Beiträge von Der Wanderer im Thema „Zehn gelbe Gedichte aus Tagen fröhlicher Blödsinnigkeit“

    Heyho Jota

    Vielen Dank für das Lob.

    Und natürlich hast Du recht, wenn Du Dich an Erhardt erinnert gefühlt hast. Den habe ich damals in allen Variationen aufgesogen und liebe ihn heute noch.

    Meine ewige Nummer 1 von diesem Mann:

    "In nur vier Zeilen was zu sagen

    ist gar nicht leicht, ist sogar schwer.

    Man braucht ja bloß mal nachzuschlagen:

    Die meisten Dichter brauchen mehr."

    Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen...

    :D :D :D

    Heyho Tarani

    Freut mich, wenn's Dir gefällt.

    Die gelben Gedichte stammen alle aus der Zeit meines Zivildienstes im Altersheim - die wurden noch ganz nach Schriftstellereiklischee mit 'ner "Triumpf Adler" Schreibmaschine in's (gelbe) Papier gestanzt.

    Und das meine ich wortwörtlich.

    *Ka-Tschumpf, Ka-Tschumpf, Ka-Tschumpf* ... Buchstabe für Buchstabe, bis die Fingerkuppen glühten und der Hausmeister neben meiner Zivibude unterm Dach des Hauses mitten in der Nacht entnervt an der Tür bollerte, ich sollte endlich mit dem Scheißkrach aufhören.

    :) :) :)

    War 'ne geile Zeit.

    Heyho @ Drachenlady2001

    Geringer Wortschatz heißt niemals, nichts zu sagen zu haben...oder nicht dichten zu können. Dichtung bedeutet nicht, daß etwas in Reimen zu stehen hat. Dichtung bedeutet, daß in einem anderen etwas auslöst, ihn verändert und vielleicht dazu anregt, mit seinen ganz eigenen Worten zu sagen, was er denkt.

    "Schweigen sagt mehr als tausend Worte."

    Das zehnte (und letzte) gelbe Gedicht:

    DES DICHTENS MÜDE

    Ich saß allein in dunklem Keller,

    hab' mein Gedicht geschrieben

    und bin nun echt des Dichtens müde.

    Laßt mich allein, ihr Lieben.

    Geht wie ihr wollt: Allein, zu zweit.

    Von mir aus geht mit Gott.

    Doch wenn ihr mich noch mehr bedrängt,

    dann geh' ich auf's Schafott.


    Nicht weil ich auf die Flammen steh'

    die dorten munter züngeln.

    Vielmehr der Ruhe ich bedarf

    will ich nicht morgens klüngeln.

    Nichts will ich mehr als zeitig schlafen

    so wie es einst der Herr befahl.

    habt für die Müdigkeit Verständnis.

    Habt ihr sie nicht, könnt ihr mich mal!

    Endspoiler der fröhlichen Blödsinnigkeit

    Alle Gedichte entstanden in meinen Tagen fröhlicher Blödsinnigkeit, machten mir beim Schreiben damals Spaß und tun's beim Lesen heute erneut. Wenn es Dir gefallen hat, was ich hier verzapft habe, laß es mich wissen. Falls nicht, ist das für mich auch okay...:):):)


    Das neunte gelbe Gedicht:

    WARUM ICH NICHT IN DEN HIMMEL WILL

    Der Tag war hell, die Sonne brannte

    als ich zur Haltestelle rannte

    um dorten meinen Zug zu kriegen

    (ich wollt' hinauf zur Insel Rügen).

    Gar nötig schien ein kühles Bad

    bei mittlerweile vierzig Grad.

    Im Traum schon spring ich in die Fluten,

    umschmeichelt mich das kühle Naß,

    da hör' ich eine Hupe tuten

    ich sehe auf und werde blaß.

    Direkt vor mir ein graues Ding.

    Dann macht es "Peng", im Hirn macht's "Ping" ,

    dann hab' ich plötzlich Engelsschwingen

    und höre tausend Stimmen singen.

    Was brüllen die denn da von Manna,

    von Gloria und Hosianna?

