht weit bringen?“, fragte sie leise. Endlich war Emilian so weit, die Wahrheit auszusprechen, jetzt wollte Flora es auch verstehen.
    „Ich habe immer gehofft, das Talent würde deine Generation überspringen.«
    Einen Augenblick dachte Flora nach, dann wandte sie sich an die Meisterin. „Und ich könnte wirklich nach Akraves gehen?“
    Das alles kam ihr unglaublich surreal vor, hatte sie doch vor ein paar Tagen das erste mal in ihrem Leben überhaupt von der Insel und der Schule gehört. Und nun saß diese Magierin in der Küche und behauptete, sie mitnehmen zu wollen. Flora schüttelte den Kopf, aber es half nicht wirklich. Wie gern hätte sie in diesem Moment drei Runden um den Marktplatz gedreht.

    Hier der nächste Teil
    Kapitel 3.2

    Hey @Rainbow :)

    klingt für mich leicht widersprüchlich. Wenn etwas unwesentlich ist, dann kommt ihm meiner Meinung nach keine besondere Bedeutung zu....das passt aber dann nicht zu gemeingefährlich-denn das hat durchaus eine Bedeutung.

    Stimmt, ist mir gar nicht aufgefallen, aber du hast schon Recht. Da schau ich nochmal drüber.

    Vielleicht habe ich gerade ein Brett vor dem Kopf, aber für mich macht der Dialog so keinen Sinn.

    Hm, ja, ich verstehe, wieso es für dich wenig Sinn macht, Floras Frage ist auf Koroms Aussage etwas kryptisch. Bzw. Koroms Aussage an sich ist kryptisch. Er meint ja, dass der Orden es nicht eingesehen hat, seine Schüler nicht kämpferisch auszubilden, dass also für die Magier die Wahl war, entweder Kämpfer oder gar nicht. Ich schau mal, ob ich das besser formulieren kann.

    Leider wird es dann im Anschluss tatsächlich etwas viel. Obwohl ich die Variante gut gewählt finde...aber ab einem gewissen Punkt fiel es mir dan doch schwer zu folgen.

    Das ist so das Problem mit Hintergrundinformationen^^
    Im nächsten Kapitel kommt noch ein kleines bisschen und dann erstmal wieder Story, also ist der Infoblock hiermit fast abgeschlossen. Der Teil wurde ja jetzt schon von einigen als nicht ganz optimal eingestuft und ja, finde ich auch, dass mir der nicht so gut gelungen ist, nur weiß ich im Moment nicht, wie ich es besser hinkriegen könnte. Vielleicht muss man da später nochmal drauf zurückkommen, wenn ihr als Leser auch ein bisschen wisst, worauf es hinausläuft, damit ihr sagen könnt, was an dieser Stelle hier wichtig ist und was nicht.

    Edit: da habe ich doch glatt @Remoni übersehen =O
    Vielen Dank für deinen Kommentar!

    denn es liegt ja nicht nur daran, dass seine Frau mit einem Magier durchgebrannt ist, oder? Da muss doch noch mehr dahinter sein.

    Ich sag mal nur: sehr wahrscheinlich ja. Und mehr nicht :D

    Hast du mittlerweile eigentlich einen Titel für deine Geschichte?

    Ich freunde mich mit dem aktuellen Titel immer mehr an und ich denke auch, dass er gut zur Geschichte passt. Sieht im Moment von Leserseite noch nicht so aus, aber eigentlich ist er ziemlich passend. Allgemein überlege ich mir den Titel aber eh immer erst am Ende der Geschichte ;)

    Wie soll man da nicht den Eindruck bekommen, dass da altersstarrsinnige arrogante Typen am Ruder sitzen die nicht mitbekommen dass sich die Zeiten aendern und sich an alte Feindbilder klammern - wie genau stehen die in dieser Erzaehlung nicht als dumm da?

    Das ist deine Interpretation an dieser Stelle, ok. Und mit altersstarrsinnige arrogante Typen hast du recht, aber die Gründe dafür kennt der Leser noch nicht, also kann er auch nicht mit Gewissheit sagen, die sind halt dumm. An dieser Stelle mag es so aussehen, dass sie eben arrogant, ignorant und starrsinnig sind, aber mit dumm würde ich die Begriffe nicht direkt gleichsetzen, weil dumm für mich sehr viel mit ungebildet zu tun hat und das sind die Magier hier definitiv nicht.
    Dass es im Moment so aussieht, als könnte man Magier und meinen rassistischen alt-Nazi Opa in gewisser Weise vergleichen, das würde ich gelten lassen :D
    Aber hab bitte etwas Geduld, das Problem ist eins der Kernthemen der kompletten Geschichte und es ist wichtig, dass sich das Bild nach und nach zusammensetzt.

    Danke euch dreien :)

    Ich denke hier hast du mal zwischen durch Becher in Tasse geändert. Daher ist das Pronomen im zweiten Satz falsch^^

    Habe ich tatsächlich^^ Mist, dachte ich hätte alles damit Zusammenhängende gefunden.

