Beiträge von Schreibfeder im Thema „Schreiben mit Künstlicher Intelligenz“

    Also ich kann selbstverständlich nur für mich sprechen, aber mir ein Bild anschauen und daraus Inspiration holen, funktioniert bei mir nicht. Das fühlt sich immer falsch an, als wenn ich die Geschichte eines anderen erzähle. Ich kann mich nie so gut dann in die Geschichte reinfinden, als bei etwas, was ich vom Grundstein an angefangen habe.

    Und zwar völlig egal ob es ein normales oder via KI generiertes Bild ist.

    Außer natürlich dieses Bild wäre der Grundstein für die Geschichte, aber ich habe hunderte Ideen im Kopf, dass ich keine weiteren bräuchte.


    Ich verstehe aber selbstverständlich das Argument und stimme dem zu. Bloß weil es bei mir nicht klappt, heißt es ja nicht, dass die Idee schlecht ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass man damit durchaus eine Schreibblockade umgehen kann, oder frische Impulse für die Geschichte bekommt. Und es ist bestimmt bequemer und zielsicherer, als eine klassische Google-Suche.

    Möglicherweise bin ich was KI-Bilder angeht noch sehr versiert. Ich sehe sofort ob das von einer KI oder Mensch gemacht wird, wenn es beispielsweise bei Nachrichtenseiten als Textbild verwendet wird. Möglicherweise aber auch nur deshalb, weil es derzeit wohl das billigste Angebot genommen wird, was zumeist so schlecht gemacht ist, dass der Designer gefeuert gehört.

    Einer KI ist es egal, ob ein Mensch in einem Schreibtisch sitzt, anstatt davor, oder ob in einem Bürobild sich dann drei Leute einen Monitor teilen.

    Es gibt aber auch zweifelsfrei richtig gute generierte Bilder, von denen habe ich aber nur gehört. Im Alltag dominieren die schlecht gearbeiteten Produktionen. Ich schätze mal, wenn man schon KIs nutzt, man es möglichst billig haben will. Also auch möglichst wenig menschliche Korrekturen. Kostet ja bloß wieder.

    Was mich viel mehr ärgert, ist die Selbstverständlichkeit, mit der Firmen jetzt mit der Begründung "KI" Daten abgreifen oder das wollen. Und sich dort mit "ist ja nur technisch, geht nicht anders" herausreden.

    Neues Beispiel ist Microsoft.

    Bin ja noch immer IT-Führungskraft und Teil meines Jobs ist es, bei technischen Themen auf den neusten Stand zu bleiben.

    Bin da dann plötzlich darüber gestolpert, dass Microsoft mit ihrem "neuen Outlook" alle Zugangsdaten und die Mails in seine Cloud transferiert. Und zwar nicht nur die, die im Exchange sind, sondern auch alle verknüpften Konten bei Yahoo, Web, etc.

    Alle Daten gehen dann in die Microsoft-Cloud...und zwar weil Microsoft die Mails standardmäßig lesen, auswerten und dann für seine KI "Copilot" benutzen will.

    Derzeitige KIs sind sehr dumm und brauchen einen extremen Datenimport, um überhaupt funktionieren zu können. Und das geht halt nicht mit normalen, rechtssicheren Methoden, sondern nur mittels illegaler und halblegalen Methoden.

    Damit ein paar wenige Konzerne ein paar Millionen mehr scheffeln können.

    Der Staat und die EU schauen da auch nicht hin. Meist weil sie es nicht verstehen und schon gar nicht haben sie die Eier sich mit den USA anzulegen. Lieber wartet man darauf, dass die US-Bundesstaaten wieder der Kragen platzt und die diesen Auswüchsen ein Ende bereiten.

    Und man schindet Zeit, indem man etwas von neuen Gesetzen faselt, anstelle den bestehenden Gesetzen Geltung zu verschaffen.

    Und schlimm ist daran auch, dass nicht nur die Großkonzerne durchdrehen, sondern auch zahlreiche kleine Firmen unter dem Deckmantel des KI-Begriff massenhaft den Datenschutz und das Urheberrecht aushebeln meinen.

    Also ich muss gestehen, dass ich von der krassen Interpretation vom Urheberrecht erstaunt bin.

    Das Urheberrecht ist eindeutig: Sobald ein Text eine gewisse Tiefe hat, ist dieser Text geschützt. Und die Rechte bleiben beim Autor. Punkt.

