Beiträge von Stadtnymphe im Thema „Ymir "Die Lichter von Dunhaven"“

    Hi Etiam ,

    schön dass es weitergeht. Dieser Part - vor allem durch die knackige Kommunikation ohne allzu viele Redebegleitsätze - liest sich sehr schnell und unterhaltsam runter.

    Hier hab ich mich gefragt:

    Es war Kommandant Durin, gefolgt von seinem immer loyalem Vetter Birk und zwei weiteren Soldaten.

    Einer von ihnen war Metjan, welcher am Abend zuvor Elina beschimpft hatte. Er wich ihrem Blick aus, doch als er Tjelvar sah, verzog er angewidert das Gesicht.

    ...ob ich die erwähnten Personen schon kennen sollte (Metjan etc.), ob sie unter Elinas POV schon mal erwähnt wurden. Durin ja anscheinend nicht, aber die anderen? Wenn ja, hab ich das nämlich vergessen.


    Und das hier:

    Im Laufe der Jahre hatte sich Elina mit vielen Soldaten unterhalten. Utjans Taverne war sehr beliebt und nicht weit von der Halle der Krieger. Nach wenigen Wochen hatte Elina mit den meisten Kriegern Bekanntschaft geschlossen und ihnen krügeweise Met ausgeschenkt. Am Anfang kamen sie wegen des goldenen Weins und den köstlichen Speisen, doch blieben viele von ihnen wegen der Gesellschaft und der Möglichkeit Gehör zu finden.

    So kam es, dass Elina die Menschen häufig durch deren Sorgen und Ängste kennengelernt hatte. Nur einer hatte sich ihr nie geöffnet - Durin. Während es für sie ein Leichtes war, die meisten Gäste Utjans wie ein Buch zu lesen, blieb der Kommandant für sie nichts weiter als eine leere Seite Papier. Und wenn er mal den Mund aufmachte, gelang es ihm mit Leichtigkeit, ihr unsympathisch zu erscheinen. Allen voran, weil er es zu lieben schien auf Ille rumzuhacken.

    Sie verstand nicht, warum sich ihr Freund das gefallen ließ. Von einem Mann, der einen Trunkenbold wie Metjan zu seinem Thanen ernannte, würde sie sich nicht herumkommandieren lassen.

    ...ist ein klassisches Tell don't Show - aber es wäre andersherum viel schöner. Zum Beispiel so, dass Elina sich aktiv an Durin erinnert, der irgendwas konkretes gesagt hat oder sich ganz bestimmt verhalten hat in der Schenke. Auf diese hier beschrieben Weise wirkt es auf mich ein wenig... flach. Man kann "unsympathisch" auch anders zeigen, als es direkt hinzuschreiben ;) Und du tust es im Nachsatz ja sogar auch. Man könnte den Satz daher ändern zu: "Und wenn er mal den Mund aufmachte, dann nur, um auf Ille rumzuhacken." So hätte man a) mürrische Schweigsamkeit und b) Arroganz gleich in einem Satz verbaut und die Unsympathie gleich mit.

    Huch, das war jetzt schon wieder wirr beschrieben und ich hoffe, du verstehst trotzdem, was ich meine :)

    Liebe Grüße,

    Stadtnymphe

    Falls du jedoch meintest, wo Tjelvar Ursprünglich herkam. Also wo er mit Sigi und co lebte, da halte ich mich noch geschlossen :D

    Warum denn das? Ich glaube, in einem richtigen Buch wäre ich verwirrt, dass das geheimgehalten wird, da dort ja wesentliche Inhalte spielen. Vor allem, wenn's eine Karte gibt. Die lädt einen ja schon ab Seite 1 ein, abzugleichen, wo in der Welt man denn nun ist. ?(

    Hey Etiam -

    also, du, deine Karte und deine Mama müsst euch da echt nicht verstecken. ^^ Ich find die Karte gut! Habe ähnliche auch schon in tatsächlich gedruckten Fantasybüchern entdeckt. Von der Optik und der Funktionalität passt's gut, find ich.

    Und jetzt glaube ich mich auch zu erinnern, wo Tjelvar herkommt. Ich wage das allerdings nicht hier zu schreiben, da ich eventuell total dumm bin und der Gedanke falsch. :dash: Auf jeden Fall hab ich jetzt ne bessere Vorstellung von der ganzen Welt. Danke!

    Hm ja, ich bin am überlgen wie ich das mache, oder ob ich das überhaupt ändern will :hmm:

    Vielleicht könntest du diesbezüglich mal deine anderen geneigten Leser befragen, wie die sich denn Ymir vorstellen - oder, ob überhaupt. Ich finde, so eine konkrete Vorstellung ist schon nicht ganz unwichtig, vor allem, da Tjelvar und Frod ja tatsächlich weit gereist sind. Ich als Leser verorte gerne, wo was stattfindet. Und wie gesagt, führen bei mir die verschiedenen Städtenamen ohne genauere Einbettung zu etwas Verwirrung.

    Und Karten gibt's in Fantasybüchern mittlerweile zuhauf, meistens im Innenumschlag. Eigentlich kenne ich eher kaum noch ein Buch, das keine Karte hat :DD

    Ich freu mich tatsächlich auch. Ich versuche jetzt auch schneller was zu posten. Habe eine neue Strategie, wie ich am besten schreibe und bis jetzt funktioniert das ganz gut mit dem Tempo. Also ich bin zufrieden ^^

    Überanstreng dich nicht und mach ganz entspannt! ^^ Studium und Leben geht vor. Und wenn's andersherum zu viel wäre, käme ich ja auch nicht mehr hinterher :P

    Hallo Etiam ^^

    Diesmal kann ich mich an den vorigen Part besser erinnern und muss dich somit weniger mit "Wie war das noch gleich?"-Nachfragen nerven.

    Vom Aufbau hat mir dieser Part gut gefallen. Beim "Lichterfest" kamen mir unwillkürlich Vorstellungen von Rapunzel/Tangled (Disney). :D Aber der Anfang mit Elinas Gedanken ist gut aufgebaut und führt schön an das (künftige) Geschehen heran.


    Gefangen zwischen dem Dis- und dem Jenseits irrten die Verstorbenen ziellos unter dem Dach der Welt.

