Beiträge von Thorsten im Thema „Tariqs Kurzgeschichten“

    Das würde ich sehr gern lesen! I

    Eiskoenigin

    Ich haette versucht, sie im ersten Teil wie im zweiten Teil darzustellen - als schoene und brilliante Frau, die aber kuehl und unnahbar reagiert - mit einem Ruf, Flirts schroff abzuweisen.

    (Du magst einwerfen dass das ihrem Ziel ein Herz zu finden nicht foerderlich ist - aber fuer viele ist grade diese Art von Frau unwiderstehlich - einmal weil es schwierig ist sie rumzukriegen, dann aber auch wegen des Geheimnisses das sie umgibt,...)

    Adrian wuerde sie dann irgendwann sehen als sie sich unbeobachtet glaubt und tiefe Trauer in ihrem Gesicht liegt, und das ist der Moment wo er beschliesst sie kennenzulernen, koste es was es wolle. Er geht also mit ihr aus, sie findet zielsicher irgendwann eine gemeine Spitze um ihm weh zu tun, aber er bleibt da, haelt es aus und sagt ihr dass es ihm wichtig ist und sie ihn nicht so leicht loswird.

    (Er hat hier den Eindruck dass es eben ihre Maske ist hinter die er blicken will, sie will keine One Night Stands, sondern wirklich jemanden finden der sein Herz in diese Beziehung legt, daher macht sie es nicht einfach)

    Sie kommen sich also naeher, und sie warnt ihn, dass es kein gutes Ende nehmen wird, sie tut Menschen die ihr nahe stehen nicht gut.

    (Er glaubt, dass es ein altes Trauma gibt das sie verarbeitet - vielleicht ist sie mal vergewaltigt worden und haut in Panik um sich wenn man ihr zu nahe kommt - sie weiss was sie tun will, schuldet es sich aber, ehrlich mit denen zu sein die ihr Waerme geben)

    Die schoensten Momente fuer ihn sind wenn sie zusammen was tun - dann sieht er sie auch mal lachen - aber wenn sie dann in ruhigen Momenten zweisam sind, dann wird sie wieder raetselhaft traurig - und er strengt sich extra an, ihr Waerme zu geben und die Trauer so zu vertreiben.

    Ein Heiratsantrag oder der Vorschlag zusammenzuziehen beendet die Beziehung dann - Ende so in etwa wie bei Dir.

    Ich denke Du machst Dir zu viel Gedanken dass ihre ehrlichen Gefuehle dass die Sache boese fuer ihn endet oder dass nichts Zukunft hat zu viel verraten - aber da gibt's so viel naeherliegende Erklaerungen fuer sowas dass weder Adrian noch der Leser da vorzeitig draufkommen wuerden - statt dessen koennte man aber so in beiden Teilen die unnahbare Schneekoenigin und ihre Trauer erkennen - nur wuesste man dann im Eispalast woher sie kommt.

    Naja, das waere jedenfalls meine Idee wie ich das schreiben wuerde :)

    Tariq

    Ich danke dir sehr, dass du dich so intensiv reindenkst in die Geschichte und konstruktive Vorschläge machst. Das ist sehr interessant zu lesen! :thumbup: Sei bitte nicht enttäuscht, wenn ich an ihr nichts mehr ändere.

    Naja, ich hatte ja geschrieben dass es eine Geschichte ist die zum Nachdenken anregt. :D Dann eben auch darueber 'wie haette ich das eigentlich geschrieben?' Auf der anderen Seite war ich mir da ein bisschen unsicher wie viel ich dazu schreiben sollte, denn es ist ja Deine Geschichte... (also, falls es Dich interessiert kann ich Dir da auch die ausfuehrlichere Variante schreiben, falls nicht muss auch nicht sein).

    Auf jeden Fall - ich bin da ganz entspannt - ob Du was aendern willst oder nicht ist ganz Deine Sache, da haengt mein Glueck nicht dran :)

    Tariq
    Zitat

    Sie hat die ganze Zeit im Hinterkopf, dass sie Adrian missbraucht, und diesen Zwiespalt wollte ich gern noch deutlicher hervorheben. Doch das würde wohl den Leser zu früh auf die richtige Spur setzen

    Hm, dazu spontan die Idee - hast Du Dir mal ausgemalt sie einfach ehrlich sein zu lassen? So ein 'bleib von mir weg, ich tue den Menschen die mir wichtig sind nicht gut' (aus eigener, schmerzhafter Erfahrung kann ich sagen dass auch so eine ehrliche Warnung nicht dazu fuehrt dass der Verliebte ihr folgt...).

    Ich glaube nicht dass das die Katze zu frueh aus dem Sack lassen wuerde (da ist der Titel eher gefaehrlich..) - denn das kann ja alles moegliche bedeuten.

    Tariq

    Ich war jetzt auch mal neugierig und habe mir das Herz fuer den Winter zu Gemuete gefuehrt. Es ist eine schoen und einfuehlsam geschriebene Geschichte, eine Geschichte die beruehrt und die zum Nachdenken bringt.

    Leider - nach dem Nachdenken - keine Geschichte die mich begeistert.

    Warum?

    Der Kern der Angelegenheit ist, dass die Frau im ersten Teil der Geschichte auch die Frau im zweiten Teil ist. Das behauptet die Geschichte - aber sie fuehrt es nicht aus. ich erkenne sie da nicht wieder. Und das Gefuehl dass das hinterlaesst ist, wie wenn ich einer Detektivgeschichte folge und gruebele wie der Dieb es wohl geschaft hat in den gut bewachten Raum zu kommen - und die Aufloesung dann am Ende ist - 'vermutlich waren die Waechter unaufmerksam'.

    Die ganzen Fragen die die Geschichte aufwirft gehen ja nach der Person dieser Herrin des Winters. Wie schafft sie es, sich so zu verstellen? Was geht in ihr vor? Wie kann diese Person die so glaubhaft von Vertrauen redet die gleiche sein die das Vertrauen am Ende so missbraucht? Das macht die Geschichte interessant.

    Ich habe kurz durch die anderen Antworten gelesen - Du hattest sie anscheinend mal als Vamp geplant ? Das waere konsistent aber billig gewesen. Die Kunst bei dieser Geschichte waere es gewesen, die gleiche Person hier und da einzufangen so dass sich diese Fragen aus der Geschichte klaeren, statt die Identitaet zu behaupten.

    Und das hat bei mir leider nicht funktioniert, daher... vieles ist gelungen, die Geschichte beruehrt, aber faellt dann doch hin bevor sie so richtig ankommt, sorry :(

    (Vielleicht bin ich auch ein unrettbarer Romantiker und glaube nicht daran, dass man Dinge wie eine tiefe Beziehung wirklich so gut spielen kann... :))