    Von Freude schöner Götterfunken?

    Ich hab' doch soviel nicht getrunken!

    Gar seltsam auch dies Instrument

    und ebenfalls das weisse Hemd,

    das ich nunmehr am Leibe trage.

    Denn meins war bunt - ganz außer Frage.

    Halt! Stop! Moment! - Ein Augenblick!

    ich hoff', all dieses ist ein Trick.

    Denn jetzt erscheint ein alter Knabe

    den ich schon mal gesehen habe.

    Er spricht zu mir, in sachtem Ton:

    "Willkommen hier mein lieber Sohn.

    Mach dir's bequem, fühl dich zuhaus

    dein Leben unten ist nun aus.

    Es ist wohl wahr: Man soll nicht saufen

    und dann noch auf die Straße laufen.

    Das Hirn vernebelt - voller Phrasen.

    So landet man nur unterm Rasen."

    So schwätzt er noch ein Weilchen weiter

    und auch die Engel lachen heiter,

    derweil sie an den Harfen zupfen

    oder zur nächsten Wolke hupfen.

    Nun ringt der Alte noch die Hände,

    setzt an und will was Nettes sagen

    doch ist meine Geduld am Ende

    gar heftig faß ich ihn am Kragen.

    "Nun hör mal zu!", so sag ich heftig.

    Und schüttle ihn am Hals sehr kräftig.

    "Ich mag dein schales Witzchen nicht

    und bin auch gar nicht drauf erpicht,

    auf einer Wolke rumzusitzen.

    Viel lieber würd' ich wieder schwitzen,

    so, wie ich's tat, bevor es krachte.

    Als mir die liebe Sonne lachte!

    Er wird erst rot, dann wieder bleich.

    Er brüllt: "Dies ist das Himmelreich!!!"

    Mir reicht's. Ich hau ihm eine rein.

    Dann wach ich auf im Sonnenschein.

    Ich seh' die Wolken oben schweben,

    mit all den Engelein daneben.

    Ich hör' sie lachen - seh' sie winken.

    Und darauf will ich einen trinken.

    Das siebte gelbe Gedicht:

    Über den lieben Weingeist

    Genieße ihn in kleinen Schlucken

    dann kannst du später die begucken,

    die saufen wie wie Halbgescheiten

    um sich dann daraufhin zu streiten.

    Erst dreschen sie die dümmsten Phrasen

    dann dreschen sie sich auf die Nasen

    und dann vertragen sie sich wieder

    und singen unanständ'ge Lieder.

    Es zieht so mancher sich zurück

    versucht im stillen Ort sein Glück,

    um sich mal richtig auszusprechen

    und über'm Klo sich zu erbrechen.

    Der and're langt nach einem Mädel

    und haut das Bier sich in den Schädel,

    dann haut ihm einer eine rein

    das muß der Freund des Mädels sein...

    Mit viel Geschrei, doch ohne Torte

    verlagert sich die Schlacht zur Pforte

    und endlich tritt die Ruhe ein,

    erheitert trinkst du deinen Wein.

    Spoiler anzeigen


    Hintergrund hierzu: Eine Party, auf der ich erst drei Stunden nach Beginn völlig nüchtern aufschlug und die keine Stunde später völlig aus dem Ruder lief. Ich hab' beim Aufräumen geholfen...^^:smoker:^^

    Heyho @Drachenlady2001 ,

    es wäre mir eine Freude und Ehre, wenn dieses Gedicht mal irgendwer irgendwo vortragen würde - natürlich kannst Du es verwenden!

    Verhindern könnte ich's ja sowieso nicht.^^^^^^

    Aber Deine Bitte um meine Erlaubnis zeugt von wahrem Respekt - und das ist etwas in meinem Leben, von dem ich gelernt habe, daß es eines der ganz wichtigen Dinge ist, im Kleinen wie im Großen.

    Daher jederzeit gerne,

    Der Wanderer

    Das sechste gelbe Gedicht:

    Zur Bescheidenheit

    Der Mensch ist doch, wenn man's bedenkt

    in seinem Geiste sehr beschränkt.