    *Diesseits

    Elina hatte mit den unterschiedlichsten Sitten und Bräuchen gelebt, während sie durch das Land gereist war. Sie wusste gut über die verschiedenen Gewohnheiten in Ymir Bescheid. Und sie konnte mit Fug und Recht behaupten, dass kein anderes Volk so viele und so große Feste feierte, wie das der Dun. Deswegen war sie schon gespannt auf den heutigen Abend.

    Hier bin ich kurz durcheinander gekommen und meine nach ein wenig Nachdenken erklären zu können, warum. Vielleicht liegt's daran, dass mir Prologe zu distanziert vorkommen oder dass die Erklärungen dazu schon weit weg liegen, aber unter deiner Welt - Ymir - kann ich mir vom konkreten politischen Aufbau her nichts vorstellen. Ich habe jetzt gerafft dass die Dun ein Volk sind und Dunhaven wohl ihre Hauptstadt. Und Tjelvar kommt von woanders her... war da nicht was mit Hellhaven? *verwirrt*

    'ne Karte würde mir helfen... oder ein Kommentar, haha :P

    Ansonsten freu ich mich generell, dass du weitermachst. :)

    LG!

    Hallo Etiam !

    Ich war sehr überrascht, diesen Abschnitt zu lesen. Er war stilistisch auf deutlich höherem Niveau als sonst und auch rechtschreibtechnisch unauffällig :D Ich habe die Vermutung, dass hier jemand drübergelesen hat und kann das nur begrüßen. Das Lesen war gleich ein ganz anderes.

    Viele Formulierungen haben mir extrem gefallen; es war mir eine Freude zu lesen, dass einiges angedeutet und doch nicht verraten wird, wie z.B. hier - das schafft eine Art Rätselhaftigkeit:

    Es war Tjelvar kein Geheimnis, wonach sein Begleiter wirklich strebte. Er erinnerte sich noch genau an diesen grauen Morgen, als sie beide dachten, es würde ihr letzter sein. Damals hatte Frod ihm erzählt, wofür er im Leben kämpfte.

    Würde Frod es heute wieder tun? Würde er dem Jarl verraten, woraus der Wind in seinen Segeln bestand?

    Auch diese Formulierung ist für mich ein Geniestreich, weil bedrohlich und klangvoll zugleich:

    Tjelvar schüttelte nur leicht den Kopf. „Egal wie hoch Eure Mauern sind und wie stark Eure Tore auch sein mögen ... Wenn der Nebel kommt, werden sie Euch nicht beschützen.“

    Hier gefällt mir, dass wir Tjelvars Gedanken wunderbar direkt und dadurch absolut nachvollziehbar durch den personalen Erzähler präsentiert bekommen. Man fiebert sogar mit dadurch:

    „Und um welches Artefakt soll es sich bei Euren Erzählungen handeln?“

    Hatte Frod ihn am Haken?

    Hier noch ein paar kleine Auffälligkeiten:

    Mal abgesehen davon, dass ich hier nun wieder ins PQP wechseln würde, musst du hier mal wieder die berüchtigte das/dass Regel anwenden ;)

    Als Frod ihm damals verraten hatte, wonach er im Leben gierte, erzählte Tjelvar ihm von dem Lied, dass ihn seit jeher antrieb.

    Hier finde ich Jorans Reaktion irgendwie... komisch. Schief lächeln ist für mich was sympathisches, zischende Laute hingegen nicht und passen für mich nicht zusammen.

    Joran gab einen zischenden Laut von sich und schüttelte nur schief lächelnd den Kopf.

    Hier fehlt ein Satzschlusszeichen:

    Frod klappte der Mund auf. „Aber wir...“, begann er, kam jedoch nicht weit

    Ein Knall ist doch was Kurzes, wie soll der die Halle "fluten". Das würde für mich mehr bei einer längerdauernden Geräuschkulisse, die plötzlich hereinbricht, Sinn ergeben:

    Ein lauter Knall flutete die Halle

    hier das Adjektiv klein schreiben:

    Ihr seid nur Feige.“

    Inhaltlich frage ich mich natürlich, was dieser Besuch jetzt denn nun gebracht hat. Beim Jarl haben sie unerfreulicherweise nichts erreicht. Tjelvars kleinen Ausbruch fand ich nachvollziehbar und war bisschen enttäuscht, dass Frod dann katzbuckelnd alles zurückgenommen hat. So jedoch bekommt man einen guten Einblick in beide Charaktere. Allerdings konnte ich auch das Argument des Jarls nachvollziehen, warum man das Grab lieber geschlossen halten würde. Die Argumentation fand ich demnach schlüssig.

    Jetzt frage ich mich allerdings, was diese Stippvisite insgesamt noch bewirken wird... mal schauen.

    Ich freue mich auf den nächsten Teil.

    Liebe Grüße,

    Stadtnymphe

    Hallöchen Etiam ,

    sehr schön, es geht weiter. Vielen Dank für deinen kleinen Auffrischungskurs, den hatte ich bitter nötig (das letzte, was ich noch in Erinnerung hatte: Elina benahm sich etwas verrückt 8o :D ). Stilistisch bewegst du dich auf ähnlichem Niveau wie zuvor. Einige Male würde ich statt dem Präteritum ins Plusquamperfekt übergehen - besonders dann, wenn Tjelvar selbst an etwas denkt, was er schon erlebt hat bzw. was geschehen war. Ich kann es dir auch noch mal raussuchen, wenn du Bedarf hast. :rolleyes: ;)

    Tjelvar selbst erscheint mir mehr und mehr wie ein grummeliger Wikinger und das ist eine sehr gute Entwicklung. Man fängt dadurch an, ihn wirklich um sein Leid zu bemitleiden. Die Entwicklung hat er ja nicht einfach so durchgemacht. So ist es für mich spürbarer, als wenn du schreiben würdest "Es ging ihm entsetzlich schlecht". Die Begegnung mit dem Jarl fand ich interessant, im Gegensatz zu Rainbow fand ich aber nicht den Herrscher, sondern den Leibdiener unsympathisch. Den Jarl finde ich bisher noch etwas zu intransparent, um da eine fundierte Meinung abgeben zu können. Was genau Frod jetzt aber wirklich plant, konnte ich mir nicht erschließen. Generell habe ich eventuell den großen ganzen Faden verloren... :whistling: :whistling: :whistling: :whistling:

    Ich würde übrigens nicht "ok" schreiben, sondern das ganz weglassen. Finde, das passt nicht in die Geschichte. Ansonsten schließe ich mich dem Kleinkram von Rainbow an. Ich finde es immer total anstrengend, das einzeln rauszusuchen, deshalb bin ich froh, dass sie das schon übernommen hat. :)

    Hoffe, das war hilfreich!