    Zwar kann man Teile dieser Rechte abtreten, aber das Recht, dass der Autor selbst entscheidet wie er seine Texte veröffentlicht, bleibt.

    Das ist übrigens weltweit einigermaßen identisch geregelt (hab ich nachgeschlagen).

    Sollte ChatGPT hier Texte (auch auszugsweise) kopieren und dies ist nicht vom Autor freigegeben, ist das hochgradig illegal und jeder betroffene Autor kann hier einen extrem hohen Schadensersatz forden.

    Mir ist bewusst, dass damit solche KIs unrentabel werden. Diese Art von KI lebt davon, dass es einen extrem großen Dateninput braucht. Wenn das so stimmt, was ich gelesen habe, ist ein großer Teil der Daten illegal dort verwertet worden. Und jede andere Art der Dateneingabe ist vermutlich unrentabel. Aber was soll's. Das ist die USA, solange man Geld hat, kann man sich durchmogeln. Und der EU fehlen die Eier. Wird sich also nur wenig da ändern.

    ChatGPT scheitert schon daran einen Drachen sinnvoll in eine Geschichte einzubauen - jemand mag es fuer kreativ halten im Plot erst das Dorf abzufackeln und dann gefundene Schaetze an die notleidenden Ueberlebenden zu verteilen - ich halte es fuer einen daemlichen Plot.

    Naja, in den Test soll es ja darum gehen, dass Kreativität gemessen wird. Nicht Intelligenz.

    Nee, Spaß beiseite. Dieser Test klingt für mich nach Humbug. Und die Macher halte ich für die reinsten Scharlatane. Aber für eine Headline auf Spiegel-Online ist das Zeug gut genug. Wer da noch was glaubt, verdient es irgendwie auch belogen zu werden.

    Sensenbach :
    Möglicherweise sehe ich das recht gelassen. Ich bin aber auch Informatiker und in der Thematik daher ziemlich drinnen.

    Außerdem: Werfen wir doch mal einen Blick in die Historie:

    In den 70ern wurden KIs in Maschinen implementiert. Hieß es. Damals wurden die Vernichtung von zigtausenden Arbeitsplätzen angekündigt. Zukünftig werden die Maschinen selbst entscheiden können.

    Was war in der Realität? Es wurden Chipsätze wie SPS verbaut, die nur extrem eingeschränkt überhaupt was machen konnten.

    Dann in den 80/90ern die Roboter. Riesige selbstproduzierende Fertigungsstraßen wurden versprochen. Nichts davon kam.

    Ja, freilich wurden Roboter in großen Stil zum Beispiel in der Automobilindustrie eingesetzt, aber die Handfertigung blieb existent, nur halt nicht in Deutschland. Die Arbeitsplätze wurden vernichtet, aber auch nur, weil man nach Osteuropa und China verlagerte und Halbfertigungswaren dank der billigen Giga-Frachter quer über den Globus verschippern konnte.

    Dann gab es ja noch die Chat-Bots. Ziemlich witzige Dinger in den frühen 2000ern. Außer ein paar einfache Fragen konnte diese Software allerdings nicht viel. Man merkte sofort, dass da eine Software ist. Hier wurde auch versprochen, dass zukünftig die Leute bei einfachen Supportfragen doch nur den Chat-Bot fragen müssten. Aber das kam nie. Die Antworten ergaben oftmals keinen Sinn. Ist bis heute nicht groß besser geworden. Zwar versucht alle Naselang mal wer einen Durchbruch, aber man merkt extrem schnell, dass das nicht funktioniert.

    Oder jetzt: Die Digitalisierung 4.0, die verspricht, dass durch Verzahnung von ERP/ERM und Maschinen zukünftig die Fertigungsstraßen automatisch laufen und nur noch ein Entscheider notwendig ist. Ein schwacher Witz. Ich sehe es doch selbst tagtäglich auf Arbeit. Die Leute arbeiten mit Excel und verschmähen das ERP-System, weil ständig irgendein Depp in den Stammdaten was ändert oder die Kunden oder Produktionsbedingungen sich ändern, was die Software gar nicht abbilden kann. Ständig muss die ERP-Software vom Hersteller auf einen neuen Stand gebracht werden. Maschinen sind technisch gar nicht in der Lage ohne Personal zu arbeiten. Selbst bei Amazon, der auf gigantische Roboterlager setzt, ist man absehbar nicht soweit, dass das trotz Milliardeninvestitionen flächendeckend läuft.

