Beiträge von Carpe im Thema „Sternenstaub“

    Den Perspektivenwechsel hätte ich sicher nicht als solchen erkannt, weil der Satz komplett von eindeutig Sternenstaubs Gedanken umgeben ist. Außerdem schreibst du die Sternenstaub-Segmente doch eigentlich aus der personalen Erzählperspektive, oder? :hmm: wenn du mittendrin einen auktorialen Erzähler einbaust, wird es glaube schwierig, den Überblick zu behalten ^^

    Übrigens habe ich beim Lesen zwar gemerkt, dass Sternenstaub hier klar wird, dass er dem Wolfsfreund den Hinweis mit dem Handschuh geben muss:

    Auf einmal wusste er, was der Mensch von ihm wollte. Und er wusste auch, worauf der Mensch wartete. Er wartete auf ein Zeichen von ihm.
    Sternenstaub streckte den Kopf weiter in die Höhe und stieß ein sieghaftes Geheul aus.

    So, wie es hier formuliert wird, hatte ich aber erst angenommen, dass das Heulen das Zeichen sein sollte, und war dann erstmal verwirrt, als der Kommissar von einem fallengelassenen Handschuh gesprochen hat, weil ich dachte, ich hätte etwas überlesen.
    Bedeutet nicht, dass du die gesamte Szene miteinbauen musst, in der Sternenstaub zu der Kamera geht und den Handschuh liegen lässt.
    Eine kleine Andeutung wie "dann machte er sich auf den Weg, um den Menschen nicht länger warten zu lassen/den Wunsch des Menschen zu erfüllen" hätte mir zumindest deutlicher gemacht, dass da noch ein Teil der Geschichte stattfindet, der eben absichtlich verschwiegen wird.

    Liebe Grüße,
    Carpe

    Hallo @McFee

    Soweit ich sehe ist Troll die norwegische Version von Zwerg.
    Ich zitiere aus vikipedia:
    Als Troll bezeichnet man im Netzjargon eine Person, die ihre Kommunikation ... auf Beiträge beschränkt, die auf emotionale Provokation anderer Gesprächsteilnehmer zielen. Dies erfolgt mit der Motivation, eine Reaktion der anderen Teilnehmer zu...
    Da die Ziege kein Netz hat, erscheint ihr Nok nur als Zwerg...

    Ehm... du meinst, dass es sich bei Nok um einen Internet-Troll handelt..?

    Er hat keine, er ist ein Choleriker.

    Das wird in der Geschichte (soweit ich sehe) aber nirgendwo erwähnt, weshalb seine Reaktion für den Leser trotzdem nicht nachvollziehbar bleibt :huh:

    Eine weitere Sache, die mir beim Lesen aufgefallen ist: Du beschreibst Sternenstaub, als hätte er menschliche Intelligenz, was für ihn als Sagengestalt ja Sinn ergibt. Allerdings beschreibst du auch Menschen und menschliche Gegenstände aus seinen Augen als etwas Fremdes und Unverständliches, was eher zu einer "realistischen" Wolfs-/Tiererzählung wie WarriorCats passen würde. Meiner Vorstellung nach sollte ein Fenriswolf mit menschlicher Intelligenz besonders nach seinem Umgang mit den ebenfalls menschlich aussehenden Göttern verstehen, was ein Hinknien oder ein Handschuh bedeutet. Dass Autos und neumodische Gegenstände wie die Kamera ihm fremd erscheinen, kann ich eher nachvollziehen, da diese auch nicht in der Götterwelt existieren.

    Slallis Handschuh hatte nach Mensch und nach Wolf gerochen.

    Außerdem betitelt Sternenstaub hier den Handschuh in Gedanken als "Handschuh" statt ihn wie sonst zu umschreiben. Ob du meinen Vorschlag annimmst oder nicht, das würde ich noch umändern, um die Geschichte konsistent zu halten.

    Liebe Grüße,
    Carpe

    Hey @McFee ^^

    Sehr interessanter Ansatz für eine Geschichte! Ich bin selbst ein großer Fan nordischer Mythologie und märchenhafter Erzählungen, also so ein Crossover zwischen Mythos und Krimi, moderner Welt und alten Göttern? Bin ich voll dabei :D
    Meinen Kommentar zu diesem Teil hab ich mal in den Spoiler gesteckt:

    Spoiler anzeigen

    Ich finde, du hast einige gute Ideen, um diese gegensätzlichen Narrativen miteinander kompatibel zu machen, wie zum Beispiel die Fesselabdrücke an den Fußgelenken der Zwillinge, deren Ursprung dann erst später in einem märchenhafteren Teil der Handlung aufgeklärt wird.
    Es hilft außerdem, dass du mit deinen Abschnitten zwischen dem "realen" Leben und der mythischen Welt abwechselst.
    Diese beiden "Welten" sind auch gut lesbar durch verschiedene Schreibstile getrennt, obwohl diese Trennung an manchen Stellen zu wackeln scheint:

