Beiträge von Alcarinque im Thema „Kann Science Fiction einmal ohne Geballere auskommen?“

    Asimov hat ja erst mal seinen Robotegesetzten festgelegt und dann in etlichen Kurzgeschichten erforscht was die Auswirkungen davon sind und wie das von den AIs interpretiert bzw. missinterpretiert werden könnte, ohne die Regeln zu brechen. Auf jeden Fall sehr lesenswert und mit merklich mehr Tiefe als einfach nur Fantasy mit Technik. XD

    Der Fantasy-Aspekt bei SciFi würde ich am ehesten den sogenannten "Space Operas" zuweisen, dort ist ein großes, buntes Setting wichtiger als die Wissenschaftliche Erklärbarkeit (hat wohl mit Star Wars einen großen Aufschwung erlebt). Spontan fällt mir da Hamiltons Armangeddon-Zyklus ein, wobei das Setting da ebenfalls nicht einfach so hingeklatsch ist sondern ebenfalls relativ nachvollziehbar und durchdacht ist.

    Space Operas gibt es wohl auf die eine oder andere Art seit es SciFi gibt, aber sie waren nie die einzige Form der SciFi, wäre ja auch langweilig. ^^

    Ich würde ja mal vorschlagen erst mal Lese- und Textverständnis zu lernen, irgendwie scheint es daran grad massivst zu mangeln. :hmm:

    @Masseffect: Das ist nicht nur ein "Abenteuer im Weltraum", da haben sich die Macher sehr sehr viele Gedanken über die Rassen, deren Interaktionen, die Technik, die Geschichte, die Optik etc. gemacht. Viel davon wird über die Bilder transportiert, welche bei einem Buch natürlich fehlen. Wenn du schreiben willst, solltest du erst mal LESEN lernen und schauen wie andere ihre Raumschiffe, Welten und Geschichten beschreiben, Filme und Spiele als Grundlage zu nehmen ist vielleicht inhaltlich ganz interessant, aber dort wird einem viel gezeigt was man in schriftlicher Form ganz anders rüber bringen MUSS.

    Die Zahl der Leute die eine wilde Affäre auf einem nicht weiter definierten Raumschiff, in einem komplett unbekannten Universum lesen wollen, ist wohl verschwindend gering.

    Andererseits, wenn man das als bewusstes Stilmittel einsetzt ließe sich das sicher auch was draus machen. :hmm:

    Aber ganze ehrlich? Wenn ich Romanzen und Sexszenen lesen will, würde ich mir Nackenbeißer-Romane kaufen. Wenn ich SciFi lesen will, nerven mich solche Szenen nur, wenn wie zu ausführlich beschrieben sind.

    Vor allem, wenn du mit dem Etikett SciFi schreiben willst: Lies SciFi! Interessante und lesenswerte Vorschläge hättest du ja einige bekommen...

    Und wie du vielleicht gemerkt hast (oder auch nicht, so wie du alles was irgendwie mit SciFi zu tun hat, hier konsequent ignorierst): SciFi ist viel mehr wie Geballere aber auch viel mehr als "irgendwas mit Raumschiffen".
    Der typische SciFi-Leser will neben der Story auch ein gutes Setting, (mehr oder weniger) glaubwürdige Erklärungen wieso das Raumschiff fliegt und wie die Menschen technologisch da hin gekommen sind (was ist diese Allianz, wie ist sie entstanden etc), gesellschaftlichen Entwürfe (wie leben die Menschen im XX-then Jahrhundert) etc. etc. und das ganze wenn möglich einigermaßen glaubwürdig durchdacht und nicht von irgendwo einfach kopiert.

    Also Vorsicht mit dem SciFi - Label, wenn das für dich nur eine (sehr) dünne Grundlage für deine Romanze sein soll, dann dreh es auf jeden Fall um und betitle es eher als Romanze die in der Zukunft spielt oder so.
    Sonst wirst du es mit vielen negativen Rückmeldungen von SciFi Fans zu tun bekommen, da diese ganze andere Erwartungen haben als z.B. Fantasy-Fans.

    Thorsten hat ja schon einige bekannte Autoren genannt.

    Ich würde da eigentlich auch noch Asimovs Robotergesetze erwähnen, basierend auf denen hat er dann auch noch etliche Kurzgeschichten und Romane geschrieben die sich darum drehen ob und wie diese funktionieren und welche Schwachstellen sie haben.
    Darauf wird auch heute immer noch Bezug genommen...

    Stanislaw Lem würde ich hier noch erwähnen, teils herrlich absurde Gedankenspiele zur Raumfahrt und Fremden Zivilisationen.


    Für mich ist gute SciFi immer auch erst mal eher ein spannendes Gedankenspiel, ein interessantes Setting in einer mehr oder weniger positiven Zukunft. Gute SciFi hat auch immer ein gutes Setting, eine gut durchdachte Welt und Überlegungen wie die Welt der Zukunft ausschauen könnte. Ob man in der Welt dann ein eine Abenteuergeschichte, eine Intrigendrama oder eine Romanze spiele lässt, ist wiederum ganz dem Autor überlassen.

    Aber es das selbe wie in der Fantasy: Wenn man sich sein Setting einfach nur lieblos aus den Settings Anderer zusammenwürfelt, kann die Geschichte noch so gut sein, da wird immer was fehlen...