    LG

    Stadtnymphe

    Hey Etiam ,

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    ich kann mich Rainbow nur anschließen. Beim ersten Lesen dachte ich: "Oh Gott, was ist das denn für Eine, die scheint echt keine Angst zu haben vor fremden Männern?" Da schrillten bei mir direkt die Alarmglocken. Auf die Idee, Elina könnte eine Prostituierte sein, kam ich schon, bevor sie dies selbst andeutete (für mich war diese Andeutung auch schon verständlich). Das passte dann wiederum aber nicht zu ihrem Verhalten. Sie hat eine seltsame Mischung aus Verhaltensweisen, nämlich:

    - einerseits: Sie ist offenherzig, naiv, geht auf andere zu, nimmt nen fremden Kerl mit auf ihr Zimmer, entblößt sich halb -- alles Sachen, die ja irgendwie provozierend sind

    - andererseits: sie will offensichtlich nicht, dass der fremde Kerl ihr an die Wäsche geht, droht mit ihrem Wirt, bedeckt sich doch irgendwie.

    Das finde ich sehr verwirrend und nicht ganz zusammenpassend! Heißt, irgendwie werde ich aus Elina noch nicht ganz schlau...

    Die Idee mit den drei gebrochenen Charakteren fand ich wiederum echt super ! :) Tjelvar wird mir gerade dadurch, dass du ihn jetzt so leiden lässt und man ihm seine schwere Vergangenheit anmerkt, immer sympathischer! :D Elina hingegen... naja, muss ich mal abwarten :P

    LG :)

    Wie hat sich der gute Mann verraten? xD

    Na blond, traurig, groß, Hüne - das schreit mir alles nach "Tjelvar".

    Du könntest vielleicht den "Hünen" rausnehmen, dieses Wort hattest du immer im Zusammenhang mit ihm. Dann kommt es, besonders, wenn du ihn noch deutlich älter/erfahrener/trauriger etc. darstellst, am Ende krasser raus, wenn der andere Typ, Frod (?) ihn mit "Tjelvar" anspricht. Und ich nehme an, du wolltest den Leser ja mit diesem kleinen Ende etwas schocken :P So könntest du das verstärken.

    Naja, naiv ist ja an sich nix schlechtes. :) Nur wenn Elina schon so oft enttäuscht wurde, müsste sie es ja besser wissen. Mir gefällt dein erster Vorschlag mit dem Hoffnungs-Satz auch besser, der wäre nicht so ganz unpassend. Vielleicht kannst du die vorherigen Wiederholungen rausnehmen und diesen Satz nehmen.


    Und erst mal abwarten, ob mir der nächste Part "nicht gefällt" :P Wenn's mir prinzipiell nicht gefallen würde, würd ich's ja nicht lesen :)

    Hey Etiam ,

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    dachte mir schon, dass der blonde Hüne Tjelvar ist, wahrscheinlich einige Zeit später. Frage mich, was es mit dem Armreif auf sich hat (Edit: Ach ja! Sigi!) und wie er diesen ominösen Frod kennengelernt hat. Der wiederum kommt mir reichlich unsympathisch vor!!! Habe ihm keine Sekunde geglaubt, ein echter Magier zu sein. Die Wirtin wiederum ist einfach nur... naiv? Während sie mir im letzten Abschnitt noch gefiel, hab ich hier ein bisschen den Kopf geschüttelt. Einfach so dem nächstbesten Typen erstmal zu glauben, obwohl ihre Hoffnungen schon so oft enttäuscht wurden, da müsste sie doch eigentlich schon draus gelernt haben...

    Der Abschnitt wirft viele Fragen auf - bin gespannt, wann du sie beantwortest :)

    Stilistisch war es eher wieder auf deinem normalen Niveau, würde ich sagen. Schau nochmal drüber - tlw. sind Groß/Kleinschreibungen falsch bei der Wörtlichen Rede.

    LG :)

    Hey Etiam -

    das hat sich wieder wunderbar flüssig lesen lassen. Ich bin so vielen Neuanfängen in den POVs eigentlich meist skeptisch gegenüber, aber hier war das ganz natürlich und nicht erschwerend. Ich musste mehrere Male grinsen, v.a. hier:

    Dabei lief ihm kein unwesentlicher Teil der Suppe in den ungepflegten Bart.

    Angewidert betrachtete Elina das Schauspiel des Hünen. Seine Essgewohnheit rundete nur das Bild ab, dass er ihr bot.

    dasssssss!!!!! ---- nutz die Eselsbrücke :D


    Inhaltlich also sehr schön, auch der Schreibstil reiht sich nahtlos an die guten Kampfszenen an. Weiter so. Bin gespannt, ob die Wirtin hier irgendwie von Nutzen sein wird oder nur eine Nebenfigur ist. Es könnten ja mal wieder ein paar Leute den Protas hinzugefügt werden, nachdem du die alten netterweise alle weggemetzelt hattest :P

    Bis bald!

    Stadtnymphe

    Okay, Etiam , Kapitel 4/4 und deine Anmerkungen haben mich heillos verwirrt...8o Ich weiß nicht, inwiefern es was bringt, wenn du deine Gründe, warum du etwas darstellst, jetzt so anteaserst, ohne richtig erklären zu können, warum du etwas machst, weil das im Plot noch nicht dran kam - ich glaub, das hilft mir nicht wirklich :D Ich begnüge mich gern mit dem schlichten Satz "Das hat schon einen Sinn so, wartet erst mal ab".

    Den Abschnitt fand ich stellenweise gut geschrieben. Die Spannung am Anfang machst du sehr gut auf, auch zwischendurch, als Björn panisch wird und anfängt zu reden, Fragen zu stellen etc., noch gruseliger wird es durch Dwans total gelassenes Auftreten.

