eine KI kann sich nicht von irgendwas inspirieren lassen, insofern ist Dein Vergleich einfach Bloedsinn.
Das habe ich ja auch nicht behauptet. Aber als Mensch kann man sich von dem Input, dem eine KI einem gibt, so inspirieren lassen, wie von allen möglichen anderen Dingen auch. Nur davon habe ich geredet.
Die Meinung die vertreten wurde ist, dass Software-Entwickler nicht einfach Copyright-geschuetzte Texte ohne Einwilligung als Rohmaterial fuer ihre Tools verwenden duerfen.
Bin ja noch immer IT-Führungskraft und Teil meines Jobs ist es, bei technischen Themen auf den neusten Stand zu bleiben.
Bin da dann plötzlich darüber gestolpert, dass Microsoft mit ihrem "neuen Outlook" alle Zugangsdaten und die Mails in seine Cloud transferiert. Und zwar nicht nur die, die im Exchange sind, sondern auch alle verknüpften Konten bei Yahoo, Web, etc.
Alle Daten gehen dann in die Microsoft-Cloud...und zwar weil Microsoft die Mails standardmäßig lesen, auswerten und dann für seine KI "Copilot" benutzen will.
Könnte es nicht oft so sein, dass diese Form der Datenauswertung irgendwo in den Nutzungsbedingungen enthalten ist, denen man regelmäßig bei allen erdenklichen Internetseiten und Webanwendungen zustimmen muss? Dann wäre die Einwilligung ja dadurch erfolgt. Vielleicht ist das nicht der netteste Zug von diesen ganzen Plattformen, erst einmal den Eindruck zu erwecken, dass ihre Dienstleistungen komplett kostenlos sind, um dann hinterher doch irgendwie Geld damit zu verdienen, aber meistens dürften die sich rechtlich schon abgesichert haben.
Ob OpenAI sich illegal irgendwo reinhacken musste, um komplette Romane auzuwerten, kann ich jetzt nicht beurteilen. Vielleicht haben die auch eine öffentliche Bibliothek gefunden, die beim Verleih ihrer E-Books nicht jede mögliche Nutzung so genau geregelt hat. Generell gibt es bei E-Books ja auch Dinge wie Vorlesefunktionen für Blinde und Sehbehinderte. Von daher kann ich mir vorstellen, dass die tatsächlich eine rechtlich unbedenkliche Möglichkeit gefunden haben könnten, um Informationen über Romane auszulesen und in einer urheberrechtskonformen Kurzform zu speichern.
Und das geht halt nicht mit normalen, rechtssicheren Methoden, sondern nur mittels illegaler und halblegalen Methoden.
Es gibt durch den technischen Fortschritt ja immer neue Graubereiche, die bsi dahin nicht so genau geregelt werden mussten. Dass erstmal alles als illegal gilt, was noch nicht juristisch geregelt wurde, halte ich aber für unwahrscheinlich. Spätestens wenn die Verhältnisse da jetzt durch Prozesse geklärt werden, wird es Unternehmen auf jeden Fall gelingen, Softwaremodell rechtlich einwandfrei zu entwickeln.
Ja, wir haben mitbekommen dass aus Deiner Sicht die Verwendung von Hehlerware (aka mit 'Verfremdungsinstanz' - toller Euphemismus) okay ist.
Das ist interessant, weil ich diese Meinung ja gar nicht vertrete. Das unterstellst du nur immer wieder - zugegebenermaßen sehr erfolgreich, weil viele andere darauf angesprungen sind. Ich wüsste auch gar nicht, was ich mir unter literarischer Hehlerware vorzustellen hätte. Ist das ein juristischer Fachbegriff?
Natürlich gibt es die Problematik von Plagiaten, das hat aber ja nichts mit KI zu tun. Auf der anderen Seite ist es einfach immer schon so gewesen, dass der Erfolg eines bestimmten Genres zahlreiche ähnliche Veröffentlichungen nach sich gezogen hat. Bei "50 Shades of Grey" wird beispielsweise gar kein Hehl daraus gemacht, dass es als Fan-Fiction zu den "Twilight"-Romanen begonnen hat, und obwohl es immer noch viel Parallelen gibt, habe ich da bisher nichts von einem Rechtsstreit gehört.
Es geht ja hier im Thread ursprünglich um das Schreiben mit (im Sinne von "mit Hilfe von") KI, nicht um das Verfassen kompletter Texte ausschließlich durch KI. Das wäre ja dann auch keine Schreiben mehr, sondern ein Schreiben-lassen. Man arbeitet ja generell an einem Roman oder anderen Erzählformen leicht mehrere Jahre, in denen man Figurenkonstellationen, Schauplätze und Handlungsabläufe oft mehrfach überarbeitet. Welche Ideen ursprünglich auf andere Romane, Filme oder Unterhaltungen mit anderen Menschen zurückgehen, kann man meist selbst gar nicht mehr genau rekonstruieren. Sobald man einmal eine KI genutzt hat, kann man auch im Grunde nie sicher sein, dass einem eine bestimmte Idee auch ohne deren Nutzung genau so gekommen wäre. Das ist wieder kein KI-spezifisches Problem. In allen anderen Bereichen löst man das, indem man jede Inspiration einfach hinreichend abwandelt, was einem als kreativem Menschen ja auch nicht schwerfallen dürfte. Woher die anderen ihrerseits ihre Inspiration bezogen haben, ist dann in erster Linie deren eigenes Problem.
Insgesamt ist dieser Thread ja eigentlich so gestartet, dass hier die Möglichkeiten und auch Begrenzungen von KI im kreativen Prozess aus Nutzerseite hätten diskutiert werden sollen. Die technischen und juristischen Hintergründe von KI und IT im allgemeinen oder generelle Diskussionen zum Urheberrecht und der Gefahr, dass andere die eigenen Werke kopieren oder umgekehrt man selbst die Werke von anderen, wären ja eigentlich in separaten Threads besser aufgehoben. Da könnten sich dann die austauschen, die sich mit diesen Aspekten beschäftigen wollen.