Da ist es eher ein Dialog zwischen Autor und Lektor.
Das ist nach meiner Erfahrung auch so. Der Lektor macht Vorschläge und der Autor entscheidet, was er davon umsetzt.
Wir haben damals Band 2 auch nochmal komplett mit dem neu erworbenen Wissen aus Band 1 überarbeitet und einiges schon eliminiert, bevor es überhaupt beim Lektor war. Ich persönlich würde als Lektor vermutlich auch eine gewisse Lernwillig- und -fähigkeit von meinen "Schützlingen" erwarten (die ich dir nicht absprechen will, das ist allgemein gesprochen), das was ich erkläre auch von sich aus umzusetzen. Man merkt ja hier im Forum schon wenn man liest, dass es einen frustriert, wenn der andere die gleichen Fehler immer wieder macht
Da bin ich ganz bei dir. Das habe ich natürlich auch getan, gleich nach Beendigung von Band 1 habe ich Band 2 nochmal komplett überarbeitet und dabei die Hinweise aus Band 1 berücksichtigt. Darum hat es mich auch geärgert, dass er mir unterstellt, ich hätte es gelassen.
Ich bin aber manchmal nicht ganz seiner Meinung, z.B. finde ich nicht, dass alle Inquits komplett eliminiert gehören, sondern habe bewusst einige dringelassen. Ich teile auch nicht seine Meinung, dass Rückblenden komplett ins Plusquamperfekt gesetzt gehören oder dass man komplett auf solche verzichten sollte.
Und wie gesagt, ich bin nicht perfekt und es kann wohl passieren, dass ich irgendwo einen Fehler mal übersehe?
Der Lektor hat bei Band 2 kaum was korrigiert. Seitenweise Leere. Gleichzeitig beschwert er sich über mangelnde Qualität. Es sieht für mich nicht nach "das war zu viel Arbeit" aus, sondern nach "dazu hatte ich jetzt einfach keine Lust".
(Anfang des Jahres hat er wohl alle Manuskripte des Verlages lektoriert, und kam zeitlich nicht hinterher, sodass es zu einem Manuskriptstau kam und eine Menge geplanter Bücher verschoben werden mussten. Es ist wohl auch eine Organisationssache - der Verlag hat zu wenig Lektoren bzw. versucht wahrscheinlich da Geld zu sparen).
Tut ein bisschen weh, weil er sich bei Band 1 sehr viel Mühe gemacht hat und er eigentlich der beste Lektor ist, den ich je hatte. Wahrscheinlich ziemlich blöd von mir, dass ich ihn nun verärgert habe, aber da er ja mein Manuskript offensichtlich nicht mag, wäre es wohl eh nicht gegangen.
Die Lektoren bei meinem früheren Verlag waren im Gegensatz zu ihm relativ schwach. Eine hat mir mir überhaupt keine inhaltlichen Hinweise gegeben, stattdessen jeden meiner Sätze umgeschrieben. Nun, irgendwas lernt man daraus immer, aber für mich hat das Spüren nach Logikfehlern oder inhaltlichen Schwächen hohe Priorität, darum hat das frustriert.
Ich habe oft erlebt, dass Autor*innen oft binnen 24 Stunden eine Rückmeldung verlangen
Ich denke doch von mir, dass ich eine sehr höfliche Person bin und versuche, niemanden zu drängen, weil ich auch selbst nicht leiden kann, gedrängt zu werden. Aber was würdest du tun, wenn du nach zwei Wochen noch keine Antwort bekommen hast und Versprechen nicht eingehalten werden? Wenn du nach zwei Monaten noch in der Luft hängst? Dann schreibst du noch eine Mail und wartest wieder zwei Wochen? Und wie lange soll das so weitergehen? Ich wäre ja zufrieden, wenn er geschrieben hätte, es gibt irgendwelche Hinderungsgründe und es dauert noch einen Monat. Aber keine Antwort ist Mist.
Bei den Dark Diamonds war das Procedere klar geregelt. Es gab Deadlines und die mussten eingehalten werden. Einmal hat mir ein Lektor mein Manuskript erst drei Tage vor der Deadline zurückgegeben und ich war dann gezwungen, die Nächte durchzuarbeiten, um die Korrekturen überhaupt irgendwie zu schaffen. Wie man sich vorstellen kann, ist unter solchem Zeitdruck kein optimales Ergebnis möglich und der Frust vorprogrammiert. Das heißt, auch diese Methode kann Stress schaffen.
Sicherlich machen wir auch nicht alles richtig, aber die gefühlten 25 Stunden die man am Tag in Social Media stecken muss um da wirklich erfolgreich zu sein, haben wir halt auch nicht ohne weiteres
Werbung. Wo du es sagst. Da habe ich leider einiges verbockt, obwohl ich mich auch sechs Monate lang wie eine Wilde auf Social Media abgeackert habe. Ich habe massenhaft Ideen für Werbeaktionen gehabt und enorm viel auf die Beine gestellt. Ich habe ein Video gedreht, ich habe hunderte Werbebilder gebastelt, ich habe nonstop Blogger angeschrieben und Kontakte geknüpft. Einige meiner Posts hatten über 400 Likes. Ich habe ein Gewinnspiel gemacht mit 700 Teilnehmern. Trotzdem hat keiner gekauft.
Ich vermute jetzt, ich habe leider oft nicht die richtige Stimmung erzeugt und die Leute auf eine falsche Fährte geführt. Zu viel Disney-Arielle-Gedöns, obwohl meine Story ja eher dunkler ist und da auch Kriegerinnen eine Rolle spielen. Das ist die einzige Erklärung, warum alle meine Aktivitäten so überhaupt nichts gefruchtet haben. (Kleiner Witz am Rande: Doch, sie haben gefruchtet: Die Leute haben mein ALTES Buch gekauft, obwohl ich für das Neue geworben habe! Soll ich mich darüber freuen?)
Also, Werbung ist gut und schön, aber man muss es richtig machen und man muss analysieren können, was man eigentlich für ein Produkt hat und welche Zielgruppe das anspricht. Das ist offenbar gar nicht so leicht.
Okay, nun will ich mal aufhören zu meckern und mich an die Arbeit machen.