    Am Ende war es wieder etwas zerstückelt und zerwürfelt. Du hast die Handlung durch bewusste Absätze zwischen den Sätzen wieder etwas auseinandergenommen und dadurch die Spannung reduziert. Das hast du schon mal fließender hingekriegt ;)

    Der Plot ist jetzt an einer derart verwirrenden Stelle angekommen (es wurde ja noch gar nicht richtig erklärt, wer Dwan denn nun ist und was zur Hölle er möglicherweise mit der Tjelvar-Geschichte zu tun hat?), dass ich hoffe, es möge schnell etwas aufklärend weitergehen... Andererseits bin ich in meinen Geschichten auch immer derjenige, der immer nur noch mehr Fragen aufwirft... :D

    Bin also gespannt auf mehr!

    Uff. Ich muss das erstmal logisch checken, was du hier vorhast :D

    Also, was ich verstanden habe, ist, dass das Vergessen extrem schnell geht und lokal verursacht ist, also an dieser bestimmten Stelle im Grabmal. Andererseits geht das Vergessen nicht schnell genug, als dass alles, was Dwan passiert ist, sofort weg wäre - denn du willst ja offenbar, dass die Geschehnisse ans Tageslicht kommen, aber nicht von ihm selbst.

    Punkt 6 verstehe ich auch nicht. Wenn ich merke, da hinter dieser Tür ist was Gefährliches/Irgendetwas, das nicht stimmt, dann bleibe ich doch nicht in den Tunneln drin und chille ne Runde :P Ich würde machen, dass ich rauskomme, und erst in meinem netten Gasthaus bei Wein und Gans meinen literarischen Reisebericht abfassen ;) Schon allein, weil a) es könnte mich was angreifen, b) diese lokale Magie verursacht ja meinen Gedächtnisschwund, ich würde mich dann also schnell dort wegbegeben wollen und innerlich hoffen, dass die selektive Demenz dadurch auch verschwindet und c) wäre das einfach ein menschlicher Instinkt.

    Andererseits, wenn Dwan direkt merkt, dass er sein Gedächtnis verliert, macht es schon etwas Sinn. Das würde dann aber bedeuten, dass er nicht nur dies bemerkt, sondern die eigentliche Gefahr hinter der Tür noch etwas Anderes ist. Oder?^^

    Der aktuelle Part hat mir ganz gut gefallen. Auffällig wurde allerdings, dass du jetzt wieder mehr schreibst wie "früher" :P Die beiden letzten Parts - Dwan-in-der-Höhle-Brief und Letzte-Kampfhandlungen waren wirklich stilistisch herausstechend. Im aktuellen Part unterlaufen dir wieder kleine Sachen wie

    - keine durchgehend stringende POV-Erzählung, manchmal wechselst du ausversehen von Björn weg

    - kein durchgehend stringentes Tempus

    Schau einfach nochmal drüber - wenn dir nicht auffällt, was ich meine, such ich es noch mal raus.

    Ein paar schöne Stilblüten sind allerdings auch drin, wie etwa

    Die Stille erhebt sich zuerst dort, wo alle schweigen.

    Das ist ein großartiger Satz.


    LG :)

    Hey Etiam !

    Gleich vornweg, du schaffst es, das Niveau von vorher zu halten. Der Abschnitt hat mich möglicherweise noch mehr begeistert als der davor, weil hier auch etwas Philosophisches mitschwingt: Wer sind wir, wenn wir keine Erinnerungen mehr haben, etc. Außerdem macht es eine neue Perspektive auf die Draugar und was sie alles ausrichten könnten, auf. Gefällt mir also sehr gut. Was ich aber anmerken muss: Die beiden letzten Parts passen nicht recht zu deiner vorherigen Schreibweise. Da müsstest du die alten vlt. anpassen.

    Hier meine Anmerkungen:

    Spoiler anzeigen


    „Dieser Grabhügel ist in der Tat anders, Komma weg als jene, die ich bisher besucht hatte. Ich befinde mich vor dem verschlossenen Tor der großen Kammer und schreibe diesen Brief. Ich muss ihn hier schreiben, bevor ich etwas vergesse. Schon jetzt spüre ich, wie die Dinge wieder versuchen, meinem Geist zu entrinnen. Als wollen sie nicht von mir aus dieser Gruft gezerrt werden.

    Okay – ist das Tor gleichzusetzen mit dem schweren Stein? Wie kann er es dann wieder verschlossen haben?

    Es fing schon an, als wir den schweren Stein beiseiteschoben, der den schmalen Eingang versperrte. Sobald das Portal offen lag, schien sich der Gemütszustand meines Reisebegleiters schlagartig zu ändern.

    War er doch am Anfang der Reise noch fest entschlossen, mir das Grabmal zu zeigen und sich mit meiner Hilfe dessen Reichtümer anzueignen, schien er nun von jeglichem Willen verlassen. Er wurde bleich und stotterte nur, dass es eine falsche Entscheidung gewesen wäre, mich hier her (zusammenschreiben) zu führen.

    Doch gerade dieses abrupte merkwürdige Verhalten, Komma weg gab mir die Gewissheit, dass das hier der richtige Ort sein musste.

    Ich ignorierte seine wirren Warnungen und während er die Heimreise antrat, stieg ich hinab in die Finsternis.

    Schon bald war ich so tief, dass vom Wald über mir weder was zu sehen noch zu hören war. Wie bei keinem anderen Grabhügel zuvor, hatte ich das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein. Völlig abseits von dem, was sich da oben abspielte und verbunden mit den uralten Dingen, die hier unten ihr Dasein fristeten.

    Meine Fackel brauchte ich nicht zu entzünden. Merkwürdigerweise brannten schon mehrere in den Gängen und der großen Grabkammer. Wie erwartet stieß ich auch auf Draugar, die sich nicht als großes Problem darstellten. Als ich mir die Wände und Urnen angesehen habe, erkannte ich die verwitterte Schrift der alten Menschenvölker. Eure Vermutung scheint sich also zu bewahrheiten. Die alten Silben ermahnten mich zum Umdrehen und schilderten grausige Zukünfte, wenn ich auch nur einen Schritt in die unheilige Krypta setzen würde.

    Die Beschreibungen in diesem Absatz finde ich extrem gelungen. Sie haben einen lyrischen, aber gleichzeitig auch epischen Touch. Da hilft die Briefform natürlich auch :D

    Doch das, was mich das Fürchten lehrte und mich nun zweifeln lässt, ereignete sich erst, als ich eben jene Grabkammer betrat.

