Beiträge von kalkwiese im Thema „Jahresrückblick: Was habt ihr letztes Jahr (2020) gelesen?“

    Heyho kalkwiese

    Verstehe ich jetzt nicht.

    Übers Jahr kann jeder hier mitteilen, was er gerade liest.Und das hast Du ja auch gemacht. Wofür braucht's denn jetzt noch ein Kompenium darüber...??? ?(

    Hey, Der Wanderer , du hast sicherlich recht, dass man so eine Jahresendliste nicht unbedingt 'braucht', aber ich finde es als Rückblick einfach schön und es hat auch etwas von einem Ritual. Außerdem erinnere ich mich bei sowas gerne an das, was am Anfang des Jahres so los war, denn das ist in der Regel schon weit weg für mich. ^^

    Ich hätte natürlich ein Ranking machen können, das hätte vielleicht 'neue' Informationen gegeben, aber mit Rankings tue ich mich in der Regel etwas schwer. :hmm:

    Ich kriege nen schlechtes Gewissen, wenn ich sehe, was ihr alles gelesen habt ^^.

    DIe Menge kann einem aber wirklich egal sein, finde ich. Manches liest man besser gut als schnell. Und wenn du stattdessen viel geschrieben hast, ist das vielleicht sogar mehr wert. :D

    Ich habe vorhin wie ein Weltmeister diesen Post hier geschrieben ... und dann war beim Absenden das Wlan weg. Damit gab es auch keinen gespeichterten Entwurf. :( Hier jetzt mein zweiter Anlauf.

    Die Endjahresliste für 2020! Was habt ihr gelesen? Wie fandet ihr es? Hier ist der Ort, seine gelesenen Bücher zu teilen und zu jedem ein paar knappe Worte zu verlieren.

