Konstruktive Kritik etwa zu Rechtschreibung & Grammatik, Logikproblemen, überschwänglichem oder mangelndem Gebrauch verschiedener Stilmittel, u.a. ist hier ebenso gern gesehen, wie ein paar warme Worte, was euch gut gefällt,
Hallo Juu-Ka - konstruktive Kritik haette ich schon zu bieten, ich muss allerdings warnen dass ich ein eher kritischer Leser bin - wenn Du daher mit meiner Art zu kommentieren (aus was fuer Gruenden auch immer) nichs anfangen kannst, dann lass' es mich einfach kurz wissen und ich hoere damit auf, no hard feelings.
Also - mein groesstes Problem beim Lesen des Prologs - was ist ein Kemono und wie sehen die aus? Ich mache mir gerne beim Lesen Bilder, und wenn wir so in die Geschichte einsteigen wie Du es tust, dann muss ich die staendig aendern, und sowas mag ich als Leser gar nicht.
Ich beginne mit dem Bild von Kaa-ja als einem alten Mann, und stutze dann hier
ls sie Kaa-ja dort oben auf dem Ausguck bemerkten, winkten sie ihm mit ihren länglichen Pfoten kurz zu,
Pfoten? Mein erster Gedanke ist, dass es vielleicht irgendwie ein Dorf von Maeusen sein koennte (ich bin ja ein grosser Fan von Reepicheep aus Narnia) . Obwohl - dann waeren die Groessenverhaeltnisse wohl anders?!
Der braun befellte Kemonojunge
Etwas spaeter erfahre ich dann von einem Fell, ein Schwanz hingegen wird nicht erwaehnt, ich aendere meine Bilder also wieder und bin am Ende des Prologs bei sowas wie Ewoks angekommen, ohne dass ich irgend eine Ahnung habe wie nahe ich der Sache damit komme - empfinde ich leider als sehr unbefriedigend.
(Ein bisschen ausfuehrlicher hatte ich mal hier in einem Blogeintrag ueber das Grundproblem geschrieben.
Idealerweise waere das so geschrieben dass ich schon im ersten Absatz die richtige Idee habe was ich mir vorstellen sollte, aber spaetestens am Ende des Prologs sollte es meiner Ansicht nach klar sein.
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Ansonsten ist der Abschnitt ganz stimmungsvoll geworden - man bekommt einen kleinen Eindruck von der Welt, und die Ahnung eines Raetsels das dort wohl verborgen liegt.
So ein paar Dinge sind mir trotzdem noch aufgefallen:
Müde und zufrieden ließ er den Duft von Kiefernholz und das Zirpen nachtaktiver Insekten auf sich wirken.
Sowas verschenkt Potential - 'nachtaktive Insekten' klingt eher wissenschaftlich, sehr wahrscheinlich kennt Kaa-ja die aber beim Namen, und es waere eine einfache Gelegenheit noch ein paar schoene Einzelheiten ueber die Welt hier einzuflechten, was genau es da eben fuer Insekten gibt - sind die wie bei uns oder anders? Statt dessen wirkt das hier so wie 'der Autor wollte nicht nachdenken was da zirpt'
sowie ein paar Wächter, die mit ihren prächtigen roten Rüstungen ihre gewohnte Runde drehten.
Was genau machen die da unten? Das ist doch ein Dorf, offensichtlich gibt's einen Wachturm den sie aber nicht bemannen, statt dessen patroullieren mehrere Waechter in Ruestung die Strassen - offenbar in Polizeifunktion (sonst waeren sie auf Waellen und Tuermen) - waehrend die braven Buerger eigentlich schon von den Strassen gehen. Wirkt leicht martialisch und nach Ausgangssperre - und passt irgendwie nicht zum sonstigen Setting.
Entweder ist das Dorf sehr fremdartig organisiert - oder es wirkt halt so als waeren die da Staffage - der Autor moechte zeigen dass sie da sind, aber hat sich nicht so richtig Gedanken gemacht was die um diese Zeit eigentlich tun sollen. Also - so ganz ohne Erklaerung finde ich die Szene jedenfalls ein bisschen seltsam.
Dank seiner Arbeit als Dorfoberhaupt kannte Kaa-ja sowohl den Namen jedes einzelnen Bewohners im Dorf, als auch die Dinge, die sie für gewöhnlich am meisten beschäftigten.
Das ist unelegant und ein Bruch mit der Erzaehlperspektive. Vorher folgt der Erzaehlstrang Kaa-ja's Gedanken, aber hier denkt er ja wohl nicht 'Dank meiner Arbeit als Dorfoberhaupt kenne ich sowohl den Namen jedes Bewohners als auch die Dinge die ihn beschaeftigen' - sondern das ist ein distanzierterer, allwissender Erzaehler der hier Kaa-ja's Rolle erklaert.
Besser geloest waere es, in der Perspektive von Kaa-ja zu bleiben und die Info aus etwas zu transportieren was tatsaechlich seinen Gedanken entspricht.
Aber Seelen existieren nach ihren ganz eigenen Gesetzen und besitzen keine Sinneswahrnehmung mehr, um zu hören, zu sehen oder zu riechen. Kemono, die den Berg betreten, würden sie lediglich als Bedrohung für das Gleichgewicht des Lebens wahrnehmen und sie dazu verleiten, schlimme Dinge anzurichten um das Gleichgewicht wiederherzustellen.
So richtig kindgerecht ist das nicht was er da gibt - er weiss doch dass Juu-ka kein Erwachsener ist.
Großvater würde mich als Bedrohung wahrnehmen? Obwohl er mich doch beschützen will? Das ergibt doch alles keinen Sinn.
Man bekommt das Gefuehl, dass der Kleine da einen Punkt hat - irgendwas stimmt an der ganzen Geschichte nicht... Wir werden sehen...