    Das hier finde ich etwas unlogisch: Eigentlich ist es doch klar, dass das Schlimmste IN der Grabkammer lauerte. Er schreibt hier aber »Doch das, […] ereignete sich erst [..]...« - als wäre das etwas Unerwartetes. Ich als Leser erwarte jedoch, dass genau das Schlimmste in der Grabkammer passiert.

    Der Raum war höher, Komma weg als die anderen und ich konnte mich wieder aufrecht hinstellen (finde ich etwas salopp und nicht so lyrisch geschrieben wie der Rest, sodass das für mich einen Stilbruch darstellt. Wie wäre es mit »aufrichten«?). Ich hatte mich eigentlich auf einen Kampf vorbereitet, doch die Draugar in diesem Teil des Grabhügels waren alle tot.

    Ihre verfluchten Seelen waren ihren Körpern entschwunden. Mir wurde übel, als ich sah, dass aus ihren von Maden befallenen Leichen offensichtlich große Stücke herausgerissen wurden. Als hätte sie jemand oder etwas herausgebissen (hier kommt »herausgerissen« und »herausgebissen« in einem Satz – nicht nur dass das extrem ähnlich klingt, es reimt sich auch und ist nicht so elegant). Ob das vor oder nach ihrer Verwandlung zu diesen gottlosen Kreaturen geschah, vermag ich nicht zu sagen.

    Doch eins ist klar. Ihre schmerzverzerrten Gesichter berichten noch heute von den Qualen, die sie erlitten haben mussten.

    Am anderen Ende des gemauerten Raumes stand der Sarkophag.

    Es gab also keinen Zweifel mehr. Dies war die Ruhestätte, nach der ich schon so lange gesucht habe (Ich würde schreiben: gesucht hatte – denn er hat ihn ja jetzt gefunden). Doch als ich nähertrat, erkannte ich, dass der große Stein, welcher den Toten für immer gefangen halten sollte Komma zerbrochen war. Ich schob ihn bei Seite (zusammenschreiben: beiseite) und erschrak, als mich nichts außer kalten Stein anstarrte (gute Formulierung!). Die Ketten, welche den Leichnam hätten fesseln sollen, lagen belanglos auf dem Boden.

    In mir kamen erste Zweifel hoch. Ist (War) mir jemand zuvorgekommen oder war (siehst du, hier hast du es richtig gemacht :D) ich gar einer falschen Fährte erlegen? Jahrelange Nachforschungen wären umsonst gewesen. Doch gerade als ich mich schon wieder am Anfang meiner Suche wähnte, überkam mich dieses Gefühl. Vielleicht klingt es verrückt, doch auch wenn der Sarg leer war, so konnte ich deutlich die Anwesenheit des Toten spüren. Ich wusste nicht, ob es real war, oder nur jenes Empfinden, welches man auch hat, wenn man nachts einsam durch die Wälder streift und hinter sich einen Ast zu laut brechen hört (das ist eine sehr treffende Beschreibung, perfekt). Und dann lief es mir eiskalt den Rücken runter. (Das wiederum ist ne ziemliche Plattitüde, aber geht schon in Ordnung... :D)

    Der Stein vor dem Hügelgrab. Er war noch vor der Öffnung, als wir ankamen. Meine Nackenhaare stellten sich auf, als mir die Gewissheit kam. Ich war nicht allein.

    Ich habe so viele Draugar nach Hel befördert, dass ich sie gar nicht mehr zählen kann. Wenn mich ihre dunklen toten Augen anstarren, spüre ich nichts. Ich habe keine Angst, wenn sie mich anbrüllen oder sich gar auf mich stürzen. Ihr kennt mich und ihr wisst, dass ich den Tod nicht fürchte.

    (Ich würde hier ein »Doch« davorsetzen, um den Satz erstens kausal einzubetten und zweitens die Spannung zu steigern.) Hier lauerte etwas weit aus Grausameres. Etwas, das den Tod besiegt hat (hatte – du schreibst ja überwiegend im Präteritum) und selbst nach tausenden von Jahren nicht bereit war zu sterben. Und auch, wenn ich es nicht spürte, so griff es nach mir, seit ich einen Fuß in diese verfluchte Krypta gesetzt hatte. Es dauerte eine Weile, bis ich es gemerkt hatte, doch ich begann zu vergessen.

    Diese uralte Macht, die mich hier umgab, trachtete nicht nach meiner Zukunft, sondern labte sich an meiner Vergangenheit. (ohhhh – extrem guter Satz!!)

    Das ist der Grund, warum ich die Tür zu dieser Kammer wieder verschlossen habe. Warum ich mit der einen Hand diesen Brief schreibe, während ich mit der anderen verkrampft meine Gleve halte. Alles, was ich hier geschrieben habe, liegt nur noch schemenhaft vor mir.

    Meine Erinnerungen zerfallen und ob es auch ältere Tiefsitzendere genommen hat, werde ich wohl nie herausfinden. Ich fürchte mich davor. Denn sind es nicht unsere Erinnerungen, die uns zu dem machen, der wir sind?

    Und genau aus diesem Grund dürft Ihr nicht hier her kommen.

    Eine neue Bedrohung bahnt sich am Horizont ihren Weg. Und wenn wir es nicht vermögen sie aufzuhalten, wird sie schon bald alles zunichtemachen, für das wir so hart gekämpft haben.

    Dwan.“

    Sorgsam faltete Björn den Brief wieder zusammen und steckte ihn in seine Brusttasche. Er rieb sich die Stoppeln am Kinn und betrachtete den Mann, der gefesselt vor ihm auf dem Karren saß.

    Die Gleve, welche der Fremde bei sich führte, lag neben Björn auf dem Boden. Ansonsten hatte er nichts bei sich. Am Leib trug er nur eine schlichte Hose und ein ärmelloses Hemd, das nicht viel Luft zwischen Stoff und dem muskulösen Körper seines Trägers ließ.

    Die langen, zusammengebundenen Haare waren so schwarz wie das Blut, welches die Hände des Gefangenen befleckte.

    „Also“; (Komma statt Semikolon) sagte Björn und stand von seinem Hocker auf. „Euer Name ist also Dwan.“

    LG :)

    Hey Etiam !

    Gleich vorweg will ich sagen, dass deine Kampfbeschreibungen mich bisher nie so wahnsinnig vom Hocker gerissen haben. Zum Einen hatte ich das Gefühl, nicht so richtig dabei zu sein, sondern es wurde (vorallem durch deine Syntax) ne gewisse Distanz bei mir gewahrt. Hin und wieder hattest du ja in der Vergangenheit wirklich schöne Metaphern, die aber immer kleine Stilbrüche waren.

