Beiträge von Jufington im Thema „Louis der nette Vampir - Geschichte & Diskusion“

    Aufgrund dessen das er schon sehr lange im Rhein mit der Strömung zu kämpfen hatte, und er ja nur ein zehnjähriges kleines Kind war. Hatte er einfach keine Kraft mehr, und ist da durch ertrunken. Daher hatte auch Felicitas als Hexe & Heilerin keine Möglichkeit mehr gesehen ihm das Leben zu retten!

    Also blieb den zwei eben nur diese eine Möglichkeit.

    Ja, der Junge wäre ohne den Vampirbiss wohl gestorben, das ist wahr. Der Punkt ist, indem sie Olaf mitnehmen (oder in dem Fall effektiv entführen, weil er ja kein Einverständnis dazu geben kann), täuschen sie seinen Tod vor. Seine Angehörigen werden niemals erfahren, dass es ihm gut geht und Louis und Felicitas unternehmen auch nicht den Versuch, sie zu kontaktieren. Womöglich auch, weil sie als Vampire ja nicht auffliegen wollen.

    Das ist moralisch eine sehr komplexe Situation, die du meiner Meinung nach weiter ergründen solltest. Ohne weiter darauf einzugehen wirkt das nämlich sehr egoistisch von den beiden.

    Das die Kapitel nicht so fortlaufend sind, wie manche TV Serien, wie zB: Gute Zeiten schlechte Zeiten, oder alles was zählt. Also nur so als Beispiele, hat ganz einfach damit zu tun das die Geschichte komplett anders aufgebaut ist.

    Kannst du mir das genauer erklären?

    Wenn du den Ablauf über Jahrhunderte hinweg meinst, da frage ich mich wirklich, welchen Vorteil das für die Geschichte bietet. Denn bei der Mehrheit der Kapitel scheint es gar keine Rolle zu spielen, in welchem Jahr wir uns befinden. Da könnte die Handlung genau so gut auf einige Jahrzehnte komprimiert werden.

    Salut,

    Nach langer Funkstille habe ich mich wieder einmal entschlossen, einen Blick auf die Abenteuer von Louis zu werfen.

    Im Grunde kann ich hier nur auf meinen Kommentar hier und meinen Kommentar dort verweisen. Meine Meinung ist weiterhin dieselbe und ich habe das Gefühl, dass ich stilistisch auch keinen Unterschied bemerkte, wenn ich die Kapitel von damals mit denen von heute vergleiche. Und da haben sich inzwischen so einige Kapitel angehäuft.

    Um meine Pflicht als guter Junge zu erfüllen, versuche ich trotzdem, zu meinen bestehenden Kommentaren etwas zu ergänzen. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass meine bisherigen Anmerkungen noch nicht viel Früchte getragen haben. Denn dafür müsste ich in den bisherigen Kapitel deutlich öfter die kleine Fusszeile "Einmal editiert, zuletzt von Nitram65" zu lesen bekommen.

    Disclaimer: Ich habe nicht deine gesamte Geschichte gelesen, da ihr aktueller Status mir ehrlich gesagt keinen Anreiz bietet, sie komplett zu lesen. Daher kann es durchaus sein, dass mir wichtige Dinge entgangen sind.


    Ich empfehle dir, einmal gründlich zu überlegen, welchen Zweck du mit mit der Geschichte als Ganzes und mit den einzelnen Kapiteln verfolgen willst.

    Einmal zu der Geschichte an sich:

    Der Anfang deiner Geschichte ist ziemlich roh geschrieben und mehr eine rasch abgehandelte Chronik, als eine vollwertige Erzählung. Ich finde aber, dass gerade dieser Teil Potential hat und gleichzeitig auch die einzige Handlung ist, die irgendwohin führt.

    ... Und dann wird der Anfang nie mehr wieder aufgegriffen.

    Als ob Louis am Anfang wirklich gestorben wäre und alles weitere nur seine Fieberträume auf dem Weg durch den ewigen Limbus darstellt.

    Da frage ich mich wirklich - muss diese Geschichte sich über mehrere Hundert Jahre hinziehen? Wäre es nicht deutlich interessanter, eine Geschichte auf einen kürzeren Zeitraum zu beschränken, oder nur einige Handlungen wie z.B. die Weltkriege näher zu behandeln? Meiner Meinung nach würde die Handlung deutlich davon profitieren, wenn der ganze Alltagsquatsch draussen wäre.

