Beiträge von Katharina im Thema „Rauhnächte (Clíodhna Teil 5)“

    Danke, @Rainbow :)

    Ja, Reinhard für die Stimme des Schmieds war schon ein absoluter Glücksgriff, das hat sich auf jeden Fall gelohnt! (Er ist sowohl Synchronsprecher als auch Leser für Hörbücher - unter anderem "Game of Thrones" usw. hat er gelesen.) Mit Caoileanns Stimme sind wir auch nicht zufrieden, aber wir haben ums verrecken niemanden sonst bekommen können (ohne, dass ich mir noch einen längeren Deutschlandurlaub leiste). Gerade weil das so viel Text ist, ist das nichts, was ich nur per Mailaustausch machen will, jedenfalls nicht mit einer ungeübten Sprecherin - und geübte Sprecher (die ich dann auch noch kenne und die sich beteiligen wollen) sind rar. Die einzige andere deutsche Frauenstimme, die wir vor Ort zur Verfügung hatten, musste für die alte Hexe am Anfang herhalten, denn da war es mir wichtig, dass sie gut klingt. Na ja, Caoileann wird wohl noch mal vorkommen (allerdings nur mit wenig Text) und da werden wir ihr einfach eine andere Stimme verpassen (vielleicht war sie in der Folge hier ja auch etwas kränklich :D )

    Ach ja, und Doris als Zwillingsschwestern ist natürlich mit am genialsten :thumbup: Ich mag Caoimhe auch lieber, aber das Paar macht's irgendwie ;) Die beiden werden im Beltaine-König ja auch noch einen Auftritt zusammen haben - der war etwas schwerer zu drehen, weil's draußen ist...

    Ach ja,... noch was. ich finde ja diese Rituale, in denen Katharina diese fremdklingenden Formeln spricht total genial!

    Danke ^^ Nee, das ist kein Elbisch. Meistens hab ich einfach eigene Formeln ins Irisch-Gälische übersetzt (mit meinem bescheidenen Wissen über die irische Grammatik und Aussprache :rolleyes: ). Der Totenspruch ist tatsächlich ein Fragment aus einem alt-keltischen Segensspruch, den ich mit Hilfe einer Bekannten (die die Sprachen besser beherrscht *hüstel*) etwas abgewandelt habe. Im Orginal heißt es in etwa "Möge Michael, hell und gütig, hoher König der geweihten Engel, die geliebte Seele Heim geleiten zur Dreifaltigkeit der ewigen Liebe." Wir haben da Michael etc. mit "Göttin, hohe Königin der geweihten Geister" ersetzt, damit es nicht so christlich anmutet - die Wahrscheinlichkeit, dass jemand den Film sieht, der das versteht, geht zwar gegen Null, aber mir ist das rein aus Prinzip wichtig, dass ich zumindest versuche, irgendwas sinnvolles von mir zu geben :D Ach ja und der Spruch kam auch schon in Folge zwei ganz am Ende vor, wo Caradocs Seele in den Himmel steigt.

    Na ja,...dann kommen wir zu der Szene, wo Rordan der Hexe eine Szene macht. Ich musste hier ein bischen lachen, weil du (Thorsten) Katharina mit deinem ausgestreckten Zeigefinger fast erdolcht hättest War schon ganz schön krass, was der armen Hexe so alles an den Kopf geworfen wurde...aber ein bisschen Wahrheit lag ja schon dahinter. Geil fand ich dann den fluchenden Abgang von Rordan: Hexen. Verdammt, verdammt!

    Ich glaub, die Szene hat Thorsten durchaus Spaß gemacht :D Auch wenn er natürlich nicht mit mir meckert, ich war hinter der Kamera... :rolleyes: Das am Ende "verdammt, Hexen" hat Thorsten beim Einsprechen im Nachhinein dazugedichtet und es war eigentlich ein Scherz, aber @Oriane hat das dann einfach eingebaut. Das fanden wir dann doch ganz cool. :P

    Am Ende habe ich mich gefragt, ob die Hexe nun wirklich ihren gewohnten Weg verlassen hat, nur weil Rordan sie getadelt hat. Ich meine, war sie denn selber kein bisschen überzeugt von ihren eigenen Heilungsmethoden? Oder hatte sie einfach nicht mehr genug von diesem Blutwurz-Zeug und konnte nur mit Rordans Hilfe diesen Saft brauen. Anfangs hatte sie aber ja zu der Mutter gesagt, dass der andere Saft wirkungsvoller gegen das Fieber sei. Also, was hat sie jetzt umgestimmt? Alleine die Tatsache, dass die Dorfbewohner ihr nicht vertrauen und vorher alles anders gemacht wurde, kann ja eigentlich nicht der Grund sein...das ist für mich nicht richtig deutlich geworden.


    Am Ende ist es eigentlich so, dass Rórdán Clíodhna im Grunde überzeugt hat. Sie glaubt zwar immer noch, dass ihr Mittelchen besser helfen würde, aber sie ist Hexe genug, um zu wissen, dass es manchmal besser ist, ein nicht ganz so effektives Mittel zu verwenden, das die Leute aber beruhigender finden. Trotz allem wendet sie ja noch ihre Zauberei an - in einer Szene recht am Schluss sieht man sie ja wieder ihr Amulett über einer Kranken pendeln, während Rórdán die neue Medizin abmisst. Im Endeffekt macht es vermutlich keinen großen Unterschied, welche Medizin man den Leuten gibt. Es handelt sich hier einfach um zwei verschiedene Philosophien: Fionnula hat mehr Wert darauf gelegt, Fieber zu senken, Clíodhna hingegen ist der Überzeugung, dass das Fieber ausgeschwitzt werden muss (passiert im wirklichen Leben auch: ich hab schon auch derartige Diskussionen mit Kollegen und Angehörigen von Bewohnern in unserem Heim führen müssen ;) ). Clíodhna war vermutlich hauptsächlich beleidigt, dass man sie MAL WIEDER mit Fionnula vergleicht.

