ich sitze
auf meinem toten Sofa
der Vorhang zu
die Welt dort draußen fern
wie ein Roboter starr ich kalt
auf die Mattscheibe und bald
spüre ich nichts mehr, doch
ich weiß, ich bin in einem Loch
in der Glotze die Breaking News
ein Unglück dort, zwei Kriege hier
die Lider zu
die Welt dort draußen fern
wie ein Stein starr ich immer
auf die Mattscheibe, nimmer
lass ich das alles an mich ran
und starre in die Glotze lang
wieder einen erschossen
ich finds schlimm und trotzdem
zappe ich weiter gen
Siechtum hin
wie eine Leiche starr ich bloß
durch die Glotze, mein Schoß
leer und schmerzlich einsam
ich mach mir einen Porno an
Was ist nur mit uns passiert?
ohne Anteilnahme, freudlos
jeder sitzt in seinem eig‘nen „hier“
gesichtslos
namenlos
trostlos.
Um uns alles dunkel
doch die Welt brennt lichterloh
um uns alles tot
und der Rest der Welt liegt im Sterben
stets der selbe Rythmus, die selbe Leier
wir tragen 1000 Masken
seelenlos
hoffnungslos
trostlos.
Sag mir, wann haben wir uns verloren?
Wie sind wir so geworden?
Warum sind uns alle and‘ren egal?
Wollen wir wieder auf einander hören?
Wollen wir wieder in Freude toben?
Dann müssen wir was ändern,
dort draußen, in dem ganzen Grauen
doch zu erst bei uns, zu erst in uns
Kein Roboter, kein Stein
in uns schlägt ein Herz
und es schlägt den selben Rhythmus.
Gesichter, Namen, Seelen
Hoffnung, Freude
Trost