    1. Haruki Murakami - Die unheimliche Bibliothek
      • Eine merkwürdige Kurzgeschichte über einen Jungen, der in einer Bibliothek Bücher über die Steuerfahndung im Osmanischen Reich ausleihen möchte. Eine bizarre kleine Geschichte, die sich wie ein Traum anfühlt.
    2. David Mitchell - Slade House
      • Dieses Buch bedient alle Mitchell-ismen und liest sich natürlich wieder toll. Grundsätzlich ist es aber ein schwächeres Buch aus seiner Feder und zum Einstieg in sein Werk würde ich es nicht empfehlen. Das liegt wohl vor allem daran, dass die Ereignisse hier nicht so richtig Gewicht bekommen wollen.
    3. Mark-Uwe Kling - Qualityland
      • Als Hörbuch gehört, das natürlich wieder toll vom Autoren vorgelesen wurde. Diese spätkapitalistische, konzerngesteuerte Dystopie wird vielleicht nicht allen Känguru-Fans munden, denn die Ästhetik hier ist eine völlig andere als in den Känguru-Chroniken, aber die hier entworfene Gesellschaft wirkt durchweg inspiriert und unangenehm oft plausibel.
    4. Trudi Canaven - Die Meisterin
      • Das beste Buch einer sehr mittelmäßigen Trilogie.
    5. David Mitchell - Number9Dream
      • Ein verspielter und vor Kreativität sprühender Roman über einen jungen Mann in Tokyo, der seinen Vater sucht, den er nie kennengelernt hat. Manche sagen diesem Buch Ähnlichkeiten zu Haruki Murakamis Werken nach. Ich kann zumindest feststellen, dass sich Number9Dream in der Grundstimmung von Mitchells anderen Büchern sehr unterscheidet. Das erzählerische Konzept des Buchs besteht aus neun Kapiteln, die alle eigene Konzepte verfolgen bspw. Tagträume, Rückblenden, Fabeln etc.
    6. Markus Zusak - Underdog
    7. Markus Zusak - Vorstadtfighter
    8. Markus Zusak - Getting The Girl (oder: When Wolfs Cry)
      • Die Wolfe-Trilogie nimmt viele Ideen und Motive vorweg, die die Zusaks andere Bücher ausmachen: Boxen, Brüder, Vorstadt, Zusammenhalt etc. Das ist eher was für Fans von Zusak, weil diese Bücher noch nicht auf dem Niveau von dem sind, was danach kam.
    9. Terry Pratchett - Einfach Göttlich
      • Der bisher beste Scheibenweltroman mMn.
    10. Manuel Hirner - Symphonie der Stille
      • Eine sehr eigenwillige Geschichte, die schon erstaunlich Reif umgesetzt ist. Schade, dass Teil 2 noch fehlt. Ich weiß aber, dass Myrtana222 das noch besser kann, weil ich als Beta-Leser seine "Schatten der Magie" lesen durfte. Manu, bleib dran, denn ich will Schatten der Magie gedruckt im Regal haben!
    11. Fiona Macleod - Das Reich der Träume. Keltische Sagen und Legenden
      • Habs abgebrochen. Du findest Der Herr der Ringe oder Die Blechtrommel anstrengend geschrieben? Pff, die sind doch Pipifax! Wenn du wirklich mal willst, dass dir die Lust am Lesen vergeht, dann versuch es mal mit dem Vorwort hiervon ...
    12. Walter Moers - Der Schrecksenmeister
      • Hab es erneut gelesen. Ein kulinarischer Fantasyroman und nebenbei noch eine Adaption von Gottfried Kellers Novelle "Spiegel, das Kätzchen". Moers wirft man ja gerne mal Langatmigkeit vor, aber das kann ich hier nicht unterschreiben, denn alles hat seinen Sinn und am Ende, wenn dann Trumpf um Trumpf aus dem Ärmel gezogen wird ... wirklich gut!
    13. Reif Larsen - Die Karte meiner Träume
      • Die Geschichte eines Schuljungen, der einen Wissenschaftspreis im Smithsonian verliehen bekommen soll und dafür durch Amerika reist - von West nach Ost. Der Roman bedient sich kreativ vieler Fußnoten, Diagramme, Tabellen und Illustrationen und verarbeitet viele Themen, die ihm vielen zusätzlichen literarischen Wert geben. Das Ende plätschert etwas aus, was schade ist, aber ansonsten ein wirklich brillantes Buch.
    14. Antoine de Saint-Exupéry - Der kleine Prinz
      • Magisch. Tragisch. Tiefgreifend. Eine wunderbare kleine Novelle.

