Mja, ein nettes Ende. Er wird sich vermutlich nie so wirklich eingestehen, dass da eigentlich mehr zwischen ihnen ist, aber es gut so. Man kann die peinliche Situation richtig gut mitempfinden.
Kommt da noch mehr?
Mja, ein nettes Ende. Er wird sich vermutlich nie so wirklich eingestehen, dass da eigentlich mehr zwischen ihnen ist, aber es gut so. Man kann die peinliche Situation richtig gut mitempfinden.
Kommt da noch mehr?
Doch er fühlte sich mit einem Mal seltsam klar im Kopf, so klar wie schon lange Zeit nicht mehr, und begann ihr zu erklären, was er meinte. Es waren die ersten zusammenhängenden Sätze, die er seit zwei Wochen von sich gab und er stockte immer wieder, brachte am Ende aber alles heraus, was er gemeint hatte.
An dieser Stelle erklärst du im Vorhinein, was gleich kommt. Das nimmt für mich den Lesefluss raus. "Show, don't tell" fällt mir dazu ein.
Die sind hässlich und ausgezehrt von viel zu vielen undankbaren Freiern, die nichts machen als ihren Körper zuschanden zu ficken.“
zu schänden und
Er war sich sicher, dass ihr kaum je zuvor ein Mann gesagt haben dürfte,
Ich weiß, was du hiermit ausdrücken willst, aber an der Stelle wirkt es sehr umständlich. "hatte" reicht hier aus, damit man weiß, was du meinst.
Wieder ein Teil mit viel Gefühl, dafür diesmal aber quasi null Handlungsweiterführung. Es liest sich dennoch angenehm. Soll hier wirklich so "wenig" passieren, abgesehen von dem Band, welches du behutsam zwischen den beiden knüpfst?
@Katharina Ein schöner Teil, welcher die verzwickte Gefühlswelt Tenandes' einfängt. Ich mochte besonders den Anfang, da steckt viel Überlegung drin und du zeichnest parallel zur Handlung ein Bild von Antija, ihren Lebensumständen und Tenandes' jüngerer Vergangenheit.
Auch die scheinbar kaltherzige Fragerei am Ende passt gut zum bisherigen Charakterbild.
Es geht interessant weiter. Du schaffst einen Eindruck vom katastrophalen Gesundheitszustand des Unbekannten und flechtest eine anscheinend recht altruistische Unbekannte ein... was auch immer ihre Hand vorher an seinem Gürtel gesucht hat. Was erhofft sie sich letztlich von ihrer Hilfe? Was hält die Stadt überhaupt bereit?
Ich bleibe dran.
Hab auch mal ein paar Gedanken angefügt. Hoffe, es hilft.
Alles anzeigenEr erreichte die Stadt erst lange nach Sonnenuntergang. Die Straßen waren kaum beleuchtet, aber seine Augen waren inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt. Nur vom Hafen her kam etwas mehr Licht und er machte sich instinktiv auf den Weg dorthin.
Es war ungewohnt, wieder auf einer Straße zu laufen und er humpelte am Straßenrand entlang immer auf die Lichter am Hafen zu. Er humpelte nicht nur wegen der durchtrennten Sehne in seinem rechten Fuß, sondern auch wegen der vielen Wunden, Schrammen und Stauchungen, die er sich in den letzten Tagen zugezogen hatte. Kurzzeitig kam ihm der Gedanke, einfach an irgendeine Tür zu klopfen und die Leute, die ihm hoffentlich öffneten, um Hilfe zu bitten. Aber ihm wurde bewusst, wie er aussah in seinen vollkommen zerfetzten und schmutzigen Kleidern, mit den mit Wunden und Insektenstichen übersähten übersäten Armen und Beinen und dem von einem pechschwarzen und verfilzten Bart zugewachsenen Gesicht. Ziemlich viele Beschreibungen in einem Satz. Vielleicht aufteilen? Oder im Verlauf des Textes einbinden statt Infodump? Vermutlich würde man ihn für einen Landstreicher halten und im schlimmsten Fall sogar die Stadtwache holen,Punkt (langer Satz) aber eine Stadtwache, die plötzlich anfing, irgendwelche Fragen zu stellen und ihn am Ende womöglich einsperrte, war die ganze Mühe eigentlich nicht wert gewesen.