    Und dann kam dieser entsetzliche Mensch, nahm uns mit und steckte uns in dieses Haus.“
    „Es war furchtbar langweilig“, ergänzte Hati, „wir haben die meiste Zeit still sitzen müssen, und an Jagen war nicht zu denken.“
    „Na ja“, unterbrach ihn Sternenstaub augenzwinkernd, „Sonne und Mond bewegen sich auch ohne euch, wie sich gezeigt hat.“

    Dieser Teil z.B. liest sich eher wie ein "weltliches" Gespräch in einer normalen, menschlichen Familie und unterbricht die ansonsten märchenhafte Atmosphäre des Abschnitts.

    Er öffnete das Maul und rief:

    „Jüühaajiaujehüüh!“

    Okay, um ehrlich zu sein, das hätte ich sehr viel eher als Jodeln statt als Wolfsgeheul gelesen xD das Ausschreiben des Heulens passt als Stilmittel eigentlich gut rein, aber vielleicht solltest du die Umsetzung nochmal überdenken :pardon:

    Ihr müsst mir beim heiligen Wotan versprechen, dass ihr Sonne und Mond nicht mehr hinterher jagt.“
    „Beim heiligen Wotan, wir versprechen es!“, kam es wie aus einem Munde.

    Die Sache mit den Fenrissöhnen ist mir auch noch nicht ganz klar: Wenn sie Sonne und Mond jagen müssen, um sie in Bewegung zu halten, werden dann aus ihrem Versprechen, mit dem Jagen aufzuhören, keine Probleme entstehen?

    Der Troll Nok verstellte Sternenstaub den Weg.

    Den Zwischenschub mit Nok find ich allgemein gut gelungen :D ob es jetzt die Handlung weiterbringt ist fraglich, aber es passt super zum Gutenachtgeschichten-Stil, besonders mit dem Gedicht. Nur eine Frage: Ist Nok jetzt ein Troll, wie hier gesagt, oder ein Zwerg, wie er später von der Ziege bezeichnet wird?

    Die Raben Odin und Hugin begleiteten ihn.

    Heißen die Raben nicht Hugin und Munin? :hmm:

    Beim Lesen war ich erst verwirrt, weil in den Abschnitten zuvor nie gesagt wurde, dass Sternenstaub den Handschuh irgendwo hinbringt oder fallen lässt. Vielleicht hast du die Stelle für dramatischen Effekt wegfallen lassen, aber es lässt den Bericht hier zusammenhangslos erscheinen.

    Welche Verbindung hat der Handschuh überhaupt zu den Vermissten?

    Der Handschuh riecht eindeutig nach Kind, also nach Welpe, und Wölfe tun alles, um verlorene Welpen wiederzufinden.

    Auch fremde Welpen? :hmm: oder wusste der Mann hinter dem Schreibtisch von der Verwandtschaft zwischen Sternenstaub und den Zwillingen? Aber selbst dann, woher hat er den Handschuh? Gehörte er einem der beiden Wölfe in ihrer Menschengestalt?

    Der Kommissar sprang auf. „Wo?“, rief er begeistert, „Mann, reden Sie! Wo hat er sie gefunden? Die Zeit läuft! Es schneit seit Tagen, und – “

    Die Reaktion finde ich an der Stelle etwas übertrieben. Wo sind die Manieren? :stick:
    Ansonsten sind deine Dialoge sehr glaubwürdig, nur dass sie hauptsächlich nur aus, naja, Dialogen bestehen und Gestik/Mimik sehr spärlich beschrieben werden.

    „Entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche. Ein Wolf jault nicht, ein Wolf heult. Das ist ein unterschied wie Tag und Nacht. Für meine Leute und mich ist das Heulen eines Fenriswolfes der schönste aller Naturgesänge, denn er drückt Kraft und Zeitlosigkeit aus.

    Zum Beispiel nach diesem "Ausbruch" des Teamleiters hätte man eine Geste einbauen können wie "Er straffte seine Schultern" oder "Er holte tief Luft" um die Überleitung zum Kriminalfallthema natürlicher zu gestalten.

    Heiner, die beiden vermissten Jungen halten sich wahrscheinlich im Bereich Museumsdorf Wolfsschlucht Wilseder Berg auf. Möglicherweise haben sie im Museumsdorf Schutz gesucht.

    Ich versteh nicht ganz wie der Kommissar zu dieser Schlussfolgerung kommt :hmm: der Wolf hat doch keine Hinweise über den Ort gegeben, an dem sich die vermissten aufhalten? Vielleicht hab ich was überlesen.

    Ich hoffe, du kannst damit was anfangen :D bin jedenfalls sehr gespannt, ob du diese Geschichte noch weiterführst und wenn, was du daraus machst.

    Liebe Grüße,
    Carpe