    Hmm, ja, also der Satz ist mir irgendwie zu sehr mit dem Holzhammer. Das Wort "Moralvorstellungen" macht es mir zu eindeutig, wir kriegen hier das Mindset des Protas irgendwie sehr stark auf dem Silbertablett, vorallem da Korom eigentlich kaum Details genannt hat. Vielleicht macht man das eher so, dass sie verwirrt ist, weil sie bisher immer so von Magie begeistert war und erst jetzt realisiert, dass es auch eine Schattenseite hat?

    Kann ich nachvollziehen. Das blöde ist, ich möchte viel Information rüberbringen, ohne drei Kapitel nur über politische Auseinandersetzungen palavern zu müssen.
    Vielleicht ist es auch nur der Satz mit den Moralvorstellungen, der die nachträgliche Erwartung weckt, dass da eine Anekdote hätte erzählt werden sollen. Mal sehen, vielleicht lasse ich Korom ein Beispiel geben :hmm:

    In dem Recht kurzen Part nimmt Korom übrigens dreimal "einen großen Schluck Tee" Vllt kann man das einmal ersetzen durch "Nippte an seiner Tasse" oder sowas.

    :whistling: wird korrigiert.

    Ausserdem stoert mich ein bisschen, dass die Magiergilden als die Dummen dargestellt werden die halt einfach nicht kapieren dass der Krieg vorbei ist und weitermachen.

    Wo werden denn die Gilden als dumm dargestellt? Flora stellt explizit die Frage, ob die Gründe der Magier gerechtfertigt sind, weil sie das natürlich nicht nachvollziehen kann. Und Korom weicht der Frage aus, weil er sie nicht beeinflussen möchte, was mit ein Grund ist, warum keine Details genannt werden und solange die nicht spezifiziert sind, wird aus meiner Sicht keine Seite als dumm dargestellt. Bisher kann Flora es nur nicht nachvollziehen. Und wie gesagt, ich wollte keine drei Kapitel politisches Geschwafel schreiben, was ohne weiteres ginge, weil die Beziehungen zwischen Magiergilde und dem Rest des Landes ziemlich kompliziert sind. Deswegen kommt das alles in kleinen Häppchen. Dieses war nur das erste, aber wenn die allgemeine Rückmeldung ist, dass es zu wenig war, kann ich auch mehr geben ;)

    Wahrscheinlich, weil der Dialog etwas gekünstelt wirkt und Korom erzählt, als hätte er einen Lehrbuchtext auswendig gelernt.

    Naja, er war Geschichtslehrer :D
    Aber du hast sicher recht mit deinem Eindruck. Dialoge sind leider etwas, was ich überhaupt nicht gut kann...ich arbeite dran.

    *reinschleich* Das mit dem "es geht weiter" hat ja super geklappt. Tut mir Leid, dass immer so große Pausen zwischen den einzelnen Teilen entstehen...

    Jetzt geht es erstmal mit dem aktuellen Kapitel weiter und dann hoffe ich, die nächsten Tage mit dem Prolog fertig zu werden, der seit Ewigkeiten auf meiner Liste steht :)

    Antworten

    Danke @Sensenbach und @Katharina
    Den Kleinkram habe ich teils korrigiert und mich teils entschieden, es nicht zu tun :)

    Welche Fähigkeit? Tee zu kochen? Kräuterkunde? Ist ein magischer Tee?

    Ich habe es ein bisschen umformuliert, hoffentlich ist jetzt klarer, was gemeint ist.