Er ging also weiter in Richtung Hafen, einfach weil dies die einzige Umgebung war, in der er sich auskannte, und hoffte, dort auf irgendjemanden zu treffen, der ihm würde helfen können. Als er den Kai erreicht hatte, erkannte er die Gegend auch wieder und wusste jetzt ganz sicher, dass er sich in Coth befand. Er war früher schon oft hier gewesen und er kannte auch eine kleine Taverne auf der anderen Seite des Hafens, wo man ihn vielleicht noch kennen und ihm helfen würde. Worthäufung Doch bis dahin war es noch ein Stück zu gehen und ihm war schwindelig und (stattdessen vielleicht "weshalb") er beschloss, sich kurz auszuruhen, bevor er das allerletzte Stück Weg antrat. Er lehnte sich gegen eine Mauer in der Nähe der ersten Pier und sackte augenblicklich zusammen.
Er wusste nicht, wie lange er da gelegen hatte. Vielleicht war er kurzzeitig eingeschlafen oder eher in einen Zwischenzustand zwischen Wachen und Schlafen abgedriftet. Erst jetzt bemerkte er, wie kalt es war und er drückte sich instinktiv näher an die Mauer in seinem Rücken. Dann hörte er Schritte, die sich näherten, Stimmen von zwei Männern, die miteinander sprachen. Sie kamen näher und er wollte aufstehen, wollte sie anrufen und sie um Hilfe bitten, aber seine Glieder waren so schwer, dass er sich nicht bewegen konnte. Siehe Sensenbach bzgl "er" Und dann gingen die Schritte an ihm vorüber und entfernten sich wieder, zusammen mit ihren Stimmen. Hatten sie ihn nicht gesehen? Hatten sie nicht gesehen, dass er hier starb? Verzweiflung machte sich in ihm breit, doch er war zu erschöpft, um sich lange damit aufzuhalten, denn eigentlich wollte er schlafen, nur schlafen. Er glitt zurück in den Dämmerzustand, in dem man sich zwar über seine missliche Lage bewusst, in dem diese einem zugleich aber völlig egal ist.
Die nächsten sich nähernden Schritte hörte er nicht. Er spürte nur, wie eine Hand sich plötzlich an seinem Arm vorbeischob und nach seinem Gürtel tastete. Irgendjemand war ihm sehr nahe und er spürte warmen Atem an seiner Wange. Jetzt wanderte die Hand seinen Gürtel entlang, fand aber offensichtlich nicht, wonach sie suchte und zog sich hastig wieder zurück. Er glaubte schon, die Person, die zu der Hand gehörte, würde jetzt ebenfalls wieder verschwinden, aber mit einem Mal spürte er die Hand wieder, dieses Mal auf seiner Stirn. Und dann hörte er eine Stimme, die wie aus weiter Ferne zu ihm sprach, aber er verstand die Worte nicht. Im nächsten Moment wurde er heftig geschüttelt und erst jetzt erwachte er allmählich aus der Bewusstlosigkeit. Plötzlich war es wieder kalt um ihn, so bitterkalt, dass er heftig zu zittern begann. Und nun vernahm er auch die Stimme, die jetzt mit einem Mal so laut war, dass er zunächst glaubte, sie schrie, obwohl sie vermutlich ganz normal mit ihm sprach.
”Du hast Fieber, wach auf!“Komma sagte eine weibliche Stimme und er schlug die Augen auf.
Zunächst nahm er die Umrisse ihres Gesichtes nur schemenhaft wahr, als würde er durch einen Schleier gucken (Passt nicht so gut zu deiner sonst eher stilbewussten Wortwahl. Ist klar, was ich meine? Ich bin da jedenfalls drüber gestolpert.). Doch allmählich fokussierte sich sein Blick und er schaute in das schönste Gesicht, das er je gesehen hatte.
Eine junge Frau saß über ihn gebeugt und sah ihn mit besorgter Miene an.
”Wo ist dein Schiff?“ fragte sie, als sie merkte, dass er wach war. ”Hörst du mich? Wo ist dein Schiff?“
Die Worte drangen an sein Ohr, aber ihre Bedeutung wollte ihm lange nicht einfallen. Seine Lider flatterten und er drohte, wieder das Bewusstsein zu verlieren, doch sie ließ es nicht zu, sondern schüttelte ihn erneut, richtete seinen Oberkörper auf und drückte ihn gegen die Mauer, damit er nicht wieder zu Boden sackte.
