Beiträge von Der Wanderer im Thema „Schatten über Tarladan“

    Heyho Thorak

    Der Erzählfaden wird weiter gesponnen. Gefällt mir. Habe jetzt (00:32) allerdings nur die Handlung weiter verfolgt bzw. einige Sachen angekreuzt, die nicht wirklich stimmig sind.

    in einem weit geschnittenen, kostbar wirkendem Seidengewand steckte

    Also...entweder ist das Gewand kostbar oder nicht. Bujak ist ein reicher Händler, also ist sein Gewand kostbar.

    In der Rechten hielt er einen Krummsäbel...

    Warum?

    Der Kampf in der Kneipe ist vorüber. Und auch, wenn Rizhav Bujak's Leibwächter ist - oder gerade deshalb - wird der nicht ständig mit gezückter Waffe neben seinem Herrn herumlaufen. Ich fänd's viel interessanter, wenn ihm der, griffbereit, über dem Rücken hinge...

    Das junge Ding ist zwar ein hässlicher Vogel, aber wie heißt es doch, Schönheit vergeht, Grund und Boden vergeht.

    Bin zwar jetzt nicht Goethe, tippe aber trotzdem mal daruf, das dort anstelle "vergeht" "besteht" stehen sollte.

    "Deine Herkunft, mein Junge. Ich bin schon weit in der Welt herumgekommen und kenne deshalb die Söldnergilde aus Skagen ganz genau. Euer verdammter Stolz und eure seltsamen Ansichten von Recht und Gestz werden euch eines Tages bestimmt noch ins Verderben stürzen, aber mit jemanden wie euch an meiiner Seite weiß ich, das ab jetzt ein Schwertkämpfer für meine Sache eintritt, der selbst dann noch zu mir halten wird, wenn die Welt einstürzen sollte."

    "Mein Junge" ... das klingt sehr herablassend. Zu herablassend. Das von Dir einmalig benutzte "euch" habe ich mal für den gesamten zweiten Teil verwendet. Es las sich ziemlich gut.

    Worauf ich hier hinaus will:

    "Wer seid ihr?", fragte der Blonde.

    "Gut und was willst du?"

    Mal "Ihr", mal "Du" . so wird das nix mit dem Dialog.

    Und darüber hinaus - leider, denn die Szene am Feuer des Camps, wo sich Kelen einmal mehr beweisen muß finde ich als solche gut - mußt Du da eine Entscheidung treffen.

    Entweder wird Kelen von Bujak aus Respekt vor seinen Fähigkeiten fürderhin mit "Euch" angesprochen.

    Dann ist sein Status als Krieger, Kämpfer und Söldner fundamentiert.

    Oder es bleibt erst mal bei dem jovialen "Mein Junge".

    Dann stellt Bujak seine Fähigkeiten noch immer in Frage, obwohl er es eigentlich besser wissen müßte nach der Geschichte mit dem Falschspieler.

    Wählst Du das "Euch", ist die Campszene hinfällig.

    Wird's das "Du", nicht.

    Die Frage ist also:

    Was soll Kelen sein?

    Ein Charakter in Entwicklung und Formbarkeit oder einer, der bereits ist, was er ist?

    Schwierige Frage. Gut, das ich sie nicht beantworten muß...

    Heyho Thorak

    ich persönlich habe keine Probleme mit langen Textabschnitten. Aber tatsächlich macht es Sinn, sich auf ein gewisses Maß zu beschränken, sonst verlieren Autor und Leser leicht die Übersicht.

    Und yeah...das liest sich jetzt deutlich runder und plastischer als zu Beginn.

    Und bis auf die üblichen Flüchtigkeits-/Tippfehler ist das eine tolle Szene, bei der ich jetzt aus meiner Ecke in der Kneipe hervorgekrochen bin und das Geschehen mit Interesse verfolgt habe.

    Und da sind mir dann doch zwei Details aufgefallen:

    Er wollte sich noch mit der Linken am Spieltisch festhalten, aber ihn hatte bereits alle Kraft verlassen. Sein Griff ging ins Leere und er fiel zusammen mit dem Tisch zu Boden...

    Wenn er sich nicht am Tisch festhalten kann, wieso (oder besser wie ?) reisst er ihn dann irgendwie scheinbar doch noch mit sich?

    Sterbend darüber zusammenbrechend wäre eine Möglichkeit.