    Kapitel 2.4

    Jetzt kamen sie also zu dem Punkt, an dem Flora nicht so recht weiterwusste. Sie war hier, weil ihr Vater Probleme mit Magie hatte und sie zur Tuchhändlerin ausbilden wollte, aber was hatte Korom mit ihren familiären Problemen zu tun?
    Sie entschied sich, ehrlich zu ihm zu sein. „Genau gesagt laufe ich vor dem Zorn meines Vaters davon. Er hasst Magie, oder fürchtet sie, ich weiß nicht genau.“
    „Warum?“, fragte Korom ohne jegliche Anspielung darauf, dass er nicht bereit war, sich die unwichtigen Sorgen einer jungen Frau anzuhören.
    „Weiß ich nicht. Meine Mutter ist vor Jahren zusammen mit einem Magier weggegangen und hat ihn verlassen. Seitdem wird das Thema in unserem Haus totgeschwiegen. Wir besitzen nicht ein Gerät, das magisch angetrieben ist und müssen zum Beispiel für fließendes Wasser pumpen. Das muss in Banria seit 100 Jahren sogar in den mittleren Schichten fast niemand mehr.“
    „Das bedeutet, du weißt so gut wie gar nichts über Magie?“ Ungläubig und ein wenig entsetzt sah Korom auf sie herab.
    „Mein Vater hat sie für unwesentlich und gemeingefährlich erklärt als ich acht war, also ja, ich weiß fast gar nichts darüber, nur, dass man sie als Werkmeister beherrschen muss. Und ich wäre unglaublich gerne Werkmeisterin“, fügte sie mit schiefem Lächeln hinzu. Korom erwiderte es nicht. Sein Blick wurde nachdenklich und er setzte die Teetasse an die Lippen, um einen großen Schluck zu nehmen.
    „Ich kann dir einiges beibringen, aber die Erzählungen werden gefärbt sein von meiner Sichtweise und Beziehung zur Magie und denen, die sie ausüben. Du solltest dir selbst eine Meinung bilden.“
    „Ihr könntet mir fürs erste die Grundlagen beibringen“, schlug Flora vor. „Vorher bin ich nicht in der Lage, mir irgendeine Meinung zu bilden.“
    „In gewisser Weise hast du Glück, an mich geraten zu sein. Es gab eine Zeit, da war ich Lehrer für Magiegeschichte an der Akademie auf Akraves.“
    „Akraves?“, wiederholte Flora fragend.
    „Es wundert mich nicht, dass dir dieser Ort nichts sagt. Es ist der Hauptsitz des kiladianischen Magierordens. Diese Leute bleiben für gewöhnlich unter sich, obwohl es relativ viele verstreute Mitglieder überall im Land gibt. Es ist der größte Zusammenschluss von Magiern nach der Werkmeisterzunft und beschäftigt sich hauptsächlich mit höheren Anwendungen von Magie.“
    „Was für Anwendungen?“
    „Dazu gehören Beschwörungen, Transformationen und Kampftechniken, also vor allem die Beeinflussung von Lebewesen. Auch der medizinische Zweig, der von Ordensmitgliedern geführt wird, gehört dazu. Aber nicht jeder Heiler ist heutzutage innerhalb des Ordens ausgebildet worden, geschweige denn in der Lage, überhaupt Magie anzuwenden, deswegen ist es nicht ganz einfach, einen magisch begabten Heiler zu finden.
    Die Akademie unterrichtet Grundlagen auf verschiedenen Gebieten. Allgemeinbildung wie Magiegeschichte gehört auch dazu. Später haben die Schüler die Möglichkeit Gebiete ihrer Wahl zu vertiefen und werden dazu einem Meister zugeteilt.“
    Während Koroms Ausführungen hatte Flora gar nicht bemerkt, dass sie ihren Becher zwar zum Mund geführt, aber seit Minuten keinen Schluck genommen hatte. Peinlich berührt stellte sie sie auf dem hohen Tisch ab.
    „Wie kann es sein, dass ich noch nie von diesem Orden gehört habe? Immerhin lebe ich nicht im Niemandsland. In der Schule hätten die Lehrer seine Existenz zumindest erwähnen müssen.“
    „Nun“, Korom zögerte, „der Orden hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht im besten Licht gezeigt“, sagte er dann vorsichtig. Offensichtlich kamen sie jetzt zu dem Teil, zu dem Flora sich selbst eine Meinung bilden sollte. „Der Hohe Rat hat einige fragwürdige Entscheidungen getroffen und immer öfter haben seine Mitglieder im Alleingang Dinge getan, die ich lieber nicht beim Namen nennen möchte. Der entscheidende Punkt ist, dass dem Orden so gut wie verboten wurde, neue Schüler auf eine so kämpferische Art und Weise auszubilden. Der Krieg mit Ivanestak war lange vorbei, aber Magier denken in behäbigen Dimensionen. Für sie war die Bedrohung noch gegenwärtig und so sahen sie nicht ein, keine neuen Kämpfer mehr auszubilden.“
    „Warum nicht?“, hakte Flora nach. „Wenn sie keine Schüler mehr ausbilden, wird der Orden und das ganze Wissen doch in Vergessenheit geraten. Ich bin sicher, man kann dieses Wissen auch für Gutes einsetzen.“
    „Genau das war letztlich der Grund, warum sie schließlich einlenkten. Aber der Orden definierte sich zu einem großen Teil über sein enormes Wissen über dunkle Seiten der Magie. Jedenfalls verloren sie in Kilados rasch an Bedeutung und gerieten in Vergessenheit. Mitglieder, die nicht auf Akraves leben, prahlen nicht gerade mit ihrer Zugehörigkeit.“
    „Das hat ihnen bestimmt nicht gefallen.“
    „Es kam ein ganz anderes Problem auf und zwar ein politisches.“ Korom schüttelte den Kopf und nahm noch einen großen Schluck Tee.
    Flora interessierte sich nicht besonders für Politik, aber grundlegend wusste sie, dass Kilados und sein Nachbarland Ivanestak seit jeher ein angespanntes Verhältnis führten, sich aber nach dem letzten großen Krieg vor 70 Jahren zusammengerauft hatten und nun sogar Handelsbeziehungen führten. Das kleinere Tessan zwischen den beiden Streithähnen hatte oft unter den Konflikten leiden müssen, stand aber schon immer eher auf der kiladianischen Seite. Nur mit kiladianischer Hilfe war es gelungen, Ivanestaks Streitmacht mehrmals an einem Einmarsch in das friedliche Land zu hindern.
