Beiträge von Rika im Thema „Aydron - Die Offenbarung des Shaenghan (Band I)“

    @Celytha
    So, nun also auch Kapitel 7, wenn auch mit reichlicher Verspätung von meiner Seite.

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    Auch ich gehe, wie @Sora, stark davon aus, dass wir hier den zweiten POV-Charakter in Gestalt des Kapuzenmannes angetroffen haben. Auch wenn bislang noch nicht wirklich klar wird, welche Ziele dieser verfolgt und was genau das soeben erlebte Scharmützel mit den Stadtwachen sollte, so denke ich doch, dass er der Antagonist des Dreigespanns sein wird.

    Leider löst du das Geschehen nicht wirklich auf, da du den Fokus letztlich auf den Dunkelelfen lenkst und Armas & Co. schließlich fluchtartig die Szenerie verlassen. Ich persönlich hätte dann schon noch gerne mitbekommen, wie sich der nebenher laufende Kampf bis dahin entwickelt und sei es nur durch einen flüchtigen Blick zurück.

    Bei folgendem Satz leuchtete dann am Ende nochmal das Fragezeichen über meinem Kopf:

    "Mit einem raschen Blick über die Schulter sah ich noch, wie der Fremde in die Seitenstraße links von uns lief[...]"
    Welcher "Fremde" ist hier gemeint? Der Dunkelelf? Kapuzenmann? Der Wachmann, der zuvor Armas gepackt hatte? Du verwendest im vorangegangenen Text kein einziges Mal die Bezeichnung "Fremd[er]", weshalb ich da schlicht keinen Bezug herstellen kann.
    Ich vermute ja mal, dass du den (vermeintlichen) Schwarzmagier meinst - es wird (mir) nur leider nicht ganz klar.

    An was ich mich sonst noch ein wenig gestoßen habe:

    Chiron verwendet den Begriff "Restaurant", was in einer mittelalterlichen Welt ein wenig deplatziert wirkt, schließlich entstand die Bezeichnung erst vor rund 250 Jahren in Frankreich. Ich würde da weiter bei "Taverne" bleiben.

    "[...]aber wunderte mich eine derbe Prügelei in dieser Stadt nicht."
    Ich weiß ja nicht, wie derbe genau Handgreiflichkeiten üblicherweise in Armas' Welt ausgetragen werden, aber es wundert mich dann schon, dass er beim Anblick einer größtenteils aus den Angeln gerissenen, zerborstenen Eichenpforte, infolge eines donnernden Knalls, solche Gedanken hegen kann ^^

    "Der mysteriöse, schwarze Rauch ließ sich nicht von ihren Waffen brechen. Im Gegenteil. Er durchbrach ihre Magien und drängte Pfeil und Klinge von sich."
    Blockt der Rauch denn nicht eher die auf ihn treffende Magie, wenn er diese inkl. Waffen zurückdrängt?

    "Schon im nächsten Moment zog Chiron mich eilig hoch und auf Seite[...]"
    Entweder "zur" oder "auf die" Seite.

    Ansonsten nimm' dir alle Zeit der Welt für Überarbeitungen, Korrekturen, etc.
    Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass in den seltensten Fällen zufriedenstellende Ergebnisse zustande kommen, wenn man sich nicht voll und ganz auf das Schreiben einlassen kann, eben weil einem zu viele andere Dinge im Köpfchen herumschwirren. ;)

    Habe damals lange überlegt, wie viel ich schon verraten soll ... Fand es dann letztlich besser, es peu a peu zu machen, statt über träge Szenen, wo die drei über einander reden, das würde mMn zu gestellt wirken. Hast du da vielleicht konkrete Vorschläge für mich?

    Das muss nicht unbedingt gestellt wirken. Du musst dafür ja keine ausschweifenden Textpassagen aufstellen. Es würde schon reichen Informationen einfach in 1-2 Nebensätze zu packen und gezielt einzubauen.
    Das hast du etwa direkt nach Laréas erstem Auftauchen gemacht:

    „Also konnte er dir nicht weiterhelfen?“ Laréas unruhige, blaue Augen wirkten nachdenklich, doch sie war wie stets gefasst. Sie machte sich um viel zu vieles Gedanken, was manchmal ermüdete, aber niemand konnte es ihr dauerhaft übelnehmen."

    Wenn du hier jetzt noch ein, zwei weitere Sätze anhängst, würde das imo in keinster Weise negativ auffallen. Im Gegenteil sogar, denn das Zitierte ist die einzige Information, die ich in Kap. 1+2 bzgl. der Person Laréa erhalte.

