Beiträge von Novize im Thema „Die Magier von Catrellak - Die Wiederkehr des schwarzen Hengstes - 2.0“

    Ich schließe mich da den anderen im Wesentlichen an. Die Szene wirkt unspektakulär, macht sich aber als "Cooldown" der Marktszene damit sehr gut und bietet die Möglichkeit etwas die Charaktere aus Rüstans Familie zu beleuchten. Hier ein paar Anmerkungen:

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    „Wir haben nicht mit Eurem Kommen gerechnet“, meinte Lokart an die Brüder gewandt, wobei sein Blick verriet, dass er nicht wusste, wessen Anblick ihn mehr überraschte.

    Müssten sie nichts mindestens über Delgars Kommen informiert sein? Sein Vater hatte ihn doch her beordert (feundliche Übernahme und so ...)

    „Es ist alles in Ordnung“, beteuerte er schlicht.

    Lokart schien nicht zufriedengestellt

    Es war ihr anzusehen, dass sie mit seiner Antwort nicht zufrieden war.

    So richtig zufrieden scheint niemand mit der Beschreibung von Rüstans Gefühlswelt zu sein. Irgendwas scheint sich die Familie also zu denken / zu ahnen.

    „Eure Mutter wird sich freuen, Euch zu sehen.“

    Der Vater scheinbar weniger :D (und so wie er beschrieben wird, macht das vielleicht auch Sinn)

    Über ihrem smaragdfarbenen Kleid trug sie eine mehlbestäubte Schürze.

    Da bin ich in ähnlicher Weise drüber gestolpert, wie die anderen. Die Erklärung, dass sie einfach ein sympathischer Charakter mit "Volksnähe" ist, macht für mich zwar im Nachhinein Sinn, im ersten Moment kam es mir aber auch komisch vor, dass sie selbst in der Küche steht. Wenn man Leser wie mich da noch etwas mehr mit der Nase drauf stoßen wollte, könnte man in einem Halbsatz deutlich machen (gerne auch indirekt), dass sie keinesfalls mithelfen "muss" sondern das freiwillig tut.

    „Rüstan ...“, flüsterte sie, brach aber ab, als Stimmen hinter ihnen lauter wurden

    Das macht es jetzt spätestens interessant...

    Hi LadyK,

    schöne Szene mit den zwei Brüdern. Einerseits können sie sich nicht leiden - andererseits sind sie eben Brüder und verbinden damit gewisse gegenseitige Verpflichtungen. So zumindest habe ich das interpretiert und das gibt der Beziehung eine gewisse Tiefe, die das Ganze interessant macht. Hier ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind:

    Kommentare

    Immer, nachdem er einen schwierigen Zauber angewandt hatte, froren seine Finger entsetzlich

    Noch habe ich nicht durchschaut, warum er diesen Zauber (in der betreffenden Situation) angewandt hat. Vielleicht klärt es sich ja noch.

    Kaum zu glauben, dass ein winziger Vorfall wie dieser so viel Aufsehen erregen konnte

    Gefühlt kam es mir wie ein größerer Vorfall vor - vielleicht auch weil es von der Stadtwache bewusst so inszeniert wurde.

    Es ist schon traurig, dass man eine Tat vortäuscht oder Menschen dazu bringt, Lügen zu erzählen. Und das nur, damit die Stadtwache besser vor der Regentschaft dasteht

    Sowas hatte ich mir schon gedacht. Prinzipiell auch schlüssig. Allerdings habe ich mich gefragt, warum Delgar dann so darauf insistiert hat, dem Jungen die Hand abzuhacken. Es hätte ja gereicht, wenn sie den Jungen überführt hätten. Delgar müsste ja eigentlich die Fähigkeit Rüstans kennen aber statt ohne Gesichtsverlust auf dessen Vorschlag einzugehen (den Schaden abzuarbeiten) beharrt er auf der Durchsetzung der Strafe und riskiert damit, dass der Plan auffliegt. Es machte fast den Eindruck als ginge es nicht nur darum, gut vor der Regentschaft dazustehen, sondern um jeden Preis auch Stärke / Abschreckung gegenüber dem Volk zu demonstrieren.

    Aber Rüstan wusste, dass Delgars ihn nicht wegen der unrechtmäßigen Anwendung einer Gedankenlesung anklagen konnte, ohne das eigene Vergehen zu offenbaren.

    So wie auf mich die Beziehung der Brüder gewirkt hat, kam es mir etwas überzogen vor, dass sie tatsächlich in Betracht ziehen, sich gegenseitig anzuzeigen. Gerade bei einer mächtigen Familie (wie das hier der Fall zu sein scheint) würde das nach meiner Erwartung immensen Schaden an ihrem Ansehen bedeuten - das fände der Vater bestimmt nicht cool.

    Eine feindliche Übernahme – die einzige Möglichkeit, um an Geld, Land und andere Besitztümer zu gelangen, ohne heiraten oder erben zu müssen.

    „Ich wusste nicht, dass das überhaupt möglich ist.“

    Wie diese feindliche Übernahme funktioniert habe ich Stand jetzt noch nicht durchschaut und damit auch nicht was hier warum nicht möglich ist. Ich weiß nicht, ob das hier so gewollt ist, aber bisher konnte ich mit diesem Teil des Dialogs noch begrenzt viel anfangen.

    Den Auftritt des Magiers fand ich schön geschildert. Die Art und Weise wie er den Konflikt löst gefällt mir auch gut.

    Ich gebe den Anderen Recht, dass das Motiv für den fingierten Diebstahl etwas unklar bleibt.

    Hier ein paar andere Dinge, die mir aufgefallen sind:

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    mit den stechend blauen Augen

    Du meinst stechende blaue Augen oder?

    schneidende Schärfe

    Hmm… irgendwie klingt das nach weißen Schimmel. Weiß gerade nicht, was das Adjektiv schneidend hier noch bringt.

    „Deine Eltern sind Bauern?“, wollte der Magier wissen.

    Jakob schien die Frage zu verwirren, aber er antwortete. „Ja. Wir mästen Schweine.“

    „Ich verstehe“, meinte der Magier. „Und wie soll er mit einer Hand arbeiten, Hauptmann?“

    Im Prinzip eine bestechende Logik des Magiers. Allerdings gilt das natürlich fast für jeden beliebigen Beruf, den jemand in einer mittelalterlichen Gesellschaft ausführt. Die Idee hinter der Strafe ist ja die Abschreckung und den „Produktivitätsverlust“ nimmt man in Kauf. Der Magier stellt also im Prinzip das ganze System in Frage – aus heutiger Sicht natürlich durchaus mit Recht. Ist das so gedacht?

    „Sein Vergehen muss bestraft werden, da gebe ich Euch recht“, meinte er. „Aber die Härte der Strafe ließe sich mildern.“

    Naja, das geht jetzt wieder etwas an seiner vorherigen Argumentation und auch der folgenden vorbei. Da ging es ja nicht darum, dass die Strafe zu hart ist, sondern, dass sie keinen Sinn macht bzw. sogar eine loose loose situation ist: der Junge verliert seine Hand und die Gesellschaft seine Arbeitskraft.

    Die Meute würde nicht eher ruhen, bis sie Delgars zu seinem Quartier gefolgt waren

    Hmm… aber was hat die Meute davon, ihm zu seinem Quartier zu folgen? Was ich mir höchstens vorstellen könnte: sie folgen ihm mit der Absicht auf Rache, werden dann aber im Quartier von den Gardisten (die dort in der Überzahl sind) zurück gedrängt. Falls das gemeint ist, könnte man es vielleicht etwas umformulieren.

    „Was war das denn?“, fragte Harka leise

    Das hab ich mich auch gefragt – so richtig Sinn hat der Abgang des Magiers für mich nicht gemacht. Es wirkt auf den ersten Blick etwas konstruiert mysteriös. Warum hat er nicht mit Sira gesprochen? Er hat ja scheinbar dazu angesetzt. Darum ihr unauffällig etwas zuzustecken ging es scheinbar auch nicht – schließlich hat Harka es auch mitbekommen. Könnte höchstens sein, dass der Magier dringend weg musste. Das wäre dann aber schon ein seltsamer Zufall …

    So, um es mit der Übersichtlichkeit in diesem Thread nicht zu übertreiben, kommen jetzt meine Gedanken zum Kapitel Sira (1/2) nach der üblichen Logik:

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    Da Harka sich sein Essen mit einem Mal in den Mund gestopft hatte

    Ich weiß nicht, ob das so gemeint war, aber ich stelle mir gerade vor, wie sich jemand ein halbes Brot auf einmal in den Mund stopft und … staune 8o. Vielleicht sind die Brote ja hier kleiner dimensioniert …

    „Nicht“, hielt sie ihn zurück. „Wir wissen nicht, was passiert ist. Lass uns erst einmal nachsehen.“

    „Du und dein ´wir sollten eine friedliche Lösung finden` immer“, keifte er

    Naja erstmal nachschauen ist immer schlau – selbst wenn man keine friedliche Lösung finden will :)

    Die mageren Beine des Jungen steckten in einer zerschlissenen, einfachen Hose und ausgeblichenen Lederstiefeln. Über dem einst weißen Hemd trug er eine schmierige Lederweste. Es waren die typischen Kleider des dritten Standes.

    Ist der dritte Stand der ärmste? Falls ja könnte man über einfacheres Schuhwerk nachdenken.

    Obwohl auch für Sira die Beweise gegen den Jungen sprachen, schien ihr das Vorhaben der Gardisten zu brutal.

    Sie zog in einer fließenden Bewegung ebenfalls ihr Schwert heraus und einen Lidschlag später trafen beide Klingen sich klirrend

    Es gibt zwei Dinge, die mich hier verwundert haben, die sich aber ggf. noch klären könnten. Zum einen Siras Motivation. Sie legt sich mit den Gardisten an, weil ihr das Vorgehen „zu brutal“ erscheint. Aber eigentlich ist die Logik der Gesetze ja: wenn der Junge schuldig ist, gibt es eine eindeutige Strafe. Und was Sira und Harka (zumindest bis jetzt) versuchen ist ja auch nicht, die Strafe in Frage zu stellen, sondern die Schuld des Jungen. Die Motivation könnte also auch sein, dass ihr das Vorgehen „zu voreilig“ ist. „Zu brutal“ kann aber trotzdem Sinn machen. In diesem Fall sieht sich Sira nicht dem Gesetz sondern ihrem Gewissen / ihrer persönlichen Moral verpflichtet und will deshalb verhindern, dass dem Jungen was passiert und „sucht“ dann später nach Gründen / Argumenten, wie er ungeschoren davon kommen kann. Ist halt die Frage, was hier gemeint ist.
    Die Zweite Sache ist die Art und Weise, wie Sira interveniert. Ich kann das Verhältnis von Gardisten zu Kriegern nicht einschätzen, aber es scheint sehr gewagt und auf den ersten Blick auch nicht notwendig, hier einfach ohne Vorwarnung zum Angriff über zu gehen. Sie hätte ja auch erstmal laut „Halt“ rufen können. Wenn es dafür schon zu spät war, ist die Frage, warum sie es nicht beim Klingenkreuzen belassen. Irgendwie erscheint es mir seltsam, dass sich zwei bewaffnete Autoritäten in der Stadt sofort gegenseitig angreifen, ohne überhaupt das Thema des Konfliktes formuliert zu haben. Wenn die sich dann nicht einig werden können ja immer noch die Fetzen fliegen :).

    Die beiden Gardisten, die neben ihrem Führer Aufstellung bezogen hatten

    Da fehlt was
    Ansonsten finde ich den Auftritt des Kommandanten sehr gelungen und über den Spannungsbogen kann man sich auch nicht beschweren … :thumbsup:

    Hey LadyK,

    dein Schreibstil überzeugt mich weiterhin sehr. Entweder kannst du ziemlich gut texten, oder du hast dich schon am ersten Teil ausgetobt - oder beides ^^. Die Schilderung von Setting und Handlung sind jedenfalls sehr (aber nicht zu) detailreich und damit gut vorstellbar. In Rüstans Tagesaulauf sind ein paar Besonderheiten eingebaut (wie z.B. sein Drogenproblem und die Im-Sessel-Schlaf-Angewohnheit), die auf subtile Weise neugierig machen. Am meisten ist man natürlich am Hintergrund seines Traums interessiert. Es gibt nichts wirklich relevantes von meiner Seite anzumerken. Ich hab mich trotzdem bemüht noch was zu finden - das sind dann aber naturgemäß eher Spitzfindigkeiten bzw. weniger eindeutige Dinge (nur als Interpretationshilfe).

    Anmerkungen

    Lange dachte er, wie so oft in letzter Zeit, noch über seinen Traum nach. Doch egal, wie er sich anstrengte, er konnte sich die Ursache dessen nicht erklären.

    Meinst du wirklich "Ursache" oder eher Sinn / Bedeutung? Alles drei wäre prinzipiell möglich. Bei Ursache würde er nach meinem Verständnis nach einem Ereignis suchen, was den Traum ausgelöst hat.

    Sobald er die Lider schloss, sah er das tote Kind, als würde es nicht wollen, dass er Ruhe fand.

    :pupillen: keine schöne Vorstellung - aber passt hier gut!

    sondern stieg sogleich die Treppe ins Untergeschoss hinab.

    und die schweren Vorhänge vor den Fenstern waren sorgsam mit Schnüren zusammengerafft worden.

    Im Untergeschoss machen Vorhänge und Fenster keinen Sinn, oder? Befindet er sich vielleicht eher in sowas wie dem Erdgeschoss?

    einzig sein eigener, spärlich bepflanzter Vorhof sorgte dafür, dass er sein Wohnhaus überhaupt von denen der Anderen unterscheiden konnte.

    Das heißt Rüstan wohnt in so etwas wie einem Villenviertel? Sein Haus scheint ja geräumig und er hat Bedienstete etc.

    Das Magierviertel war ruhig, vereinzelt gingen Bedienstete über die Wege. Doch nirgends sah man einen schwarzen Robenträger. Sie alle befanden sich in der Akademie und nur selten hielt sich einer von ihnen außerhalb der schützenden Steinmauer auf, die das Gebiet der Magier von dem der restlichen Bevölkerung abtrennte.

    Hmm ... aber Rüstan ist doch jetzt INNERHALB der Stadtmauern - weil im Magierviertel, oder? Bin gerade nicht sicher, ob der letzte Satz begründen soll, warum ihm niemand über den Weg läuft, oder ob es einfach eine Zusatzinformation ist.

    Er verspürte das Bedürfnis, den Kopf gegen die Wand zu lehnen, doch das ständige Holpern machte eine gemütliche Fahrt unmöglich.

    Schönes Detail.

    Mit wenig Anstrengung ließ er seine Magie ausströmen und über den Marktplatz gleiten. Ein vertrautes Gefühl durchströmte ihn

    2x strömen

    Mit einem einzigen Atemzug holte er seine Energie zurück und öffnete die Lider auf

    "auf" kann weg

    Rüstans Traum ist wirklich genial geschrieben! Hut ab:hi1: . Im Prinzip haben die anderen Leser es schon treffend beschrieben: tolle Atmosphäre, gruselige Handlung, super Formulierungen, schöne Details.

    Gerade weil der Abschnitt so gut war, bin ich im o.g. Teil etwas durcheinander gekommen, welcher Rüstan jeweils mit "er" gemeint ist. Chaos Rising hatte schon eine Stelle angemerkt. Ich hatte an mindestens einer weiteren Stelle in diesem Abschnitt ein ähnliches

    Problem. Aber ob das an mir oder dem Abschnitt liegt weiß ich nicht. Ich glaube mit etwas Nachdenken kommt man schon darauf, wer jeweils gemeint ist, aber vielleicht könnte man den Lesefluss etwas verbessern, wenn man es deutlicher macht.

    Der zweite Abschnitt gefällt mir auch sehr gut, weil du hier wirklich viel Wert auf Details legst. Es macht den Eindruck, als ob du schon ziemlich an diesem Part gefeilt hast.

    aus seinem gepolsterten Sessel gefallen

    Man kann sich darüber streiten, wie gut Polstermöbel in so ein mittelalterliches Setting passen. Aber da ich es nicht vollständig kenne, kann ich es auch nicht beurteilen. Daher nur eine Anregung, es sich mal durch den Kopf gehen zu lassen.

    Als er sein Haupt wieder hob, war ihm bereits das Atmen schwergefallen.

    Meinst du vielleicht sowas wie: Als er sein Haupt wieder hob, schrien seine Lungen bereits nach Luft o.ä.? Unter Wasser hat er ja gar nicht geatmet, daher fiel's ihm auch nicht schwer :pardon:

    Rüstan verabscheute sich dafür, dass er dem Mädchen kein besseres Arbeitsumfeld bieten konnte.

    Während er nach Worten suchte, die Talla beruhigen konnten

    Es fällt auf (ohne das werten zu wollen), dass sich Rüstan erstaunlich viele Gedanken um Talla macht. Mehr Gedanken vielleicht, als man bei einer derartigen Beziehung (zumindest wie sie hier erscheint) erwarten würde...

    Die Fortsetzung hat mir auch sehr gut gefallen. Freue mich auf weiteres. Hier alles, was mir spontan aufgefallen ist:

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    Dann pustete sie die Öllampe aus und verließ die kleine, eigene Kammer.

    Ich gehe davon aus, dass sie einen besonderen Status hat, ansonsten erscheint mir die Unterbringung für eine Kriegerin recht luxuriös (hätte eher mit Mehrbettzimmern gerechnet).

    stellten Brotstücken bereit

    welches genauso viel Abwechslung bot wie ihre Kleiderwahl: gar keine

    Schnell und präzise war sie gewesen, trotz dem er zweimal so breit war wie sie und nichts von seinem Körper aus Fett bestand.

    Hmm.. hört sich für mich komisch an. Wie wäre es mit "obwohl" statt "trotz dem"? Zum Inhalt des Satzes: mich würde es jetzt nicht überraschen, dass jemand, der kräftig und breit ist und wenig Körperfett-Anteil hat, schnell und präzise werfen kann.

    „Und bitte“, sagte er, sich die Nasenwurzel reibend, „versucht, Streitigkeiten mit der Stadtwache zu vermeiden. Wir sind hier, um zu helfen, nicht, um noch mehr Probleme zu bereiten.“ Er wartete, bis die Versammlung halbherzig, aber zustimmend auf ihre Tische klopfte und trollte sich.

    Der Umgangston ("bitte", "versucht") scheint mir ungewöhnlich für ein militärisches Umfeld. Auch das Klopfen der Krieger ist ungewohnt. Aber nur weil es ungewöhnlich ist, muss es nicht unmöglich sein. Ich lasse mich überraschen.

    „Es ist ein Wunder, dass er überhaupt laufen kann“, sinnierte Harka, während er das letzte Stück Brot auf seinem Brett verzehrte.

    Auch Sira löffelte den Rest ihre Suppe auf und erhob sich. „Sei nicht so streng mit ihm, er macht doch gute Arbeit“

    Auch das hat mich gewundert - schließlich ist es mit das schlimmste, was in so einer Befehlskette passieren kann, dass der Befehlsgebende keine Autorität hat.

    Der persönliche Schreiber des Kommandanten hatte einen Bauchumfang wie ein Bierfass und das speckige Kinn schien den Hals aufzufressen.

    Schön beschrieben ^^

    Hi LadyK,

    ich muss zugeben, dass ich mir die 39 Thread-Seiten (wow!) deiner alten Geschichte nicht angeguckt habe. Wenn du nichts dagegen hast würde ich mir jetzt einfach völlig unvoreingenommen mal deine neue Geschichte durchlesen und meinen Senf dazu geben. Sofern ich was halbwegs intelligentes beizusteuern habe, ist es vielleicht ja auch mal ganz interessant Kommentare von neuen Lesern und solchen, die die alte Geschichte schon kennen, zu vergleichen.

    Bzgl. was halbwegs intelligentes Beisteuern: ist hier gar nicht so einfach, weil der Text schon echt gut geschrieben ist - eine Nummer über meinem Schreib-Niveau. Aber zum Glück ist es ja immer einfacher bei anderen Leuten zu meckern, als selbst was zu schreiben :D. Also genug geschwafelt und los:

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    Doch es war auch der sicherste Ort für sie, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.

    Ein Windzug erhaschte sie und hastig griff sie nach der Kapuze. Sie musste unerkannt bleiben.

    In diesem Moment erreichte sie das Gasthaus, in dem sie sich mit ihnen treffen wollte und sie stieß die Tür auf.

    Im ersten Abschnitt verwendest du relativ häufig "sie". Darüber bin ich beim Lesen etwas gestolpert. Könnte man vielleicht Synonyme verwenden: die Frau, die Gestalt, etc. Oder willst du ganz bewusst vermeiden "sie" näher zu beschreiben?

    Vermutlich, damit es so aussah, als hätte sie etwas bestellt.

    „Wohl bekomm´s“, sagte er halblaut, sodass einige Gäste ihn hören konnten und sofort die Becher hoben.

    Ohne darüber nachzudenken, was er ihr eingeschenkt hatte, leerte sie das Gefäß in einem Zug und knallte es auf die Platte.

    Mit einem Nicken wandte sie sich ab und hielt auf die Treppe ins oberste Stockwerk zu.

    Insgesamt finde ich die Szene mit dem Wirt und die Art und Weise, wie er mit ihr über das geheime Treffen kommuniziert super geschildert. Bei dieser Szene frage ich mich allerdings, ob sie nicht eher Aufmerksamkeit auf sich zieht, als den Anschein von Normalität zu erzeugen. Zumindest würde es für mich Sinn mache, wenn Marena etwas abwartet, bevor sie hoch geht, um weniger neugierige Blicke auf sich zu ziehen.

    Die Stufen knarzten mit jedem Schritt wie ein Zeichen, das sie aufforderte, auf dem Absatz kehrtzumachen.

    Sehr cool!

    Obwohl sie nicht wusste, wovor sie sich fürchtete, wollte das ungute Gefühl nicht weichen.

    Das hat mich etwas gewundert. Sie hat ja eigentlich einen sehr konkreten Plan und setzt sich mit dem geheimen Treffen einer sehr konkreten Gefahr aus (so wäre meine Einschätzung, ohne dass ich mehr zu der Handlung weiß). Da müsste ja auch die Furcht sehr konkret sein...

    Ihr Blick schweifte über die Gesichter der Anderen und blieb schließlich auf dem ihres Mannes hängen.

    „Ellark“, begann sie, aber er schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab. Er löste sich aus dem Schatten der hinteren Ecke des Zimmers. Bedächtig schritt er auf den Tisch in der Mitte des Raumes zu und stützte sich auf der Lehne eines Stuhls ab, wobei er seinen Blick stur auf die Tischplatte gerichtet hielt.

    Spätestens hier hast du mich wirklich neugierig gemacht. Der Umgang des Paares in dieser Situation scheint irgendwie ungewöhnlich und damit auch irgendwie spannend.

    Egon fuhr sich über das Kinn. „Ich werde auch helfen und den Berater informieren.“ Er lachte einmal kurz und hart. „Ich bin mir sicher, dass etwas passieren wird.“

    „Das werde ich zu verhindern wissen“, sagte Marena nachdrücklich

    Bis hierhin finde ich es sehr geschickt, wie du dem Leser viel Information vorenthältst und es dadurch spannend machst. An dieser Stelle kann ich mit dem "Ich bin mir sicher, dass etwas passieren wird" aber irgendwie nicht besonders viel anfangen. Vielleicht kann man da noch einen Hauch konkreter werden?

    Ein starker Start - bin sehr gespannt, wie es weiter geht!