    Clíodhna offenbart im Übrigen (noch) nicht, dass es sich hier um einen Fluch handelt - sie ist die einzige, die von dem Schutzzauber um das Dorf weiß und dass jemand ihn durchbrochen hat. Das wird vermutlich dann nochmal thematisiert werden in einer späteren Folge. Also dranbleiben ^^

    Und noch mal vielen Dank für dein Lob :love:

    So, Thorsten und ich haben jetzt zum ersten Mal den gesamten Film am Stück angeguckt (ein paar Kleinigkeit müssen noch behoben werden, ich hab schon pflichtbewusst rumgemeckert!) und ich muss sagen, dass er gar nicht so schlecht ist. Eher ruhig, aber das liegt am Thema - und vermutlich generell an unserer Art Filme zu machen ;) Ein paar Sachen, die ich gerne anders hätte, gehen halt nicht so, wie ich gern möchte, aber egal - ich sag jetzt nicht, welche Stellen es sind, die mir sauer aufstoßen :D Wenn es niemand sonst anmerkt, ist's vielleicht gar nicht soooo schlimm.

    Ihr könnt jetzt noch mal in Ruhe die Geschichte lesen. In Kürze bringen wir dann vermutlich den Film raus, dann könnt ihr direkt vergleichen :)

    Allerdings muss ich zugeben dass ich Cliodhna nicht wirklich mag

    Ich auch nicht! :rofl:
    Als ich mich hier angemeldet habe, habe ich kurz überlegt, mir den Usernamen Clíodhna zuzulegen, hab das aber sofort wieder verworfen, weil ich mir dachte: nö, mit der kann ich mich eigentlich nicht so identifizieren :D (am Ende der Serie vielleicht eher, sie macht da so eine Entwicklung durch - ich denke, sie wird noch etwas sympathischer).

    Aber ansonsten steh ich auch eher auf Rórdán :love:

    [/off-topic aus]

    So, für alle, die interessiert, wie die erste Szene (ganz oben, Beitrag 1) in unserem Drehbuch aussehen könnte (vielleicht kann man sich dann besser vorstellen, wie die ganze Geschichte in Bildern umgesetzt wird):

    SZENE 1 Der Fluch

    Schwärze. Nach einigen Sekunden die kratzige, aber kräftige Stimme einer alten Frau (die Hexe).

    Hexe (Off-Stimme, langsam, bedächtig, beide Stereopositionen): Die alten Legenden im Norden erzählen, dass die Welt aus Feuer und Eiserschaffen wurde. (Pause, 2-3 sec) Das Feuer aus den Tiefen der Erde.

    Plötzlicher Wechsel zu einem Vulkan, der Feuer speiht. Grollen (unterschwellige Bässe, mehr zu spüren als zu hören). Die Hexe spricht weiter, während das Bild langsam im Crossfade zu einem Eisfeld wechselt. Gleichzeitig wechseln die Bässe zu einem hohen Pfeifen (Wind).

    Hexe (Off-Stimme, beide Stereopositionen): Und die eisigen Winde über den Bergen.

    Crossfade zu den verschneiten Bergen um Gleann an Phéine, dann wechselnde Bilder: Das Tal, wolkenverhangen. Schneebedeckter Wald. Eine Lichtung mit einem Stein, davor die Hexe, gehüllt in Pelze und schwarzen Stoff, mit einer schwarzen Kapuze.

    Close-up Hände der Hexe: alt, runzlig, grau, die Fingerspitzen rötlich vor Kälte. Runen und Symbole sind auf die Hände und Finger gemalt.

    Close-up Stein/Altar: darauf liegt ein Dolch und daneben steht eine Schale.

    Close-up Profil der Hexe: lediglich ihre Nase und ihr Mund sind zu sehen, die Augen erkennt man nicht/sind von der Kapuze verborgen, um ihren Mund sind tiefe Falten. Der Mund ist fest verschlossen. Trotzdem hört man ihre Stimme wieder, als höre man ihre Gedanken.

    Hexe(Stereo mitte): Hitze und Kälte. Leben und Tod. Das ist die Wirklichkeit hinter den Dingen.

    Close-up geschlossene Augen der Hexe: runzlige Haut, auf ihrer Stirn eine gemalte Sonnenspirale.

    Hexe (Stereo mitte): Manche Dinge müssen getan werden, bevor es zu spät ist.

    Blick auf die Hexe über den Altar hinweg, Dolly-Zoom auf die Hexe, die Szene scheint im Nebel zu verschwinden. Dann ist nur noch Nebel zu sehen und zwei Runen (Feuer und Eis) tauchen bläulich leuchtend im Nebel auf. Kamerafahrt in die Höhe, über den Wald und dann Blick über das Tal, in der Ferne das Dorf Gleann an Phéine.