”Sag mir nur, wie dein Schiff oder dein Kapitän heißt“, sagte sie.
Er schüttelte langsam den Kopf und bemühte sich, einige Worte über die Lippen zu bringen.
”Kein Schiff“, sagte er. ”Dschungel.“ Mehr brachte er nicht heraus.
Sie zögerte kurz, schien nachzudenken.
”Meinst du, du kannst laufen?“ fragte sie ihn schließlich.
Er antwortete nicht, verstand auch gar nicht, was sie von ihm wollte. Als er nicht reagierte, hielt sie ihn mit der linken Hand an der Schulter fest und tätschelte mit der rechten seine bärtigen Wangen, zunächst nur sacht, dann heftiger, bis er wieder die Augen aufschlug.
”Hör zu“, sagte sie eindringlich. ”Ich wohn’ hier gleich um die Ecke, aber ich kann dich nicht tragen. Meinst du, du kannst laufen?“
Kurzzeitig hellwach nickte er, obwohl er nicht wusste, ob er es tatsächlich schaffen würde. Sie half ihm auf und stützte ihn, als er zu schwanken begann und dann führte sie ihn ein Stück die Straße hinunter und in eine kleine Gasse. Er ließ sich von ihr führen und bemühte sich, nicht zu stolpern. Sie kamen zu einer kleinen Tür, die sie umständlich öffnete, während sie gleichzeitig darauf achtete, dass er nicht umkippte, dann betraten sie einen dunklen Flur, von dem offenbar mehrere Türen abgingen. Sie öffnete eine von ihnen und sie betraten eine kleine Kammer, in der nur eine einzige Kerze brannte. Er erkannte zunächst keine Details und es war ihm im Moment auch gleichgültig. Das einzige, was er sofort wahrnahm, war der salzig-süßliche Geruch, der in der Luft lag. Er kam ihm bekannt vor, aber er konnte sich nicht daran erinnern, woher.
Die junge Frau geleitete ihn mit sicheren Schritten durch das Halbdunkel zu einer Schlafstätte, die aus einer mit Stroh gefüllten Matratze und einer wollenen Decke bestand. Sie half ihm, sich dort hinzulegen und ihm fielen augenblicklich wieder die Augen zu. Er hörte, wie sie sich irgendwo anders in dem Zimmer offenbar an einem Wasserkrug zu schaffen machte, dann bemerkte er plötzlich, dass sich noch eine weitere Person im Raum befinden musste.
”Wo haste den denn gefunden?“ fragte eine andere weibliche Stimme verschlafen. ”Ist der betrunken?“
”Er ist krank“, antwortete die junge Frau in sachlichem Ton. ”Leg dich wieder schlafen.“ Da das eine Aufforderung ist, würde hier eher ein ! passen.
Unzufriedenes Gemurmel drang an sein Ohr, aber die andere Frau schien sich wieder hingelegt zu haben. Die Frau, die ihn gerettet hatte, kam kurz danach zurück und hielt ihm einen Becher Wasser unter die Nase. Sie ließ ihm keine Ruhe, bis er nicht wenigstens einen kleinen Schluck getrunken hatte, dann hieß sie ihn zu schlafen, einen ein Befehl, den er gerne entgegennahm und ohne zu zögern ausführte.
Da du uns ja noch keinen Namen, Beruf oder Ähnliches über den Mann genannt hast, bist in der Zwangslage ihn stets als "er" zu bezeichnen. Dein Satzbau verlangt auch stets nach "er". Vielleicht könntest du bei den Häufungen noch etwas variieren, also als Beobachter schreiben, Sätze so gestalten, dass es um "ihn" geht oder man "ihm" etwas anmerkt oder dergleichen...
@Katharina Als Einstieg durchaus gut gelungen. Man liest den "letzten Strohhalm" richtig heraus. Wo das alles hinführt, wer er ist und überhaupt - lässt du im Dunkeln, was ja auch gut ist.
Die Karte macht das Ganze etwas Übersichtlicher, wäre aber bislang nicht nötig gewesen. Hübsch gezeichnet!
Gern mehr.