    Nicht nur, daß er sich selbst beschämt

    indem er sich mit Glanz verbrämt...

    Er glaubt auch noch, er wär das beste

    was je einmal auf einem Feste

    stolz wie ein Pfau mit Federn prahlt,

    für die er gar nichts selbst bezahlt.

    Ja, selbst der Geister Höhenflüge

    hält er für eine arge Lüge,

    sind sie nicht seinem Hirn entsprossen

    ganz gleich, wie sie hineingeschossen.

    Da denkt er sich: Was bin ich toll!

    Ich bin des Lebens übervoll!

    Ich mache alles was ich will!

    Dann knallt es kurz...und er ist still.

    Anstatt einmal daran zu denken,

    sich selbst ein wenig einzuschränken,

    hat er gedacht, er wär' unsterblich -

    nun ja...ich denke, das ist erblich.

    Spoiler anzeigen

    Hintergrund zu diesem Gedicht: Meine erste Begegnung mit jemandem, der einen Schlaganfall hatte. Und der hatte noch Glück: Er konnte noch sprechen. So eine Begegnung sollte demütig machen: Das man selbst das Glück hat, daß es einem nicht geschehen ist...

    >>>Zum siebten Gedicht<<<

    Das fünfte gelbe Gedicht:

    Spoiler anzeigen


    ...beinhaltet, warum auch immer, ein Intermezzo sowie einen Epilog. Whow!!!

    Die sieben Zwerge

    (oder warum Schneewittchen eine Schlampe ist)

    Ich sitz in dunklem Keller hier

    und schlürfe kalten Wein

    ich bin schon leicht beduselt

    das muß der Weingeist sein.

    Im Ohr hab ich ein leises Klingeln

    und frage mich, wer da wohl schellt

    denn meine Tür hat keine Bimmel

    sehr zum Verdruß der Außenwelt.

    Und dennoch wird das Läuten lauter

    als stünd ein Glöckner vor der Tür...

    ein Licht flammt auf im dunklen Keller

    ich füll ein neues Gläschen mir.

    Das Licht erlischt und vor mir steh'n

    der Zwergen Anzahl sieben

    mit roter Mütz und langem Bart

    wie einstmals von den Grimm's beschrieben.

    Auf einen Zug leer ich mein Glas

    und füll es rasch auf's Neue

    da tritt der größte Zwerg zu mir

    und sagt, daß es ihn freue.

    "Ganz meinerseits!" entgegne ich

    und wink sie her zum Faß

    und schenke sieben Gläser voll

    bis an den Rand mit kühlem Naß.

    Mit Freuden leeren alle Sieben

    ihr erstes Glas in einem Zug

    und leiser Zweifel mich ergreift:

    Ist dieses nur des Weins Betrug?

    Drum stell ich ihnen eine Frage

    die alle Sieben schweigen macht:

    "Schneewittchen? - Wo ist sie geblieben?"

    (...Doch stell ich diese Frage sacht...)

    Denn schon beim Klang der ersten Silben

    hat sich der Zwergen Teint verfärbt.

    Danach ergreift mich ein Gefühl

    als hätt man mir das Fell gegerbt.


    Es spricht der mit dem längsten Barte:

    "Verschwind mit diesem Flittchen mir!

    Ich wünscht, ich hätt sie nie getroffen

    dann säß ich heute auch nicht hier...

    ...mit meinen sechs Genossen.

    Die so wie ich der Lügen Band

    vertrauten, bis sie eines Tages

    mit diesem dummen Prinz verschwand.

    Erst trank aus unsren Bechern sie

    bevor sie von den Tellern aß

    und dann schlief sie in unsren Betten,

    besoffen bis zum Übermaß!

    Wenn wir vom Berge heimwärts zogen

    ermüdet von des Tages Werk,

    dann hat's zuhause ausgesehen

    als wärn wir immer noch im Berg!

    Nichts war getan - nichts war geschafft.

    Kein Essen stand bereit.

    Kein Trunk stand damals auf dem Tisch.

    Kein Tischtuch ausgebreit'.