    „Nun, die Magier der drei Länder geben leider nicht viel auf Politik. Eine Folge der Arroganz, die mit großem Wissen einhergeht. Sie fügen sich zwar mit der Zeit, tun sich aber schwer damit, Entscheidungen zu akzeptieren. Im letzten großen Krieg kämpften nicht nur einfache Soldaten, sondern sie wurden durch Magier unterstützt. Es entstand ein bitterer Streit zwischen dem kiladianischen Magierorden und dem ivanestischen, auch der unterschiedlichen Ansätze der beiden Orden geschuldet. Als wieder Frieden herrschte, wollte das keine der beiden Seiten akzeptieren und hielt die jeweils gegnerische Seite für eine vernichtende Bedrohung. Während die Soldaten nach Hause zurückkehrten, kämpften die Magier weiter, möglichst unbemerkt von offiziellen Kanälen, damit ihnen niemand das Handwerk legte.
    Als der kiladianische Orden schließlich gezwungen wurde, seine kämpferische Art aufzugeben, protestierten sie mit dem Argument, dass die Ivanestaks Magier zu mächtig werden, wenn sie ihren Gegenspieler verlieren. Sie werden im Orden immer noch als Bedrohung angesehen und umgekehrt genauso. Aber beide Regenten verweist immer wieder auf den anhaltenden Frieden mit Ivanestak und schlagen die Bedenken der Magier in den Wind.“
    Die Fakten über den Krieg hatte Flora in der Schule tatsächlich etwas anders gelernt. Sie wusste zwar, dass Magier am Krieg beteiligt gewesen waren, aber dass sie nach dessen Ende einen eigenen Krieg im Untergrund geführt haben sollten, das war ihr neu.
    „Sind die Bedenken denn gerechtfertigt?“
    Korom seufzte. „Das ist die Frage.“
    „Und wie ist Eure Meinung dazu?“
    Er sträubte sich sichtlich zu antworten und wich der Frage schließlich aus. „Ich habe damit nichts mehr zu tun.“ Nach einem großen Schluck Tee und einer kurzen Pause fuhr er fort. „Mittlerweile darf der Orden wieder ausbilden und hat sogar einen Teil seines ehemals großen Ansehens zurückerlangt. Viele der besten Lehrer sind nach Akraves zurückgekehrt, nachdem der Rat neu gewählt wurde. Das war vor etwa 10 Jahren. Mir sind einige hervorragende junge Magier begegnet, die auf Akraves unterrichtet wurden.“
    „Aber Akraves ist nicht der einzige Ort, an dem Magie unterrichtet wird, oder?“
    „Nein. Wie schon gesagt, die Werkmeisterzunft nimmt auch einen großen Teil dieser Kunst ein. Aber dort lernt man nur die Grundlagen, die als Konstrukteur nötig sind. Natürlich ist es weitestgehend nicht verboten zu experimentieren und sich selbst weiterzubilden, aber wenn du die Magie in all ihren Facetten verstehen und beherrschen willst, ist die beste Schule immer noch Akraves.“
    Es klang verlockend. Andererseits hinterließen Koroms Erzählungen einen leicht faden Geschmack. Wenn es stimmte, dann hatten die Magier von Akraves einiges getan, das nicht mit Floras Moralvorstellungen überein stimmte.
    „Flora, ich sage das alles, ohne die Schule auf einen zu hohen Sockel heben zu wollen. Vieles ist dort aus dem Ruder gelaufen und ich bin seit Jahrzehnten nicht dort gewesen. Was ich über die jüngeren Ereignisse weiß, ist nur das, was allgemein bekannt ist.“
    Sie nickte nachdenklich. „Danke. Ich glaube, ich werde mich morgen in der Bibliothek verschanzen und ein paar Dinge nachlesen.“
    „Das brauchst du nicht zu tun“, warf Korom ein, drehte sich herum zur hinteren, kurzen Seite des Wagens, die nur aus einem einzigen großen Bücherregal bestand und ließ den Blick über die Buchrücken wandern, bis er das richtige gefunden hatte.
    „Hier. Ich sagte doch, ich war Lehrer für Magiegeschichte. Vielleicht habe ich diese Arbeit vor vielen Jahren aufgegeben, aber das Interesse habe ich nie verloren. Dieses Buch ist von einem ehemaligen Kollegen aus Andra, der es mir vor fünf Jahren bei einem Besuch schenkte. Er war gerade damit fertig geworden und ich muss sagen, es ist ein fantastisches Lehrbuch. Ich leihe es dir, wenn du möchtest.“
    Verblüfft nahm Flora das dicke Buch entgegen. „Vielen Dank! Sagt mir Bescheid, wenn Ihr weiterzieht, dann bringe ich es Euch zurück.“
    „Das hat noch ein paar Tage Zeit“, schmunzelte Korom. „Und jetzt wollen wir sehen, was du kannst. Hast du geübt?“
    Flora nickte erwartungsvoll.
    „Gut. Dann zum Aufwärmen dreimal um den Platz. Das macht auch den Kopf frei, immerhin kann ich meinen Zauber nicht ewig aufrecht erhalten.“
    Zuerst sträubte sie sich, aber als sie merkte, dass Korom es ernst meinte, legte sie das Buch im Wagen ab und lief drei Runden um den Marktplatz. Nicht nur einmal sah sie sich dabei verstohlen um, aber die Leute, die ihr begegneten, sahen ihr höchstens kurz nach. Danach fühlte Flora sich tatsächlich besser und mit Koroms Hilfe meisterte sie einige Übungen mit der kleinen Kugel. Nach ein paar Stunden schaffte sie es, die Kugel halbwegs kontrolliert durch den Wagen sausen zu lassen. Es war ein berauschendes Gefühl und sie hätte ewig so weitermachen können, bis ihr irgendwann wieder schwarz vor Augen wurde, ganz wie gestern Abend. Erst, als sie die Kugel losließ, wurde es besser.
    „Ich denke, das reicht für heute“, meinte Korom. „Mit der Magie ist es wie mit allem anderen. Es braucht Kraft und Kondition und wenn du erschöpft ist, mach eine Pause, sonst kann es passieren, dass du deinen Kopf nachhaltig schädigst.“
    Das war also der Grund. Eigentlich hätte Flora es sich denken können. „Ich werde aufpassen.“
    „Gutes Mädchen.“ Das Lächeln in Koroms dunklem, faltigen Gesicht war ein stolzes, beinahe väterliches. „Sehen wir uns wieder?“
    Flora nickte. „Danke.“
    „Nichts zu danken. Sieh zu, dass du nach Hause kommst. Dein Vater macht sich bestimmt schon Sorgen.“
    Beim Gedanken an Emilian zog sich in Flora alles zusammen, aber was blieb ihr anderes übrig als nach Hause zu gehen? Entschlossen griff sie nach dem Buch und verließ den Wagen.