    Es wird natürlich im Text erwähnt, dass die Drei Freunde sind, aber mich interessiert dann bspw. eben auch: Seit wann? Wie haben sie sich kennengelernt? Gemeinsame Erlebnisse, Anekdoten, etc.?
    Welche Dynamiken ergeben sich dadurch innerhalb der Gruppe?
    Je mehr ich von einem Charakter weiß, je besser ich ihn kenne, desto mehr wächst er mir ans Herz.

    Auch hier hättest du z.B. in Kap. 2 auf dem anstrengenden Weg, auf dem man vllt. nicht immer Lust hat angeregt miteinander zu kommunizieren, kurze Erinnerungsbrocken von Armas bzgl. seiner Begleiter einbauen können.
    Wenn du dann den Leser mit dem anstehenden Kampf aus dem Fluss bzw. Armas aus seiner Gedankenwelt reißt, wirkt das gleich nochmal eine Spur überraschender.

    Da es offenbar noch nicht offensichtlich genug ist, wieso ich kursiv geschrieben habe (hatte gehofft, die Thematik klärt das auf), verrate ich es mal im Spoiler, damit ihr mir vielleicht Tipps geben könnt, wie ich es dem Leser offenlegen kann

    Ok, jetzt ergibt es natürlich Sinn ;)
    Glücklicherweise war nicht nur ich alleine etwas verwirrt, denn sonst hätte ich wieder mal an meiner Auffassungsgabe zweifeln müssen. :)

    Ja, es fehlt hier zu Beginn der eindeutige Hinweis auf den POV-Wechsel, was nicht weiter schlimm wäre, wenn sich der porträtierte Charakter anschließend klar ersichtlich zu Armas abgrenzen würde.
    Durch den starken Zeitsprung zwischen Kap 1+2 denkt man sich zudem auch erstmal nichts dabei, wenn die Lokalität in Kap. 3 wieder eine andere ist.

    Womöglich könntest du das zu Beginn durch einen Erinnerungsfetzen, der sich eindeutig NICHT Armas zuordnen lässt, lösen.

    Zum neuen Kapitel:
    Hier sind mir ein paar Sätze aufgefallen, die sich durch ihre Formulierung ein wenig merkwürdig lesen und in denen du teils auch Adjektive verwendest, die nicht so recht in den jeweiligen Kontext passen wollen.
    (Achtung: Könnte wieder Korinthenkackerei enthalten)

    "Erpresserisch traf uns ihr fordernder Blick und tatsächlich erwischte ich mich dabei, ihr eine dieser Láobys abzukaufen"
    -> Kann man von einem fordernden Blick erpresserisch getroffen werden? Ich hätte hier nur "Fordernd traf uns ihr Blick" geschrieben.
    -> Nach dem "Und" macht der Satz für mich dann keinen echten Sinn mehr. Erwischt man sich dabei, wenn man bewusst etwas kauft?
    Evtl.: "Fordernd traf uns ihr Blick, wodurch ich mich letztlich dazu durchringen konnte, ihr eine Láobys abzukaufen."

    "Dieser kleine Fleck wirkte allgemein durch viele, grasige Stellen sehr grün."
    -> Natürlich ist "grasig" ein angemessenes Adjektiv, aber es passt hier, in meinen Augen, nicht so recht ins Bild.
    Evtl.: "Dieser kleine Fleck wirkte allgemein durch seine vielen, grasbewachsenen Stellen sehr grün."

    "[...]hielt uns dann aber anbietend die Tür auf."
    -> Das Gleiche hier mit "anbietend" - Evtl.: "Hielt uns dann aber doch die Tür auf und bat uns freundlich herein."

    "Das in Schatten verborgene Gesicht[...]"
    -> Das IM Schatten verborgene Gesicht.

    "Vermutlich hatte der Ehrgeiz der Zwerge auch seinen Beitrag dazu."
    -> Die Formulierung ist jetzt mal "richtig" falsch. ;)
    Entweder hatte der Ehrgeiz der Zwerge "seinen Anteil daran" oder aber (besser) der Ehrgeiz der Zwerge "trug dazu bei".

    LG
    Rika

    So, dann möchte ich doch auch mal meinen Senf dazugeben, nachdem ich mir nun sämtliche Kapitel zu Gemüte geführt habe ;)

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    Zunächst mal geht es mir speziell zu Beginn der Geschichte ein wenig zu schnell (dazu später noch mehr).
    Gutes Beispiel ist hier aber gleich mal Kapitel 2: Vom beschriebenen Aufbruch, geht es direkt zu einer Szene am Waldrand (nach vermutlich etlichen Fußmeilen) die noch ein wenig Interaktion enthält, nur um wenige Zeilen später die Charaktere sofort in einen unvermittelten Angriff zu werfen, bei welchem der Hauptcharakter direkt verwundet wird.