    Ein Prinz der kam des Wegs daher

    gerüstet und gegürtet

    ich habe sie ihm vorgestellt,

    sehr schnell ham sie geflirtet!

    Wie "Liebe auf den ersten Blick"

    so hat es dann gescheppert.

    Kein Gruß, kein Kuß, sie zog hinfort

    und wir warn schwer bedeppert.

    So sitzen wir nun in der Runde

    rings um Dein Faß dahergesellt

    und wolln nicht mehr, als uns betrinken.

    Es ist gar schlecht um uns bestellt!

    INTERMEZZO

    Der Zwerg seufzt tief und trinkt sein Glas bis auf den Grunde leer

    ich weiß genau, wie ihm zumute und zapf so rasch ich kann noch mehr...

    INTEMEZZO ENDE

    So zapften wir uns viele Stunden

    auf's Neue stets das kühle Naß

    bis ich dann schließlich schläfrig wurde.

    Gar heftig kracht mein Kopf ans Faß.

    Da wach ich auf, schau in die Runde

    und sehe keine Zwerge mehr.

    Ich dreh ein letztes Mal am Spunde:

    Doch kommt nichts mehr. Das Faß ist leer.

    Ich dreh mein leeres Glas in Händen

    und frage mich: Was war dies bloß?

    Warn sie nun echt oder Legenden?

    Da fällt mir etwas in den Schoß.

    Es ist so eine rote Mütze

    die ich schonmal zuvor gesehn

    und dieser Schauder auf dem Rücken?

    Entschuldigt mich - nun muß ich gehn!

    EPILOG

    Ich saß in dunklem Keller hier

    und trank vom kalten Wein.

    Und Märchen längst vergangner Zeiten

    schenkte ich mir mit ihm ein.

    Finis

    Technischer Hinweis


    "Kneipier" muß hier natürlich gelesen werden wie "Kneipiieeh". Ist ja wohl logisch. Sonst würd' sich's nicht reimen...:patsch:

    Das vierte gelbe Gedicht:

    In der Kneipe


    Der Kneipier, der Kneipier

    der hat gar mächtig ein' im Tee

    er ist schon seit 'ner Stunde breit,

    der Alkohol ist ja nicht weit.

    Er wird auch noch zusehends breiter

    find ich nicht blöd - wohl eher heiter

    denn von den ganzen Leuten hier

    ist er der letzte, der um Vier

    vielleicht auch Drei...jedoch zum Schluß

    den ganzen Laden putzen muß.

    Und deshalb gönn' ich ihm den Fusel

    denn dadurch hab' auch ich ja Dusel.

    Denn bei der ganzen Putzerei

    ist ihm mein Deckel einerlei.

    Und so verlasse ich den Laden.

    Muß schnell nach Haus. Muß heut' noch baden.

    Und auch mein Geld im Säckel zählen

    das wird dem Kneipier heute fehlen.

    Das zweite gelbe Gedicht:

    Aufzugfahrn im Altersheim

    Der Aufzug fährt zu meiner Qual

    niemals hinauf, nur stets zu Tal.

    Hinauf fährt er zwar manchmal auch

    nur immer dann, wenn ich's nicht brauch.

    Ich drück den Knopf und hoff im Stillen:

    Vielleicht ist er mir heut zu Willen!

    Das Lämpchen leuchtet, welch ein Glück.

    Ich wappne mich und tret zurück.

    Die Tür schwingt auf, ich stürm hinein

    das heißt ich will - doch leider nein.

    Das Ding ist voll wie meine Nase

    die immer, wenn ich kräftig blase

    noch mehr verstopft als wie zuvor.

    Nun steh' ich da, ich armer Tor.

    Ich drück erneut und warte fromm,
    ob ich vielleicht nach oben komm.

    Die Tür geht auf - ist das nicht fein?

    Auch ist noch Platz und ich tret ein...

    Doch wieder einmal geht es leider

    ab in den Keller, wo die Kleider

    von jeder Frau und jedem Mann

    gewaschen werden dann und wann.

    Ich rauf das Haar - zerreiß mein Kleid

    der Weg nach oben - noch so weit!