    Und hier:

    Sein Griff ging ins Leere und er fiel zusammen mit dem Tisch zu Boden, während Blut aus seinem Mundwinkel lief.

    Einen Moment lang herrschte in der Weinschenke eine geradezu gespenstisch anmutende Stille. Aber nur für einen Moment, dann versuchten sich die anderen Gäste so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen. Stühle wurden umgestoßen, Becher und Krüge zerssplitterten auf dem Boden, während ein Teil von ihnen zur Eingangstür rannte und der Rest unter den Tischen und hinter den Weinfässern in Deckung ging. Es schien, als wollte keiner der Anwesenden mit dem Geschehen zu tun haben. Vielleicht aber war es auch die Furcht vor der blitzenden Klinge des Fremden, denn in so manchen Augen war Angst und Respekt zu erkennen.

    Warum???

    Oder besser: Warum nach dem Kampf?

    Was ich meine:

    Die Reaktion der Umsitzenden würde doch wohl eher vor einer neuerlichen Auseinandersetzung des Falschspielers und seines Kumpels erfolgen, weil die Stammcrew der Kneipe sowas wahrschenlich schon ein paar Mal mitgemacht hat.

    Der Absatz selbst ist Klasse, da würde ich kein Wort dran ändern. Aber ich würde ihn verschieben. Nämlich dahin:

    Das Messer zischte wirkungslos über ihn hinweg und bohrte sich mit einem dumpfen Laut hinter ihm in einen Stützbalken, wo es stecken blieb und einen Moment lang zitternd auf und ab wippte.

    Einen Moment lang herrschte in der Weinschenke eine geradezu gespenstisch anmutende Stille. Aber nur für einen Moment, dann versuchten sich die anderen Gäste so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen. Stühle wurden umgestoßen, Becher und Krüge zerssplitterten auf dem Boden, während ein Teil von ihnen zur Eingangstür rannte und der Rest unter den Tischen und hinter den Weinfässern in Deckung ging.

    "Los Kral", keifte der Spieler hasserfüllt, nachdem er sah, das er sein Ziel verfehlt hatte. "Stech ihn ab!"

    Passt für mich perfekt rein.

    Allerdings müßte Dir dann noch was für "Moment" einfallen, sonst stünde das dreimal nacheinander in zwei Sätzen - undas liest sich immer übel.


    Ansonsten:

    :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    Freu mich auf den nächsten Teil.

    Heyho Thorak

    sehr schöne Szene. Ich hab mit in der Spelunke gesessen und ein Bier getrunken. Aber mit einigen Dingen habe ich kleine Probleme.

    Einem aufmerksameren Beobachter jedoch wäre der verkrüppelte linke Zeigefinger, die ausgezupften Augenbrauen und die silberne Schnalle des Waffengurts aufgefallen und hätten ihn vielleicht zum Nachdenken gebracht. Solche Zeichen wiesen seinen Träger als einen Angehörigen der Söldnerkaste aus und diese Leute verstanden erfahrungsgemäß wenig Spaß, wenn es um ihr Hab und Gut ging.

    Da hatte ich beim Lesen keine Ahnung, warum mich diese Merkmale/Zeichen dahin bringen sollten, daß Blondie ein Söldner ist. Verkrüppelter Zeigefinger, ausgezupfte Augenbrauen und 'ne silberne Schnalle kennzeichnen einen Söldner?

    Verstehe ich nicht. (Weil Du es mir als Leser nicht erklärst...).

    Die Schwertklinge in seiner Hand beschrieb einen engen Halbkreis und bohrte sich dann mit ihrer Spitze tief in die rechte Schulter des Spielers.

    Da habe ich beim Lesen direkt gezuckt.

    Schwert???

    In einer Kneipenschlägerei? Für ein Schwert braucht es Platz. Zum Schwingen. Versuche, Dich an Deinen letzten Kneipenbesuch zu erinnern. Hätte es da genug Platz gegeben, um mit einem Schwert zu agieren? Wohl eher nicht. Selbst ein Kurzschwert wäre da wohl eher zu lang.

    Ich kapier ja schon, daß Du da den Unterschied zwischen dem siffigen Falschspieler und Kelen dem Söldner deutlich machen wolltest.

    Aber gleich ein Schwert?

    Ansonsten: Prost. (Der Wanderer in der finstersten Ecke der Kneipe, das Gesicht von seiner Kapuze verhüllt...) ;) ^^ ;)