    Im Folgekapitel merkt man dann schon nichts mehr von Armas' Verletzung. Überhaupt scheint diese auch im späteren Verlauf der Geschichte kaum eine Rolle zu spielen. So wirkt der Kampf in Kapitel 2 rückwirkend, auch wenn er wohl dazu diente den Einsatz der Magie zu zeigen, etwas aufgesetzt.

    Dann wirft Kapitel 3 bei mir doch so einige Fragen auf.
    Ich musste am Ende gar noch einmal hoch wischen, um zu prüfen, ob ich nicht etwa versehentlich ein Kapitel übersprungen habe, doch das war nicht der Fall.
    So muss ich mich doch im Nachhinein fragen:
    - Wo sind Armas' Begleiter?
    - Wie ist er dahin gekommen, wo er ist?
    - Zu welchen Informationen ist er, durch diesen Überfall, gekommen?
    - Warum lässt er den Wachmann einfach ziehen? Hat er keine Angst, dass dieser Alarm schlagen, Verstärkung holen könnte?

    Gerade zu Punkt 3: Es ist ja völlig in Ordnung, wenn du den Leser ein wenig im Dunkeln lassen möchtest, aber - und ich kann ja jetzt nur von mir sprechen - wenn ich für mich so rein gar keine Informationen bzw. neuen Erkenntnisse aus einem Kapitel ziehen kann, dann ist das, gelinde gesagt, schon ein wenig frustrierend.

    Kapitel 4 ist dann eine Art Wendepunkt in deinem Erzählstil.
    Du nimmst ab hier viel Tempo raus. Für mich sehr angenehm zu lesen. Gerade durch diese kleinen Gespräche untereinander, werde ich direkt viel wärmer mit den Charakteren. Aber dann, als Armas Vharen erwähnt, musste ich schon wieder pausieren.
    Vharen Wer? Ich nehme mal an, dass es sich um seinen Meister handelt. Kann man wohl drauf kommen, wenn man Eins und Eins zusammenzählt, aber speziell an dieser Stelle ist mir dann wieder aufgefallen, dass ich eigentlich viel zu wenig über die drei Hauptcharaktere weiß. Hier hättest du bereits vorher viel mehr Hintergrundinformationen streuen, dir mehr Zeit mit der Einführung lassen müssen. Ich will damit nicht sagen, dass du deine ersten Kapitel bis ins Unkenntliche breitwalzen und mit Informationen aufblähen solltest, doch weiß ich z.B. kaum etwas über Armas Vergangenheit. Ich weiß nicht einmal so richtig, in welcher Beziehung er zu seinen beiden Begleitern steht.
    Vielleicht solltest du deine Anfänge in dieser Hinsicht noch einmal überarbeiten.

    Dann aber die beiden Kapitel "Gemunkel" und "Discardia"...
    Hier spielst du deine ganzen Stärken aus.
    Eine von diesen, nämliche deine praktisch tadellose Rechtschreibung, zog sich ja von Beginn an durch die Geschichte. Zumindest habe ich mich, außer an dem Wörtchen "Muchs" (richtig: "Mucks" - Kapitel 3) an nichts Offensichtlichem gestoßen.
    Desweiteren beherrscht du es, wunderbare Bilder zu malen. Ob das liebevolle Ausschweifungen über Geschichtliches deiner Welt ist (wie in Kapitel 4) oder schlichte Beschreibungen der Landschaft (siehe Kapitel 2).
    Mit just diesem "Bildermalen" trumpfst du hier groß auf.

    Ich persönlich habe dein Kapitel 5 "Discardia" aus diesem Grund außerordentlich genossen - bislang mit Abstand das Stärkste!
    Schon in Kapitel 4 hast du ja damit begonnen das anfängliche Tempo ordentlich zurückzuschrauben und lässt dadurch in Discardia dann zusätzlich noch enorm Platz für viele interessante Informationen über Welt und Gesellschaft. Du füllst die Stadt mit Leben, lässt mich an vielen Details teilhaben. Ich fühle mich an manchen Stellen, als ob ich selbst mit der Gruppe mitmarschiere.
    Bitte diesen Stil unbedingt beibehalten! :)

    Achja, zum Schluss noch ein wenig Korinthenkackerei, dann hast du's geschafft ;)
    Kaubonbons sind kein Gebäck :D

    LG
    Rika