Beiträge von Asni im Thema „Schreibwettbewerb April/Mai 2020“

    Ich war mir nicht sicher, ob meine Anspielungen auf Aleister Crowley und die Hexen von Salem erkannt würden.

    Na, aber sowas von! ^^ Anfangs war ich etwas irritiert, weil der Name so bekannt klang, aber doch fremd war (Alastair Cromwell). Als ich später dann noch Alan Stair und Salem gelesen habe, war mir klar, dass es Anspielungen sind.

    Ich hatte es mit Absicht in der heutigen Zeit angesiedelt. Auf der einen Seite die Technik und Realität und auf der anderen Seite das Unerklärliche. Ich mag solche Gegensätze.

    Ja, das verstehe ich ein Stück weit. Wäre die Seitenbeschränkung für den Wettbewerb nicht, hättest du probieren können, diesen Gegensatz noch mehr im ersten Absatz unterzubringen. Persönlich hätte ich da vielleicht sogar erst recht auf einen handschriftlichen Brief gesetzt, um den Gegensatz noch stärker hervorzuheben. Auf der einen Seite ist da die Kommunikation mit Telefon / Handy / E-Mail, der Laptop liegt auch noch da und scheint nur darauf zu warten, dass sein Besitzer zurückkommt und ihn wieder aus dem Stand-By-Schlaf erweckt und auf der anderen Seite liegen da ein paar Blatt Papier, die mit schwarzer Tinte in einer hastigen, unsauberen Handschrift beschrieben sind. Warum hat Matthew nicht einfach eine Mail geschrieben oder mal angerufen?

    Wobei, wenn ich die folgenden zwei Zitate aus der Geschichte nochmal nebeneinander stelle, dann wird mir nochmal deutlicher, was du meinst. Das ist mir beim ersten und zweiten Lesen gar nicht so aufgefallen :hmm:

    Das Kontrolllämpchen am Laptop blinkte im Stand-by-Modus unermüdlich in regelmäßigen Abständen und wartete geduldig darauf, bis ihn endlich jemand wieder zum Leben erweckte. Er musste nicht lange nach dem Startknopf suchen. Surrend wurde das Gerät lebendig und kurz darauf erschien eine Textdatei am Bildschirm. Er scrollte hoch zum Anfang und sah, dass es sich um einen Brief handelte, der an ihn adressiert war.

    ...

    Hier brach der Text ab. Connor starrte den blinkenden Cursor an, als könnte er ihm sagen, was mit seinem Freund geschehen war. Er schaltete den Computer aus und verstaute ihn in einer Notebooktasche. Er nahm ihn am besten mit zur Polizei, vielleicht half der Brief bei der Suche nach Matthew. Eine weitere Vermisstenanzeige.

    Falls du weiter an dieser Geschichte arbeitest, könntest du noch mehr versuchen, ein Gefühl des Ein- und Auftauchens zu erzeugen bzw. das noch mehr zu verstärken*. Ich stelle mir das gerade in Farben vor... vorher und nachher ist die Welt bunt und real. Dazwischen, in Matthews Brief, dagegen ist die Welt eher in Schwarz-Weiß bzw. Graustufen gehalten.

    *Ich denke da immer an Kurzgeschichtentheorien nach Edgar Allen Poe und so weiter, die versuchen wollen, einen Unity-of-Effect zu erzielen, also dass jedes Detail der Kurzgeschichte dazu beiträgt, die erwünschte Wirkung beim Leser eintreten zu lassen. Das soll heißen: Man muss das nicht so machen oder versuchen, aber man könnte ^^

    Herzlichen Glückwunsch, kalkwiese !

    Und weil ich mir beim Lesen diesmal schon Notizen zu den Geschichten gemacht habe, gibt's auch ein kleines Feedback

    Geschichte 1: Der letzte Kampf

    Am Anfang für meine Geschmack zu sehr erklärt, was ist. Die Idee – ein Kampf um die Freiheit zwischen zwei Freundinnen – finde ich hervorragend! Meine Erwartung wäre aber evtl. gewesen, dass der Sprecher den Kampf viel mehr zur Unterhaltung der Masse ausschlachtet, also explizit die der Situation innewohnenden Tragik anspricht oder geradezu inszeniert.

    Die Kampfszene könnte emotionaler sein. Das wäre für mich das, was die Geschichte packend macht.

    Geschichte 2: Wege durch die Nebel von Aveloan

    Auch hier muss mir am Anfang zu viel erklärt werden, damit ich verstehe, worum es geht. Das raubt der Geschichte meiner Meinung nach die Spannung.

    Geschichte 3: Nusto en datra

    Den Einstieg fand ich spannend, dann aber irgendwie verwirrend. Der Junge als Sprecher / anwesender Charakter und jemand, über den gesprochen wird? Das kam mir irgendwie so vor. Natürlich ist es möglich, dass ich mich da verlesen habe... :pardon:

    Der zweite Teil ist ebenfalls recht verwirrend geschrieben. Die Idee ist nicht schlecht, aber für eine Kurzgeschichte mMn zu episch. Handwerklich einige Mängel, die mir den Spaß am Lesen etwas verdorben haben.

    Geschichte 4: Erneuerung

    Der Anfang wirkt auf mich, als hätte der/die Autor*in erst noch in die Geschichte finden müssen. Die Idee, eine Horrorgeschichte in einer E-Mail zu vermitteln, finde ich nicht optimal. Um den Charakter des Außergewöhnlichen noch zu unterstreichen, wäre ein altmodisch mit Tinte handgeschriebener Brief mMn noch besser gewesen.

    Gegen Ende kommt mehr Lovecraftsche Stimmung auf, das gefällt mir ganz gut.

    Der Bezug zum Thema… war mir zuerst nicht klar, aber als ich gerade ausschreiben wollte, dass es nur um den Preis für das Haus geht, wurde mir klar, dass der Preis für das Haus viel schrecklicher ist. Ich mag hier irgendwie, dass das nicht wirklich explizit dargestellt wird.

    Geschichte 5: Mondkäsefondue

    Oooooch, war die schön!!!

    Was hat mir gefallen: viel Liebe in die Sprache investiert, sehr gut gewählte Alliterationen, nette, runde Charaktere und eine herzerwärmende Story (Oder ist es einfach nur wahnsinnig egoistisch von der Wissenschaftlerin, für ihren Genusskonsum zum Mond zu fliegen?)

    Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben!