Beiträge von Sci-Fi-Dave im Thema „Ethnien - Diskussion bei fiktiven Serien“

    Hinter der Bewegung divers zu besetzen stehen oft Leute, die ein sehr grosses Sendungsbewusstsein haben.

    Nur diese Fälle fallen wahrscheinlich überhaupt auf. Wenn sich etwas organisch aus der Geschichte ergibt, bemerkt man es gar nicht so. Blöd ist nur, das schlechtes Storytelling so noch belohnt wird, weil es mehr Aufmerksamkeit erzeugt und man noch als mutiger Kämpfer für das Gute dasteht.


    Ich weiß gar nicht... war es bei Sisko (innerhalb des Filmes) je ein Thema, dass er dunkelbunt ist?

    Das fallen mir zwei Folgen ein. Einmal diese Traumfolge, in der er in die Fünfziger Jahre versetzt wurde, und dann eine Folge, in der es um ein Holodeckprogramm ging, das in dieser Zeit spielte. Da meinte er sogar zu seiner Freundin, dass Leute "wie wir" dort damals gar keinen Zugang gehabt hätten.

    Für Star Trek war das aber schon ungewöhnlich, weil Rassenkonflikte dort sonst eher subtil angedeutet werden.

    Irgendwo im Net habe ich gelesen, dass die "Diversierung" (ist das das korrekte Wort?) in Film und Fernsehen einfach nur fortführt, was auf Theater- und Opernbühnen bereits seit Jahrzehnten problemlos läuft: Hauptrollen absolut nicht mehr Hautfarben-typisch zu besetzen. Ich weiß nicht, wie der aktuelle Output an neuen Stücken ist, aber bei den traditionellen, etablierten Stücken wäre es für Nicht-Weiße extrem schwer, mal ne Hauptrolle zu singen/spielen... Ein Afrikanisches Ensemble könnte dann wohl nie Shakespeare geben oder Mozart...

    Es gibt ja den Befriff der Diversifizierung oder Diversifikation. Der kommt aber eher aus der Wirtschaft.

    In Film und Fernsehen war es ja schon immer so, dass Vorlagen verändert wurden. Da werden mehrere Figuren zu einer zusammengelegt, Schauplätze verändert oder die Handlunge bekommt ein Happy End. Am Theater wurden ja auch schon immer Kinder und Greise von mittelalten Schauspielern gespielt, früher wurden auch die Frauenrollen von Männern gespielt. Es kommt vielleicht auch immer darauf an, wie große Zeiträume man betrachtet. In Afrika selbst hat man traditionelle europäische Stücke mangels Alternativen wohl schon länger mit rein schwarzen Ensembles gespielt, wobei ich nicht weiß, wie populär die da überhaupt sind.

    Er war ein beeindruckender Künstler. Sein "No matter if you´re black or white" war sicher vor allem ein Wunschlied und spiegelte nicht seine Erfahrungen wider. Er selbst hat sich ja operieren lassen, um so weiß wie möglich zu wirken. Es hat mich damals sehr betroffen gemacht, dass er sich selbst nicht so akzeptieren konnte, wie er war.

    Man könnte es aber auch so interpretieren, dass er selbst die Grenzen zwischen den Ethnien überwinden wollte. Er hätte aber aus optischer Sicht sicher keinen Anlass gehabt, mit den Operationen anzufangen.

    Er hatte aber ja angeblich eine Pigmentierungsstörung und auch einen Bühnenunfall, bei dem er sich Verbrennungen am Kopf zugezogen hat. Nach den ersten Operationen sah er dann auch durchaus noch gut aus. Zum Ende sah er aber auf jeden Fall entstellt aus. Da ist dann die Frage, ob er von sich aus nie zufrieden mit dem Ergebnis war oder ob es sich zunehmend um Rekonstruktionseingriffe gehandelt hat, die vorhergehende Behandlungsfehler korrigieren sollten.