Beiträge von Kyelia im Thema „Lesermeinungen und Rezensionen“

    Also irgendwie stößt mir diese Aussage bitter auf. Keine Ahnung, ob ich es nur falsch auffasse, aber ich kann es nicht ignorieren. :D Wenn ich es falsch verstehe, bitte bremsen :rofl:

    Ich blogge ebenfalls über Bücher. Und selbst ich als verdammt kleiner Blogger habe aktuell 4 Rezensionsexemplare bei mir herumliegen, die gelesen werden wollen. Geht man nach deiner Rechnung wären das 12 Monate, mithin 3 Monate, die Autoren bei mir auf eine Meinung warten müssten. (Tatsächlich sind es etwa 5-6 Wochen, da ich deutlich schneller arbeite, als diese 3 Wochen, aber es kann eben immer etwas dazwischen kommen - das Leben, oder eben auch: Keine Lust (und keine Lust wirkt sich verdammt negativ auf Bewertungen aus) also lieber mal einen Tag liegen lassen oder mal 10 Seiten weniger lesen)

    Ich kenne genug größere und richtig große Blogger mit mehreren tausend Followern, und die sitzen sicherlich auf deutlich mehr als 4 Rezensionsexemplaren, nicht nur von Selfpublisherautoren, sondern auch von Verlagen.

    Die meisten Blogger arbeiten aber zum Glück deutlich schneller, als du es oben beschreibst :P :D (Zum Glück, sonst würden manche Jahre warten :rofl: ) ABER das Warten gehört eben irgendwo dazu. Kein Blogger sitzt daheim und wartet, bis mal ein Autor sich erbarmt und ihm sein Buch darbietet. Wir suchen und kaufen selbst nach unseren Interessen. Da ist es eben nicht nur ein Autor, der dann etwas warten, oder sich gedulden muss. Nicht umsonst fragen teilweise Autoren bereits 2-3 Monate vor ihrer Veröffentlichung bei Bloggern an. Man wirft für Autor XY ja nicht das aktuelle Buch einfach beiseite und stürzt sich auf das Neue wie ein ausgehungerter Wolf.

    Die meisten Blogger sind auch nur Menschen, Leute, die das in ihrer Freizeit - wie Etiam so schön sagt als Hobby - machen, nach 8-10 Stunden Arbeit. Und Blogger oder Rezensenten mit einer Redaktion, die das beruflich machen, da ist die Wartezeit sicherlich auch nicht kürzer, weil sich diese über die Menge und andere Veranstaltungen/Angebote/Lesungen finanzieren müssen. Dass da Bücher auch abgelehnt werden, finde ich besser, als immer mehr und mehr anzunehmen und dann die Lust an allem zu verlieren, alles im Sande verlaufen zu lassen, oder "Fristen" nicht einhalten oder ständig weiterschieben zu müssen.

    2 Monate zu warten, ist daher - meiner Erfahrung nach - keine Seltenheit und liegt absolut im tolerierbaren Bereich. Es ist lang, ja, aber durchaus auszuhalten, wenn man es als Autor weiß. Tatsächlich würde ich mir mehr Sorgen machen, wenn es heißt: Ja, ich habe gerade nichts zu tun, her damit!

    Der Schlüssel ist hier eine Kommunikation.

    Ist das wichtig? Ich denke, Nein.

    Als Blogger handhabe ich das ähnlich wie hier im Forum, ich präsentiere meine Meinung/Einschätzung - ob das nun eine Rezension oder nur meine Lesermeinung ist erstmal nebenan gestellt. Der Autor kann meine Worte ignorieren, sich darüber freuen oder in seine anderen Werke einfließen lassen oder dort umsetzen. Oder aber, er/sie nimmt einfach nur zur Kenntnis, WARUM mir als Leer etwas gefallen oder eben nicht gefallen hat. Eine objektive und freundliche Rezension ist schließlich kein: Ja, mach mal besser oder anders.

    Und je länger ich mit Autoren und Bloggern zusammenarbeite desto mehr merke ich, dass Rezensionen/Meinungen sehr wichtig sein können. Deshalb sind wir doch auch alle in diesem Forum, oder? Weil wir etwas präsentieren wollen und am besten auch Meinungen dazu haben möchten. Wenn ich veröffentliche, darin Geld investiert habe z.B. in Werbung, will ich ja auch mal eine Meinung hören, oder nicht?

    Gerade im Selfpublishing Bereich läuft unglaublich viel über Bewertungen und Meinungen/Mundpropaganda. Eben weil es so viel Mist gibt und mittlerweile jeder für ein bisschen Geld seinen Text bei Amazon veröffentlichen kann.

    Persönlich suche ich meine Bücher zwar weniger nach irgendeiner Bewertung aus - gefällt mir der Klappentext oder die Leseprobe kaufe ich es auch mit schlechten Bewertungen und überzeuge mich selbst. Vor allem Sterne-Bewertungen sagen mir als potentieller Leser genauso wenig wie dem Autor des Buches, da ist Text viel wertvoller. Aber dazu unten mehr :D

    Ich melde mich jetzt mal zum Thema Rezensionen als Selfpublisherin. Ich versuche für meine Bücher Rezensionen zu bekommen, indem ich Blogger anschreibe, ihnen kostenlose Ebooks von mir schenke und als Gegenleistung bitte ich um eine Rezension. Das ist zeitaufwändig, nicht jeder Blogger hat Lust, das Buch überhaupt zu lesen, manche weisen mich sofort ab (nicht mein Genre, spricht mich nicht an oder so), andere brauchen zwei Monate um was zu schreiben, es ist also nicht so leicht. Ich habe aber auch schon so meine Leute, die schon die ersten Bände mochten, denen schicke ich dann auch die Folgebände, damit sie mir etwas schreiben. Eine von meinen Bloggerinnen schreibt immer so schwulstige Sachen, ich glaube sie schreibt nur den Klappentext ab und kopiert Sachen, die ich zwischendurch poste, aber sie liest die Bücher gar nicht. Weil sie mir aber immer gute Bewertungen gibt und das wichtig ist, darum schicke ich ihr auch immer wieder Ebooks.