    hier gehts weiter:

    Kapitel 3.1

    Vielen Dank ihr Lieben ^^

    Ich weiß nicht, ob ich es so toll finden würde, wenn jemand in meinem Geist herumwuseln würde...selbst, wenn er mich nur beruhigen wollte. Aber Flora nimmt das doch sehr gelassen....spätestens, als der Hinweis mit dem "Missbrauch" kam, wären bei mir alle Alarmglocken angegangen und ich hätte wahrscheinlich zumindest noch einen Kommentar abgelassen...

    Stimmt, da habe ich noch gar nicht so drüber nachgedacht, dass sie das misstrauisch machen könnte, weil ich ja wusste, dass es in dem Fall gut ausgeht, aber du hast natürlich recht

    Hier bin ich kurz hängen geblieben und habe ein zweites mal lesen müssen. Vielleicht kann man den Satz etwas einfacher oder eindeutiger formulieren.

    Ich schaus mir nochmal an :)

    Anfangs habe ich mich gefragt, warum sie nicht einfach durch das Haus nach draußen schleicht. Letztendlich kann es ihr der Vater ja auch nicht vollends verbieten.

    Im Prinzip kann er es ihr nicht verbieten, da hast du recht, aber sie will ihn ja nicht absichtlich noch mehr provozieren. Ob da die Fenster-Aktion die bessere Methode ist, darüber lässt sich streiten :rofl: , aber sie möchte ihm auch einfach nicht über den Weg laufen und sich wieder streiten müssen.

    @Thorsten @aval.b.bado Danke euch beiden :)

    Erstmal find ich deinen Schreibstil schön rund und flüssig und ich kann sehr gut in die Geschichte abtauchen.

    Vielen Dank, das freut mich zu lesen ^^

    Lediglich in den Dialogen wird es manchmal ein wenig holprig, aber ich kann ehrlich gesagt auch nicht richtig benennen, weshalb, aber ab und an kommen sie mir nicht ganz authentisch vor.

    Ich weiß, was du meinst, das fällt mir beim korrigieren auch öfter auf, aber ich konnte noch nicht ganz erkennen, woher es kommt. Beim Schreiben fühlt es sich immer ganz gut an und später lese ich es und denke, hm, ne, irgendwas stimmt hier nicht :hmm:

    lediglich als Flora das erste mal bei Korom im Wagen vor, fand ich sie irgendwie ein wenig Out-Of-Character, also da ist in ihrem Kopf irgendwie superviel passiert, aber ich fand das war mitunter nicht alles konsistent zueinander.

    Okay, die Szene schau ich mir nochmal an.

    Alles was ich bisher wirklich vermisse, ist ein Hint auf die Story.

    Jup, denke ich manchmal auch, vor allem, weil noch einiges passiert, bis es so richtig losgeht. Sehr wahrscheinlich wirds ein Prolog werden, das scheint mir das einfachste in dem Setting zu sein, weil ich die Erzählperspektive eigentlich nicht ändern möchte. Ich schau mal, dass ich den endlich in Angriff nehme.