    Schier unerreichbar dünkt es mir

    hinaufzukommen auf die "Vier".

    Wo jenes stille Örtchen lauert

    auf dem es manchmal länger dauert.

    Das selbst ein Königskind zu Fuß

    und ganz allein betreten muß.

    Die Tür geht zu, die Blase drückt

    und langsam werde ich verrückt,

    denn jede Lampe leuchtet helle

    so daß erneut an eine schnelle

    Auffahrt nicht zu denken ist.

    (Da hab ich in den Lift gepisst.)

    Spoiler anzeigen

    Wer schon mal in einem Fahrstuhl einer "Seniorenresidenz" gestanden hat, wird nachvollziehen können, was ich hier beschreibe...

    Der sprechende Affe

    Es gibt ein Wort, daß mag ich wohl

    (Für manche klingt's wie alter Kohl)

    das Wort ist "Waffe"

    sprach der Affe...und nahm es mit auf seinen Baum.

    Nun sei's wie's ist - in vielen Fällen

    mag man mit Worten die verprellen

    die stets nur das Genehme hören

    sie leben ihr Leben - doch ist es nur ein schlechter Traum.

    Den sprechenden Affen - den gibt es nicht!

    Sagt wer? Sagst Du? - Das glaub ich nicht!!!

    Denn was wichtig ist wird auch geschrieben
    und wenn nicht heute...dann an einem anderen Tag.

    Meine Waffe ist das Wort

    hier...und jetzt...und an jedem Ort.

    Und wenn von den vielen nur einige blieben

    so bin ich sicher...es sind dann jene die ich mag.

    So ist der Affe im Baum vielleicht nur ein Traum

    und meine Waffe vielleicht auch nur der Schaum

    der auf den Wellen des Meeres daherschwimmt.

    In was tauche ich? Ich weiß es nicht.

    Der Affe im Baum hat meine Waffe in der Hand...

    sieht mich an und sagt nichts

    ihm zu Vertrauen hieße sich fallen lassen.

    Sei's drum...

    (Elftes Gedicht aus den zehn Gedichten aus Tagen fröhlicher Blödsinnigkeit)

    Spoiler anzeigen


    "Gelbe Gedichte" deshalb, weil ich die alle aus vergessenem Grund auf gelbes Schreibmaschinenpapier gehackt habe - ich nehme mal an, es war gerade nichts anderes mehr da...:D:D:D

    Das erste gelbe Gedicht:

    LEGUAN UND PELIKAN

    ...1 Drama in 2 Akten

    I.Akt

    Der Leguan, der Leguan

    der wäre gern ein Pelikan

    doch leider fehlen ihm die Federn

    ja seine Haut ist eher ledern.

    Und auch den Kehlsack hat er nicht

    von dem er sich gar viel verspricht.

    Denn dorten paßt recht viel hinein

    sei's nun vom Rind, vom Huhn, vom Schwein

    - all diese Labsal für den Magen -

    das Leben ließ sich wohl ertragen!

    Und angetrieben von den Wonnen

    die ihm sein Hirn grad hat ersonnen,

    gerät er förmlich in Ekstase

    (...wie damals, als die Blumenvase

    von meiner Oma runterfiel:

    für ihr Herz war das auch zuviel! )

    Er windet sich in Atemnot

    und ist nach fünf Sekunden tot.


    II.Akt

    Ein Pelikan schwebt aus den Lüften

    stark angezogen von den Düften,

    die fette Beute ihm versprechen

    ( ich glaub' ich müßte mich erbrechen! )


    und schluckt den Leguan hinab,

    in's tiefe, dunkle Kehlsackgrab.

    Denn dessen Wünsche hat er nicht

    weil er sich nichts davon verspricht.

    Denn was in seinem Sack sich sammelt

    und in der Feuchte auch vergammelt:

    Ob Fisch ob Leguan - egal

    das wichtigste ist's Mittagsmahl.

    (Entstanden ohne tieferen Einblick in Rhythmik und Metrik - aber wen außer Goethe juckt sowas auch schon...?)

    Der Wanderer


    Hier geht's direkt zum nächsten Gedicht...