    15. Tatjana Karg - Die Weiße Magierin: Kampf um Prelon
      • Der zweite Teil der Reihe sollte unbedingt in Verbindung mit dem ersten Teil "Gefährliche Mächte" gelesen werden, denn leider musste für die Veröffentlichung von Rael s Romandebüt getrennt werden, was zusammen gehört ... man sollte die beiden Bücher wie eines behandeln und alle 900 Seiten lesen. Es mag ein bisschen schwach starten und nicht jeder Satz sitzt perfekt, aber die Geschichte wird immer besser und erreicht tolle Höhen. Ich bin definitiv auf den drittel Teil gespannt.
    16. Mai Meyer - Die Seiten der Welt
      • Jugendbuchfantasy done right. Eine kreative, unberechenbare Welt mit einem ebenso coolen und unberechenbaren Magiesystem: Buchmagie. Man sollte keine tiefgreifenden Diskussionen erwarten - es ist wirklich ein plottorientiertes Jugendbuch zur Unterhaltung -, aber es macht was es macht wirklich toll.
    17. Norman Ohler - Der totale Rausch: Drogen im Dritten Reich
      • Eine spannende Aufarbeitung der Rolle der Drogen im dritten Reich, besonders wie Hitler fitgespritzt wurde und das seinen Verfall wahrscheinlich beschleunigte. Die totale Verantwortungslosigkeit ist beängstigend. Es zeigt aber auch, dass man definitiv kein Genie sein muss, um Diktator zu sein. Wir können jedenfalls froh sein, dass wir nicht in einem autokratischen System leben - das wäre wahrscheinlich ziemlich ungesund.
    18. Günter Grass - Katz und Maus
      • Eine Novelle über Freundschaft und falsches Heldentum im dritten Reich. Sie steckt voller toller Kunstgriffe von denen man auch viel lernen kann - die Fülle hier, in Verbindung mit deutlich zu detaillierten Beschreibungen, macht diese auf dem Papier tolle Novelle leider unnötig anstrengend zu lesen.
    19. Jun'ichiro Tanizaki - Der Schlüssel
      • Ein packender Tagebuchroman, der auch eine wahre Lehrstunde in dieser Form ist. Ein Ehepaar schreibt Tagebuch - jeder für sich - in der Hoffnung, dass der andere es liest und sich die ehelichen Probleme lösen lassen. Böse Geschichte, gutes Buch.
    20. George R. R. Martin - A Game of Thrones
      • Toller Plot, tolle Figuren, tolle Welt. Es gibt so viel zu mögen, Martin erzählt sie Geschichte sehr gekonnt und schafft es, neun Protagonisten zu haben. Leider ist der trockene, distanzierte Stil auch irgendwie langweilig - was lustigerweise dabei geholfen hat, es auf Englisch zu lesen, weil es so simpel ist. Dennoch, eine Übersetzung würde ich mir wahrscheinlich nicht antun wollen, die ja Qualitativ etwas leiden würde. Im Original ist aber trotzdem angenehm genug.
    21. David Mitchell - Die Tausend Herbste des Jacob de Zoet
      • Hat auch einen sehr reduzierten Still, lässt im Gegensatz zu AGoT aber nichts an Kreativität vermissen. In Verbindung mit einem saucoolen Setting - dem kulturell abgeriegelten Japan -, einer Fülle toller Figuren und einer interessanten Geschichte, macht es für mich zu meinem Liebling von Mitchells Büchern.
    22. Jorge Amado - Der Gestreifte Kater und die Schwalbe Sinhá
      • Eine echte Fabel mit sehr eigenwilliger Erzählweise. Die Liebesgeschichte vom Gestreiften Kater und der Schwalbe Sinhá wäre an sich schon rührend gewesen, aber mit den Erzählinstanzen runderheum steckt noch etwas mehr hier drin.
    23. Günter Grass - Hundejahre
      • Hier war Grass völlig entfesselt in seiner Kreativität. Man nehme alle Ideen aus Die Blechtrommel und Katz und Maus, vermenge sie, jage sie durch einen Verstärker, bei dem man alle Regler auf 10 dreht und dann noch ein bisschen weiter, und man erhält Hundejahre. Das dieses Monstrum überhaupt funktioniert, verdient schon tiefen Respekt. Es ist wahrscheinlich Grass' technisches Meisterwerk, von dem man als lernender Author einiges mitnehmen kann. Dennoch überrascht es nicht, dass Hundejahre kein Kassenschlager wurde ... es macht es niemandem leicht. Nicht dem Leser, nicht dem Buch selbst und auch nicht dem Autoren. Unterm Strich ist Die Blechtrommel - obwohl oder gerade weil einfacher - einfach das bessere Buch.
    24. Terry Pratchett - Lords und Ladies
      • Ein schon deutlich reiferer Scheibenweltroman. Mit "Einfach Göttlich" kann er aber nicht konkurrieren.
    25. Yasushi Inoue - Liebe. Drei Erzählungen
      • Eine schöne kleine Anthologie mit tiefgreifenden Geschichten. Und Japan als Setting zieht als Argument irgendwie auch immer.
    26. Kai Meyer - Die Seiten der Welt: Nachtland
    • Der zweite Teil der Trilogie setzt die gute Arbeit des Vorgängers fort. Zwischendurch wurde es mir vom Plot ein bisschen zu viel auf einmal, aber kurz darauf lief alles wieder zusammen. ^^ Weiterhin gute Reihe, das Finale kommt bald.