    Und wie bereits gesagt, wenn du die Geschichte in erster Linie für dich selbst schreibst, ist das in Ordnung. Erwarte dann aber bitte kein grosses Interesse, wenn über 50% davon einfach keinen spannenden Inhalt bietet.

    Zur den einzelnen Kapiteln:

    Wenn ich die Kapitel so überfliege, habe ich das Gefühl, dass sich einige Situationen mehrfach wiederholen. Hier stellt sich die Frage, wo ist für die Geschichte der Mehrwert, wenn ein Duzend Mal beschrieben ist, wie Felicitas jemanden verarztet? Wir wissen bereits, dass sie Heilerin ist. Es mehrfach zu beschreiben, macht die Sache nicht spannender. Warum ziehen die Vamipire in der Handlung mehrfach um oder führen irgendwelche Renovationen durch? Was können die Leser dabei über Louis, oder die Welt, in der er lebt, erfahren?

    Eine Episodenhafte Geschichte ist kein Grund dafür, nicht bei jedem Kapitel etwas neues auf den Tisch zu bringen. Jede Episode sollte dem Leser eine neue Erkenntnis oder einen Unterhaltungswert bieten. Das ist hier leider selten der Fall.

    Einen Ansatz von Storytelling konnte ich in zwei Kapiteln mit Olaf entdecken. Louis und Felicitas "retten" einen ertrinkenden Jungen, indem sie ihn in einen Vampir verwandeln und seinen Tod vortäuschen.

    Dass sie mit dieser Rettung den Jungen effektiv getötet und entführt haben, sollte in ihnen schon einmal einen starken Gewissenskonflikt auslösen, den ich hier leider vermisse.

    Aber ok, einige Kapitel später kommt effektiv einmal ein Polizist vorbei und fragt nach dem Jungen. Das würde eine starke Vorlage für Konflikt bieten und stellt die beiden Vampire vor die Konsequenzen ihrer Handlung und zwingt sie zu einer raschen Lösungsfindung.

    Die Lösung, ein Theaterspiel, bei dem sie vorgaukeln, dass Olaf eine Sonnenallergie hat und Zuhause unterrichtet werden muss, nimmt meiner Meinung nach den Wind schon wieder aus den Segeln, kaum sind sie ausgerollt.


    So, das war nun eine lange, ziellose Rede von meiner Seite. Ich hoffe, du konntest dem trotzdem etwas entnehmen.

    In aller Kürze, hier nun mein heisser Tipp an dich: Wenn du eine gute Geschichte schreiben möchtest, leg einmal für einige Monate die Schreibfeder beiseite, schau dir deine Gesichte mal ganz genau an und arbeite dich nochmals von vorne bis hinten durch. Streich alles, was keinen Mehrwert bietet und konzentrier dich auf die wichtigen Dinge. Dann geht der ganze Schreibprozess erst so richtig los.

    ich dachte da auch ehr an z. B. Drakula. Der hatte sich auch nie entwickelt, egal in welchen Roman, oder Film die Hadelung spielte.

    Doch wenn du magst kannst du mir ja auch ein, zwei Beispiele für deren Weiterentwicklung geben.

    Dracula ist auch eine sehr alte Geschichte, die mit heutigen Storytelling-Standards nicht mehr so recht mitkommt. Ausserdem ist meines Wissens nach Dracula auch meistens der Antagonist der Geschichten. Bei Louis, als Protagonist, wäre die Charakterentwicklung deutlich wichtiger.

    Eine mögliche Charakterentwicklung für Louis wäre sein Vampirdasein. Dass die Gier nach Menschenblut immer grösser wird, desto länger er ein Vampir ist und er lernen muss, diesen Drang zu kontrollieren.

    Eine Andere Option wäre, dass Louis damit klarkommen muss, dass die Welt um ihn sich wandelt, er es aber nicht tut. Dass der Fortschritt sein Umfeld unaufhaltsam verändert, dass mit Ausnahme seiner Freunde alle um ihn herum irgendwann altern und sterben. So könntest du eine Charakterentwicklung aus genau dem Gedanken machen, dass sich Louis eben NICHT entwickelt.