    Oder halt KI-Textgeneratoren wie jetzt. Technisch derzeit viel zu unausgereift. Für Kleinigkeiten spaßig, aber eine große kommerzielle Nutzung derzeit ausgeschlossen. Wenn man diese KIs nutzt, muss ein Mensch so viel Zeit investieren um das ganze Vorführbar zu machen, dass man es gleich von Hand machen könnte.

    Und zukunfsfähig ist die derzeitige Technologie ebenfalls nicht. Eine solche (z.T. ungeschickt programmierte) Giga-Datenbank (nichts anderes ist es ja), ist einfach zu Speicherplatzintensiv (und damit zu teuer), um es im großen Stil einzusetzen.

    Was da teilweise abläuft, sehe ich eher als Werbe-Gag, um weitere Milliarden Investitionsgelder einzusammeln (so läuft die IT-Tech-Finanzierung in den USA. Risikokapitalfinanzierung wird da standardmäßig flächendeckend eingesetzt, was in Deutschland undenkbar wäre.)

    Aber gibt es Kunden? Der Marktanteil von E-Books liegt (laut Statistikamt) bei weniger als 6%.

    Für solche maßgeschneiderte E-Books dürfte das Interesse (wenn überhaupt) im Promillebereich liegen. Für wem wäre so etwas mehr als eine Spielerei?

    Die Großverlage hierzulande werden so etwas nicht bedienen wollen. So etwas wäre eher die Kragenweite von US-Tech-Unternehmen.

    Allerdings: Dern ernsthaften Markt bildet hierzulande die richtigen Bücher. Mitsamt der Infrastruktur mit Großhändler und Buchläden. Hier steckt das große Geld.

    Zudem gibt es hier strenge Buchpreisbindungsgesetze. Und auch sonstiges wie eine ISBN und die Archivierung. Diese Regeln werden auch für KI-Texte greifen.

    Thorsten :

    Also den Lektor kann man sich nicht wirklich einsparen. So gut ist keine Technik, schon gar nicht bei maschinell generieren Texten. Erinnere dich doch an das von dir so klasse kommentierte Beispiel am Anfang.

    Bloß weil man kopiert, heißt es ja nicht, dass man es nicht kontrollieren muss.

    Egal was man damit produzieren möchte, es muss dennoch den kompletten Produktionsvorgang durchlaufen. Du tauschst nur den Autor aus und nimmst dafür eine Software.

    Das Buch muss dennoch gedruckt werden, es muss dennoch durch den Vertrieb gehen und ISBN, etc dennoch beantragt werden. Auch bei E-Books.

    Und diese Textgeneratoren wollen bezahlt werden. Großunternehmen werden hier ziemlich sicher die vollen Lizenzen erwerben. Ein Betrug ist viel zu offensichtlich. Ein Gerichtsverfahren viel zu wahrscheinlich. Sobald ein (US-)Unternehmen eine kommerzielle Nutzung seiner Software riecht, wird es schon heute ungemütlich. Das wird auch in Zukunft nicht anders laufen.

    Aber mal nur zwei Fragen, die man sich stellen sollte, im Bezug auf die Frage "Werden in Zukunft Bücher von KIs generiert und normal im Laden verkauft."

    a) Wie hoch ist denn der potenzielle Gewinn, sollte man KI-Texte als Buch verkaufen? Eigentlich nur das Autorenhonorar, was man sich einspart. Also etwa 7%-8%.

    b) Kann ein Großverlag solche Technik kostenlos verwenden? Nein, man müsste Lizenzen erwerben. Wie hoch werden die sein? Ziemlich sicher nahe beim Autorenhonorar.

    Und jetzt mal alle Risiken ignorieren, bezüglich Image-Probleme, sollte herauskommen, das man den Leser für dumm verkauft.


    Ich wundere mich, dass da keine Kartellbehörden oder igendwas anderes in der Art eingreifen. Auch Unternehmen wie Facebook, bei denen große Teile der Menschheit Kunden sind, dürften in dieser Form ja eigentlich gar nicht bestehen. Weil sie nur bestehen, weil da praktisch jeder Mitglied ist, kommt eine Zerschlagung da natürlich nicht infrage.

