Beiträge von Octopoda im Thema „Der Hüter der Seele“

    Rumkeks

    Ich habe gerade den Prolog und das 1. Kapitel verschlungen und präsentiere dir hiermit nun stolz meine wie Muscheln am Strand gesammelten Eindrücke. Ich hoffe, es ist okay für dich, dass ich beide Kapitel in einem Kommentar zusammenfasse.

    *Trommelwirbel*

    Mit lautem Donnern fegte ein furchtbarer Sturm über die Stadt Ashalón. Voll entfesselter Kraft pressten sich die Winde in die gepflasterten Straßen, brüllten ihre Warnungen vor drohendem Unheil in jeden Winkel der gepflegten Fachwerkhäuser.

    Dass du eine bildgewaltige Sprache hast, muss ich dir ja nicht sagen. Man kann deine Erfahrung mit Worten lesen und zudem haben es bereits meine Vorredner*innen mehrmals schon betont. Jedoch ist auch etwas Vorsicht geboten, da gerade bei einer so schönen und bildhaften Sprache gern die Versuchung lockt, es mit Beschreibungen ein wenig zu übertreiben. Daraus kann recht schnell "too much" werden und zu viele Worte könnten dann die Wirkung verwässern.

    Selbst die hartgesottenen Stadtwachen hatten sich von den Straßen und Wehrgängen der Stadt in ihre gemütlich warmen Wachstuben zurückgezogen. Dort saßen sie, tranken und spielten Cháro, ein altes Kartenspiel, ihr Pflichtbewusstsein abgegeben in die tosenden Hände der Naturelemente.

    Jungs, fühl ich. Ich hätte mich da aber auch so was von ins Warme und Trockene verzogen. Wieso arbeiten, wenn es wie aus Eimern schüttet? Lieber Schnaps und Kartenspiel :P

    Brennende Bruchstücke des Feuerballs

    Kann ein Feuerball in Bruchstücke zerbrechen? Irgendwie hat mich der Satz beim Lesen etwas verwirrt. Ich weiß zwar, was du meinst, aber ich würde den Feuerball löschen und einfach nur von brennenden Bruchstücken sprechen. Dann weiß jeder Leser, was gemeint ist. Nur so eine Idee.

    Und generelle Frage: Es schüttet wie aus Eimern. Wieso also breitet sich das Feuer des Feuerballs so krass schnell aus? Normalerweise ist Regen, gerade in Sturzfluten, doch genau das, was ein solches Feuergemetzel einigermaßen zügeln kann?


    Stadt Ashalón.

    Carmasán

    Ich erkenne hier einen gewissen Stil. Schöne Namen der Städte, die man sich gut merken kann und die vermuten lassen, dass sie im gleichen Land/Reich liegen.

    Es flutete Keylam’s Schlafgemach, gerade als dieser einen letzten Gähner ausstieß und sich kraftvoll aus seiner Koje erhob.

    Ah, ja, die "Aufwach-Szene". Im Verlag haben die Lektoren teilweise Wetten darüber abgeschlossen, wie viele Manuskripte denn heute mit einer Traumszene oder einer Aufwachszene beginnen. Das ist jetzt nicht böse gemeint, gar nicht, aber es ist einfach Fakt, dass man davon zu viel liest. Aber die Qualität bestimmt stets über Quantität und ich finde trotzdem, du hast sie gut umgesetzt. Ich bin schlichtweg einfach von zu vielen "Der Held wird wach"- Szenen zu Beginn einer Geschichte traumatisiert :D


    „Guten Morgen, Keylam. Wieder mal Erster? Kannst es wohl kaum erwarten, was?“, tönte eine wohlbekannte volle Stimme in Keylam’s Rücken. Er stoppte und drehte sich halb um. Das Drehen geschah aus Reflex, die Stimme hatte er sofort erkannt

    Mmh, ich bin mir immer noch nicht sicher genug, ob Keylam die Stimme kennt :P

    Ich würde "[...] die Stimme hatte er sofort erkannt" am Schluss streichen. Es wurde nämlich in dem vorangegangenen Satz bereits eindrücklich erwähnt, dass er die Stimme kennt.

    Zusammengefasster Ersteindruck: Sehr spannend und wortgewaltig geschrieben. Ich habe viele Fragen, gute Fragen, auf deren Auflösung ich sehr gespannt bin. Ich freu mich auf alle Fälle über mehr, denn der Einstieg hat unglaublich Spaß gemacht zu lesen. Dieses Abenteuer wird verflucht gut. I feel it in my bones.

    Peace out,

    Octo