    Das es kein keine Konflikte zwischen den Vampiren untereinander, und den Magiern gibt liegt einfach daran, das sie alle sehr enge Freunde sind. Aber du hast recht ich könnte ja mal einen heftigen Ehekrach zwischen Louis und Felicitas einbauen. :evil:

    Versteh mich bitte nicht falsch, mir geht ew nicht per se darum, dass ich in einem Kapitel lesen will wie sich die beiden in die Haare kriegen und dann ist wieder alles gut. Mir geht es um mangelnden Konflikt im allgemeinen. Das hat für mich zweierlei Bedeutung:

    1. Die Figuren handeln alle auf identische Weise und sind meistens der gleichen Meinung. Ich persönlich finde es viel interessanter, wenn Figuren unterschiedlich zu der Sache stehen und unterschiedliche Ziele verfolgen.

    2. Es fehlt ein übergreifendes Thema welches in der Geschichte als Ganzes für Konflikt - und dadurch für Spannung - sorgt. Die Figuren sind nie wirklich in Gefahr, ihre Lebensweise wird nie bedroht.

    Wenn ich also von Konflikt spreche, meine ich damit nicht, dass in Kapitel XY mal ein Ehekrach vorkommen sollte, sondern eher ein Konfliktpotenzial, welches sich über sämtliche Kapitel zieht. Irgendwas, das die Leser so lange bei Stange hält, dass sie Kapitel XY überhaupt erreichen.

    Stimmt, wie schon bei (2) beschrieben ist das tatsächlich absicht. Mit Ausnahme der Mehrteiligen Kapitel; zB: Kapitel Nr. 32,1 & 32,2 | 33,1 & 33,2 usw. Auch ist zu Bedenken das Louis und Felicitas ja Untote sind. Daher denke ich das eine Körperliche! und geistige Entwicklung wohl nicht mehr möglich ist.

    Ich denke, dass sie untot sind schliesst Charakterentwicklung nicht aus. Wir wachsen ja an unseren Erfahrungen, nicht am Altern. Und Charakterentwicklung tut jeder Geschichte gut, ob episodenhaft oder nicht.

    Salut,

    Ich habe ja bereits einmal eine Rückmeldung zu deiner Geschichte gegeben, die ich aber nach der Lektüre einiger weiterer Kapitel etwas ergänzen möchte.

    Alle Punkte die ich zuvor genannt hatte sind meiner Meinung nach auch bei den neueren Kapiteln weiterhin aktuell und halten mich ehrlich gesagt auch davon ab, die ganze Geschichte zu lesen:

    1. Episodenhafte Erzählweise, die in dem Format für mich nicht wirklich stimmig wirkt

    2. Eigentlich interessante Storybeats verlieren sich in alltäglichen Nebensächlichkeiten

    3. Mangelnde Charakterisierung der Figuren und dadurch schwache Dynamik (Kein Konflikt zwischen den Handelnden)

    4. Keine erkennbare übergreifende Handlung oder persönliche Entwicklung von Louis

    Zusätzlich dazu sind mir noch zwei weitere Gedanken gekommen:

    1. Wer ist deine Zielgruppe?

    Ich habe das Gefühl, deine Geschichte steckt zwischen Stuhl und Bank fest. Zum einen ist sie Episodenhaft aufgebaut, nicht zu anspruchsvoll geschrieben und eher leichtherzig im Tonfall. Also ideal für Kinder und Jugendliche, welche kurzweilige Lektüre suchen.

    Andererseits sprichst du in der Geschichte aber auch Themen an, die erweitertes Wissen in Geschichte und Geographie erfordern, oder solche, die für Kinder schlicht zu brutal oder kontrovers sind.

    Natürlich kannst du deine Geschichte in erster Linie für dich selbst schreiben, das finde ich völlig in Ordnung. Trotzdem möchte ich als Gedankenexperiment mal die Frage stellen: Wer ist dein idealer Leser?

    2. Die Direkte Rede

    Du hast einen ganz eigenen Schreibstil, das steht ausser Frage, ist ja auch nichts verwerfliches. Trotzdem ist mir daran etwas aufgefallen, was ich bisher wohl noch in keinem Roman gesehen habe: Deine bevorzugte Weise der direkten Rede.

    Die Allermeisten verwenden die direkte Rede so:

    "Der Lümmel trinkt das Wasser!", rief Felicitas.

    oder so:

    "Der Lümmel!", rief Felicitas, "Der trinkt das Wasser!"

    Du schreibst aber fast immer:

    Nun rief Felicitas: "Der Lümmel trinkt das Wasser!"