    Die großen US-Konzerne wie Facebook, Amazon oder Google haben allesamt profitable Staatsaufträge von US-Regierungen am laufen. Daher hält die US-Regierung die Hand schützend über solche Konzerne und unterstützen sie massiv. Aber das geht nur bis zu einen gewissen Grad und die US-Konzerne haben da den Bogen überspannt. Auch finanziell gesehen. Diese sogenannten "Tech-Gigangten" finanzierten sich durch die Aktienmärkte und durch ständigen Wachstum. Beides ist aber massiv eingebrochen. Die Unternehmen sind z.B. nur noch einen Bruchteil wert wie vor ein oder zwei Jahren. Deshalb musste zum Beispiel Jeff Bezoz bereits seinen Chefposten bei Amazon rumen. Auch Mark Zuckerberg ist massiv in Ungnade gefallen, kann sich aber noch halten.

    Eine Zerschlagung ist da bereits im Gange.

    Da ich mich beruflich sehr oft mit IT-Dingen beschäftige, ist meine Meinung kritisch:
    Auf absehbarer Zeit (Jahrzehnte) wird die KI nicht in der Lage sein, eigene Texte konkurenzfähig zu menschlichen Texten zu veröffentlichen. Nicht mit der derzeit verwendeten Technik.

    Wie lange gibt es schon Übersetzungssoftware? Hat es professionelle Übersetzer in Massen arbeitslos gemacht? Nein.
    Wenn es nur darum geht, eine kurze Mail zu übersetzen, dann geht Deepl & Co. Aber für lange Texte werden die Profis beauftragt.

    Und wieso soll es bei Textgeneratoren anders sein? Die jetzige Technik ist eine Spielerei, aber nicht zukunfstorientiert. Ich nehme einfach nur Thorstens hervorragender Kommentar am Anfang des Thread als Basis, als er die KI-Geschichte bewertet.

    Ein Drache, der einen Mädchen beibringt wie man Feuer macht, mit Pfeil und Bogen schießt,...der spontane Massenmord...und sich am Ende in ein Dorf schleicht um alle abzuschlachten.

    Die Fehler, die dort gemacht wurden, wird eine KI nicht erkennen können, die nur auf Datenbankebene existiert und via Usereingaben sich verbessert. Keine Usereingabe wird ihm beibringen können, was ein Drache ist. Keine Usereingabe wird die hartcodierte Rahmenhandlung ändern.

    Es wäre eine Theorie, dass die KI es hinbekäme, wenn sie zu jeden Begriff eine eigene Subtext-Datenbank hätte, die sie freimütig ändern kann, aber das würde dann den Speicherplatz zum Explodieren bringen. Und die Rechenleistung erst recht. Sofern man natürlich das Problem der unproduktiven Eingaben in den Griff bekäme. Wenn viele Leute eine KI mit Blödsinn füttern, wird sie das "glauben".

    Jetzt bin ich auch über das Thema hier gestolpert. So richtig inspirierend fand ich die Geschichte auch nicht, aber schon nicht schlecht, was diese Software alles kann.

    Technisch gesehen (bin ja Informatiker) weiß ich schon, wie das Ding funktioniert. Es ist nichts anderes als eine riesige Datenbank, in der ein Haufen Standardantworten und Schemata gelistet sind.

    Deshalb wirkt die Geschichte auch so unrund. Die Software versucht die eingetippten Vorgaben in ein Standard-Schema zu pressen, was der Programmierer vorgegeben hat.

    Die Intelligenz bezieht sich darauf, dass er Änderungen selbsttätig in seine Datenbank einpflegt, sofern genug Eingaben ihm bestätigen, dass dort Änderungen nötig sind.

    Ich vergleiche das gerne mit der Übersetztungssoftware "Deepl".

    Diese ist um Längen besser als der Google-Translator, dessen ungelenkte Übersetzung gerne für Lacher sorgten.

    Deepl hat eine bessere Intelligenz. Er kann alternative Vorschläge nennen. Er korrigiert ebnfalls seine Datenbank, wenn User Korrekturen ihn nennen.

    Aber obwohl die Software jetzt schon seit Jahren auf dem Markt ist, sind längere Texte ein Graus zu lesen. Man merkt sofort, dass da eine Software am Werk war.

    Denn Sprache ist hochkompliziert. Die deutsche Sprache ganz besonders. Und solange eine KI nicht einmal in der Lage ist, vorgegebene (längere) Texte zu übersetzten, wird es noch verdammt lange dauern, bis die in der Lage ist, halbwegs normale Texte zu verfassen.