    Wichtig ist es eben, dass man sich auch die richtigen Blogger heraussucht. Wenn der Blogger das Genre abdeckt, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mit "nicht mein Genre" abgespeist wird, viel geringer. Logisch. :D Meinungen haben mit dem Interesse zu tun und du solltest in dem Fall froh sein, wenn Blogger so ehrlich sind und dir sagen, dass sie das Genre nicht lesen. Da kenne ich auch andere und: was nützt einem eine Wertung von jemandem, der eigentlich gar nicht die Zielgruppe des Buches ist? Das kann gut gehen, weil es dem Leser trotzdessen gefällt, aber es kann auch nach hinten losgehen :pardon:

    Deshalb: Wenn du deine Zielgruppe kennst - sprich Fantasy - dann suche und erkundige dich auch innerhalb dieser Zielgruppe. Es gibt immer Schwarze Schafe, überall, auch unter Bloggern. Die eben einsacken und dann auf Nimmer wiedersehen verschwinden. Aber diesen Kreis halte ich für sehr gering und wenn man sich vorher die Blogs, die Personen oder auch die Social Media Profile dieser Leute anschaut, bekommt man ein Gespür für die Art der Bewertung und auch des Menschen. Das senkt das Risiko von Enttäuschungen und bösen Überraschungen. :)

    Mir zum Beispiel kann man mit den ganzen Erotik-Büchern fern bleiben. :rofl:

    Es gibt btw. sehr viele Plattformen, auf denen Blogger Autoren finden und Autoren Blogger. ;)

    Das dazu :D

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    Was die Sternebewertungen angeht, finde ich das unglaublich interessant. Denn das ist ein Punkt, über den ich mich nun schon seit gut 3 Jahren aufrege.

    Denn die Definition, was welche Sterne angeht, liegt bei keinen allgemeinen Faktoren, sondern bei einem selbst. Und was definiert denn für mich die 3-Sterne? Was die 4-Sterne und was muss ein Buch erfüllen, um die 5-Sterne zu bekommen? Und am Ende sind es meine Kriterien, nicht die eines anderen. Also Was sagen die aus? Im Grunde nur wie Thorsten meinte, wenn etwas sehr schlecht oder sehr gut ist.

    Diese wenig präzise Abstufung bei den ganzen 5-Sterne-Kategorien stört mich schon. Wie oft komme ich mit meinem System auf halbe Sterne und muss mich dann entscheiden. :pardon:

    Denn bei Amazon z.B. gilt eine 3-Sterne Bewertung bereits als "kritisch". Aber für mich sind 3-Sterne (sehr grob gesehen jetzt): gab hier und da Schwachstellen in der Handlung und handwerklich könnte es besser sein. ABER ich würde es dennoch weiterempfehlen. Denn schlecht ist es ja nicht. Ist es deshalb dann gerechtfertigt, dass meine Bewertung als "kritisch" eingestuft wird? Gebe ich also einen Stern mehr, weil ich es ja durchaus gut fand und nicht will, dass es kritisch hinterlegt wird? Was bedeutet das kritisch überhaupt? Drücke ich ein Auge zu? Aber was mache ich dann mit besseren Büchern?

    10-Sterne wären klasse. Da könnte man feinere Abstufungen vornehmen :rofl:

    Generell empfinde ich bloße Sterne-Bewertungen immer als recht nutzlos. Was soll mir das sagen? Bei Büchern? Was kann ich daraus mitnehmen? Deshalb empfinde ich den Text IN der Bewertung als viel wichtiger. Was war gut, was schlecht. Sprachlich, Inhaltlich, Charakterlich, Handlungstechnisch, Logisch :D

    Das Thema Buchblogger finde ich sehr interessant. Diese Szene hat sich zu einem lebendigen Teil der Literaturszene entwickelt. Hier finden sich individuelle Lesermeinungen und auch Beiträge, die auch in der ZEIT stehen könnten. Diese neue Vielfalt ist doch gut und als Leser kann man sich dann rauspicken, was man mag.

    Interessant wäre es zu wissen, ob sich Blogbeiträge auf Verkaufszahlen auswirken. Insgesamt stagnieren ja die Buchverkäufe eher, das heist, es lesen insgesamt nicht mehr Menschen. Aber das ist ein anderes Thema ...

    Ich denke nicht, dass sich das auf den Buchmarkt an sich auswirkt. Zumindest nicht merklich. Diejenigen, die schon immer gern gelesen haben, werden das auch weiter tun, aber wie Etiam schon sagt, wird kaum ein Nicht-Leser einen Buchblog aufsuchen und sich davon inspirieren lassen. Ich bekomme den guten Etiam ja noch nicht mal mit meinem täglichen Geblubber über Bücher dazu, mehr oder überhaupt zu lesen. :D