    Deswegen frage ich mich jetzt: Was ist passiert?? 8o8o Das ist ja bisher wohl das beste Kapitel, das ich von dir gelesen habe!!!

    Was ich dir bei irgendeinem Kampfpart mal gesagt hab, nämlich dass du das Geschehen unmittelbarer machen sollst, ist hier super umgesetzt. Ich befand mich beim Lesen direkt in diesem Haus, bei Tjelvar, zitterte innerlich ein bisschen mit. Fantastisch! Gleichzeitig hast du hier auch eine schöne Bildsprache entwickelt. Die Emotionen sind überwiegend nachvollziehbar.

    Ich hab es mir nicht nehmen lassen, sowohl meine positiven als auch (hoffentlich) konstruktiv kritischen Anmerkungen mal rauszusuchen:

    Er ließ Tjelvar keine Sekunde zum Verschnaufen und ließ sein Schwert auf ihn niedersausen.

    Wortwiederholung

    Ich bin zu langsam, bemerkte er keuchend, als er gegen die Wand stolperte.

    Das ist hervorragend. Es baut herrlich nochmal Spannung, Angst, Entsetzen auf. Ein schöner knackiger Satz inklusive Tjelvars Innenleben.

    Er rammte dem Dunklen seine Schulter in den Bauch, hielt seinen Gegner umklammert und schob sich weiter nach vorne.
    Erst eine Bank, in die die beiden krachten, stoppte seinen Lauf. Hart prallte er mit der Stirn gegen das Holz. Benommen spürte er das Blut, das über sein Gesicht rann. Sein ganzer Körper schmerzte. Seine Wunden signalisierten ihm, dass die Zeit zum Kämpfen schon längst vorbei war. Als Tjelvar seine Augen öffnete, sah er die Gelegenheit, seinem Gegner den Garaus zu machen.

    Das hier will ich als Beispiel hervortun, wie ich eine gute Kampfbeschilderung lesen will. Die Sätze sind nicht zu lang - heißt, unmittelbar, man kann sie zügig, wie es ja auch der Kampf ist, lesen. Alles passiert Schlag auf Schlag.

    Kurz bevor er es schaffte die Brust des Dunklen zu durchstoßen, schaffte dieser es, das Schwert mit seinem Panzerhandschuh zu umschließen.

    Wortwiederholung

    Nur wenige Zentimeter trennten die Spitze von dem schwarzen Gewand, dass dieses Wesen umhüllte.

    Oh oh. Vielleicht war meine Eselsbrücke doch nicht so hilfreich? :patsch: (Ich wette, du kommst aber sicher selber drauf, deshalb keine grüne Farbe hier.)

    Noch einmal krallte er sich an der zerstörten Armlehne fest und zerrte seinen Leib in die Höhe.
    Noch nicht wieder auf den Beinen, packten ihn schon die kalten Finger seines Gegners am Hals.

    Hier Wortwiederholung am Satzanfang (Noch).

    Die schiere Angst, lähmte sie.

    Das ist ein Hauptsatz - kein Komma.

    „Nein!“, jammerte Tjelvar

    Jammern finde ich hier etwas unpassend, klingt nach nörgelndem Kleinkind. Wie wärs mit:

    flehte Tjelvar

    stieß Tjelvar hervor

    schrie Tjelvar

    er schrie und schrie, ohne jemals einen Ton über die Lippen zu kriegen.

    "kriegen" klingt für mich arg umgangssprachlich, aber nicht konzeptionell schriftlich. Würde also "bekommen" nehmen.

    Wellen der Trauer überkamen ihn.
    Wieso? Wiederholte er ständig in seinen Gedanken, kam aber zu keiner Antwort. Wütend und traurig schlug er sich selbst gegen den Schädel. Er hasste sich! Er hasste sein Versagen, seine Schwäche. Er hasste alles und jeden! Vorsichtig blinzelte er durch seine Finger hindurch zu seiner Schwester.

    Möglicherweise ist es etwas zu früh hier, um gleich die ganze Schuldschiene zu fahren. Ich glaub, im ersten Moment ist er erstmal geschockt. Das war jedenfalls bei mir so, wenn jemand Geliebtes gestorben ist. Ich konnte das gar nicht glauben. In einer Kampfhandlung ist es sicher ähnlich, du musst erstmal verarbeiten, was hier grad passiert, möglicherweise sind die Emotionen sogar abgeschwächt durch Taubheit und Schock. Ich verstehe hier, dass du quasi Tjelvar am Ende seines Lebens (das du versuchst dem Leser weiszumachen) nochmal mit Schuld konfrontieren willst, aber mich hat es bisschen rausgeworfen aus der aktuellen Handlung.

    Dabei möchte ich anmerken, dass ich es fantastisch finde, dass du Sigi sterben lässt. Hut ab! Das trauen sich nicht viele! Als Leser bin ich jetzt natürlich etwas geschockt. Sigi tut mir nicht leid, aber Tjelvar. Verliert erstmal so viele Leute.... an einem Tag...

    Eine logische Anmerkung hab ich noch. Meiner Meinung nach nimmt sich der Draugr ganz schön viel Zeit, um Sigi/Tjelvar abzumurksen - was ja der Grund ist, warum Sigi sich nochmal auf ihn stürzen kann. Außerdem scheint er mit der Faust (?) zuzuschlagen? Er hat doch ne Klinge? Warum trennt er seinen Feinden nicht effektiv und schnell den Kopf ab? Das ist für mich so eine typische "Wir müssen Zeit schinden" Szene, die man auch aus dem Film kennt. Vlt. hab ich es aber auch falsch interpretiert.

    Also, Zusammenfassung: hammer Kapitel!!

    LG :)

    Überlegung zu der POV-Sache...

    Hi Etiam !

    „Ich will, dass du lebst ... Ich habe Erik geliebt“, Sie schaute zu ihm auf und hielt kurz inne, um nicht gleich wieder in Tränen auszubrechen

    Wie wärs stattdessen mit:

    "Ich will, dass du lebst... Ich habe Erik geliebt." Als sie aufschaute und innehielt, hatte Tjelvar das Gefühl, sie würde gleich wieder in Tränen ausbrechen.

    oder:

    Als sie den Kopf hob, schien sie mühsam die Tränen zurückhalten zu müssen.