    Das ist natürlich meine persönliche Meinung, aber ich für meinen Teil verwende direkte Rede niemals mit einem Ankündigungssatz. Ich finde, das nimmt dem Dialog den Wind aus den Segeln und wirkt irgendwie unorganisch. Vor allem bei längeren Dialogen wirkt das rasch wie ein Drehbuch, in dem auf jeder Zeile der Sprecher neu vorgestellt wird.

    Wie auch schon von den anderen Lesern erwähnt, kann auch ich nicht wirklich mit deiner Geschichte mitfiebern.

    Ich schaue immer mal wieder in den Thread rein und lese einzelne Abschnitte, um zu sehen, wie sich die Story so entwickelt. Weil ich da aber noch nie eine zusammenhängende Handlung erkennen konnte, habe ich die Geschichte bisher dann doch nicht von Anfang bis Ende durchgelesen.

    Wenn ich also durch meine Wissenslücken etwas Grundlegendes nicht verstanden habe, korrigiere mich bitte.

    Meine Gedanken dazu

    Ich weiss nicht, ob das absichtlich ist, aber für mich wirkt alles sehr Episodenhaft, wie eine Kurzgeschichtensammlung. Louis erlebt immer wieder kleine Abenteuer, die aber meistens damit beginnen, dass er Zuhause sitzt und schläft oder Blut trinkt oder sonst irgendeinen Alltag lebt. Er zieht nicht aus, um ein einzelnes, grosses Abenteuer zu erleben, bei dem für ihn persönlich oder für sein Umfeld etwas grosses auf dem Spiel steht. Alles was er macht sind Nebenbeschäftigungen. Teilweise sogar unterbrochen von ganzen Abschnitten, in denen es nur darum geht, neues Blut zu holen, oder etwas am Haus zu reparieren.

    Die Geschichte spannt sich über viele Jahre. Da macht es wenig Sinn, Alltagshandlungen im Detail zu schildern. Ein einzelner Satz würde da genügen. Ein Beispiel:

    Der zwölfte November Achzehnhundertzwölfundrölfzig begann wie so viele Tage. Es war kalt und nass, als Louis gerade von der Jagd zurückkehrte. Zu seinem Erstaunen erwartete ihn sein alter Freund Antonius bereits vor dem Eingang seines Hauses.

    Oder wenn sich die Charaktere zu einer Reise entschliessen genügt auch der Nebensatz "am nächsten Morgen", oder "noch vor dem Sonnenaufgang verliessen sie das Haus..." Eine Schilderung, wie sie Essen und zu Bett gehen, ist hier nicht wirklich notwendig und lässt die eigentlich interessanten Szenarien nur viel langweiliger wirken als sie sind.

    Was du meiner Meinung nach dafür mehr machen könntest, ist die Stimmung zu schildern. Wie ist das Wetter, wonach riecht die Luft, ist es schön oder trostlos? Und wie fühlt sich Louis dabei, wie steht er zu den anderen Charakteren?

    Ergänzend dazu auch ein Tipp: Ich habe das Gefühl, dass Louis und seine Mitmenschen/Vampire/Werwölfe immer auf der selben Wellenlänge sind. Felicitas z.B. hat er einmal gesehen und plötzlich sind sie mir nichts, dir nichts, ein Paar.

    Mein Literarisches Wissen ist ja beschränkt, aber ich persönlich habe noch nie von einer Geschichte gehört, bei alle Charaktere immer der Gleichen Meinung sind. Wo bleibt der Konflikt zwischen den Figuren?

    Z.B. am Beispiel von Louis und Felicitas. Die Beiden dürfen sich ja lieb haben, aber bei irgendeiner Sache sollten sie drastisch unterschiedlicher Meinung sein, damit die Beziehung zwischen ihnen interessant bleibt. Z.B. könnte Felicitas die Menschen als weniger Wert ansehen und darum den Konsum von Menschenblut dem von Tieren bevorzugen. Louis liebt sie zwar, kann aber nicht zulassen, dass sie Unschuldigen Leid zufügt.

    Ist jetzt vielleicht ein extremes Beispiel, aber etwas in der Art wäre ein Fundament für eine übergreifende Story und würde der ganzen Handlung einen tieferen Sinn verleihen.

    So, ich hoffe, das war jetzt nicht zu harsch und wirkt für dich nicht entmutigend. Aber ich glaube, selbst negative Rückmeldung ist besser als keine Rückmeldung.