    Sooo, jetzt geht es hier auch mal weiter. Ich bin im Moment dabei, meinen Fortschritt aus dem NaNo zu korrigieren und auch in den Kapiteln, die jetzt kommen, sind ein paar Sachen drin, über die ich noch ein bisschen nachdenken muss, aber Kapitel zwei kann ich schonmal komplett hier einstellen. Etwas kürzerer Teil diesmal, aber da es evtl. kompliziert wird in 2.4 mit jede Menge Erklärungen, hab ich entschieden, nochmal einen Cut zu machen.

    Ich hoffe, ein paar von euch sind noch dabei :)


    Kapitel 2.3

    Als sie sich ein wenig beruhigt hatte, griff sie nach der magischen Kugel, die sie ganz unten in der Bastelkiste unter ihrem Schreibtisch versteckt hatte und rollte sie in der Hand hin und her. Probeweise schloss sie die Augen und versuchte, sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren, aber durch ihre Wut nahm sie nicht den Funken eines leuchtenden, goldenen Scheins wahr. Wie konnte Emilian nur einen solchen Hass auf Magie entwickelt haben? Es war zehn Jahre her, seit ihre Mutter bei Nacht und Nebel verschwunden war und Flora hatte es überwunden. Schmerzte es Emilian wirklich immer noch so sehr? Sie konnte sich das nicht vorstellen. Und vor allem konnte sie nicht in diesem Zimmer bleiben. Es würde sie wahnsinnig machen. Also öffnete sie den Schrank und kramte ein wenig auf dem Boden herum, bis sie fand, was sie gesucht hatte. Schon als Kind war der Reiz groß gewesen, sich nachts unbemerkt hinauszuschleichen und zu Zeiten, als ihr Bruder noch genug Unsinn im Kopf gehabt hatte, hatten die beiden heimlich an einer langen Strickleiter gebastelt, die man in Floras Zimmer an einem Dachbalken befestigen und aus dem Fenster hängen konnte. Zu ihrer beider Glück besaß das Haus zum Innenhof hin mitig keine Fenster. Floras kleines Dachfenster war das einzige, das die Fassade in zwei Hälften teilte. Trotzdem waren die Geschwister nie wirklich hinausgeklettert. Pläne dafür zu schmieden war geheimnisvoll und verboten, aber sie in die Tat umzusetzen ein anderes Paar Schuh. Die Leiter geriet in Vergessenheit, die beiden durften das Haus verlassen, wann sie wollten. Aber jetzt knotete Flora das Seil zum ersten Mal mit der festen Absicht, die Leiter auch zu benutzen, am Dachbalken fest. Probeweise hängte sie sich mit ihrem ganzen Körpergewicht daran – der Knoten hielt. Langsam ließ sie die Sprossen an der Hauswand hinunter, um so wenig Geräusche wie möglich zu erzeugen. Dann kletterte sie auf den Fenstersims und setzte einen Fuß auf die erste Sprosse, um nochmal den Knoten zu testen. Es knarzte ein wenig im Gebälk, aber Flora beschloss, der Konstruktion zu vertrauen. Entweder das, oder sie würde in ihrem Zimmer sitzen und nichts tun. Die Kletterpartie verursachte doch mehr Geräusche als angenommen, da die unteren Stufen bei jeder Bewegung gegen die steinerne Hauswand schlugen, aber das Seil hielt. Wenn ihr Vater und Lysander in der Werkstatt waren, würden sie hoffentlich so beschäftigt sein, dass sie sich nicht auf eventuelle Ausbrecher konzentrierten.
    Flora erreichte den Boden ohne Probleme, dachte kurz darüber nach, was passierte, wenn Emilian die Leiter entdeckte, beschloss dann aber, sich nicht weiter darum zu kümmern. Wütend war er schon, etwas mehr Öl im Feuer würde den Schaden nur geringfügig vervielfachen.

    Obwohl sie sich vorher nicht überlegt hatte, wo sie hingehen könnte, schlug sie den direkten Weg zum Marktplatz ein. Heute war kein Markttag und so war der Platz fast vollkommen frei von Ständen. Nur einzelne Gerüste standen noch. Sie überquerte den Platz, um zu dem bunten Wagen zu gelangen, der einsam in der Mitte von ihm stand und ein seltsames Bild abgab. Sie hatte schon die Hand erhoben, um an der Wagentür zu klopfen, da hielt sie plötzlich inne. War es richtig, was sie tat? Sie war ihr ganzes Leben ohne Magie ausgekommen, warum sollte sich das ändern? Wieso alles über Bord werfen was ihr Vater ihr beigebracht hatte? Nur um ihm eins auszuwischen und den Worten eines alten, verrückten Nomaden zu lauschen?
    Weil Vaters Ansichten irrational und unbegründet sind, schoss es ihr wieder einmal durch den Kopf. Es gab keinen guten Grund, warum diese Kunst von ihr ferngehalten werden sollte, war sie doch in Kilados genauso natürlich wie Wind und Wetter.
    Noch bevor sie sich entschied, endlich zu klopfen, wurde drinnen ein Vorhang zurückgezogen, der obere Flügel der morschen Holztür geöffnet und Koroms dunkles Gesicht erschien. „Flora.“
    „Ehm … Hallo!“, antwortete sie reflexartig, bevor sie groß darüber nachdenken konnte, was sie eigentlich sagen wollte. Korom musste spüren, dass sie ein wenig verwirrt war und zog nun auch den Riegel des unteren Flügels zurück, um sie einzulassen. „Komm rein. Möchtest du einen Tee? Ich habe gerade welchen aufgesetzt.“
    Das Innere des Wagens war dunkel und nur durch eine Reihe von Kerzen auf dem Tisch erleuchtet, auf dem sich wie bei Floras letztem Besuch Bücher und Schriften auf Pergament stapelten. Am Chaos im restlichen Wagen hatte sich ebenfalls nicht viel geändert. In aller Ruhe nahm Korom zwei Becher aus Ton vom Regal, füllte sie mit Teeblättern aus einer Blechdose und goss dampfendes Wasser darauf. Sofort breitete sich ein angenehm aromatischer Duft aus und beruhigte Floras wirren Geist ein wenig. Oder war es der intensive Blick, den Korom plötzlich auf sie richtete?