    Irgendso was in der Richtung :D

    Wenn die Schwerter tatsächlich nicht den beiden gehören, würde es vlt. nicht schaden, eine winzige kurze Beschreibung, was das denn für Schwerter sind, einzufügen. "Ein Breitschwert mit angelaufener Klinge"... "Ein Langschwert mit versilbertem Knauf"... so was in der Art? Dann wird klar, aha, die haben die Waffen tatsächlich noch nie vorher in der Hand gehabt. (Das mit der Axt hatte ich nämlich dann doch vergessen...:dash:)

    LG :)

    Hi Etiam - bin auch mal wieder hier :D Cool, ich kann mich tatsächlich noch an alles erinnern, was passiert war.

    Hier meine 2 Cents:

    Spoiler anzeigen

    Ich geb dir meine Vorschläge gleich mal grün in den Text rein :) Größtenteils sinds Sachen, die mich am Ausdruck stören. Emotions- und logiktechnisch hab ich nichts zu beanstanden. Rechtschreibfehler kritisier ich nicht, das hat ja Rainbow scheinbar schon getan^^

    Teil 3:

    „Du hattest recht“, raunte er leise, doch Sigi reagierte nicht auf seine Worte. „Ich fühle mich schuldig. Ich konnte sie nicht retten. Dann ist es meine Pflicht, sie wenigstens zu rächen. Erik, Jarl Harald, Knuts Vater ... unseren Vater ... Ich werde da raus gehen und sie dafür bezahlen lassen. Diese Missgeburten werden genauso leiden wie wir, glaub mir, du kannst dich auf mich verlassen.“

    „Bitte“, schluchzte Sigi.

    Tjelvar erkannte sie nicht mehr wieder.

    Ihre Welt war zusammengebrochen, nachdem seine Botschaft ihr Herz entzweigerissen hatte. Sie zitterte am ganzen Leib und ihre Stimme wurde immer heiserer. Manchmal blieb sie für ein paar qualvolle Sekunden still, bis es wieder aus ihr herausbrach und sie erneut zu Schluchzen begann.

    Auch Tjelvar standen die Tränen in den Augen und er stierte zur Decke des Kirche

    Konnte das wirklich der Plan der Götter sein? „Bitte, lass uns Mutter suchen und von hier verschwinden“, kam es plötzlich von ihr stieß sie plötzlich hervor.

    Mit großen Augen sah er sie an. „Du willst sie nicht brennen sehen?“, raunte er verwundert.

    „Ich will, dass du lebst ... Ich habe Erik geliebt“, Sie schaute zu ihm auf und hielt kurz inne, um nicht gleich wieder in Tränen auszubrechen (dieser Nebensatz ist tatsächlich eine Innenschau in Sigis Perspektive, also Sigis POV. Eigentlich schreibst du aber aus Tjelvars Sicht. Ich würde den Nebensatz weglassen). „Aber ich liebe auch dich. Du bist mein Bruder ... Ich kann dich nicht auch noch verlieren.“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein klägliches Flüstern.

    Tjelvar ließ den Kopf hängen. Die Worte, die seine Schwester gesagt hatte, oder besser wie sie es getan hatte, brachten ihn zum nachdenken (klingt sehr unelegant. Vlt. eher: ließen ihn nachdenklich werden?/ ließen seine Gedanken schweifen/wirbeln/...?). Die Rachegelüste von eben waren verschwunden. Und nun kam er sich vor wie ein Egoist. Er hatte nicht gesehen, dass um seine Schwester zu retten, mehr dazu gehörte, als sie nur aus der Stadt zu schaffen (auch die Formulierung dieses Schachtelsatzes erscheint mir etwas ungelenk).

    Nachdem sie ihren Vater verloren hatten, war sie schon nicht mehr die Gleiche gewesen und jetzt hatte sie Eriks Verlust zu beklagen.

    Er sah es in ihren Augen. Seine Mutter und er waren das Einzige, das sie auf dieser Welt noch hatte. Und würden sie von ihr gehen, so würde auch der letzte Rest, der von ihr übrig ist, verschwinden.

    Sein Hass gegenüber den Draugar war nicht stark genug, um das aufs Spiel zu setzen.

    Er nickte, als müsse er sich das selbst bestätigen und stand auf.

    Ihr Blick folgte ihm. Erwartungsvoll hob sie ihre Augenbrauen.

    „Komm“, sagte Tjelvar sicher. „Lass uns Mutter suchen und dann von hier verschwinden (Wortwiederholung, das hast du kurz vorher schon).“ Er hielt ihr eine Hand hin und half ihr hoch. Als er sich umdrehte und in Richtung der großen Tür ging, zog er auf dem Weg ein Schwert (ein Schwert, oder sein Schwert? Das ist nicht unwesentlich, find ich) aus der Leiche eines Draugr.

    Auch Sigi hob eine Klinge vom Boden auf und eilte zu ihrem Bruder. „Am besten wir laufen nochmal nach Hause und ...“

    Tjelvar drehte sich um, als seine Schwester so abrupt aufhörte zu reden.

    Verwirrt tastete sie nach ihrer Kehle und als Tjelvar sie fragen wollte, was los sei, brachte er keinen Laut über die Lippen.

    Das Feuer in den Schalen ... es brannte, doch das vertraute Rauschen der Flammen war verschwunden.

    Tjelvars Magen drehte sich ihm um, als er verstand, was diese plötzliche Stille zu bedeuten hatte.

    Ein Windstoß schlug ihnen entgegen, als die große Flügeltür der Kirche aufgestoßen wurde. Holzsplitter flogen durch die Luft und der Nebel begann das Innere von Nekjols Haus für sich zu beanspruchen.

    Durch den eindringenden Dunst, sowie dem aufgewirbelten Staub war es unmöglich nach draußen, geschweige denn die Tür selbst zu sehen.

    Mit wilden Gesten versuchte Tjelvar seine Schwester zu warnen (hm, aber sie checkt es doch selbst schon, wie der folgende Satzteil beweist?), doch sie stand wie angewurzelt zwischen den Bänken und starrte angsterfüllt auf die Gestalt, welche aus dem grauen Vorhang trat.

    Das gewellte Schwert in der Hand kam das Wesen langsam, jedoch unermüdlich auf die beiden zu.

