Rainbow
Irgendwie bin ich nicht in der Lage, Geschichten zu schreiben, die ein abgeschlossenes Ende haben.
Ich schätze, das liegt daran, dass ich mehr so der Serien-Typ bin, der sich auch 200 Folgen anschaut, wenn der Fortlauf der Geschichte irgendwie plausibel und nicht ermüdend ist.
Gleichzeitig habe ich hier auch ein paar Fortsetzungsromane im Regal stehen, die prinzipiell ähnlich aufgebaut sind. Das sind keine fest in sich abgeschlossenen Geschichten. Vielmehr ist es eine große Geschichte, die nur über mehrere Bände erzählt wird. Dabei wird meistens am Ende des einen Bandes die Problematik klar, mit welcher man in den nächsten Band startet...Irgendwie so Es werden auch nicht immer alle Probleme zu 100% aufgelöst. Manche werden quasi mitgenommen...
Ich finde, dass du das Ende hier sehr gut gelöst hast. Bei Serien läuft es doch immer so, dass du in jedem Band ein Problem löst aber eins auch offen lässt. Dadurch, dass ein wichtiges Problem gelöst wurde, ist der Leser zufrieden (und das hast du ja gemacht). Es ist aber jetzt ein neues Problem aufgetreten und wird auch erkennbar, dass eine andere Art von Problemlösung nötig werden wird, das macht neugierig auf die Fortsetzung.
Ich finde das perfekt gelöst so!
(Ich habe selber eine Reihe mit 6 Bänden geschrieben und hatte ja auch jedesmal das Problem, wie ich das mit dem Ende löse).
Wo ich mich Thorsten anschließen würde, wäre dieser Punkt:
Aber warum muss Emilia so verdammt naiv und kindisch rueberkommen?
'Es wird schon nichts passieren'? Nach allem was sie erlebt hat, Entfuehrung durch Silas, der Seelenfresser, Dagon - bringt sie echt einen solchen Satz ueber die Lippen?
Ja ... daran bin ich auch hängen geblieben. Ich musste sofort daran denken, wie sie nach dieser Party alleine nach Hause gehen wollte und wie das ausging.
Ich verstehe natürlich, dass sie an der Kompetenz des Engelsrates zweifelt (dafür gibt es Gründe) und dass sie deswegen glaubt, die Hilfe von denen würde auch nicht so viel bringen!
Aber wer mit dem Teufel und Dämonen konfrontiert war und durch eine Armee von Engeln verteidigt werden musste, dürfte schon etwas vorsichtiger sein und vor allem sich auch bewusst sein, dass diese Gefahr nicht gebannt ist.
Das würde ich also etwas umformulieren.
Das einzige, was ich etwas schade finde, ist, dass du uns offenbar eine wichtige Szene vorenthalten hast, in der Elias Emilia die kalte Schulter gezeigt hat.
Wir erfahren, dass Freddy erklärt, Elias hätte keine Gefühle mehr und später sagt Emilia, sie würde nicht ertragen, Elias zu sehen. Das schien mir zuerst ein Widerspruch. Wieso sollte sie? Wohl nur dann, wenn zwischen ihnen etwas vorgefallen ist, was der Leser nicht miterlebt hat.
Hm. Die Szene hätte ich wohl gerne gelesen.
Müssen wir das mit den nicht mehr vorhandenen Gefühlen überhaupt erfahren? (Das ist ja etwas ziemlich EIgenartiges und es kommt hier sehr plötzlich) Du könntest es auch so enden lassen, dass Elias noch verletzt und bis jetzt nicht aufgewacht ist, oder dass er sich beim Aufwachen merkwürdig verhalten hat (meinetwegen auch dass er Emilia nicht sehen wollte oder sowas), man aber noch nicht versteht warum, und man die Art seiner Verletzung erst später im 3. Band erfährt, wo du sie dann auch genau beschreiben kannst.
Ich denke, um auf den 3. Band neugierig zu machen, reicht es aus anzudeuten, dass es zwischen Emilia und Elias ein größeres Problem geben wird. Was für eins das genau ist, musst du hier noch überhaupt nicht erklären. Eine abweisende Bemerkung von Elias auf dem Krankenbett könnte schon ausreichen. Ich würde überhaupt das mit den verschwundenen Gefühlen jetzt nicht erklären, sondern es als Mysterium stehenlassen.
Die Behauptung, Emilia hätte möglicherweise dämonische Fähigkeiten bekommen, nehme ich dir ab.
Es ist ja nur eine Vermutung, aber durch den Dreierpakt wäre es vielleicht möglich. Dazu brauchst du meiner Meinung nach auch keine Beweise, die theoretische Möglichkeit reicht aus.