    „Besser?“, fragte er, was Flora erstaunt, aber mit angenehm beruhigten und klaren Kopf zurückließ.
    „Wie habt Ihr das gemacht?“
    „Eine nützliche Fähigkeit, nicht wahr?“ Korom schmunzelte. „Leider nicht ganz einfach. Ich glaube Sie wird mittlerweile nicht mehr unterrichtet. Zu viel Missbrauch ist damit getrieben worden.“
    Skeptisch zog sie die Augenbrauen zusammen."Was meint Ihr mit Missbrauch? Ist es gefährlich für mich?"
    "Keine Sorge." Lächelnd schüttelte der Zentaur den Kopf. "Der Zauber, den ich bei dir gerade anwende ist ein leichter Beruhigungszauber. Er wid häufig als Hilfestellung von Meistern für ihre Schüler verwendet, wenn die Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren. Es gibt allerdings auch stärkere Formen, die eine Person völlig willenlos machen können. Er nahm ein Sieb aus einer Schublade und fischte sorgsam die Teeblätter aus beiden Bechern. Dann reichte er ihr einen. Flora sog den Geruch ein und nahm vorsichtig einen Schluck. Es schmeckte weniger bitter als sie dem Duft nach erwartet hatte, stattdessen hinterließ der Tee einen süßlichen Geschmack auf der Zunge.
    „Aah“, machte Korom, nachdem er selbst einen Schluck genommen hatte. „Nun, welchen Anlass hat dein Besuch, Mädchen?"


    hier gehts weiter: Kapitel 2.4

    Ich gebe hier mal kurz eine kleine Statusmeldung durch. Im Moment habe ich leider kaum Gehirnkapazität fürs Schreiben übrig und obwohl von der Geschichte eigentlich schon einige weitere Kapitel existieren, schaffe ich es gerade nicht, mich darauf zu konzentrieren, die zu korrigieren und hier einzustellen.
    Von daher, es wird weitergehen, aber schätzungsweise erst, wenn ich mit diversen Uniprojekten durch bin...

    @Thorsten @Rainbow @Katharina @Sensenbach @Night Sky Vielen Dank für eure Kommentare! Freut mich sehr und ist wirklich hilfreich ^^

    Vielleicht ist die Konfusion eher darin dass nicht jeder die Gebraueche von Zuenften/Gilden in Deiner Welt erraten kann?

    Deine Welt ist mir noch nicht ganz klar.

    Das scheint eins der Schlüsselprobleme zu sein. Nein, es ist kein dunkles Mittelalter. Und auch keine Renaissance. Ich weiß tatsächlich nicht, ob für andere die Welt so zusammenpasst, wie sie für mich zusammenpasst. Ich konnte dem Kind noch keinen Namen geben.

    Ich könnte mir auch gut ein Steak-Punkt Setting vorstellen.

    Meinst du Steampunk? :D Falls ja, dann...ja, das kommt ganz gut hin. Vom Aussehen her nicht, da wirkt es eher wie spätes Mittelalter. von der Technik her...joa, Steampunk ohne Steam, sondern mit Magie. Magiepunk...äh :D
    Ich wollte ja immer mal einen Weltenbauthread aufmachen, bin nur noch nicht dazu gekommen. Aber man sollte ja aus der Geschichte schon halbwegs verstehen, wo man sich so befindet. Vielleicht hat jemand Lust, wenn ich den Weltenbau hier irgendwann mal einstelle, sich das durchzulesen und zu schauen, wie man die Welt besser darstellen kann. Momentan weiß ich nämlich leider keine Lösung, außer immer wieder Besonderheiten einzuflechten, die vielen Lesern dann leider komisch vorkommen.
    Ursprünglich hatte ich noch viel mehr Steampunk drin, Magnetismus und so Zeug, aber da es um Magie gehen sollte, habe ich viel davon rausgenommen, damit es nicht zu unübersichtlich wird.

    Manchmal musst du aufpassen nicht Begriffe zu benutzten, die nicht recht ins Bild passen. Dinge wie "Adrenalin" sind nur in einer wissenschaftlich aufgeklärten Welt bekannt.

    Jap, stimmt. Danke für den Hinweis, wird ausgebessert.

    Ich kann mir vorstellen, dass es nicht so einfach ist, aber vielleicht könnte man nach einem schönen Synonym für Kugel suchen.

    Ich versuchs. Du hast recht, der Abschnitt ist viel zu voll mit Kugeln.

    Eines deiner Lieblingswörter?

    :whistling:

    Vielleicht stellt der Vater das Glas ja auch in eine Art Vitrine oder ein Regal?

    Keine schlechte Idee. Er könnte auch einen extra Präsentationstisch oder sowas haben. Ich überleg mir was :)

    Hi Kirisha, danke für den Kommentar ^^

    Ich verstehe, dass du am Anfang zeigen willst, was Flora kann, aber es kommt nicht so glaubwürdig herüber, wenn die Beschäftigung mit der Uhr plötzlich total egal ist und sie sich von jetzt auf gleich nur noch für Magie interessiert.

    Ich verstehe, was du meinst. Werd ich nochmal drüberschauen :)

    Warum schlägt Flora nicht vor, Uhrmacherin werden zu wollen?

    Uhrmacher fallen in Kilados unter Werkmeister und vor allem als Uhrmacher braucht man magische Fähigkeiten. Da wird später noch drauf eingegangen.

    Dann habe ich mich auch gefragt, warum der Vater Flora bei einem anderen in die Lehre geben will und noch bereit ist, dafür zu zahlen.

    Es ist halt für ihn nicht zu übersehen, dass Flora nicht ganz glücklich damit wäre, ihr Leben lang weiterhin bei der Glasbläserei zu bleiben und er will das beste für seine Tochter.
    Ok, mir scheint, ich muss von Anfang an noch klarer machen, was Emilians Motive sind. Eigentlich wollte ich das ein wenig im dunkeln lassen, weil die Geschichte ja ausschließlich aus Floras Sicht erzählt wird und sie überhaupt keinen Peil hat, warum er tut, was er tut, aber wenn das dazu führt, dass er unglaubwürdig wird, muss ich was ändern. Ich schau mal, was sich machen lässt :)

    Ich finde auch, dass du einen sehr schönen und anschaulichen Schreibstil hast.

    Danke! Und schön, dass du dabei bist :)

    auch wie sie recht lässig und ganz selbstverständlich mit Magiern redet, ihnen sogar Fragen stellt usw. deutet darauf hin, dass auch Klassen und Ränge keine grossen Rollen spielen

    Das stimmt so nicht ganz, Klassen und Ränge spielen schon eine Rolle, nur nicht eine so krass übergeordnete wie in den meisten anderen Fantasy-Geschichten. Die Magier auf dem Marktplatz sind eher Schausteller, die kleine magische Tricks vorführen und viel mehr nicht können, deswegen lassen sie sich schon ganz gut in Floras Klasse einordnen. Die Unterschiede werden im Laufe der Geschichte noch erklärt, aber ich könnte das auch an der Stelle schon einbauen. Es wird halt am Anfang so dermaßen viel erklärt, dass ich das nach und nach machen wollte.

    Kann er sich die nicht selbst machen

    Stimmt :hmm: Das werd ich ändern.

    Find ich auch etwas schwammig. Fantasie ist ja immerhin Vorstellungskraft. Vielleicht versucht der Typ sich ja aber auch nur möglichst geschwollen auszudrücken und kriegt's nicht ganz hin

    Wie gesagt, alles was er kann, sind ein paar magische Tricks. Und er redet mit Leuten, die keine Ahnung von Magie haben. Natürlich ist es im Endeffekt komplizierter, aber auch das kommt erst später im Laufe der Geschichte.

    Hab ich irgendwie nicht mitgekriegt. Wie äussert sich diese Wut?

    Jap, das hat glaub ich auch schonmal jemand kritisiert. Ich machs deutlicher.

    Ich weiss nicht, in welchem Alter man in deiner Welt erwachsen ist, aber irgendwo wird glaube ich erwähnt, dass sie schon 18 ist?! Möglicherweise sagt einem der Vater dann nicht mehr "du solltest längst schlafen", sondern wundert sich lediglich darüber, dass man noch wach ist. Wobei..

    Naja, er wundert sich halt, dass seine Tochter mitten in der Nacht wach ist. Warum er noch nicht schläft, weiß sie nicht. Wahrscheinlich weil über Floras Zukunft nachgrübelt. Davon abgesehen muss sie ja trotzdem im Familienbetrieb arbeiten und früh aufstehen, also fand ich es logisch, dass er sagt, was er sagt.

    Er stellt ihn vor, also Flora kennt ihn offenbar nicht. Erzählt er ihr dann im Zuge des Vorstellens auch gleich seinen gesammten Werdegang?

    Guter Punkt. Der Händler hat ja auf jeden Fall vorher schonmal mit Emilian oder Lysander gesprochen, die könnten Flora das alles erzählt haben. Füge ich noch ein :)

    Danke für den ausführlichen Kommentar ^^