    Unvorsichtig stolperte Sigi nach hinten über eine der vielen Leichen. Ihr Mund war zu einem stummen Schrei geformt.

    Aus nächster Nähe sah dieses Monster noch größer aus.

    Mit den Zähnen mahlend, brachte sich Tjelvar in Kampfstellung.

    Sie hatten die Kirche gefunden. (Diesen Satz würd ich weiter hoch nehmen, denn erst nachdem Tjelvar sich in Kampfstellung begibt, macht die Erkenntnis nicht mehr viel Sinn.)

    Aber warum dieser Ort, fragte sich Tjelvar. Die Steintafel? Sind sie etwa deswegen hier? Wollen die Zwerge sie zurückhaben?

    Doch das ergab keinen Sinn. Seine alte Heimat hatte Artefakte dieser Art nie besessen.

    Als Tjelvar seine Aufmerksamkeit wieder dem Mörder Haralds widmete, legte dieser gerade seine Hände um den Griff seiner Waffe.

    Eisige Kälte ging von ihm aus und es war, als würden die bissigen Winde des Winters selbst, ihn umgeben.

    Sie ließen das Feuer wild tanzen und jagten Tjelvar durch Mark und Bein.

    Seine Finger brannten, als hätte er sie ins Eiswasser getaucht und Atem erzeugte trotz des Nebels sichtbaren Dampf.

    Ein letztes Mal versicherte er sich mit einem Blick über die Schulter, dass die Hintertür verbarrikadiert war.

    Es gab für sie nur einen Weg hier raus.

    Interessantes Ende, bin gespannt auf den Fortgang! :)

    LG!

    Ach, endlich gehts weiter :)

    Hier druckfrisch meine Anmerkungen:

    :)
    Zitat

    Tjelvar stieg von dem Zwerg

    Den ersten Satz finde ich hier etwas unelegant, bin über den Ausdruck "von dem Zwerg steigen" gestolpert. Das klingt, als wäre er auf ihm rumgetrampelt wie auf einem Teppich. Oder als würde er von einer Bergbesteigung zurückkehren. ?(

    Zitat

    Das Gefühl, dass

    und die Stille, dass alles war Realität.

    *das

    (Generell hast du in diesem Absatz ein kleines das/dass Problem :P Ich würde dir ja eine leichte gängige Regel hinwerfen, hab aber Angst, dass ich die Germanistin zu sehr rauskehre 8o

    aber falls doch genehm...

    Nur weil ein Nebensatz durch ein Komma eingeleitet wird, wie eben "und die Stille, das war alles Realität" heißt das nicht, dass automatisch ein "dass" kommt. Man erkennt das "das" daran, dass man es durch "welche/s/r" oder "dies/e" ersetzen kann: In deinem Fall: "Und die Stille, dies alles war Realität". Also: das.

    Sorry für die Klugscheißerei! :P

    Zitat

    Für Sigi oder seine Mutter war es noch nicht zu spät. So gerne er sich für seinen Freund ein anständiges Begräbnis gewünscht- oder zumindest seinen Leichnam geborgen hätte, er durfte keine Zeit verlieren.

    Also diesen Gedankengang finde ich extrem logisch, total nachvollziehbar. Ich hab absolut nichts zu meckern an Tjelvars Innenschau in diesem Part, es hat psychologisch Freude gemacht, seine Handlungen zu lesen, denn ich hätte wahrscheinlich genauso gehandelt, wäre ich zufällig ein kampferprobter Wikingerabkömmling mit Familie. :D

    Zitat

    Seine Aufmerksamkeit galt jetzt nur noch, seiner Familie. Er musste sie aus dieser Stadt schaffen.

    Komma zuviel :D

    Auch, dass Tjelvar seine Familie aus der Stadt schaffen will, und das so schnell wie möglich, mögen andere vielleicht nicht für erwähnenswert halten, aber für mich kennzeichnet es klar seine Motive. Echt gut gemacht!

    Zitat

    Wie ein großer schwarzer Berg ragte die Kirche in den nebelverhangenen Himmel und schuf in Tjelvar das Gefühl vor einer unüberwindbaren Aufgabe zu stehen.

    ...Hurra, eine tolle Metapher! :)

    Zitat

    Die Geräusche eines Kampfes waren zu hören und Tjelvars Herz begann zu hüpfen. Überlebende!

    Hier allerdings muss ich mal abweichen von der Lobeshymne auf Tjelvars Reaktion. "Geräusche eines Kampfes" gehen für mich nicht mit "Herz hüpft" zusammen, denn Letzteres impliziert mir aus dem gängigen Gebrauch Freude, Aufregung, Fröhlichkeit. Ich verstehe, dass er auf Überlebende (=seine Schwester) hofft, aber die Geräusche des Kampfes dürften doch ziemlich an dieser Hoffnung zehren, oder?

    Zitat

    Hastig kam Tjelvar zu ihr gelaufen, und rammte dem Zwerg seine Axt in den Nacken.

    Als er sie rauszog,

    "Als er sie rauszog" finde ich hier auch sehr profan und unelegant. Vielleicht eher "als er die Klinge zurückzog"... oder so was. (Also, mein Vorschlag ist jetzt auch nicht der Beste. :D)

    Zitat

    iele der Bänke und Fenster wurden durch den Einfall der Draugar zerstört und zwischen den Trümmern des Angriffs lagen die Opfer dieses Grauens.

    Hier würde ich ins Plusquamperfekt umsteigen: Viele der Bänke und Fenster waren durch den Einfall... zerstört worden. Denn das ist ja schon passiert und das Resultat wird in der einfachen Vergangenheit begutachtet.

    Zitat

    Tjelvars Plan, dass sich möglichst viele der Frauen und Kinder hier versammeln sollten, hatte funktioniert. Nun, waren sie alle tot.

    Also DAS war für mich DER Absatz des Kapitels. Hammer --- "Nun waren sie alle tot." Hut ab. Ich kann gar nicht beschreiben, wieso, aber ich kriege Gänsehaut.

    Wenngleich auch: das Komma nach "Nun" muss weg :P

    Zitat

    „Nein, ich habe sie nicht gesehen. Hattest du ihr denn gesagt das ...“

    Hier kannst du die obig präsentierte dass/das Regel mal selbst anwenden :P

    LG

    Stadtnymphe